Psychotropen

Psychotropen von Moser,  Jeannie
Wissen im Rausch. Im Jahr 1943 entdeckt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906-2008) die halluzinogene Wirkung von LSD. Bevor die Droge jedoch der counter culture neue Erfahrungsräume öffnet und in aller Munde ist, macht sie in pharmazeutischen Laboratorien und medizinisch-psychiatrischen Einrichtungen Karriere als Medikament, therapeutisches Hilfsmittel oder psychotoxischer Kampfstoff. Bereits in den 1950er Jahren sucht man hier intensiv nach chemischen Antworten auf mentale Probleme, erforscht experimentell die Möglichkeiten drogistischer Bewusstseinsveränderung und Persönlichkeitsregulierung. Im Zuge dessen wird das anthropologische Wissen umfassend rekonfiguriert: Es verfestigt sich die Semantik eines biochemisch fundierten und stofflich modulierbaren, eines neurochemischen Selbst. Jeannie Moser verfolgt die Genese eines transdisziplinären Wissensraums, die von der psychotropen Substanz LSD forciert wird. Ihre kulturwissenschaftlich und wissenschaftshistorisch informierten, philologisch verfahrenden Erkundungen richten sich auf ein Material, das vorwiegend aus den sogenannten harten Wissenschaften stammt: Drogen-, größtenteils LSD-Versuchsberichte aus der pharmakologischen Grundlagenforschung oder psychiatrischen Medizin sowie Texte der Hirnforschung, die wiederum in Wechselwirkung mit literarischem Wissen und Wissen aus dem Milieu der counter culture stehen. Die Biographie im Titel bezieht sich dabei zum einen auf den Werdegang der Droge. Zum anderen spielt sie auf die Verschränkung mit der Lebensgeschichte ihres Entdeckers an, wie sie Albert Hofmann in seinem Buch LSD – Mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer 'Wunderdroge' vornimmt. Besonders an diesem populärwissenschaftlichen Text arbeitet die Autorin heraus, welch wesentlichen Anteil rhetorisch-figurative und narrative Verfahren an der Entstehung, Verfestigung und nicht zuletzt Beglaubigung von psychotropem Wissen haben. Hofmanns Erzählungen berichten fasziniert von einer Welt, deren Ordnung aus den Fugen geraten ist.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Psychotropen

Psychotropen von Moser,  Jeannie
Wissen im Rausch. Im Jahr 1943 entdeckt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906-2008) die halluzinogene Wirkung von LSD. Bevor die Droge jedoch der counter culture neue Erfahrungsräume öffnet und in aller Munde ist, macht sie in pharmazeutischen Laboratorien und medizinisch-psychiatrischen Einrichtungen Karriere als Medikament, therapeutisches Hilfsmittel oder psychotoxischer Kampfstoff. Bereits in den 1950er Jahren sucht man hier intensiv nach chemischen Antworten auf mentale Probleme, erforscht experimentell die Möglichkeiten drogistischer Bewusstseinsveränderung und Persönlichkeitsregulierung. Im Zuge dessen wird das anthropologische Wissen umfassend rekonfiguriert: Es verfestigt sich die Semantik eines biochemisch fundierten und stofflich modulierbaren, eines neurochemischen Selbst. Jeannie Moser verfolgt die Genese eines transdisziplinären Wissensraums, die von der psychotropen Substanz LSD forciert wird. Ihre kulturwissenschaftlich und wissenschaftshistorisch informierten, philologisch verfahrenden Erkundungen richten sich auf ein Material, das vorwiegend aus den sogenannten harten Wissenschaften stammt: Drogen-, größtenteils LSD-Versuchsberichte aus der pharmakologischen Grundlagenforschung oder psychiatrischen Medizin sowie Texte der Hirnforschung, die wiederum in Wechselwirkung mit literarischem Wissen und Wissen aus dem Milieu der counter culture stehen. Die Biographie im Titel bezieht sich dabei zum einen auf den Werdegang der Droge. Zum anderen spielt sie auf die Verschränkung mit der Lebensgeschichte ihres Entdeckers an, wie sie Albert Hofmann in seinem Buch LSD – Mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer 'Wunderdroge' vornimmt. Besonders an diesem populärwissenschaftlichen Text arbeitet die Autorin heraus, welch wesentlichen Anteil rhetorisch-figurative und narrative Verfahren an der Entstehung, Verfestigung und nicht zuletzt Beglaubigung von psychotropem Wissen haben. Hofmanns Erzählungen berichten fasziniert von einer Welt, deren Ordnung aus den Fugen geraten ist.
