Vom Schweigen und vom Licht
Erzählungen
Carin Abicht
Vom Reden und Verschweigen in Zeiten von Krisen
Es reicht, beschließt Charlotte zu ihrem neunzigsten Geburtstag. Ihr Koffer mit Erinnerungen ist prall gefüllt. Was hat Bedeutung? Claudio, die erste große Liebe, Michael, die letzte? Der Verlust der Heimat, des Kindes? Nun soll nichts mehr kommen. Wirklich nicht? Die eine ist sechzehn, ein mageres Ding, die andere doppelt so alt, eine attraktive Frau. Die eine hat, was der anderen fehlt. Zwei, die sich fordern und fördern. Doch was die eine verschweigt, erfährt die andere erst, als es zu spät ist. Wer und was bleibt im Leben? Was hält das Gehirn fest, was will es vergessen? Wie blickt man zurück, wenn man das Wichtige über einen geliebten Menschen nicht weiß?