Zur Normativität des Unbegrifflichen
Die Metapher und ihre "Hintergründe" vor und bei Hans Blumenberg
Theodoros Konstantakopoulos
Was unter den Terminus frq Unbegrifflichkeit flq zusammengefasst wird, umschließt eine Reihe von theoretischen und pragmatischen Umgangsformen mit der Wirklichkeit, von denen insbesondere zwei im Buch bestimmt werden: die Metapher und der Mythos. Als Bestandteile des Unbegrifflichen sind Metaphern und Mythen sowohl für die Prägung von Begriffen und der damit verbundenen Konnotationen von Bedeutung, als auch für deren Wandel. Die begrifflichen Elemente einer Theorie, die über den Umweg des Unbegrifflichen normative Geltung erlangen, sind stets auch von kultur- und epochenspezifischen Erwartungen und Motivationen geleitet. Das erklärte Ziel dieses Buches besteht darin einerseits die Frage nach den Ursachen für den normierenden Einfluss metaphorischer Ausdrucksweisen im Prozess der Begriffsbildung zu klären und andererseits das subtile semantische Potential jener sprachlich konventionalisierten Denkmuster zu hinterfragen, mit denen sich frq Wahrheiten flq erlügen oder erfinden lassen. Wer hinter den semantischen Schleier der vermeintlichen Begriffe schaut wird feststellen können, dass nicht alles, was uns unmittelbar einleuchtet, seiner epistemischen Qualität nach ohne Makel ist und nicht alles, was epistemisch legitim erscheint, einleuchtet. Die ausgewählten Philosophen, mit denen die Diagnosen dieser Auseinandersetzung erstellt werden, sind Platon, Aristoteles, Friedrich W. Nietzsche, Paul Ric oe ur und Hans Blumenberg.