Zisterzienserkloster Doberan
Arnt Cobbers, Rödiger
Die Ordensregel schrieb den Zisterziensern die Neugründung un abgelegenen und unbewohnten Gebieten vor. Dennoch mußten gewisse Grundbedingungen für das wirtschaftliche Überleben gegeben sein. So entstanden die neuen Klöster oftmals in oder am Rande bereits bestehender Rodungsflächen, zum Teil auch in der Nähe größerer Handelswege oder Siedlungen. Obwohl ein klösterlicher Vortrupp die Lokalitäten begutachtete und oftmals beim Bau der ersten Unterkünfte und des Bethauses beteiligt war – Voraussetzung für den Einzug des Mönchkonvents -, wurden immer wieder Neugründungen nach wenigen Jahren verlegt, so z.B. in Chorin und Pelpin. Den Kern der Klosteranlage bildete die Kirche, deren Chor auf dem höchsten Punkt des Geländes errichtet wurde. In der Regel auf der südlichen, der sonnigen Seite, manchmal aber auch nach Norden hin schloß sich das Geviert der Klostergebäude an, in dem die Mönche und die Laienbrüder aßen und schliefen. Zur anderen Seite der Kirche erstreckte sich der Friedhof. Etwas abseits lagen das Spital, das Haus der Novizen und – vielfach erst später ausgegliedert – die Abtswohnung. Einen zweiten Kern stellte der Wirtschaftshof dar, zu dem das Kornhaus, die Mühle, die Bäckerei sowie die zahlreichen Werkstätten und Ställe gehörten. Der gesamte Klosterkomplex war mitsamt einem Bauernhof und einigen Länderein durch eine Mauer abgeschlossen. Der Haupteingang zum Klostergelände lag im Westen. Dort befanden sich die Torkapelle, die den Gästen und den Frauen diente, die die Klosterkirche bis ins 14. Jh. nicht betreten durften, das Elendenspital und das Gästehaus mit den entsprechenden Stallungen.