Die Tränen des Karisimbi

Die Tränen des Karisimbi von Wolber,  Dieter
James N. Tellinghouse, Beobachter des UNHRC, des UN-Menschenrechtsrats, ist unterwegs in der Demokratischen Republik Kongo. Inoffziell ermittelt er zu schwierigen Sachverhalten bei der Förderung von wertvollen Metallerzen und deren dubiosen Verschwinden in Kanälen, die in die westlichen Industrieländer führen. Hier lernt er kurz vor seiner Rückreise Chincha, einen siebzehnjährigen Einheimischen, und dessen jüngeren Freund Tome kennen. Chincha ist, so wie er von seiner ermordeten Mutter erfuhr, einer der letzten vom Stamme der Kuba. Das Königreich der Kuba stand vor dem Untergang, als im 19. Jahrhundert europäische Kolonialmächte, zunächst Portugiesen, später Belgier, im heutigen Kongo Einzug hielten. Viele Rohsto e wie Bodenschätze, aber auch Edelhölzer, Kautschuk, Gold, Uran, zu Beginn der Kolonialzeiten auch Sklaven, ossen fortan nach Europa und Übersee. Unter unmenschlichen Bedingungen ist Chincha schon mit 16 Jahren in einer der todbringenden Coltan- und Zinnminen von Bisie in der Provinz Nordkivu beschäftigt und holte eigentlich, hier mit fleißiger, harter Arbeit nicht nur den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen, sondern zu etwas Reichtum zu kommen. Nach einem Minenunfall entdeckt er zufällig ein Rauschgift- und Waffenlager, das von Armeeangehörigen unterhalten wird, und wird fortan als unbequemer Mitwisser gejagt. Sein Freund Tome wurde als Kindersoldat von der abtrünnigen 85. Brigade der kongolesischen Regierungsarmee zwangsrekrutiert. Bis zu drei Tage pro Woche ruft der aufständische Brigadekommandeur „Salongo“ aus, einen Tag unbezahlter Arbeit. Wenn Salongo ist, kommen die Soldaten und nehmen das Erz für ihre eigenen Zwecke, ohne zu bezahlen. Und sie nehmen noch mehr. Sie besteuern jeden Sack mit Erz, der in mörderischen Fußmärschen bis zur Urwaldstadt Walikale gebracht wird, von wo aus private Transportflugzeuge diese in halsbrecherischen Aktionen außer Landes schaffen. Sie plündern, vergewaltigen, erpressen, beschlagnahmen und halten die Minenarbeiter als Sklaven. Und die Hutu-Milizen aus dem Nachbarland Ruanda besteuern die Lebensmittelmärkte. Während das UNHRC in Genf erpresst wird, Tellinghouse aus dem Kongo abzuziehen, fliehen Chincha und Tome zusammen mit ihm über abenteuerliche Wege durch den Dschungel und über die Berge nach Ruanda. Chincha will für seine Freundin den verschollenen Stammesschatz der Kuba, die „Tränen des Karisimbi“ finden, zwei besonders große, wunderschöne Diamanten in der Form von zwei Tropfen. Die aussterbenden Kuba bewahrten diesen, unentdeckt von jeder Kolonialmacht, sorgfältig in einer Höhle des Vulkanmassivs Karisimbi - an der Grenze zum heutigen Ruanda - auf und überlieferten dessen Versteck von Generation zu Generation, bis es in den Wirren der Kriege der letzten zwei Jahrhunderte in Vergessenheit geriet. Doch die Regierungstruppen sind ihnen ebenso auf den Fersen wie die Milizen aus Ruanda.
Aktualisiert: 2019-07-17
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Die Tränen des Karisimbi

Die Tränen des Karisimbi von Wolber,  Dieter
James N. Tellinghouse, Beobachter des UNHRC, des UN-Menschenrechtsrats, ist unterwegs in der Demokratischen Republik Kongo. Inoffziell ermittelt er zu schwierigen Sachverhalten bei der Förderung von wertvollen Metallerzen und deren dubiosen Verschwinden in Kanälen, die in die westlichen Industrieländer führen. Hier lernt er kurz vor seiner Rückreise Chincha, einen siebzehnjährigen Einheimischen, und dessen jüngeren Freund Tome kennen. Chincha ist, so wie er von seiner ermordeten Mutter erfuhr, einer der letzten vom Stamme der Kuba. Das Königreich der Kuba stand vor dem Untergang, als im 19. Jahrhundert europäische Kolonialmächte, zunächst Portugiesen, später Belgier, im heutigen Kongo Einzug hielten. Viele Rohsto e wie Bodenschätze, aber auch Edelhölzer, Kautschuk, Gold, Uran, zu Beginn der Kolonialzeiten auch Sklaven, ossen fortan nach Europa und Übersee. Unter unmenschlichen Bedingungen ist Chincha schon mit 16 Jahren in einer der todbringenden Coltan- und Zinnminen von Bisie in der Provinz Nordkivu beschäftigt und holte eigentlich, hier mit fleißiger, harter Arbeit nicht nur den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen, sondern zu etwas Reichtum zu kommen. Nach einem Minenunfall entdeckt er zufällig ein Rauschgift- und Waffenlager, das von Armeeangehörigen unterhalten wird, und wird fortan als unbequemer Mitwisser gejagt. Sein Freund Tome wurde als Kindersoldat von der abtrünnigen 85. Brigade der kongolesischen Regierungsarmee zwangsrekrutiert. Bis zu drei Tage pro Woche ruft der aufständische Brigadekommandeur „Salongo“ aus, einen Tag unbezahlter Arbeit. Wenn Salongo ist, kommen die Soldaten und nehmen das Erz für ihre eigenen Zwecke, ohne zu bezahlen. Und sie nehmen noch mehr. Sie besteuern jeden Sack mit Erz, der in mörderischen Fußmärschen bis zur Urwaldstadt Walikale gebracht wird, von wo aus private Transportflugzeuge diese in halsbrecherischen Aktionen außer Landes schaffen. Sie plündern, vergewaltigen, erpressen, beschlagnahmen und halten die Minenarbeiter als Sklaven. Und die Hutu-Milizen aus dem Nachbarland Ruanda besteuern die Lebensmittelmärkte. Während das UNHRC in Genf erpresst wird, Tellinghouse aus dem Kongo abzuziehen, fliehen Chincha und Tome zusammen mit ihm über abenteuerliche Wege durch den Dschungel und über die Berge nach Ruanda. Chincha will für seine Freundin den verschollenen Stammesschatz der Kuba, die „Tränen des Karisimbi“ finden, zwei besonders große, wunderschöne Diamanten in der Form von zwei Tropfen. Die aussterbenden Kuba bewahrten diesen, unentdeckt von jeder Kolonialmacht, sorgfältig in einer Höhle des Vulkanmassivs Karisimbi - an der Grenze zum heutigen Ruanda - auf und überlieferten dessen Versteck von Generation zu Generation, bis es in den Wirren der Kriege der letzten zwei Jahrhunderte in Vergessenheit geriet. Doch die Regierungstruppen sind ihnen ebenso auf den Fersen wie die Milizen aus Ruanda.
Aktualisiert: 2019-07-17
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