Das Mittel- und Jungpleistozän im Harzvorland und Saalegebiet (Veröffentlichungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt 90)

Das Mittel- und Jungpleistozän im Harzvorland und Saalegebiet (Veröffentlichungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt 90) von Mania,  Dietrich, Meller,  Harald
Es werden geologische Sedimentfolgen aus dem Saalegebiet und Harzvorland beschrieben, die geeignet sind, aufgrund ihrer mehrfachen Gliederung und Wechselbeziehungen eine stratigraphische Ereignisabfolge von sieben Klimagroßzyklen seit der Elstervereisung festzulegen, wobei der letzte Zyklus noch nicht abgeschlossen ist (holozäne Warmzeit). In vielen Fällen konnten Untergliederungen in Kleinzyklen nachgewiesen werden. Als Grundlage wird die Gliederung der Zyklen in Warm- und Kaltzeiten angesehen, wobei die gegenwärtigen Klimaverhältnisse in Mitteleuropa für eine Warmzeit zugrunde gelegt werden, während eine Kaltzeit bis zur Ausbildung von Tundren und Lößsteppen geführt hat. Besonders in den Übergangszeiten von der Warm- zur Kaltzeit sind untergeordnete Klimaschwankungen nachzuweisen (Interstadiale, Intervalle, Stadiale). Die Untersuchungen umfassen die letzten vergangenen sechzig Jahre durch den Verfasser. Die umfassende Charakteristik der Sedimentfolgen war nur mit einer sedimentologisch-pedologisch-paläontologischen Komplexanalyse möglich, die in kollektiver Zusammenarbeit kritisch unternommen wurde. So wurden die Sedimentfolgen jeweils mit Arbeitsgruppen untersucht, z. B. jene vom Ascherslebener See, Bilzingsleben, Geiseltal / Neumark-Nord, Schöningen, Lengefeld-Bad Kösen, nebenbei die Travertinlagerstätten und zahlreiche weitere Aufschlüsse. Für die Zeit zwischen Elster- und Saalevereisung konnten drei, für die Saalezeit zwei Großfolgen, für das Jungpleistozän eine beschrieben werden, darauf folgt das Holozän. Wichtig ist der Nachweis von zwei Intrasaale-Warmzeiten (Neumark-Nord 1 und 2, Ehringsdorf, einige andere Aufschlüsse). Auf paläolithische Fundkomplexe wurde jeweils hingewiesen. Einleitung Das Quartär der südwestlichen Randsenke des Helmstedter Sattels • Allgemeine geophysische und geologische Verhältnisse • Das Quartär im Abbaufeld Schöningen Die geologischen Vorgänge in der Ascherslebener Depression Die Terrassen-Travertin-Sequenz von Bilzingsleben Die Sequenz von Bad Kösen-Lengefeld Das Mittel- und Jungpleistozän im Geiseltal • Glaziale Serien, Holsteinkomplex • Neumark-Nord Die Travertine von Weimar-Ehringsdorf Weitere mittelpleistozäne Sedimentfolgen Die Eemwarmzeit Die Weichselkaltzeit Das Holozän Vorbemerkung zu den fossilen Floren und Molluskenfaunen • Die fossilen Floren • Die fossilen Molluskenfaunen Die mittel- und jungpleistozänen Horizonte • Horizont der Folge Bilzingsleben I • Horizont der Folge Bilzingsleben II • Horizont der Folge Bilzingsleben III • Weitere Warmzeitvorkommen des Holsteinkomplexes • Horizont der Folge Bilzingsleben IV • Die Horizonte der Folgen Bilzingsleben V und VI Zusammenfassung Verzeichnisse • Literaturverzeichnis • Abbildungsnachweis Anhang Tafeln
Aktualisiert: 2023-04-27
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Praehistoria Thuringica 16

