Das Orakel von Finedra aufzusuchen, ist eine tumbe Idee. Davon abgesehen, dass es das Auge beleidigt und eher faulig riecht, sagt es weis. Nun mag manch ein Simplizissimus einwenden, seine Weissagungen wären doch immer eingetroffen oder gar präsumieren, es müsse doch ein Vorteil sein, dieserart einen Blick auf die Zukunft zu erhaschen, doch ich vermag Ihnen, meiner erlauchten Leserschaft, zu versichern, dass dem beileibe nicht so ist.
Das Orakel gibt kryptische Verklausulierungen von sich, welche die Wahrheit mehr vernebeln, als sie zu erhellen, es stellt einem schier unlösbare Aufgaben, kommandiert einen herum, so dass selbst Könige mit ihrer Heerschar und Gefolge anmuten wie Gaukelfuhren, blinde Narrenzüge, die seinem Weg folgen, ohne zu wissen, wohin er denn führe. Dabei beleidigt es einen, geifert, vollführt obszöne Gesten und speit schaumigen Mucus. Es mag wohl seinen Grund haben, dass Meister An Togarot von Duinne seine Schwägerin, äh, das Orakel seit Jahrtausenden in dieser Höhle unter dem Palast von Finedra gefangen hält, aber das ist eine völlig andere Geschichte, die ich später zum Besten gebe, für nur einen Krug eures Besten.
Vielmehr will ich davon berichten, wie ein weiland auf dem Schlachtfeld geborener Elfenjunge zum Manne heranwuchs, um sein Schicksal zu erfüllen, wie die Vorsehung einen am Nacken packen kann wie einen Welpen, wie großartige Männer aus allen Teilen der Welt zusammenkommen, um der Prophezeiung zu dienen, wie die Macht der Freundschaft den Tod zu überdauern vermag, die Macht der Liebe die Ewigkeit und wie...
...wie, der Wein ist aus? Dann schicke er nach einem neuen Krug, oder bringe er mir Absinth! Grindskopf! Und unterlasse er endlich, jedes verflixte Wort zu notieren, das überhaupt nichts zur Sache tut! Ob ich flunkere?
Ich bin Barde und Geschichtenerzähler, was erwartet er denn? Obgleich ich nur dann flunkere, wenn es der Dramatik dient, und überhaupt ist er mein Schreiberling und hat mich hier nicht zu hinterfragen, das steht ihm nicht an!
Und wo bleibt der vermaledeite Wein, du Afterballen? In welch eine zweitklassige Abtei bin ich hier nur geraten?
Jedenfalls zog dieser Elfenjüngling hinaus in die Welt und sicherlich wäre das alles ganz fürchterlich schief gelaufen, hätte er mich nicht getroffen.
Meine Insignifikanz, Amor do Ahpla, König von Zond, Chronist, Weltenbummler, Geschichtenerzähler und ein schlechter Mensch, nahm ihn unter die Fittiche, um seinen Meister zu finden, ihn die Gebräuche der Menschen zu lehren und seinen Charakter zu bilden. Und obwohl der kleine Puderarsch ein miesepetriger Tugendbold ist, erlebten wir dennoch allerhand Erbauliches auf unseren Reisen, das es wert ist, die Feder ins Fass zu tauchen.
Ah, da kommt der Wein, so lässt es sich arbeiten.
Also, die Geschichte trug sich folgendermaßen zu ...
Aktualisiert: 2018-09-01
> findR *
Diese Geschichte spielt weit in der Vergangenheit, als ich, Amor do Ahpla, König von Zond, Chronist, Weltenbummler, Geschichtenerzähler und ein schlechter Mensch, ein unwissender Jüngling war, Barde in Ausbildung und noch nicht verdorben von der Welt.