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Psychotropen von Moser,  Jeannie
Wissen im Rausch. Im Jahr 1943 entdeckt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906-2008) die halluzinogene Wirkung von LSD. Bevor die Droge jedoch der counter culture neue Erfahrungsräume öffnet und in aller Munde ist, macht sie in pharmazeutischen Laboratorien und medizinisch-psychiatrischen Einrichtungen Karriere als Medikament, therapeutisches Hilfsmittel oder psychotoxischer Kampfstoff. Bereits in den 1950er Jahren sucht man hier intensiv nach chemischen Antworten auf mentale Probleme, erforscht experimentell die Möglichkeiten drogistischer Bewusstseinsveränderung und Persönlichkeitsregulierung. Im Zuge dessen wird das anthropologische Wissen umfassend rekonfiguriert: Es verfestigt sich die Semantik eines biochemisch fundierten und stofflich modulierbaren, eines neurochemischen Selbst. Jeannie Moser verfolgt die Genese eines transdisziplinären Wissensraums, die von der psychotropen Substanz LSD forciert wird. Ihre kulturwissenschaftlich und wissenschaftshistorisch informierten, philologisch verfahrenden Erkundungen richten sich auf ein Material, das vorwiegend aus den sogenannten harten Wissenschaften stammt: Drogen-, größtenteils LSD-Versuchsberichte aus der pharmakologischen Grundlagenforschung oder psychiatrischen Medizin sowie Texte der Hirnforschung, die wiederum in Wechselwirkung mit literarischem Wissen und Wissen aus dem Milieu der counter culture stehen. Die Biographie im Titel bezieht sich dabei zum einen auf den Werdegang der Droge. Zum anderen spielt sie auf die Verschränkung mit der Lebensgeschichte ihres Entdeckers an, wie sie Albert Hofmann in seinem Buch LSD – Mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer 'Wunderdroge' vornimmt. Besonders an diesem populärwissenschaftlichen Text arbeitet die Autorin heraus, welch wesentlichen Anteil rhetorisch-figurative und narrative Verfahren an der Entstehung, Verfestigung und nicht zuletzt Beglaubigung von psychotropem Wissen haben. Hofmanns Erzählungen berichten fasziniert von einer Welt, deren Ordnung aus den Fugen geraten ist.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Borken

Borken von Didi-Huberman,  Georges
Auf den ersten Blick scheint es sich bei diesem Buch um einen einfachen Bildbericht zu handeln: einen Bericht mit Photographien, die im Juni 2011 beim Umherwandern in Auschwitz-Birkenau entstanden sind. Bei genauerer Betrachtung erweisen sich die Bilder aber als Versuch einer Befragung von einigen Fetzen Gegenwart, die es aufzunehmen galt, um zu sehen, was es zu sehen gibt, was im Gedächtnis fortlebt; Bilder, die aber auch aufgenommen wurden, um die Sehnsucht wahrzunehmen, nicht in der tiefen Trauer des Ortes zu verweilen. Das Buch ist die besondere Form einer persönlichen Archäologie, einer Archäologie der Gegenwart, aber auch eine Rückkehr zum Krematorium V – jenem Ort, an dem Mitglieder des Sonderkommandos im August 1944 vier Photographien gemacht hatten, die noch heute kontrovers diskutiert werden. Borken knüpft an Georges Didi-Hubermans bedeutendes wie programmatisches Buch Bilder trotz allem (2007) an und erkundet nun in anderer, ebenso bewegender und persönlicher wie subtiler und erhellender Weise den Raum dieser Bilder. Eine jede dieser fragilen Entscheidungen des Blicks ist zu befragen, zu hinterfragen. Die Rinde, die Borken eines Baums werden dabei als eine besondere Gestalt des Bildes verstanden, als eine Haut, die nicht der Gegenstand selber ist und die zugleich an Wunden gemahnt. Es geht um eine Form des Wissens und der Wahrnehmung, die hier in ihrer zerbrechlichsten Form erkundet wird. »Es ist nur ein schmales Buch, aber doch so groß, dass es durch seine Schönheit leuchtet. Es liest Spuren und Abdrücke, sieht dasjenige, was jenseits dessen liegt, was es zu sehen gibt, in vermeintlich unbedeutenden Photographien, die ohne Absicht, etwas zeigen zu wollen, aufgenommen wurden. Aber dann kehren die Erinnerungen zurück in dieser Archäologie der Geschichte, die noch so kurze Zeit zurückliegt, daß sie uns erschüttert. [...] Es ist ein kleines Buch, das neben die großen zu stellen ist, neben Ist das ein Mensch? von Primo Levi oder Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész, auch wenn diese Augenzeugen waren. Georges Didi-Huberman ist ein Archäologe der Gegenwart.« (Xavier Lainé)
Aktualisiert: 2023-06-30
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Borken

Borken von Didi-Huberman,  Georges
Auf den ersten Blick scheint es sich bei diesem Buch um einen einfachen Bildbericht zu handeln: einen Bericht mit Photographien, die im Juni 2011 beim Umherwandern in Auschwitz-Birkenau entstanden sind. Bei genauerer Betrachtung erweisen sich die Bilder aber als Versuch einer Befragung von einigen Fetzen Gegenwart, die es aufzunehmen galt, um zu sehen, was es zu sehen gibt, was im Gedächtnis fortlebt; Bilder, die aber auch aufgenommen wurden, um die Sehnsucht wahrzunehmen, nicht in der tiefen Trauer des Ortes zu verweilen. Das Buch ist die besondere Form einer persönlichen Archäologie, einer Archäologie der Gegenwart, aber auch eine Rückkehr zum Krematorium V – jenem Ort, an dem Mitglieder des Sonderkommandos im August 1944 vier Photographien gemacht hatten, die noch heute kontrovers diskutiert werden. Borken knüpft an Georges Didi-Hubermans bedeutendes wie programmatisches Buch Bilder trotz allem (2007) an und erkundet nun in anderer, ebenso bewegender und persönlicher wie subtiler und erhellender Weise den Raum