Verschleppt, missbraucht, getötet
Eine Polizeireporterin berichtet
Claudia Keikus-Wilms
Eine Polizeireporterin erzählt die Geschichten hinter der öffentlichen Berichterstattung – fundiert, emotional und aufwühlend.
Verbrechen sind schlimm. Besonders schlimm sind Gewaltverbrechen. Und darunter wiederum sind die verabscheuungswürdigsten die, bei deren Opfern es sich um unschuldige und wehrlose Kinder handelt. Doch nicht nur bei den unmittelbar Betroffenen und ihren Angehörigen, sondern auch bei denjenigen, die sich professionell mit solchen Taten befassen, können diese Fälle tiefe Spuren hinterlassen.
Zum Beispiel bei Polizeireportern. Sie erscheinen oft noch vor der Polizei am Tatort und begeben sich in das engste Umfeld von Opfern und Tätern. Die Öffentlichkeit – von der die Medien ja leben – hat schließlich ein Anrecht auf Informationen. Dabei stellen sich grundsätzliche Fragen zum Umgang der Presse mit Opfern und Angehörigen – im Spannungsfeld zwischen zynischer Sensationsmache und echter Anteilnahme, denn letztlich ist auch ein Polizeireporter nur ein Mensch, den Verbrechen nicht kaltlassen.
Claudia Keikus-Wilms ist seit fast 25 Jahren beim BERLINER KURIER und damit Deutschlands dienstälteste Polizeireporterin. Doch was als ihr Traumberuf begann, nahm bisweilen albtraumhafte Züge an. Schuld daran sind die Bilder, die sie nicht mehr aus dem Kopf bekommt, besonders die von missbrauchten und ermordeten Kindern und vom Leid der Angehörigen.
In VERSCHLEPPT, MISSBRAUCHT, GETÖTET gewährt sie einen subjektiv-emotionalen Einblick, was dieser aufreibende Beruf mit ihr machte. Anhand zahlreicher Fälle von Kindern, die Opfer von Sexualdelikten wurden und gewaltsam zu Tode kamen, lässt sie nachdenklich ihre »Karriere« Revue passieren, die mit einem Einsatz im Serienmörder-Fall der »Bestie von Beelitz« begann, der 1989 bis 1991 für großes Aufsehen sorgte.
Ein aufwühlendes Buch, mit dem die Autorin eindringlich daran erinnern möchte: Es kann jeden treffen.