Mit großen Augen machte ich mich auf, sie zu erkunden, als mein Vater nach mir schicken ließ, nicht ahnend, dass wir als Entourage der großartigsten Helden unserer Historie reisen sollten, dem unsterblichen Zauberer An Togarot von Duinne, Idara von Finegrind, Shabernak, dem sagenumwobenen Elfenkönig und seiner Gemahlin, Königin Shakira, Ritterkönig Kamrau von Prack, König Fin XLVII und Zantor Granitschädel, dem Zwergenkönig, um nur die Erlauchtesten zu nennen. Erhebend war es, Zeuge zu werden, wie sich die Völker des Südens unter ihrer Führung vereinten, um der furchtbaren Bedrohung aus dem Norden Herr zu werden. Alles mündete in diese gewaltige Schlacht, die neue Helden gebar, von denen viele jedoch die Minne nicht erleben sollten, die wir heute über sie singen. An Heldensagen klebt immer Blut und selten nur das des Feindes.
Es ist die Geschichte, wer wir waren, bevor wir wurden, wer wir sind, eine Geschichte von Mut, Liebe und Treue. Bis in den Tod und darüber hinaus.
Hochgebildete und kultivierte Edelleute wie die Leser meiner Chroniken wissen, dass mein Duktus auch angesichts größtmöglicher Katastrophen stets ein heiterer ist. Der Grund dafür ist nicht, dass meine Werke dieserart bei den Hofschranzen in Aquilaneum besser ankommen und ich auf meine Tantiemen bedacht bin. Nein, damit ehre ich meinen Vater und seine Freunde, die Heroen dieser Chronik, welche selbst angesichts des sicheren Todes Witze rissen und ihm ins Gesicht lachten. Einige haben das sogar überlebt. Sie und die Toten lehrten mich, dass die heitere Gelassenheit den einzigen Weg darstellt, die Welt zu ertragen, ohne an ihr zu zerbrechen.
Und der Wein.
Ja selbstverständlich der Wein, aber warum notiert er das? Was für ein dubioses Kloster ist das hier? Närrischer Kuttenträger! Er ist zum Diktat bestellt und nicht, um mir in meine Synopsis zu pfuschen! Wie "pathetischer Kot"? Als ob er dabei gewesen sei! Was soll ich denn schreiben? Archetypischen Erzählstrukturen folgende Helden tun sich zusammen, um den Lord der Finsternis zu besiegen, große Schlacht, Stahl, Blut, Magie, Krachbumm, viele Tote, glückliches Ende mit Bauchweh? Und hör er auf, jede verflixte Irrelevanz zu notieren, weiß er überhaupt, wie teuer Prackburger Bleiholzpapier ist?
Auch noch ausfallend werden, na warte du ...
Ich bitte vielmals um Vergebung, verehrte Exzellenzen, am besten lest Ihr einfach die Chronik und bildet Euch höchstselbst Euer gnädiges Urteil.
Aktualisiert: 2020-11-15
> findR *
Das Orakel von Finedra aufzusuchen, ist eine tumbe Idee. Davon abgesehen, dass es das Auge beleidigt und eher faulig riecht, sagt es weis. Nun mag manch ein Simplizissimus einwenden, seine Weissagungen wären doch immer eingetroffen oder gar präsumieren, es müsse doch ein Vorteil sein, dieserart einen Blick auf die Zukunft zu erhaschen, doch ich vermag Ihnen, meiner erlauchten Leserschaft, zu versichern, dass dem beileibe nicht so ist.
Das Orakel gibt kryptische Verklausulierungen von sich, welche die Wahrheit mehr vernebeln, als sie zu erhellen, es stellt einem schier unlösbare Aufgaben, kommandiert einen herum, so dass selbst Könige mit ihrer Heerschar und Gefolge anmuten wie Gaukelfuhren, blinde Narrenzüge, die seinem Weg folgen, ohne zu wissen, wohin er denn führe. Dabei beleidigt es einen, geifert, vollführt obszöne Gesten und speit schaumigen Mucus. Es mag wohl seinen Grund haben, dass Meister An Togarot von Duinne seine Schwägerin, äh, das Orakel seit Jahrtausenden in dieser Höhle unter dem Palast von Finedra gefangen hält, aber das ist eine völlig andere Geschichte, die ich später zum Besten gebe, für nur einen Krug eures Besten.
