Vollmondhonig
Kriminalroman
Peter Weingartner
Ein Sonntag im Juni. Sonnenschein, Gelegenheit, draussen zu grillieren. Feuerstellen hats auf der Kastelen, einem Hügel in der Nähe von Willisau mit einer sagenumrankten Ruine. In Sursee verdaut Ermittler Anselm Anderhub im Nachmittagsschlummer einen üppigen Brunch. Böses Erwachen: Er muss ausrücken. Am Fuss der Kastelen sind Kinder beim Spielen auf Fleischliches gestos-
sen. In ungewohnter Position in die Walderde gesetzt.
Im Surseer Wirtshaus ›Zum vollen Mond‹ hängt der Haussegen schon länger schief. Zum Glück haben die Wirtsleute mit dem ›Sternenhimmel‹ in Luzern ein Ausweichlokal. Der Tod des Wirts im Weinkeller und die Identifikation der Kastelen-Leiche – das verdanken wir dem Scharfsinn der Luzerner Kriminalen – bringen die beiden Toten auch nach ihrem Ableben einander nahe. Rein kriminologisch.
Der vierte Fall des Surseer Ermittlers Anselm Anderhub, dessen Eigensinn an Schrulligkeit grenzt, führt die Leserschaft in ein ländlich-kleinstädtisches Soziotop. Bigotterie ist kein katholisches Privileg. Der Mensch ist Mensch, aber Wahrheit nicht Wahrheit. Gehörig Arbeit wartet auf die Luzerner Kriminalpolizei. Die Frage nach der Schuld: Ermessenssache? Gewiss ist eines: Besser als Quittengelee klebt auf der Butter nur Honig.