Wie wir den Journalismus besser machen
30 Essays für eine werteorientierte Digitalisierung
Matthias Daniel, Stephan Weichert
Globale ökologische, politische, soziale und ökonomische Herausforderungen wie der Klimawandel, der wachsende Einfluss von Populisten oder die sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in vielen Nationen dieser Erde verlangen nach einem Strategiewechsel im Journalismus. Eine Frage ist: Wie dringt der Journalismus in neue Galaxien vor? Gefragt sind die Fähigkeit zur Selbstkritik und ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft, aber auch eine Diskussion über das Mindset im „Raumschiff Medien“.
Wie machen wir den Journalismus besser? In dieser Frage steckt eine große Kraft, aber auch eine große Herausforderung. Noch immer lernen Volontärinnen und Berufsanfänger, dass Journalisten in Texten keine Fragen stellen, sondern Antworten geben. Ist das noch zeitgemäß? Journalistinnen und Journalisten sollten stattdessen anfangen, von der Kanzel zu steigen, sich nahbar und ansprechbar zu zeigen und Transparenz in ihre Arbeit bringen. Das heißt nicht, dass sich Journalismus klein machen soll. Im Gegenteil.
Die in diesem Buch versammelten Momentaufnahmen belegen, dass guter, zeitgemäßer Journalismus nur mit einer gesunden Mischung aus Wagnis und Werteorientierung entstehen und bestehen kann. Er braucht eine Vielfalt, die sich in der Ausbildung neuer Recherche- und Vermittlungskompetenzen ausdrückt, Zielgruppen anders als bisher anspricht, ungewohnte Wege der Unternehmenskultur und Zusammenarbeit beschreitet und Experimente unter laborähnlichen Bedingungen erlaubt.