Vielmehr will ich davon berichten, wie ein weiland auf dem Schlachtfeld geborener Elfenjunge zum Manne heranwuchs, um sein Schicksal zu erfüllen, wie die Vorsehung einen am Nacken packen kann wie einen Welpen, wie großartige Männer aus allen Teilen der Welt zusammenkommen, um der Prophezeiung zu dienen, wie die Macht der Freundschaft den Tod zu überdauern vermag, die Macht der Liebe die Ewigkeit und wie...
...wie, der Wein ist aus? Dann schicke er nach einem neuen Krug, oder bringe er mir Absinth! Grindskopf! Und unterlasse er endlich, jedes verflixte Wort zu notieren, das überhaupt nichts zur Sache tut! Ob ich flunkere?
Ich bin Barde und Geschichtenerzähler, was erwartet er denn? Obgleich ich nur dann flunkere, wenn es der Dramatik dient, und überhaupt ist er mein Schreiberling und hat mich hier nicht zu hinterfragen, das steht ihm nicht an!
Und wo bleibt der vermaledeite Wein, du Afterballen? In welch eine zweitklassige Abtei bin ich hier nur geraten?
Jedenfalls zog dieser Elfenjüngling hinaus in die Welt und sicherlich wäre das alles ganz fürchterlich schief gelaufen, hätte er mich nicht getroffen.
Meine Insignifikanz, Amor do Ahpla, König von Zond, Chronist, Weltenbummler, Geschichtenerzähler und ein schlechter Mensch, nahm ihn unter die Fittiche, um seinen Meister zu finden, ihn die Gebräuche der Menschen zu lehren und seinen Charakter zu bilden. Und obwohl der kleine Puderarsch ein miesepetriger Tugendbold ist, erlebten wir dennoch allerhand Erbauliches auf unseren Reisen, das es wert ist, die Feder ins Fass zu tauchen.
Ah, da kommt der Wein, so lässt es sich arbeiten.
Also, die Geschichte trug sich folgendermaßen zu ...
Aktualisiert: 2020-11-15
> findR *
Der Lebensweg mancher Männer erscheint so geradlinig wie der eines Armbrustbolzens auf seiner Reise ins Herz des Feindes. Andere wiederum taumeln suchend durch die Welt wie ein Zecher in der Nacht der Lenzfeier, ohne je ihre Heimstatt zu finden.
Das Leben mancher Menschen ergibt einen perfekten Kreis. Das Leben anderer gleicht in seiner Form allenfalls Erbrochenem auf dem rauen Bretterboden einer zwielichtigen Spelunke.
Gar fadisierend kommen die Legenden großer Heroen daher: Drache raubt Jungfrau. Held tötet Drache. Hochzeit. Vorhang fällt. Wie lächerlich!
Heutzutage sind die Drachen ausgestorben, zumindest in Ravendien, und das Publikum kapriziert sich auf derart romantische Vorstellungen, um sich für eine Kupferkrone beim Dult vor staubigen Jahrmarktbühnen daran zu ergötzen. Hochgebildete Herrschaften wie die geneigten Leser meiner Chroniken wissen natürlich, dass dies Ammenmärchen sind, da Jungfrauen bei Drachen völlig andere Begehrlichkeiten wecken. In meiner Jugend begab es sich, dass einer der letzten noch lebenden Drachen eine Jungfrau raubte. Ritterkönig Kamrau von Prack höchstselbst jagte und erlegte die Bestie. Eigentlich verlief es wie immer: Drache raubt Jungfrau. Held tötet Drache. Begräbnis. Kein Vorhang. Alles, was man im Magen des Ungeheuers noch fand, war ein Keuschheitsgürtel aus glänzendem Zwergenstahl, den wir in Ermangelung einer Jungfrau feierlich beisetzten.