dieser Bilder. Eine jede dieser fragilen Entscheidungen des Blicks ist zu befragen, zu hinterfragen. Die Rinde, die Borken eines Baums werden dabei als eine besondere Gestalt des Bildes verstanden, als eine Haut, die nicht der Gegenstand selber ist und die zugleich an Wunden gemahnt. Es geht um eine Form des Wissens und der Wahrnehmung, die hier in ihrer zerbrechlichsten Form erkundet wird. »Es ist nur ein schmales Buch, aber doch so groß, dass es durch seine Schönheit leuchtet. Es liest Spuren und Abdrücke, sieht dasjenige, was jenseits dessen liegt, was es zu sehen gibt, in vermeintlich unbedeutenden Photographien, die ohne Absicht, etwas zeigen zu wollen, aufgenommen wurden. Aber dann kehren die Erinnerungen zurück in dieser Archäologie der Geschichte, die noch so kurze Zeit zurückliegt, daß sie uns erschüttert. [...] Es ist ein kleines Buch, das neben die großen zu stellen ist, neben Ist das ein Mensch? von Primo Levi oder Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész, auch wenn diese Augenzeugen waren. Georges Didi-Huberman ist ein Archäologe der Gegenwart.« (Xavier Lainé)
Aktualisiert: 2023-06-30
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Borken

Borken von Didi-Huberman,  Georges
Auf den ersten Blick scheint es sich bei diesem Buch um einen einfachen Bildbericht zu handeln: einen Bericht mit Photographien, die im Juni 2011 beim Umherwandern in Auschwitz-Birkenau entstanden sind. Bei genauerer Betrachtung erweisen sich die Bilder aber als Versuch einer Befragung von einigen Fetzen Gegenwart, die es aufzunehmen galt, um zu sehen, was es zu sehen gibt, was im Gedächtnis fortlebt; Bilder, die aber auch aufgenommen wurden, um die Sehnsucht wahrzunehmen, nicht in der tiefen Trauer des Ortes zu verweilen. Das Buch ist die besondere Form einer persönlichen Archäologie, einer Archäologie der Gegenwart, aber auch eine Rückkehr zum Krematorium V – jenem Ort, an dem Mitglieder des Sonderkommandos im August 1944 vier Photographien gemacht hatten, die noch heute kontrovers diskutiert werden. Borken knüpft an Georges Didi-Hubermans bedeutendes wie programmatisches Buch Bilder trotz allem (2007) an und erkundet nun in anderer, ebenso bewegender und persönlicher wie subtiler und erhellender Weise den Raum dieser Bilder. Eine jede dieser fragilen Entscheidungen des Blicks ist zu befragen, zu hinterfragen. Die Rinde, die Borken eines Baums werden dabei als eine besondere Gestalt des Bildes verstanden, als eine Haut, die nicht der Gegenstand selber ist und die zugleich an Wunden gemahnt. Es geht um eine Form des Wissens und der Wahrnehmung, die hier in ihrer zerbrechlichsten Form erkundet wird. »Es ist nur ein schmales Buch, aber doch so groß, dass es durch seine Schönheit leuchtet. Es liest Spuren und Abdrücke, sieht dasjenige, was jenseits dessen liegt, was es zu sehen gibt, in vermeintlich unbedeutenden Photographien, die ohne Absicht, etwas zeigen zu wollen, aufgenommen wurden. Aber dann kehren die Erinnerungen zurück in dieser Archäologie der Geschichte, die noch so kurze Zeit zurückliegt, daß sie uns erschüttert. [...] Es ist ein kleines Buch, das neben die großen zu stellen ist, neben Ist das ein Mensch? von Primo Levi oder Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész, auch wenn diese Augenzeugen waren. Georges Didi-Huberman ist ein Archäologe der Gegenwart.« (Xavier Lainé)
Aktualisiert: 2023-06-30
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Psychotropen von Moser,  Jeannie
Wissen im Rausch. Im Jahr 1943 entdeckt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906-2008) die halluzinogene Wirkung von LSD. Bevor die Droge jedoch der counter culture neue Erfahrungsräume öffnet und in aller Munde ist, macht sie in pharmazeutischen Laboratorien und medizinisch-psychiatrischen Einrichtungen Karriere als Medikament, therapeutisches Hilfsmittel oder psychotoxischer Kampfstoff. Bereits in den 1950er Jahren sucht man hier intensiv nach chemischen Antworten auf mentale Probleme, erforscht experimentell die Möglichkeiten drogistischer Bewusstseinsveränderung und Persönlichkeitsregulierung. Im Zuge dessen wird das anthropologische Wissen umfassend rekonfiguriert: Es verfestigt sich die Semantik eines biochemisch fundierten und stofflich modulierbaren, eines neurochemischen Selbst. Jeannie Moser verfolgt die Genese eines transdisziplinären Wissensraums, die von der psychotropen Substanz LSD forciert wird. Ihre kulturwissenschaftlich und wissenschaftshistorisch informierten, philologisch verfahrenden Erkundungen richten sich auf ein Material, das vorwiegend aus den sogenannten harten Wissenschaften stammt: Drogen-, größtenteils LSD-Versuchsberichte aus der pharmakologischen Grundlagenforschung oder psychiatrischen Medizin sowie Texte der Hirnforschung, die wiederum in Wechselwirkung mit literarischem Wissen und Wissen aus dem Milieu der counter culture stehen. Die Biographie im Titel bezieht sich dabei zum einen auf den Werdegang der Droge. Zum anderen spielt sie auf die Verschränkung mit der Lebensgeschichte ihres Entdeckers an, wie sie Albert Hofmann in seinem Buch LSD – Mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer 'Wunderdroge' vornimmt. Besonders an diesem populärwissenschaftlichen Text arbeitet die Autorin heraus, welch wesentlichen Anteil rhetorisch-figurative und narrative Verfahren an der Entstehung, Verfestigung und nicht zuletzt Beglaubigung von psychotropem Wissen haben. Hofmanns Erzählungen berichten fasziniert von einer Welt, deren Ordnung aus den Fugen geraten ist.
