Zwischen Kaiser und Reich
Historischer Streifzug durch das Jahrtausend des geistlichen Fürstentums Salzburg
Anton Neumayr
Im Allgemeinen konzentriert sich das Interesse für die Salzburger Erzbischöfe auf ihre Verdienste als Kirchenfürsten und als Förderer von Architektur, Kunst und sakralen Belangen. Ihr privates Leben oder manche ihrer Charakterschwächen werden in anekdotenhaften Erzählungen einem aufnahmewilligen Publikum gerne vorgestellt, und so bleibt ihre Bedeutung als regierende Landesfürsten in populär aufgearbeiteten Publikationen nur allzu oft unterbewertet. Erfährt man jedoch, wie oft sie bei wichtigen Ereignissen in der europäischen Geschichte präsent waren, um in den Gang mancher politischen Entwicklung aktiv einzugreifen, dann wird dem Leser das plakative Bild von „Salzburgs Fürsten“ in einem anderen Licht erscheinen, einem Licht, das zwar auch Schwächen und Fehler aufdeckt, ihren wahren Leistungen aber ohne Zweifel gerechter wird. Um dies durch Beispiele zu illustrieren, habe ich das historische Netzwerk jenes Jahrtausends, in welches das Schicksal ihres geistlichen Fürstentums nolens volens verstrickt war, als Hintergrund meiner geschichtlichen Betrachtungen gewählt.