Praehistoria Thuringica 16 von Mania,  Dietrich
Im August 1856 erblickte der „Neandertaler“ zum zweiten Male das Licht der Welt, nachdem er irgendwann in der Zeit vor sechzig- bis achtzigtausend Jahren in der kleinen Feldhofer Grotte, im Kalkfels hoch über der Düssel, bestattet worden war. Steinbrucharbeiter räumten die Grotte aus, erkannten im Höhlenlehm die Knochen und übergaben sie dem Steinbruchbesitzer. Dieser gebot, auch im ausgeräumten Schutt weitere Knochen zu bergen. Das geschah, doch nur flüchtig, denn Nachgrabungen in unserer Zeit brachten im Steinbruchabraum noch weitere Knochenreste, auch Steinartefakte zum Vorschein. Als „Höhlenbärenknochen“ übergab der Steinbruchbesitzer die Reste dem paläontologisch interessierten Studienrat Carl Fuhlrott im nahen Elberfeld. Dieser erkannte aber sofort ihre menschliche Natur, auch, dass es sich um einen fossilen Vorfahren des Menschen handeln musste. Der Fund erweckte Aufsehen, man erinnerte sich an einige frühere, ähnliche Funde, so von Gibraltar und Spy, und es kamen später noch weitere Funde hinzu. Hommage an Ursula Mania (Dietrich Mania) War der Neandertaler auch im Geiseltal? (Dietrich Mania und Ursula Mania) 1. Wer ist der Neandertaler? 2. Die ideologische Verunglimpfung des Neandertalers als „Mensch“ 3. Zu den Entdeckungen im Geiseltal 4. Die eiszeitliche Klimaentwicklung • Die Saalevereisung • Europa in einer Warmzeit • Europa in einer Kaltzeit 5. Die eiszeitliche Tierwelt als Umweltfaktor 6. Das Seebecken bei Neumark-Nord (Becken 1) 7. Zur Umwelt des Menschen vor 200 000 Jahren im Geiseltal: Die Pflanzenwelt • Wälder und Strauchfluren • Offene Landschaften: Wiesensteppen • Weitere Pflanzengesellschaften in und am See • Pflanzengesellschaften auf stickstoff- und salzhaltigen Böden 8. Die Klimabedingungen, unter denen der mittelpaläolithische Mensch am See lebte • Das Warmzeitklima • Trockenzeiten • Das Paläowetter mit seinem Einfluß auf den See und seine Folgen 9. Das reiche Leben am See 10. Der Mensch am See • Die ersten Funde und die weitere Untersuchung des Sees im Wettlauf mit dem Bagger • Die Untere Uferzone • Gedanken über die ehemalige Häufigkeit der jagdbaren Tiere • Hinweise auf besondere Aktivitäten der Jäger am See • Die Rastplätze der Jäger am See • Die Jagd und die Beute 11. Zu den Artefakten der Jäger und Sammler von Neumark-Nord (Becken 1) • Entstehungsbedingungen und geologische Überprägung der Fundkomplexe • Artefaktfunde aus der Unteren Uferzone 12. Der besondere Charakter des Artefaktinventars aus dem Becken 1 von Neumark-Nord • Die Schneidgeräte • Die gezähnten Geräte • Die gebuchteten Geräte • Sonstige Geräte von NN 1 13. Die Silexklinge eines geschäfteten Gerätes 14. Das Becken 2 von Neumark-Nord • Die geologisch-stratigraphische Abfolge • Die zweite intrasaalezeitliche Warmzeit NN 2/2 • Der mittelpaläolithische Fundhorizont aus dem ersten frühweichselzeitlichen Interstadial War der Neandertaler auch im Geiseltal? Tafeln 1-8 Literatur
Aktualisiert: 2022-03-03
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Praehistoria Thuringica 15

Praehistoria Thuringica 15 von Mania,  Dietrich
Während das vorangegangene Heft 14 noch eine umfangreiche Dokumentation der fossilen Wirbeltiere aus dem Tagebau Neumark-Nord (Becken 1) vorgestellt hat, beschäftigt sich unser neues Heft mit einem allgemein interessierenden Thema. Doch auch dieses ist direkt und indirekt mit der jahrelangen Mitarbeit der Fachkollegen der Bilzingslebener Forschungsgruppe verbunden, wenn es allgemeine übergeordnete Vorgänge oder dann einige wichtige Grundlagen, bezogen auf Fundstellen, betrifft. Bei diesen Fundstellen handelt es sich vorrangig um Bilzingsleben und Neumark-Nord, auch Schöningen. Unsere Arbeitsgruppe war mit einigen Kollegen in die Arbeit an dieser Fundstelle eingebunden, die die paläolithischen Fundhorizonte im Tagebau Schöningen betraf. Diese Arbeit war Teil des Projektes „Archäologische Schwerpunktuntersuchungen im Helmstedter Braunkohlenrevier“ des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, geleitet und bearbeitet von Hartmut Thieme. In die hier vorgelegte Arbeit werden natürlich Fundstellen, wie die genannten, einbezogen, da wir sie durch unsere Arbeiten am besten kennen und es sich herausgestellt hat, daß mit ihnen das Thema bestens unterstützt werden kann. Wir wollen es jetzt endlich nennen: „Am Anfang war die Jagd“. Es soll zeigen, wie eine neue Ernährungsweise, nämlich die Nutzung von tierischen Nahrungsmitteln durch den frühen Menschen, die er sich nach und nach durch die Jagd aneignete, eine besondere Richtung der Evolution nicht nur angestoßen, sondern weiterhin befördert hat. An unsere Leser „Der Mensch ist von Natur aus ein Kulturwesen“ • Olduvai, Bed I Weiterentwicklung dieser Daseinsform Erste Auswanderung und Ausbreitung im Altpaläolithikum. • Dmanisi, Südostkaukasus • Ubeidiya, Jordangraben Zur Umwelt der frühen Menschen Fossilfunde früher Menschen außerhalb von Afrika Kulturnachweise der frühen Jäger- und Sammlergruppen Fundstellen aus der Zeit von 800 000 bis 550 000 vor heute • Bizat Ruhama, Negevwüste • Weitere Fundstellen • Prezletice bei Prag • Isernia la Pineta, Volturnobecken • Mauer bei Heidelberg • Miesenheim, Osteifel • Stranska Skala bei Brünn Fundstellen aus der Zeit zwischen 550 000 und 400 000 vor heute • Die Arago-Höhle bei Tautavel • Vertesszölös am Fuße des Gerecse-Gebirges • Torralba und Ambrona • Fontana Ranuccio Bemerkungen zu den frühen kulturellen Akzenten in Europa Homo erectus in Ostasien: Choukoutien Kultur und Jagd zwischen Elster- und Saalevereisung • Der Befund von Bilzingsleben • Der Jagdbefund von Schöningen • Funde von Bad Cannstatt • Zerlegungsplätze von Elefanten: Lehringen und Gröbern • Die Jagdgründe im Geiseltal Zur Kultur des älteren Mittelpaläolithikums Zur Kultur des jüngeren Mittelaläolithikums • Der Befund von Königsaue im Nordharzvorland Der Weg für den kulturellen Aufstieg des Homo sapiens ist vorbereitet Jäger und Sammler vor 15 000 Jahren in den Tundren und Steppen des Saale-Unstrutgebietes • Der Standort • Die Klima- und Umweltverhältnisse • Die Behausung, das Leben im Zelt • Die Technik und die Gerätschaften • Zur geistigen Vorstellungswelt Tafeln Literatur / Abbildungs- und Fotonachweis
Aktualisiert: 2020-07-01
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Bilzingsleben VII. Homo erectus – seine Kultur und Umwelt