Aktualisiert: 2023-06-02
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Borken

Borken von Didi-Huberman,  Georges
Auf den ersten Blick scheint es sich bei diesem Buch um einen einfachen Bildbericht zu handeln: einen Bericht mit Photographien, die im Juni 2011 beim Umherwandern in Auschwitz-Birkenau entstanden sind. Bei genauerer Betrachtung erweisen sich die Bilder aber als Versuch einer Befragung von einigen Fetzen Gegenwart, die es aufzunehmen galt, um zu sehen, was es zu sehen gibt, was im Gedächtnis fortlebt; Bilder, die aber auch aufgenommen wurden, um die Sehnsucht wahrzunehmen, nicht in der tiefen Trauer des Ortes zu verweilen. Das Buch ist die besondere Form einer persönlichen Archäologie, einer Archäologie der Gegenwart, aber auch eine Rückkehr zum Krematorium V – jenem Ort, an dem Mitglieder des Sonderkommandos im August 1944 vier Photographien gemacht hatten, die noch heute kontrovers diskutiert werden. Borken knüpft an Georges Didi-Hubermans bedeutendes wie programmatisches Buch Bilder trotz allem (2007) an und erkundet nun in anderer, ebenso bewegender und persönlicher wie subtiler und erhellender Weise den Raum dieser Bilder. Eine jede dieser fragilen Entscheidungen des Blicks ist zu befragen, zu hinterfragen. Die Rinde, die Borken eines Baums werden dabei als eine besondere Gestalt des Bildes verstanden, als eine Haut, die nicht der Gegenstand selber ist und die zugleich an Wunden gemahnt. Es geht um eine Form des Wissens und der Wahrnehmung, die hier in ihrer zerbrechlichsten Form erkundet wird. »Es ist nur ein schmales Buch, aber doch so groß, dass es durch seine Schönheit leuchtet. Es liest Spuren und Abdrücke, sieht dasjenige, was jenseits dessen liegt, was es zu sehen gibt, in vermeintlich unbedeutenden Photographien, die ohne Absicht, etwas zeigen zu wollen, aufgenommen wurden. Aber dann kehren die Erinnerungen zurück in dieser Archäologie der Geschichte, die noch so kurze Zeit zurückliegt, daß sie uns erschüttert. [...] Es ist ein kleines Buch, das neben die großen zu stellen ist, neben Ist das ein Mensch? von Primo Levi oder Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész, auch wenn diese Augenzeugen waren. Georges Didi-Huberman ist ein Archäologe der Gegenwart.« (Xavier Lainé)
Aktualisiert: 2023-06-02
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Borken

Borken von Didi-Huberman,  Georges
Auf den ersten Blick scheint es sich bei diesem Buch um einen einfachen Bildbericht zu handeln: einen Bericht mit Photographien, die im Juni 2011 beim Umherwandern in Auschwitz-Birkenau entstanden sind. Bei genauerer Betrachtung erweisen sich die Bilder aber als Versuch einer Befragung von einigen Fetzen Gegenwart, die es aufzunehmen galt, um zu sehen, was es zu sehen gibt, was im Gedächtnis fortlebt; Bilder, die aber auch aufgenommen wurden, um die Sehnsucht wahrzunehmen, nicht in der tiefen Trauer des Ortes zu verweilen. Das Buch ist die besondere Form einer persönlichen Archäologie, einer Archäologie der Gegenwart, aber auch eine Rückkehr zum Krematorium V – jenem Ort, an dem Mitglieder des Sonderkommandos im August 1944 vier Photographien gemacht hatten, die noch heute kontrovers diskutiert werden. Borken knüpft an Georges Didi-Hubermans bedeutendes wie programmatisches Buch Bilder trotz allem (2007) an und erkundet nun in anderer, ebenso bewegender und persönlicher wie subtiler und erhellender Weise den Raum dieser Bilder. Eine jede dieser fragilen Entscheidungen des Blicks ist zu befragen, zu hinterfragen. Die Rinde, die Borken eines Baums werden dabei als eine besondere Gestalt des Bildes verstanden, als eine Haut, die nicht der Gegenstand selber ist und die zugleich an Wunden gemahnt. Es geht um eine Form des Wissens und der Wahrnehmung, die hier in ihrer zerbrechlichsten Form erkundet wird. »Es ist nur ein schmales Buch, aber doch so groß, dass es durch seine Schönheit leuchtet. Es liest Spuren und Abdrücke, sieht dasjenige, was jenseits dessen liegt, was es zu sehen gibt, in vermeintlich unbedeutenden Photographien, die ohne Absicht, etwas zeigen zu wollen, aufgenommen wurden. Aber dann kehren die Erinnerungen zurück in dieser Archäologie der Geschichte, die noch so kurze Zeit zurückliegt, daß sie uns erschüttert. [...] Es ist ein kleines Buch, das neben die großen zu stellen ist, neben Ist das ein Mensch? von Primo Levi oder Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész, auch wenn diese Augenzeugen waren. Georges Didi-Huberman ist ein Archäologe der Gegenwart.« (Xavier Lainé)
Aktualisiert: 2023-05-19
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Psychotropen von Moser,  Jeannie
Wissen im Rausch. Im Jahr 1943 entdeckt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906-2008) die halluzinogene Wirkung von LSD. Bevor die Droge jedoch der counter culture neue Erfahrungsräume öffnet und in aller Munde ist, macht sie in pharmazeutischen Laboratorien und medizinisch-psychiatrischen Einrichtungen Karriere als Medikament, therapeutisches Hilfsmittel oder psychotoxischer Kampfstoff. Bereits in den 1950er Jahren sucht man hier intensiv nach chemischen Antworten auf mentale Probleme, erforscht experimentell die Möglichkeiten drogistischer Bewusstseinsveränderung und Persönlichkeitsregulierung. Im Zuge dessen wird das anthropologische Wissen umfassend rekonfiguriert: Es verfestigt sich die Semantik eines biochemisch fundierten und stofflich modulierbaren, eines neurochemischen Selbst. Jeannie Moser verfolgt die Genese eines transdisziplinären Wissensraums, die von der psychotropen Substanz LSD forciert wird. Ihre kulturwissenschaftlich und wissenschaftshistorisch informierten, philologisch verfahrenden Erkundungen richten sich auf ein Material, das vorwiegend aus den sogenannten harten Wissenschaften stammt: Drogen-, größtenteils LSD-Versuchsberichte aus der pharmakologischen Grundlagenforschung oder psychiatrischen Medizin sowie Texte der Hirnforschung, die wiederum in Wechselwirkung mit literarischem Wissen und Wissen aus dem Milieu der counter culture stehen. Die Biographie im Titel bezieht sich dabei zum einen auf den Werdegang der Droge. Zum anderen spielt sie auf die Verschränkung mit der Lebensgeschichte ihres Entdeckers an, wie sie Albert Hofmann in seinem Buch LSD – Mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer 'Wunderdroge' vornimmt. Besonders an diesem populärwissenschaftlichen Text arbeitet die Autorin heraus, welch wesentlichen Anteil rhetorisch-figurative und narrative Verfahren an der Entstehung, Verfestigung und nicht zuletzt Beglaubigung von psychotropem Wissen haben. Hofmanns Erzählungen berichten fasziniert von einer Welt, deren Ordnung aus den Fugen geraten ist.
