Mehr Laufmaschen im Spiel das wir Leben nennen

Mehr Laufmaschen im Spiel das wir Leben nennen von Eismann,  Wolf, Kellmann,  H. U., Widhalm,  Friedrich Walter, Wood,  Sam
1968 war allgemein ein Jahr des Aufbegehrens, ich trieb mich den Sommer über in Skandinavien herum, machte bei vielen der sogenannten spontanen Happenings mit, lebte die ungezwungene, freie Liebe und war gegen das „Establishment“. Überall auf der Welt kam es damals zu mehr oder weniger heftigen Unruhen, wir ahnten später, dass sie gesteuert waren… In den USA nahmen die Demonstrationen und Proteste gegen den Vietnamkrieg zu: Zunehmende Eskalation des Krieges führte zu einer zunehmenden Eskalation des Protests, der zu großen Teilen von den Friedensdemonstrationen der „Hippies“ und den Intellektuellen Amerikas getragen wurde. Versammlungen gegen die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung nahmen weiter zu. Als am 4. April der Baptistenpfaffe M. L. King als Vertreter des passiven, gewaltlosen Widerstandes der Negerbevölkerung, erschossen wurde, kam es in über 100 Großstädten zu spontanen Aufständen und tagelangen, bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Ein typisch amerikanisches Resultat: 46 Tote, 2600 Verletzte und 21000 Verhaftungen. In Paris gingen im Mai desselben Jahres Arbeiter und Studenten gegen die Regierung auf die Straßen. Diese Volksregungen legten das gesamte industrielle und infrastrukturelle Potential Frankreichs lahm und die Regierung de Gaulles geriet sogar kurz ins Wanken, nur durch umfangreiche soziale Zugeständnisse und massiven Polizeieinsatz konnte sie sich halten. Erst an diesen Aufständen in Frankreich erkannten die Studenten in Deutschland die (vermeintliche) Bedeutung der Arbeiterklasse für eine Protestbewegung. Aber auch in vielen weiteren Ländern kam es damals zu Unruhen und Protestbewegungen gegen soziale Missstände, Unterdrückung und Krieg, so auch in Mexiko, vor und während der Olympischen Spiele. Am 2. Oktober 1968 wurden auf einer Massendemonstration etwa eine halbe Million Menschen mit Panzern, Hubschraubern und Maschinengewehren angegriffen. Diese Aktion bezeichnete die Regierung als „Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung“ und kostete 500 Jugendliche ihr Leben. Auch im Ostblock gab es schwache Anzeichen einer sozialen Protestbewegung, so etwa in der CSSR, die unter der im März 1968 an die Macht gekommenen Regierung betriebene Politik wurde als „Prager Frühling“ bekannt. Am 21.August 1968 wurden diese Träumereien und Hirngespinste und damit die Anfänge eines „Kommunismus mit menschlichen Antlitz“ u. a. von Truppen der Nationalen Volksarmee gewaltsam beendet. Die Bewegung der „Hippies“, die wegen ihrer Naturliebe auch „Blumenkinder“ genannt wurden, ist fest mit den Endsechzigerjahren verbunden. Sie stammten überwiegend aus der bürgerlich-intellektuellen Mittel- und Oberschicht, deren Wert- und Normenvorstellungen von ihnen als Belastung empfunden wurden, bis sie später selbst dazu gehörten. Hippies lebten nach einem sehr kollektiven, spielerischen Lebensstil. Sie fühlten sich zur östlichen, insbesondere zur indischen Lebensphilosophie hingezogen und so wurde Katmandu zu einem der größten Anziehungspunkte für sie. Die Leistungsgesellschaft wurde von ihnen strikt abgelehnt, was auch viel bequemer war, zugegeben. Aggressionen wollten sie durch Liebe ersetzen. Ihr Schlagwort lautete: „Make love - not war.“ Aber nur wenige Hippies lebten letztendlich konsequent nach ihrer Philosophie. Viele waren nur Mitläufer, die von den angenehmen Aspekten dieser Lebensphilosophie angezogen wurden: Eine bindungslose Lebensweise, gewaltiger Drogenkonsum und freimütig ausgelebte Sexualität ohne Verantwortung. Dies waren die sogenannten „Plastic-Hippies“, von denen 1967 über eine halbe Million in den USA herumzog. Der übermäßige Drogenkonsum, regelmäßige Polizeikontrollen und die einsetzende Kommerzialisierung ihrer Bekleidungs- und Lebensformen führten ziemlich rasch zum Verfall der städtischen Hippiekolonien. Diese Entwicklungen führten dazu, dass ein Großteil der echten Hippies aufs Land auswanderte, um dort in Ruhe nach ihrer Philosophie leben zu können, die Bewegung kann jedoch - wie das meiste aus der 68 Philosophie - mit Verlaub als vollkommen gescheitert angesehen werden!
Aktualisiert: 2019-05-15
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Das Leben wie ein Tortenboden

Das Leben wie ein Tortenboden von Cimpoeșu,  Petru, Costin,  Bogdan, Duca,  Daniela, Gabriela,  Adameșteanu, Greceanu,  Adela, Hondrari,  Marin Mălaicu, Iuga,  Nora, Lungu,  Dan, Nimigean,  Ovidiu, Pârvulescu,  Ioana, Petreu,  Marta, Pfeifer,  Anke, Rădulescu,  Răzvan, Rosetti,  Adina, Sabău,  Corina, Stancu,  Valeriu, Teodorovici,  Lucian Dan
Ein vielfältiger, aufschlussreicher Einblick in die aktuelle rumänische Literatur. Mal heiter, mal melancholisch, mal voller bitterer Ironie.
Aktualisiert: 2020-01-06
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