Verlässlichkeit des Wortes
Gemeinschaftskonzepte in den Reden des Buches Tobit und ihre Legitimierung
Johanna Rautenberg
Das Buch Tobit ist von ausführlichen Reden Tobits und des Engels Raphael bestimmt, die zwei Konzepte von Gemeinschaft darlegen. Die erzählte Handlung des Buches zielt auf den Erweis der Zuverlässigkeit der Worte des Engels und begründet damit die Autorität, mit der Raphael seine Vorstellung vertritt. Am Ende des Buches stimmt Tobit den Worten des Engels zu und übernimmt dessen Modell. Die programmatische Unterscheidung zwischen erzählter Rede und erzählter Handlung führt zu einer neuen Deutung des Buches Tobit. Es geht in diesem Buch nicht um die Bewältigung der gefahrvollen Diasporasituation, stattdessen verhandelt es die Frage nach gelingender Gemeinschaftlichkeit, unabhängig von den lokalen Bezügen.