Aktualisiert: 2023-05-19
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Psychotropen von Moser,  Jeannie
Wissen im Rausch. Im Jahr 1943 entdeckt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906-2008) die halluzinogene Wirkung von LSD. Bevor die Droge jedoch der counter culture neue Erfahrungsräume öffnet und in aller Munde ist, macht sie in pharmazeutischen Laboratorien und medizinisch-psychiatrischen Einrichtungen Karriere als Medikament, therapeutisches Hilfsmittel oder psychotoxischer Kampfstoff. Bereits in den 1950er Jahren sucht man hier intensiv nach chemischen Antworten auf mentale Probleme, erforscht experimentell die Möglichkeiten drogistischer Bewusstseinsveränderung und Persönlichkeitsregulierung. Im Zuge dessen wird das anthropologische Wissen umfassend rekonfiguriert: Es verfestigt sich die Semantik eines biochemisch fundierten und stofflich modulierbaren, eines neurochemischen Selbst. Jeannie Moser verfolgt die Genese eines transdisziplinären Wissensraums, die von der psychotropen Substanz LSD forciert wird. Ihre kulturwissenschaftlich und wissenschaftshistorisch informierten, philologisch verfahrenden Erkundungen richten sich auf ein Material, das vorwiegend aus den sogenannten harten Wissenschaften stammt: Drogen-, größtenteils LSD-Versuchsberichte aus der pharmakologischen Grundlagenforschung oder psychiatrischen Medizin sowie Texte der Hirnforschung, die wiederum in Wechselwirkung mit literarischem Wissen und Wissen aus dem Milieu der counter culture stehen. Die Biographie im Titel bezieht sich dabei zum einen auf den Werdegang der Droge. Zum anderen spielt sie auf die Verschränkung mit der Lebensgeschichte ihres Entdeckers an, wie sie Albert Hofmann in seinem Buch LSD – Mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer 'Wunderdroge' vornimmt. Besonders an diesem populärwissenschaftlichen Text arbeitet die Autorin heraus, welch wesentlichen Anteil rhetorisch-figurative und narrative Verfahren an der Entstehung, Verfestigung und nicht zuletzt Beglaubigung von psychotropem Wissen haben. Hofmanns Erzählungen berichten fasziniert von einer Welt, deren Ordnung aus den Fugen geraten ist.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Psychotropen von Moser,  Jeannie
Wissen im Rausch. Im Jahr 1943 entdeckt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906-2008) die halluzinogene Wirkung von LSD. Bevor die Droge jedoch der counter culture neue Erfahrungsräume öffnet und in aller Munde ist, macht sie in pharmazeutischen Laboratorien und medizinisch-psychiatrischen Einrichtungen Karriere als Medikament, therapeutisches Hilfsmittel oder psychotoxischer Kampfstoff. Bereits in den 1950er Jahren sucht man hier intensiv nach chemischen Antworten auf mentale Probleme, erforscht experimentell die Möglichkeiten drogistischer Bewusstseinsveränderung und Persönlichkeitsregulierung. Im Zuge dessen wird das anthropologische Wissen umfassend rekonfiguriert: Es verfestigt sich die Semantik eines biochemisch fundierten und stofflich modulierbaren, eines neurochemischen Selbst. Jeannie Moser verfolgt die Genese eines transdisziplinären Wissensraums, die von der psychotropen Substanz LSD forciert wird. Ihre kulturwissenschaftlich und wissenschaftshistorisch informierten, philologisch verfahrenden Erkundungen richten sich auf ein Material, das vorwiegend aus den sogenannten harten Wissenschaften stammt: Drogen-, größtenteils LSD-Versuchsberichte aus der pharmakologischen Grundlagenforschung oder psychiatrischen Medizin sowie Texte der Hirnforschung, die wiederum in Wechselwirkung mit literarischem Wissen und Wissen aus dem Milieu der counter culture stehen. Die Biographie im Titel bezieht sich dabei zum einen auf den Werdegang der Droge. Zum anderen spielt sie auf die Verschränkung mit der Lebensgeschichte ihres Entdeckers an, wie sie Albert Hofmann in seinem Buch LSD – Mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer 'Wunderdroge' vornimmt. Besonders an diesem populärwissenschaftlichen Text arbeitet die Autorin heraus, welch wesentlichen Anteil rhetorisch-figurative und narrative Verfahren an der Entstehung, Verfestigung und nicht zuletzt Beglaubigung von psychotropem Wissen haben. Hofmanns Erzählungen berichten fasziniert von einer Welt, deren Ordnung aus den Fugen geraten ist.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Borken