Das Heldenepos, das ich Ihnen, werter Leser, fürderhin schildern mag, kommt keineswegs derart schablonenhaft daher. Selbstverständlich erblicken wir einen jungen Helden, wie er die Bretterbühne der Vorsehung betritt, seine Bestimmung erfährt und ihr geradlinig wie erwähnter Bolzen folgt. Ohne Frage triumphiert am Ende das Gute über das Böse und irgendjemand heiratet, bevor der Vorhang fällt. Hier künstlich einen Spannungsbogen erzeugen zu wollen, deucht mir heuchlerisch, zumal Sie sich selbst ausmalen können, dass ich schwerlich all jene Ereignisse beim Genuss guten Weines einem kurzsichtigen Mönch diktieren könnte, hätte ich die epische Schlacht nicht überlebt. Ich behaupte, es steht auch außer Frage, dass das Leben unseres Helden einen perfekten Kreisbogen schlägt, der die Katharsis der letzten Jahrtausende darstellt – sollten sich Jahrtausende derartige Leidenschaften überhaupt vergönnen.
Bevor Sie mir Euphemismen vorwerfen, sollten Sie sich am besten zuerst ihr eigenes Urteil bilden. Völlig wesensfremd wäre es mir, meine Chronik mit besagten Klischees zu überfrachten, die Figuren zu überhöhen, oder gar faktisch zu übertreiben.
Ich, Amor do Ahpla, König von Zond, Chronist, Weltenbummler, Geschichtenerzähler und ein schlechter Mensch, schwöre hiermit feierlich, dass folgender Bericht die reine, unausgeschmückte Wahrheit darstellt, wie ich sie selbst erlebt habe. Sollte ich zum Beispiel beschreiben, wie der Zwergenkönig mit einem einzigen Streich seiner Streitaxt sieben Orks enthauptete, dann hat sich das auch exakt so abgespielt.
Vielleicht waren es bloß fünf, halte er den Mund! Stupider Mönch! Oder auch nur zwei, bei den Göttern, es herrschte verdammt noch mal tiefste Nacht! Und wie oft habe ich ihm schon erklärt, dass er nicht jedes Wort mitschreiben soll, das ich ihm nicht ausdrücklich diktiere? Närrischer Schwannendrücker! Die Religion hat ihm wohl das Hirn zersetzt, den letzten Absatz streiche er gefälligst, was wirft das denn für ein Licht auf... Na warte! Auch noch frech werden, dich werde ich Mores lehren, du...
Wirklich faszinierend ist weder die Saga per se, noch der große Held, da beide genretypischen Zwängen folgen. Warum kennen wir in den über 200 Bänden unserer Weltliteratur kein einziges großes Heldenepos, das am Ende nicht gut ausgegangen wäre?
Weil es dann unsere übel riechenden Antagonisten verfasst hätten und nicht wir!
Faszinierend ist lediglich, auf welch unglaubliche Weise all dies geschah.
Aktualisiert: 2020-11-15
> findR *
„Warum schaust du dir so etwas an?“ Mit dieser Frage werden Rezipient*innen von Horrorfilmen immer wieder konfrontiert. In einer Gesellschaft, die auf einem friedvollen und solidarischen Miteinander beruht, wirkt es absurd, sich an Gewalt und dem Leid anderer zu erfreuen – so zumindest der implizite Vorwurf. Mit dieser Arbeit wollte ich nicht nur theoretische Antworten finden, sondern auch die Rezipient*innen von Horrorfilmen selbst zu Wort kommen lassen. Es wurde eine Online-Befragung mit 1318 freiwilligen Teilnehmer*innen durchgeführt, deren Ergebnis hier ausgewertet und vorgestellt wird – und sicherlich einige überraschende Antworten bereithält.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Helena lebt ein nur allzu normales Leben. Sie hat einen guten Job, lebt mit ihrem Freund zusammen und hat, nach einer Kindheit voller Pflegefamilien, dank ihrer Beziehung und ihrer besten Freundin eine Familie gefunden.
