Die Entwicklung und Bewahrung historischer Städte ist zu einer großen Herausforderung aktueller Stadtentwicklung in Russland geworden. In diesem Prozess kommt der Stadterneuerung von historischen Stadtteilen eine zentrale Bedeutung zu.
In der vorliegenden Forschungsarbeit wurden die Übertragungsmöglichkeiten von deutschen Planungs- und Entscheidungsverfahren, Rechtsinstrumenten und Fördermöglichkeiten zum Erhalt und zur Weiterentwicklung historischer Bausubstanz auf die Situation in Russland diskutiert. Dabei wurden nicht nur einzelne denkmalpflegerische Aspekte, sondern eine Integration von Aspekten der Stadtsanierung, der Stadtentwicklungsplanung, der Stadtbaugeschichte sowie des Planungs- und Denkmalschutzrechts in einer interdisziplinären Arbeitsweise betrachtet.
Städtebauliche, rechtliche, administrative und auch kulturwissenschaftliche Aspekte wurden anhand der Städte Dresden und Irkutsk als "Laborsituationen" untersucht. Geprägt durch den geschichtlichen Verlust von wertvoller Bausubstanz stellte und stellt sich noch immer in beiden Städten die Hauptfrage: Wie können einerseits historische Gebäude und Ensembles, als Träger und Symbol von Stadtgeschichte und kulturellen Werten erhalten, und andererseits neue funktionale Anforderungen auf angemessene Art und Weise bei der Entwicklung der Stadt berücksichtigt werden? Dabei sind die Gründe für den Verlust der historischen Ortsteile in der Geschichte unterschiedlich. In Dresden wurde historische Bausubstanz durch den zweiten Weltkrieg und in Irkutsk werden aktuell die Quartiere durch Modernisierungsdruck zerstört.
Aktualisiert: 2023-05-15
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Seit der politischen Wende 1990 entwickelt sich die Architektur in Mecklenburg-Vorpommern zwischen zwei Spannungspolen: einerseits der unbedingten Bewahrung des über Jahrhunderte überkommenen baukulturellen Erbes und andererseits dem auch baulich markanten Aufbruch in ein neues Zeitalter. In diesem Spannungsfeld hat sich eine neue Verbindlichkeit entwickelt, die viele Architekten für ihre Bauten in einer intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte des umzubauenden Gebäudes oder einer starken Orientierung am Ort, an dem gebaut wird, eingehen. Diese Art einer regionalbezogenen Architektur kommt ohne jede folkloristische Anstrengung aus: Es geht vor allem um eine ortsverbundene Haltung des Bauens. Die in diesem Architekturführer vorgestellten Projekte zeigen eine enorme Bandbreite und herausragende Qualitäten.
Aktualisiert: 2021-07-29
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Die Transformation des Stadtraumes ist in den meisten Städten ein kontinuierlicher Prozess, dessen Entwicklungshöhepunkte sich oftmals architektonisch markant im Stadtraum abbilden. Ein Spaziergang vom Grazer Hauptplatz über die Erzherzog-Johann-Brücke, vorbei an der Murinsel und dem Kunsthaus in Richtung Annenstraße macht diesen kontinuierlichen Wandel sehr deutlich. Im Weitergehen, das Golden Eye am Europaplatz passierend und entlang des ehemaligen Industriegeländes, das sich seit einiger Zeit zu einem der größten Fachhochschulzentren Österreichs entwickelt hat – der FH Joanneum – bis zur Welterbezone Schloß Eggenberg offenbart sich, wie sehr Transformation für eine Stadt notwendig ist, um die Anforderungen und Bedürfnisse einer rasch anwachsenden Bevölkerung zu erfüllen. Der Wandel betrifft dabei den gesamten Stadtraum, wenngleich die Veränderungen lokal sehr unterschiedlich sind. In den historisch gewachsenen Vierteln der Altstadt obliegt mit der Gestaltung und Benutzbarkeit des öffentlichen Raumes der Stadtverwaltung eine besondere Verantwortung. Die Qualität dieses in erster Linie zu Fuß durchschreitbaren Raumes unterstützt das Wirtschaftsleben und attraktiviert die historische Kernzone als Wohnort, beide Faktoren sind unerlässlich für eine lebenswerte Stadt. Gepflasterte Straßen und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität ergänzen architektonisch markante Häuserfronten und machen den besonderen Stellenwert der Altstadt auch hinsichtlich ihrer Materialität, Gestaltung und Dichte deutlich.
Die Stadt Graz ließ seit ihrer Erhebung des Historischen Zentrums in den Welterbestatus 1999 beinahe jeden Platz – meist auf Basis von Architekturwettbewerben – qualitätsvoll neu gestalten. Die Transformation von öffentlichem Raum, der bis dahin noch dem Verkehr gewidmet war, hin zu urbanem Lebensraum, ist ein wesentlicher Schritt des Transformationsprozesses. Die mit markanten Denkmälern und Brunnen akzentuierten Plätze bilden mit den flankierenden Gastgärten öffentliche Wohnzimmer, die zum Verweilen und Flanieren einladen und Körper und Geist Raum geben. Die besondere Struktur der historischen Altstadt, die bis heute viele öffentliche Funktionen beherbergt, bildet auch das Vorbild für die zeitgemäße Stadt der kurzen Wege und intelligenten Kommunikation, die Smart City. Ihr Entwicklungsgebiet liegt in Graz entlang und nahe der eingangs beschriebenen Achse nach Westen und stellt ein „Transformationsgebiet“ größeren Ausmaßes dar.
