Kaum ein Tatbestand des Insolvenz(anfechtungs)rechts wurde in der jüngeren Vergangenheit so intensiv diskutiert wie der seit dem 01.01.1999 unveränderte Grundtatbestand der sog. Vorsatzanfechtung gemäß § 133 Abs. 1 S. 1 InsO.
Die in der Diskussion zu vernehmenden Stimmen waren in ihrer Bewertung ebenso deutlich wie konträr: Während die Vorsatzanfechtung auf der einen Seite teilweise hochtrabend als „effektives Instrument der Massegenerierung“ oder sogar als „Wunderwaffe des Insolvenzverwalters“ bezeichnet wurde, unterlag sie auf der anderen Seite der Kritik, dass ihr „ausufernder Anwendungsbereich“ die Unternehmenspraxis „lähme“. Schlussendlich wurden als Reaktion auf die Reformdiskussion mit Wirkung zum 05.04.2017 durch das „Gesetz zur Verbesserung der Rechtssicherheit bei Anfechtungen nach der Insolvenzordnung und nach dem Anfechtungsgesetz“ vom 29.03.2017 auch die Vorsatzanfechtung betreffende Neuregelungen in das Gesetz eingefügt.
Diese Diskussionen und Entwicklungen hat der Autor zum Anlass genommen, um die im Zusammenhang mit dem Grundtatbestand der Vorsatzanfechtung auftretenden materiellen und prozessualen Probleme des objektiven und subjektiven Tatbestandes einer intensiven rechtlichen Untersuchung zuzuführen. Da es sich bei den besonderen Merkmalen der Vorsatzanfechtung, nämlich dem Gläubigerbenachteiligungsvorsatz des Schuldners und der Kenntnis des Gläubigers davon, um nur schwer beweisbare innere Tatsachen handelt, liegen die von dem Autor untersuchten Schwierigkeiten der Vorsatzanfechtung schwerpunktmäßig im subjektiven Tatbestand, insbesondere bei der Frage nach den Möglichkeiten des prozessualen Nachweises durch Rückgriff auf von der Rechtsprechung entwickelte Beweisanzeichen.
Neben dieser Untersuchung des seit dem 01.01.1999 geltenden Grundtatbestandes behandelt der Autor ferner ausführlich die Reform(diskussion), welche zu den seit dem 05.04.2017 geltenden Neuregelungen geführt hat. In diesem Zusammenhang stellt er insbesondere auch dar, welche Veränderungen sich infolge der Reform für den Grundtatbestand der Vorsatzanfechtung ergeben, ob diese gerechtfertigt sind und ob die Reform die gesteckten Ziele erreicht hat. Um die Fortentwicklung der Vorsatzanfechtung seit dem 01.01.1999 verlässlich beurteilen und die Inhalte und Auswirkungen der Reform bewerten zu können, nimmt der Autor auch umfassend Einblick in die historische Entwicklung der Vorsatzanfechtung.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Das Insolvenzanfechtungsrecht hat gemeinhin den Ruf eine schwer zugängliche Materie zu sein. Die Vorschriften bilden ein in sich verflochtenes System. Rechtsansichten, die Sonderprobleme sachgerechten Lösungen zuführen, können an anderer Stelle unliebsame Folgeerscheinungen hervorrufen, welche prima facie nur allzu oft im Verborgenen bleiben. Auch die Rechtsprechung zu diesem Themengebiet, die bei erster Betrachtung einzelfallbezogen wirkt, trägt zumeist erst nach intensiver Auseinandersetzung zu Erkenntnisgewinnen beim Rechtsanwender bei. Dorian Beghin befasst sich mit der Wirkung, die eine vom potenziellen Anfechtungsgegner erbrachte Gegenleistung im Rahmen des Insolvenzanfechtungsrechts entfaltet. Die Arbeit enthält daher die Auseinandersetzung mit einer Vielzahl praxisrelevanter Fallkonstellationen. Besonders das Zusammenspiel verschiedener Vorschriften des Insolvenzanfechtungsrechts soll - auch anhand von praktischen Beispielen - verdeutlicht werden. Die unterschiedlichen Fallkonstellationen werden den aus Sicht der Verfassers sachgerechten und im Einklang mit der Rechtsprechung stehenden Lösungen zugeführt. Dabei werden die verschiedenen Einfallstore für die Bedeutung der Gegenleistung im Insolvenzanfechtungsrecht einzeln