Westalpen Balladen
... per pedes über luftige Höhen
Fredericke Daume
Im magischen Dreieck zwischen Chamonix Montblanc, dem kleinen und großen St. Bernhard, im verzweigten Spinnennetz Vallée Aosta erlebt die Leseratte auf Höhen- und Weitwanderwegen, in zahlreichen Talsiedlungen so manches, was der Autor auf seinen Fahrten notierte. So ist es immer ein besonderes Erlebnis, wenn im flüchtigen Bergsommer die erwachende Natur bunt aufleuchtet, blüht, Scharen von Vögeln ihre Bergwälder bevölkern, jubilieren, lautstarke, stäubende Wasserkaskaden unter massenhaften Firnfeldern und Gletschern in den tiefgründigen Abgrund stürzen. Aus ihrem Winterquartier befreit, stürmen wilde „pechschwarze Kühe“, aus dem Walliser Val d´Héréns, auf die frisch ergrünten, saftigen Almen, um auf ihre Plätze zum Übersommern zu gelangen. Unterwegs trifft der Leser auf so manche markante, historische Stelle, wo die Römer brachial nach Gallien drängten, umgekehrt Napoleon ins Piemont. In Savoyen und Wallis entwickelte sich der moderne Alpinismus durch hemmungslose Neugier der Engländer. Trotzdem waren die beiden Erstbesteigerinnen Französinnen, die ihren mühseligen Aufstieg und fulminantes Gipfelerlebnis zum höchsten Gipfel Europas, dem Montblanc, authentisch schildern.