Borken von Didi-Huberman,  Georges
Auf den ersten Blick scheint es sich bei diesem Buch um einen einfachen Bildbericht zu handeln: einen Bericht mit Photographien, die im Juni 2011 beim Umherwandern in Auschwitz-Birkenau entstanden sind. Bei genauerer Betrachtung erweisen sich die Bilder aber als Versuch einer Befragung von einigen Fetzen Gegenwart, die es aufzunehmen galt, um zu sehen, was es zu sehen gibt, was im Gedächtnis fortlebt; Bilder, die aber auch aufgenommen wurden, um die Sehnsucht wahrzunehmen, nicht in der tiefen Trauer des Ortes zu verweilen. Das Buch ist die besondere Form einer persönlichen Archäologie, einer Archäologie der Gegenwart, aber auch eine Rückkehr zum Krematorium V – jenem Ort, an dem Mitglieder des Sonderkommandos im August 1944 vier Photographien gemacht hatten, die noch heute kontrovers diskutiert werden. Borken knüpft an Georges Didi-Hubermans bedeutendes wie programmatisches Buch Bilder trotz allem (2007) an und erkundet nun in anderer, ebenso bewegender und persönlicher wie subtiler und erhellender Weise den Raum dieser Bilder. Eine jede dieser fragilen Entscheidungen des Blicks ist zu befragen, zu hinterfragen. Die Rinde, die Borken eines Baums werden dabei als eine besondere Gestalt des Bildes verstanden, als eine Haut, die nicht der Gegenstand selber ist und die zugleich an Wunden gemahnt. Es geht um eine Form des Wissens und der Wahrnehmung, die hier in ihrer zerbrechlichsten Form erkundet wird. »Es ist nur ein schmales Buch, aber doch so groß, dass es durch seine Schönheit leuchtet. Es liest Spuren und Abdrücke, sieht dasjenige, was jenseits dessen liegt, was es zu sehen gibt, in vermeintlich unbedeutenden Photographien, die ohne Absicht, etwas zeigen zu wollen, aufgenommen wurden. Aber dann kehren die Erinnerungen zurück in dieser Archäologie der Geschichte, die noch so kurze Zeit zurückliegt, daß sie uns erschüttert. [...] Es ist ein kleines Buch, das neben die großen zu stellen ist, neben Ist das ein Mensch? von Primo Levi oder Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész, auch wenn diese Augenzeugen waren. Georges Didi-Huberman ist ein Archäologe der Gegenwart.« (Xavier Lainé)
Aktualisiert: 2023-05-12
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Borken

Borken von Didi-Huberman,  Georges
Auf den ersten Blick scheint es sich bei diesem Buch um einen einfachen Bildbericht zu handeln: einen Bericht mit Photographien, die im Juni 2011 beim Umherwandern in Auschwitz-Birkenau entstanden sind. Bei genauerer Betrachtung erweisen sich die Bilder aber als Versuch einer Befragung von einigen Fetzen Gegenwart, die es aufzunehmen galt, um zu sehen, was es zu sehen gibt, was im Gedächtnis fortlebt; Bilder, die aber auch aufgenommen wurden, um die Sehnsucht wahrzunehmen, nicht in der tiefen Trauer des Ortes zu verweilen. Das Buch ist die besondere Form einer persönlichen Archäologie, einer Archäologie der Gegenwart, aber auch eine Rückkehr zum Krematorium V – jenem Ort, an dem Mitglieder des Sonderkommandos im August 1944 vier Photographien gemacht hatten, die noch heute kontrovers diskutiert werden. Borken knüpft an Georges Didi-Hubermans bedeutendes wie programmatisches Buch Bilder trotz allem (2007) an und erkundet nun in anderer, ebenso bewegender und persönlicher wie subtiler und erhellender Weise den Raum dieser Bilder. Eine jede dieser fragilen Entscheidungen des Blicks ist zu befragen, zu hinterfragen. Die Rinde, die Borken eines Baums werden dabei als eine besondere Gestalt des Bildes verstanden, als eine Haut, die nicht der Gegenstand selber ist und die zugleich an Wunden gemahnt. Es geht um eine Form des Wissens und der Wahrnehmung, die hier in ihrer zerbrechlichsten Form erkundet wird. »Es ist nur ein schmales Buch, aber doch so groß, dass es durch seine Schönheit leuchtet. Es liest Spuren und Abdrücke, sieht dasjenige, was jenseits dessen liegt, was es zu sehen gibt, in vermeintlich unbedeutenden Photographien, die ohne Absicht, etwas zeigen zu wollen, aufgenommen wurden. Aber dann kehren die Erinnerungen zurück in dieser Archäologie der Geschichte, die noch so kurze Zeit zurückliegt, daß sie uns erschüttert. [...] Es ist ein kleines Buch, das neben die großen zu stellen ist, neben Ist das ein Mensch? von Primo Levi oder Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész, auch wenn diese Augenzeugen waren. Georges Didi-Huberman ist ein Archäologe der Gegenwart.« (Xavier Lainé)