begutachtet, ohne den Blick für das Gesamtgefüge zu verlieren. Die Bedeutung der Gegenleistung wird innerhalb der Voraussetzung der Gläubigerbenachteiligung nach § 129 InsO, des Bargeschäftes nach § 142 InsO und auf Rechtsfolgenseite innerhalb der Regelung des § 144 InsO untersucht. Außerdem wird der Einfluss, der einer erbrachten Gegenleistung bei Ermittlung des Gläubigerbenachteiligungsvorsatzes zukommt, im Rahmen einer Auseinandersetzung mit der Vorsatzanfechtung nach § 133 InsO begutachtet. Auf diesem Wege werden freilich auch Änderungen durch das am 05.04.2017 in Kraft getretene „Gesetz zur Verbesserung der Rechtssicherheit bei Anfechtungen nach der Insolvenzordnung und nach dem Anfechtungsgesetz“ in den Blick genommen.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Tobias Hirte und Karsten Kiesel stellen Rechtsprechungsregeln für Vorsatzanfechtungsfälle gemäß § 133 InsO unter Nennung der jeweils wesentlichen Entscheidungen des Bundesgerichtshofs dar, die im Zusammenhang mit Vorsatzanfechtungssachverhalten stehen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf Indizien, Beweisanzeichen sowie Beweiserleichterungen gelegt. Anhand dieser Kriterien lassen sich allgemeine Erwägungen ableiten, die für Fälle der Vorsatzanfechtung gelten. Die Vorsatzanfechtung ist sowohl für den Insolvenzverwalter, und damit für die Gläubiger im Rahmen eines Insolvenzverfahrens, als auch für die (potenziellen) Anfechtungsgegner ein bedeutendes Thema.
Aktualisiert: 2023-03-14
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Der Kern der Vorsatzanfechtung nach § 133 InsO besteht in den subjektiven Tatbestandsmerkmalen des Gläubigerbenachteiligungsvorsatzes des Schuldners und der Kenntnis des Anfechtungsgegners. In der Arbeit werden die dogmatischen Grundlagen der Vorsatzanfechtung herausgearbeitet und auf dieser Basis eine Analyse der gegenwärtig vertretenen Ansichten durchgeführt.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Tobias Hirte und Karsten Kiesel stellen Rechtsprechungsregeln für Vorsatzanfechtungsfälle gemäß § 133 InsO unter Nennung der jeweils wesentlichen Entscheidungen des Bundesgerichtshofs dar, die im Zusammenhang mit Vorsatzanfechtungssachverhalten stehen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf Indizien, Beweisanzeichen sowie Beweiserleichterungen gelegt. Anhand dieser Kriterien lassen sich allgemeine Erwägungen ableiten, die für Fälle der Vorsatzanfechtung gelten. Die Vorsatzanfechtung ist sowohl für den Insolvenzverwalter, und damit für die Gläubiger im Rahmen eines Insolvenzverfahrens, als auch für die (potenziellen) Anfechtungsgegner ein bedeutendes Thema.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Der Kern der Vorsatzanfechtung nach § 133 InsO besteht in den subjektiven Tatbestandsmerkmalen des Gläubigerbenachteiligungsvorsatzes des Schuldners und der Kenntnis des Anfechtungsgegners. Die Schwierigkeiten bei der Anwendung der Vorsatzanfechtung bestehen dabei weniger in den materiell-rechtlichen Anforderungen an diese Merkmale, als in der beweiskräftigen Feststellung der inneren Tatsachen in einem Anfechtungsprozess. Die Rechtsprechung und das Schrifttum haben bereits einige Beweis- und Gegenanzeichen entwickelt, die im Rahmen der Beweisführung einen Rückschluss auf die innere Einstellung des Schuldners und des Anfechtungsgegners zulassen. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die dogmatischen Grundlagen der Vorsatzanfechtung herauszuarbeiten und auf dieser Basis eine Analyse der gegenwärtig vertretenen Ansichten durchzuführen. Schließlich werden künftige Entwicklungsmöglichkeiten der Vorsatzanfechtung dargestellt.
Aktualisiert: 2023-04-07
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