Bilzingsleben VII. Homo erectus – seine Kultur und Umwelt von Altermann,  Manfred, Mania,  Dietrich, Mania,  Ursula, Meller,  Harald, Schoch,  Werner H.
Die Silexartefakte stellen eine besonders umfangreiche Sachgruppe der mittelpleistozänen Travertinfundstelle bei Bilzingsleben dar. Mit über 1600 Arte­fakten in etwa 4400 Abbildungen wird ihre Stellung im Gesamtbestand des Artefaktmaterials dargestellt, das auf über 30 Jahren Geländearbeit beruht: die Rohstoffsituation, die Größenverhältnisse, die angewandte Schlagtechnik, insbesondere der Grad der Standardisierung und die Aufgliederung nach speziellen Typen. Derzeit gibt es kein aussagekräftigeres altpaläolithisches Inventar solcher Artefakte in Mitteleuropa, sodass die Einzelstücke empirisch erfasst und beschrieben werden. Das Bilzingslebener Silexinventar ordnet sich in den großen Kulturkreis des mittelpleistozänen Homo erectus ein, z. B. mit Fundstellen wie Tautavel, Isernia La Pineta, Vertesszölös, Choukoutien bei Peking u. a. Aus dem geologischen Befund ergab sich die Möglichkeit, vergleichend damit den archäologischen Gesamtbefund nach einzelnen Fundgattungen vorzulegen. Dieser zeigt einen gewissen Grad von autochthonen Fundverhältnissen, die sich auf der Siedlungsterrasse am Ufer des Travertinbeckens erhalten haben. Das betrifft auch die Verteilung der zahlreichen Holz- und Holzkohlereste, vor allem in ihrer Beziehung zu Arbeits­plätzen, Lagerplatzstrukturen und Feuerstellen. Der Band wird durch den Versuch erweitert, alle Ergebnisse der Forschungsgrabung Bilzingsleben auf ihren Beitrag für die kulturelle Evolution des Menschen zu beziehen.
Aktualisiert: 2023-04-01
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Die Megafauna von Bilzingsleben

Die Megafauna von Bilzingsleben von Brasser,  Monika, Meller,  Harald
Bilzingsleben ist eine der bedeutendsten mittelpleistozänen Interglazialfundstellen Europas. Die über 30 Jahre dauernde Ausgrabung erbrachte neben 37 menschlichen Schädelresten auch mehrere Tonnen litauisches und fauvistisches Fundmaterial. Bislang wurde nur ein Teil dieser Funde aufgearbeitet und publiziert, vor allem eine detaillierte archäozoologische Auswertung des Faunenmaterials fehlte. Mit diesem Band liegt nun eine umfassende archäozoologische, taphonomische, archäologische und räumliche Analyse der Megaherbivoren (Elephas antiquus, Stephanorhinus kirchbergensis/hemitoechus, Bison priscus/Bos primigenius) sowie der Bären (Usus sp.) aus dem Fauneninventar von Bilzingsleben vor. Kernfrage der Analyse an mehr als 8200 Knochen- und Zahnresten von mindestens 245 Individuen war, in welchem Maße menschlicher Einfluss auf die Fundstelle nachgewiesen werden kann.
Aktualisiert: 2023-04-01
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