Wieder geht es um Wohnen, Arbeiten und Erholen, ja schlicht um das Leben mit all seinen zeitgemäßen Bedürfnissen, gestützt durch virtuelle Arbeits-, Kommunikations- und besonders effiziente Mobilitätsmöglichkeiten, um multifunktionale Stadträume zu schaffen. Der Transformationsprozess ehemaliger Industriegebiete in lebendige Stadtteile erfordert insbesondere den Faktor „Zeit“, um konsequente Planung auf Basis internationaler Wettbewerbe und eine ebenso anspruchsvolle Umsetzung der Ideen zu ermöglichen. Interessanterweise sind die charakteristischen Denkmäler dieser Transformationsgebiete häufig Relikte historischer Industrieanlagen, die scheinbar aus der Zeit gefallen, Monumente der Kontinuität im Wandel sind und daher als Symbol für die Transformation von STADT schlechthin stehen.
Aktualisiert: 2020-09-10
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Die Entwicklung und Bewahrung historischer Städte ist zu einer großen Herausforderung aktueller Stadtentwicklung in Russland geworden. In diesem Prozess kommt der Stadterneuerung von historischen Stadtteilen eine zentrale Bedeutung zu.
In der vorliegenden Forschungsarbeit wurden die Übertragungsmöglichkeiten von deutschen Planungs- und Entscheidungsverfahren, Rechtsinstrumenten und Fördermöglichkeiten zum Erhalt und zur Weiterentwicklung historischer Bausubstanz auf die Situation in Russland diskutiert. Dabei wurden nicht nur einzelne denkmalpflegerische Aspekte, sondern eine Integration von Aspekten der Stadtsanierung, der Stadtentwicklungsplanung, der Stadtbaugeschichte sowie des Planungs- und Denkmalschutzrechts in einer interdisziplinären Arbeitsweise betrachtet.
Städtebauliche, rechtliche, administrative und auch kulturwissenschaftliche Aspekte wurden anhand der Städte Dresden und Irkutsk als "Laborsituationen" untersucht. Geprägt durch den geschichtlichen Verlust von wertvoller Bausubstanz stellte und stellt sich noch immer in beiden Städten die Hauptfrage: Wie können einerseits historische Gebäude und Ensembles, als Träger und Symbol von Stadtgeschichte und kulturellen Werten erhalten, und andererseits neue funktionale Anforderungen auf angemessene Art und Weise bei der Entwicklung der Stadt berücksichtigt werden? Dabei sind die Gründe für den Verlust der historischen Ortsteile in der Geschichte unterschiedlich. In Dresden wurde historische Bausubstanz durch den zweiten Weltkrieg und in Irkutsk werden aktuell die Quartiere durch Modernisierungsdruck zerstört.
Aktualisiert: 2023-04-17
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Gesellschaftliche und politische Umbrüche, Fortschrittsglauben und Ideale, aber auch Angst und Unsicherheit prägen die Zeit „zwischen Nierentisch und Postmoderne“, wie der Architekturkritiker Wolfgang Kil die 1960er und 70er Jahre einmal treffend bezeichnet hat. Insbesondere in der Architektur zeigte sich der Aufbruch: Bauboom und technischer Fortschritt bewirkten eine wahre Zukunftseuphorie und Experimentierfreudigkeit.Mittlerweile erweist sich der zeitgenössische Baubestand jedoch vielerorts als Belastung, gelten die Gebäude und Anlagen der Zeit als teure Sanierungsfälle. Zukunftsweisende Lösungen für die behutsame Weiterentwicklung und Anpassung des Bestands an heutige Anforderungen sind gefragt. Grund genug, sich ohne Vorurteile mit einem baukulturellen Erbe zu beschäftigen, das massenhaft das Land prägt, aber immer noch viel zu oft pauschal als minderwertig abgetan wird.Mit einem umfassenden Katalogteil und fundierten Beiträgen zu wichtigen Themen der Zeit sensibilisiert dieses Buch für die Vorzüge einer kreativen und wagemutigen Architektur. Das einmalige Grundlagenwerk soll zur öffentlichen Diskussion anregen und damit zu Wertschätzung und Erhalt der 1960er- und 70er-Jahre-Architektur in Niedersachsen beitragen.
Aktualisiert: 2022-07-15
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Als sich gegen Ende der 1970er-Jahre Planer und Architekten in der DDR den Stadtzentren zuwandten, waren im Rahmen der 'komplexen Rekonstruktion' neben der Sanierung und Modernisierung des Bestandes auch Neubauten zu planen. Dafür stand jedoch nur die für den Siedlungsbau entwickelte Plattenbauweise zur Verfügung, die nun an den innerstädtischen Kontext angepasst werden musste. Mit diesen modifizierten 'Altstadtplatten' beschäftigt sich der vorliegende Band.
Im ersten Teil wird die Entwicklung eines Funktionsmusterbaus für die Stadterneuerung in der Nördlichen Altstadt in Erfurt betrachtet. Der zweite Teil widmet sich einem innerstädtischen Baugebiet in Halle an der Saale. An diesem Beispiel lässt sich auch die Frage nach einer Postmoderne in der DDR diskutieren. Neben der baugeschichtlichen Aufarbeitung verweisen die Arbeiten darüber hinaus auf den heutigen Umgang mit den Ensembles dieser Zeit und betrachten mögliche Denkmalwerte der Gebäude.
Aktualisiert: 2023-01-31
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