Die Beziehung zu Patrick endet jedoch. Am gleichem Abend wird Helena mit ihrer besten Freundin überfallen und am nächsten Tag verfolgt sie ein Mann, den sie bald zur Rede stellt. Maurice stellt sich als Volucer vor, doch Helena kann ihm kein Wort glauben. Sie schiebt seinen Besuch und das Gerede von Volucern und Engeln auf eine Gehirnerschütterung, die sie durch den Überfall sicher hatte. Unverhofft taucht noch ein weiterer, viel älterer Mann auf, der Maurices Geschichte bestätigt. Amüsiert hält Helena beide für eine Halluzination und ignoriert die beiden schnell. Erst am nächsten Tag, als sie eine Visitenkarte in ihrem Wohnzimmer findet, beginnt Helena über die beiden nachzudenken. Ausschlaggebend ist für sie, die Erwähnung ihres Vaters, den Helena nie kennen gelernt hatte. Sie geht zu der Adresse, die auf der Visitenkarte steht und lernt von Gabriel, dem älteren Mann, der sie besucht hatte, etwas über ihren Vater. Somit erfährt sie auch, dass sie von den Nephilim abstammt, jedoch, wie ihr Vater, zu den Volucern gehört.
Für Helena beginnt ein komplett neues Leben, in dem sie viel über Engel, Nephilim und Volucer lernt und deren Einfluss auf die Menschen.
Dadurch, dass Helena von den Nephilim abstammt und ihre Kräfte sich offenbart hatten, versuchen die Nephilim ebenfalls Helena auf ihre Seite zu bringen. Bald schon wird sie von einigen von ihnen angegriffen und erkennt die Gefahr, die von ihnen ausgehen kann. Allerdings gibt es auch ein schwarzes Schaf in ihren eigenen Reihen. Maurice, der sich Helena angenommen hat und ihr alles in den Hallen, dem Wohn- und Trainingsort der Volucer, zeigt, macht sie bald auf Tristan aufmerksam. Dieser ist alleine durch sein Aussehen auffällig, auch sein Verhalten ist alles andere als offen. Für Maurice und viele andere ist es offensichtlich, dass Tristan, trotz seiner Herkunft als Volucer, zu den Nephilim gehören will. Das größte Indiz dafür ist, dass er seinen besten Freund im Haus der Nephilim getötet haben soll.
Aktualisiert: 2021-05-11
> findR *
Helena lebt ein nur allzu normales Leben. Sie hat einen guten Job, lebt mit ihrem Freund zusammen und hat, nach einer Kindheit voller Pflegefamilien, dank ihrer Beziehung und ihrer besten Freundin eine Familie gefunden.
Die Beziehung zu Patrick endet jedoch. Am gleichem Abend wird Helena mit ihrer besten Freundin überfallen und am nächsten Tag verfolgt sie ein Mann, den sie bald zur Rede stellt. Maurice stellt sich als Volucer vor, doch Helena kann ihm kein Wort glauben. Sie schiebt seinen Besuch und das Gerede von Volucern und Engeln auf eine Gehirnerschütterung, die sie durch den Überfall sicher hatte. Unverhofft taucht noch ein weiterer, viel älterer Mann auf, der Maurices Geschichte bestätigt. Amüsiert hält Helena beide für eine Halluzination und ignoriert die beiden schnell. Erst am nächsten Tag, als sie eine Visitenkarte in ihrem Wohnzimmer findet, beginnt Helena über die beiden nachzudenken. Ausschlaggebend ist für sie, die Erwähnung ihres Vaters, den Helena nie kennen gelernt hatte. Sie geht zu der Adresse, die auf der Visitenkarte steht und lernt von Gabriel, dem älteren Mann, der sie besucht hatte, etwas über ihren Vater. Somit erfährt sie auch, dass sie von den Nephilim abstammt, jedoch, wie ihr Vater, zu den Volucern gehört.
