Werke
Band 07: System der Philosophie. Zweiter Teil: Ethik des reinen Willens. Herausgegeben vom Hermann-Cohen-Archiv am Philosophischen Seminar der Universität Zürich unter der Leitung von Helmut Holzhey.
Hermann Cohen, Peter A. Schmid
Hermann Cohen (1842–1918) begründete die „Marburger Schule“, eine der zwei Hauptrichtungen des Neukantianismus. Er begriff die Aufgabe der Philosophie als Klärung der Grundlagen von Wissenschaft, insbesondere Naturwissenschaft. Aber auch seine Ethik verdient Aufmerksamkeit; im Interesse der Lösung der „sozialen Frage“ näherte sich Cohen einem ethischen Sozialismus, dessen Konzept eine lebhafte Debatte innerhalb der deutschen Sozialdemokratie provozierte. Bekannt geworden ist Cohen schließlich durch sein publizistisches Engagement in der Frage der Stellung des Judentums in Europa. Am Ende seines Lebens verfasste er eine – Tagesprobleme übersteigende – Religionsphilosophie „aus den Quellen des Judentums“, mit der er auf die geistige Signatur der zwanziger Jahre einwirkte.
Die vorliegende neue Ausgabe fördert die Aufarbeitung des neukantianischen Gedankenguts, für das sich heute wieder lebhaftes Interesse entwickelt.
Die vom Hermann-Cohen-Archiv in Zürich unter der Leitung von Helmut Holzhey herausgegebene Werkausgabe bietet nicht nur die Texte letzter Hand, sondern verzeichnet auch die durch Auflagenvergleich gewonnenen textlichen Varianten. Eine derartige kritische Ausgabe ist für das Verständnis der gedanklichen Entfaltung von Cohens Philosophie von größter Bedeutung.
Hermann Cohen (1842-1918) was founder of the “Marburg School”, one of the two main streams of Neo-Kantianism. He conceived basic problem of philosophy is clarification of fundamentals of knowledge, especially Natural science. His system of ethics also deserves attention; in order to solve the so-called “social question”, Cohen approached an ethical socialism, a position which provoked lively debate among German Social Democrats. Cohen finally became known through his articles on the question of the situation of Judaism in Europe. Towards the end of his life, Cohen drew up a philosophy of religion “from Judaic sources” which went beyond the problems of the day and proved to be influential on intellectual shaping of the 1920’s.
Published by the Hermann Cohen Archives, Zurich, and the chief editor Helmut Holzhey this edition will not only present the latest versions of the texts, but also list textual variants compiled through collation of the various editions. Such a critical edition is extremely important for the understanding of Cohen’s intellectual and philosophical development.