Aktualisiert: 2023-05-12
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Psychotropen von Moser,  Jeannie
Wissen im Rausch. Im Jahr 1943 entdeckt der Schweizer Chemiker Albert Hofmann (1906-2008) die halluzinogene Wirkung von LSD. Bevor die Droge jedoch der counter culture neue Erfahrungsräume öffnet und in aller Munde ist, macht sie in pharmazeutischen Laboratorien und medizinisch-psychiatrischen Einrichtungen Karriere als Medikament, therapeutisches Hilfsmittel oder psychotoxischer Kampfstoff. Bereits in den 1950er Jahren sucht man hier intensiv nach chemischen Antworten auf mentale Probleme, erforscht experimentell die Möglichkeiten drogistischer Bewusstseinsveränderung und Persönlichkeitsregulierung. Im Zuge dessen wird das anthropologische Wissen umfassend rekonfiguriert: Es verfestigt sich die Semantik eines biochemisch fundierten und stofflich modulierbaren, eines neurochemischen Selbst. Jeannie Moser verfolgt die Genese eines transdisziplinären Wissensraums, die von der psychotropen Substanz LSD forciert wird. Ihre kulturwissenschaftlich und wissenschaftshistorisch informierten, philologisch verfahrenden Erkundungen richten sich auf ein Material, das vorwiegend aus den sogenannten harten Wissenschaften stammt: Drogen-, größtenteils LSD-Versuchsberichte aus der pharmakologischen Grundlagenforschung oder psychiatrischen Medizin sowie Texte der Hirnforschung, die wiederum in Wechselwirkung mit literarischem Wissen und Wissen aus dem Milieu der counter culture stehen. Die Biographie im Titel bezieht sich dabei zum einen auf den Werdegang der Droge. Zum anderen spielt sie auf die Verschränkung mit der Lebensgeschichte ihres Entdeckers an, wie sie Albert Hofmann in seinem Buch LSD – Mein Sorgenkind. Die Entdeckung einer 'Wunderdroge' vornimmt. Besonders an diesem populärwissenschaftlichen Text arbeitet die Autorin heraus, welch wesentlichen Anteil rhetorisch-figurative und narrative Verfahren an der Entstehung, Verfestigung und nicht zuletzt Beglaubigung von psychotropem Wissen haben. Hofmanns Erzählungen berichten fasziniert von einer Welt, deren Ordnung aus den Fugen geraten ist.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Die Zeit der Demokratie

Die Zeit der Demokratie von Raimondi,  Francesca
Wir befinden uns im Zeitalter der »Postdemokratie«, heißt es immer wieder. Was wir brauchen, sind aber weniger Reformvorschläge, sondern zunächst einmal eine ›Kritik‹ der Demokratie, die den Sinn politischer Freiheit unter Bedingungen der späten Moderne neu durchleuchtet.Betrachtet man Demokratie mit Francesca Raimondi genealogisch, so zeigt sich, dass die Forderung nach Freiheit und Gleichheit aller nicht als Dauerzustand einlösbar ist. Das bedeutet nichts anderes, als dass sich Freiheit und Gleichheit nur im Medium konkreter Praktiken verwirklichen lassen und Demokratie wesentlich verzeitlicht ist.Die gegenwärtige Rede vom Zeitalter der »Postdemokratie« und ähnliche politische Verfallsdiagnosen fordern neue Konzeptionen demokratischer Selbstbestimmung. Das Buch entfaltet einen Begriff politischer Freiheit jenseits der überkommenen Dichotomie von absoluter Souveränität und bloßer Deliberation. Francesca Raimondi zeigt, inwiefern die Konzeptualisierung von Demokratie als eine kollektive Tätigkeitsform Kernfragen der Demokratietheorie berührt. In dieser praktischen Perspektive auf demokratische Politik argumentiert die Autorin für die Nicht-Identität von Demokratie und Staat und entwickelt eine Perspektive, nach der sich rechtliche und politische Verfahren für den prozessualen Charakter von Demokratie öffnen können. Demokratische Freiheit verwirklicht sich aber auch in Praktiken widerständiger Subjektivierung. Das Buch beschreibt diese demokratische Subjektivierung als einen besonderen Prozess der Umgewöhnung, der sich über die kollektive Erschließung neuer Handlungskontexte und -möglichkeiten vollzieht.