Für Helena beginnt ein komplett neues Leben, in dem sie viel über Engel, Nephilim und Volucer lernt und deren Einfluss auf die Menschen.
Dadurch, dass Helena von den Nephilim abstammt und ihre Kräfte sich offenbart hatten, versuchen die Nephilim ebenfalls Helena auf ihre Seite zu bringen. Bald schon wird sie von einigen von ihnen angegriffen und erkennt die Gefahr, die von ihnen ausgehen kann. Allerdings gibt es auch ein schwarzes Schaf in ihren eigenen Reihen. Maurice, der sich Helena angenommen hat und ihr alles in den Hallen, dem Wohn- und Trainingsort der Volucer, zeigt, macht sie bald auf Tristan aufmerksam. Dieser ist alleine durch sein Aussehen auffällig, auch sein Verhalten ist alles andere als offen. Für Maurice und viele andere ist es offensichtlich, dass Tristan, trotz seiner Herkunft als Volucer, zu den Nephilim gehören will. Das größte Indiz dafür ist, dass er seinen besten Freund im Haus der Nephilim getötet haben soll.
Aktualisiert: 2021-05-11
> findR *
In vierzehn Geschichten der Mitarbeiter des Bundesamtes für magische Wesen treffen Sie magische Mitbürger, die sich auf ihre ganz eigene Art und Weise mit dem Beziehungsstress im alltäglichen Leben herumschlagen. Sie finden Humor und Horror, Komödie und Drama, kurz: das allzeit komplizierte Liebesleben, egal ob schwul oder hetero, wie im echten Leben auch.
Aktualisiert: 2020-01-01
Autor:
Tina Becker,
Barbara Bellmann,
Carmilla DeWinter,
Edmund F. Dräcker,
Florian Fehring,
Susanne Hanauer,
Eleni Hoh,
Ina C. Kocher,
Mykel Lukasiewicz,
Frank Münschke dwb,
Sarah Natusch,
Nina Rheinheimer,
Jan Vehoff,
Marcus Watolla,
Harald Weber,
Clarissa Windfeder
> findR *
Der Lebensweg mancher Männer erscheint so geradlinig wie der eines Armbrustbolzens auf seiner Reise ins Herz des Feindes. Andere wiederum taumeln suchend durch die Welt wie ein Zecher in der Nacht der Lenzfeier, ohne je ihre Heimstatt zu finden.
Das Leben mancher Menschen ergibt einen perfekten Kreis. Das Leben anderer gleicht in seiner Form allenfalls Erbrochenem auf dem rauen Bretterboden einer zwielichtigen Spelunke.
Gar fadisierend kommen die Legenden großer Heroen daher: Drache raubt Jungfrau. Held tötet Drache. Hochzeit. Vorhang fällt. Wie lächerlich!
Heutzutage sind die Drachen ausgestorben, zumindest in Ravendien, und das Publikum kapriziert sich auf derart romantische Vorstellungen, um sich für eine Kupferkrone beim Dult vor staubigen Jahrmarktbühnen daran zu ergötzen. Hochgebildete Herrschaften wie die geneigten Leser meiner Chroniken wissen natürlich, dass dies Ammenmärchen sind, da Jungfrauen bei Drachen völlig andere Begehrlichkeiten wecken. In meiner Jugend begab es sich, dass einer der letzten noch lebenden Drachen eine Jungfrau raubte. Ritterkönig Kamrau von Prack höchstselbst jagte und erlegte die Bestie. Eigentlich verlief es wie immer: Drache raubt Jungfrau. Held tötet Drache. Begräbnis. Kein Vorhang. Alles, was man im Magen des Ungeheuers noch fand, war ein Keuschheitsgürtel aus glänzendem Zwergenstahl, den wir in Ermangelung einer Jungfrau feierlich beisetzten.
