Wandel ohne Wachstum
Mathias Greffrath, Gertrud Höhler, Bernd Kauffmann, Meinhard Miegel, Norbert Seitz
„Es fassen Geister, würdig, tief zu schauen, zum Grenzenlosen grenzenlos Vertrauen“, lässt Johann Wolfgang von Goethe seinen Faust sagen. Wenn man diese Verse, die Goethe in Hinsicht auf die ihm verlogen scheinende Welt des Papiergelds formulierte, im Lichte der wirtschaftlichen Lage der Gegenwart liest, wirken sie wie eine überaus präzise Diagnose des Ist-Zustandes, ebenso wie es die lakonisch replizierenden Worte zu sein scheinen, die Goethe dann Mephistopheles in den Mund legt: „Und auf Vernichtung läuft’s hinaus“. Die Finanz- und Wirtschaftskrise, die nun schon seit Jahren mit immer neuen Nachrichten die Medien dominiert, lässt alle jene, die sich auf die Suche nach ihren Ursachen, Bedingungen und Folgen begeben, meist ratlos zurück und straft die Zuversichtsformel Lügen, Wachstum bedeute Wohlstand, und nur mit Wachstum würde man der Dinge und der künftigen Lage Herr. Vier Experten stellen sich der Aufgabe, die Gleichung Wachstum bringe Wohlstand gründlich in Frage zu stellen.