Aktualisiert: 2022-09-21
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Kultur als Politik

Kultur als Politik von Auerbach,  Erich, Rivoletti,  Christian
Über die Exiljahre in der Türkei, in denen der deutsch-jüdische Literaturwissenschaftler Erich Auerbach sein Hauptwerk Mimesis verfasste, ist bis heute nur wenig bekannt. Eine große Überraschung war daher die Entdeckung der Vorträge, Aufsätze und kürzeren Beiträge, die Auerbach nach der Vertreibung aus Deutschland (1935) während des Exils in Istanbul geschrieben hat. Sie wurden zuerst in türkischer Sprache veröffentlicht und erscheinen nun in diesem Band zum ersten Mal in deutscher Übersetzung.Erich Auerbach hatte aufgrund der räumlichen und kulturellen Distanz seines Exils das immer schneller ins Verderben stürzende Europa von außen zu betrachten. Diese besondere Situation prägte seinen Blick. Istanbul bedeutete für ihn aber nicht nur eine sichere Entfernung zu den schrecklichen Ereignissen in Deutschland, sondern ermöglichte zugleich eine produktive, wenn auch schwierige Auseinandersetzung mit den offenen Problemen eines Landes, das sich in einer heiklen politischen Übergangsphase befand.Deutlicher als in allen anderen seiner Schriften übernimmt Auerbach hier die Rolle des Kulturhistorikers und engagierten Intellektuellen: Er untersucht Phänomene und Protagonisten der europäischen Geschichte unter dem Gesichtspunkt der gegenwärtigen sozialen und politischen Lage. Der Krieg, die Entstehung der Nationalsprachen, die Beziehung zwischen historischem Absolutismus und moderner Demokratie bilden zusammen mit der Schilderung von großen Figuren wie etwa Dante, Machiavelli oder Montesquieu den Ausgangpunkt für eine kulturgeschichtliche Deutung, in der die zeitgenössische Krisensituation im Lichte der Lösungsversuche der Vergangenheit betrachtet wird.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Roland Barthes

Roland Barthes von Ette,  Ottmar
Ottmar Ette erkundet in seinem Essay die Denk- und Schreiblandschaften von Roland Barthes. Spricht man von Landschaften der Theorie, so sind die Entfaltungen der Stadtlandschaft(en) von Paris ebenso von Bedeutung wie die Landschaften, die Barthes bereist. Es geht um die in Mythologies entwickelten 'lebendigen' Landschaften der Stadt wie auch um die Visionen unterschiedlicher Achsen des Wissens, des Wollens und des Könnens in den Visionen vom Eiffelturm. Es geht aber auch um die Landschaften der Reisen, die Barthes nach Griechenland, Marokko, Japan, China und in die USA unternimmt. Landschaft und Theorie sind hier eng miteinander vernetzt und ergänzen sich wechselseitig. Im Sinne der von Barthes propagierten 'dépossession de l’Occident' ('Enteignung des Okzidents') liegt Ettes Augenmerk auf der Beziehung zwischen einem 'Reich der Zeichen' (insbesondere außerhalb Europas) und einem 'Reich des Wissens' (vor allem in Paris). Zwischen beiden besteht ein Spannungsverhältnis, das sich ebenso auf der Ebene der Schreiborte (am eigenen Schreibtisch in Paris oder in seinem Landhaus in Urt) wie der Schreibformen beobachten lässt. Von den 'lebendigen Dingen' in den Landschaften der Theorie bis hin zu einer Theorie des lebendigen Textes werden dabei die literarästhetischen und literarischen, die kulturtheoretischen und kulturellen, die reiseliterarischen und bewegungstheoretischen Dimensionen von Barthes’ Denken und Schreiben ausgeleuchtet. So stellen die lebendigen Landschaften der Theorie Roland Barthes’ schließlich auch für die Theorien des 21. Jahrhunderts eine Herausforderung dar.
Aktualisiert: 2019-10-16
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Borken

Borken von Didi-Huberman,  Georges
Auf den ersten Blick scheint es sich bei diesem Buch um einen einfachen Bildbericht zu handeln: einen Bericht mit Photographien, die im Juni 2011 beim Umherwandern in Auschwitz-Birkenau entstanden sind. Bei genauerer Betrachtung erweisen sich die Bilder aber als Versuch einer Befragung von einigen Fetzen Gegenwart, die es aufzunehmen galt, um zu sehen, was es zu sehen gibt, was im Gedächtnis fortlebt; Bilder, die aber auch aufgenommen wurden, um die Sehnsucht wahrzunehmen, nicht in der tiefen Trauer des Ortes zu verweilen. Das Buch ist die besondere Form einer persönlichen Archäologie, einer Archäologie der Gegenwart, aber auch eine Rückkehr zum Krematorium V – jenem Ort, an dem Mitglieder des Sonderkommandos im August 1944 vier Photographien gemacht hatten, die noch heute kontrovers diskutiert werden. Borken knüpft an Georges Didi-Hubermans bedeutendes wie programmatisches Buch Bilder trotz allem (2007) an und erkundet nun in anderer, ebenso bewegender und persönlicher wie subtiler und erhellender Weise den Raum dieser Bilder. Eine jede dieser fragilen Entscheidungen des Blicks ist zu befragen, zu hinterfragen. Die Rinde, die Borken eines Baums werden dabei als eine besondere Gestalt des Bildes verstanden, als eine Haut, die nicht der Gegenstand selber ist und die zugleich an Wunden gemahnt. Es geht um eine Form des Wissens und der Wahrnehmung, die hier in ihrer zerbrechlichsten Form erkundet wird. »Es ist nur ein schmales Buch, aber doch so groß, dass es durch seine Schönheit leuchtet. Es liest Spuren und Abdrücke, sieht dasjenige, was jenseits dessen liegt, was es zu sehen gibt, in vermeintlich unbedeutenden Photographien, die ohne Absicht, etwas zeigen zu wollen, aufgenommen wurden. Aber dann kehren die Erinnerungen zurück in dieser Archäologie der Geschichte, die noch so kurze Zeit zurückliegt, daß sie uns erschüttert. [...] Es ist ein kleines Buch, das neben die großen zu stellen ist, neben Ist das ein Mensch? von Primo Levi oder Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész, auch wenn diese Augenzeugen waren. Georges Didi-Huberman ist ein Archäologe der Gegenwart.« (Xavier Lainé)
Aktualisiert: 2023-04-21
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Von der Hinfälligkeit des Wahren und der Abenteuerlichkeit des Denkers

Von der Hinfälligkeit des Wahren und der Abenteuerlichkeit des Denkers von Hogrebe,  Wolfram
Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste ist eine Vereinigung der führenden Forscherinnen und Forscher des Landes. Sie wurde 1970 als Nachfolgeeinrichtung der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gegründet. Die Akademie ist in drei wissenschaftliche Klassen für Geisteswissenschaften, für Naturwissenschaften und Medizin sowie für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften und in eine Klasse der Künste gegliedert. Mit Publikationen zu den wissenschaftlichen Vorträgen in den Klassensitzungen, zu öffentlichen Veranstaltungen und Symposien will die Akademie die Fach- und allgemeine Öffentlichkeit über die Arbeiten der Akademie und ihrer Forschungsstellen informieren.
Aktualisiert: 2023-04-26
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