Das Heldenepos, das ich Ihnen, werter Leser, fürderhin schildern mag, kommt keineswegs derart schablonenhaft daher. Selbstverständlich erblicken wir einen jungen Helden, wie er die Bretterbühne der Vorsehung betritt, seine Bestimmung erfährt und ihr geradlinig wie erwähnter Bolzen folgt. Ohne Frage triumphiert am Ende das Gute über das Böse und irgendjemand heiratet, bevor der Vorhang fällt. Hier künstlich einen Spannungsbogen erzeugen zu wollen, deucht mir heuchlerisch, zumal Sie sich selbst ausmalen können, dass ich schwerlich all jene Ereignisse beim Genuss guten Weines einem kurzsichtigen Mönch diktieren könnte, hätte ich die epische Schlacht nicht überlebt. Ich behaupte, es steht auch außer Frage, dass das Leben unseres Helden einen perfekten Kreisbogen schlägt, der die Katharsis der letzten Jahrtausende darstellt – sollten sich Jahrtausende derartige Leidenschaften überhaupt vergönnen.
Bevor Sie mir Euphemismen vorwerfen, sollten Sie sich am besten zuerst ihr eigenes Urteil bilden. Völlig wesensfremd wäre es mir, meine Chronik mit besagten Klischees zu überfrachten, die Figuren zu überhöhen, oder gar faktisch zu übertreiben.
Ich, Amor do Ahpla, König von Zond, Chronist, Weltenbummler, Geschichtenerzähler und ein schlechter Mensch, schwöre hiermit feierlich, dass folgender Bericht die reine, unausgeschmückte Wahrheit darstellt, wie ich sie selbst erlebt habe. Sollte ich zum Beispiel beschreiben, wie der Zwergenkönig mit einem einzigen Streich seiner Streitaxt sieben Orks enthauptete, dann hat sich das auch exakt so abgespielt.
Vielleicht waren es bloß fünf, halte er den Mund! Stupider Mönch! Oder auch nur zwei, bei den Göttern, es herrschte verdammt noch mal tiefste Nacht! Und wie oft habe ich ihm schon erklärt, dass er nicht jedes Wort mitschreiben soll, das ich ihm nicht ausdrücklich diktiere? Närrischer Schwannendrücker! Die Religion hat ihm wohl das Hirn zersetzt, den letzten Absatz streiche er gefälligst, was wirft das denn für ein Licht auf... Na warte! Auch noch frech werden, dich werde ich Mores lehren, du...
Wirklich faszinierend ist weder die Saga per se, noch der große Held, da beide genretypischen Zwängen folgen. Warum kennen wir in den über 200 Bänden unserer Weltliteratur kein einziges großes Heldenepos, das am Ende nicht gut ausgegangen wäre?
Weil es dann unsere übel riechenden Antagonisten verfasst hätten und nicht wir!
Faszinierend ist lediglich, auf welch unglaubliche Weise all dies geschah.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Helena hat sich langsam in den geheimnisvollen Hallen der Volucer eingelebt und nimmt nach Gabriels Tod vorübergehend seine Position ein. Sie selbst muss nebenbei noch hart trainieren, hatte ihr erster schwerer Kampf doch gezeigt, dass die Nephilim harte Gegner waren. Außerdem hilft sie ihrer besten Freundin bei ihrem Umzug. Auch ihre neuen Freunde helfen tatkräftig mit, wobei Tristan erkennt, dass seine Kräfte wachsen. Genau das führt jedoch bald zu ungeahnten Problemen. Er schafft es nun nicht nur, seine Erinnerungen erneut zu durchleben, sondern sie auch zu ändern.
Das Erste, was er tut, ist seinen besten Freund zurückzuholen. Alle sind perplex und freuen sich, doch Rafael fühlt sich nicht so wohl, wie er sollte und schon bald sind er und Tristan verschwunden.
