Vergessenes Kulturerbe
Wildheu-Mäder in der Gemeinde Klosters
Peter Guler
Wildheuen bedeutet Heuen von Magerwiesen in hoch gelegenen, steilen Bergflanken. Über Jahrhunderte war das Wildheuen zur Ergänzung der Heuerträge im Talboden für viele Bauern von existenzieller Bedeutung, besonders da, wo die Berge steil ansteigen und der Weidgang des Viehs nicht möglich ist. Aufgrund der Topographie war das Wildheuen in Graubünden weniger verbreitet als beispielsweise in der Innerschweiz (Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden), doch es gab einzelne Orte, wo dies ausgeprägt der Fall war.
So etwa in Klosters, wo das Wildheuen bis in die 1970er-Jahre gepflegt wurde. Der Einheimische Peter Guler hat mit noch lebenden Zeitzeugen über 200 Wildheugebiete in der Gemeinde Klosters benannt und auf Landkarten verzeichnet. Er erläutert die verschiedenen Formen von Wildheu-Mädern, die entweder in Privatbesitz waren (Hüttenmäder), für jeweils 5 Jahre versteigert wurden (Kuhmäder) oder frei ab einem bestimmten Datum gezeichnet und gemäht werden durften (Freimäder).