Helena hat die Aufgabe, die verlorenen Volucer zurückzuholen, gerade weil niemand weiß, was für Konsequenzen Tristans Tat mit sich bringt. Da Helena eine Bindung zu Tristan aufgebaut, ist sie in der Lage ihn zu spüren und findet ihn und Rafael in London. Sofort macht sie sich auf die Suche nach den beiden Freunden und trifft auf Silas, ein merkwürdiger junger Mann. Schnell macht er Helena klar, dass es einen Zusammenhang zwischen ihm und Rafael gibt und das es wichtig war, dass Rafael dorthin zurückging, wo er herkam. Für Tristan, Rafael und Helena bedeutet das nur eins, nämlich, dass Rafael wieder sterben soll. Sie flüchten vor Silas, denn immer dann, wenn er auftaucht, bekommt Rafael gesundheitliche Probleme. Dank ihrer Gabe zu heilen, kann Helena den jungen Volucer immer wieder retten, doch Silas und Rafaels Zustand sind nicht das einzige Problem, womit sie zu kämpfen haben.
Aktualisiert: 2021-05-11
> findR *
„Warum schaust du dir so etwas an?“ Mit dieser Frage werden Rezipient*innen von Horrorfilmen immer wieder konfrontiert. In einer Gesellschaft, die auf einem friedvollen und solidarischen Miteinander beruht, wirkt es absurd, sich an Gewalt und dem Leid anderer zu erfreuen – so zumindest der implizite Vorwurf. Mit dieser Arbeit wollte ich nicht nur theoretische Antworten finden, sondern auch die Rezipient*innen von Horrorfilmen selbst zu Wort kommen lassen. Es wurde eine Online-Befragung mit 1318 freiwilligen Teilnehmer*innen durchgeführt, deren Ergebnis hier ausgewertet und vorgestellt wird – und sicherlich einige überraschende Antworten bereithält.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Und wieder berichten die AutorInnen des Bundesamtes für magische Wesen über ihre Beobachtungen der Mitbürger mit magischem Hintergrund. Mit diesem dritten Arbeitsbericht, der zu Weihnachten 2017 erscheint, übernimmt der amtseigene Bundeslurch Verlag die Publikation der Arbeiten fantastischer Autoren. 10 Kurzgeschichten von Chris Schlicht, Margarete Alb, Anne Zandt, Tina Becker, Marcus Watolla, Dorothee Reimann, Carmilla DeWinter, Katrin Minert, Carola Jürchott und Hagen Ulrich.
Chris Schlicht: Die Heiligen der Nacht
Der junge Mönch Tomas stirbt bei einem großen Erdbeben – und wacht in der nächsten Nacht als Steinseele wieder auf. Tagsüber als Statue gefangen, ist er nachts stiller Beobachter der Menschen. Damit will er sich allerdings nicht abfinden.
Margarete Alb: Das Thomasturnier
Cernun Otternherr hat sich vor seinen Feinden im Schmalkaldischen Exil verkrochen. In der längsten Nacht des Jahres lockt ihn eine ausnehmend seltsame Zusammenkunft von Dämonen aus seinem Versteck.
Anne Zandt: Wintermond
Treffen Sie einen Werwolf, der sich mit Überstunden, den Gerüchen vom Weihnachtsmarkt und genervten Pendlern herumplagen muss. Schafft er es rechtzeitig vor seiner Verwandlung nach Hause?
Tina Becker: Blutmond um Mitternacht
Im winterlichen Wald kommt eine Hexe grausam ums Leben. Minna, die Oberste des Hexenzirkels, verdächtigt die Werwölfe und schwört grausame Rache.
Markus Watolla: Das Geheimnis des Peter Gennersheim
Der neue Nachbar verhält sich äußerst seltsam. Ist das Verfolgungswahn, oder ist wirklich jemand hinter ihm her?
Dorothe Reimann: Jahr und Tag
„Meine Damen und Herren, Sie arbeiten ab heute für das Bundesamt für magische Wesen, Sektion Taktisches Drachengeschwader 35 ‚B‘. Die Mitarbeiteranzahl beträgt mit Ihnen 54.“
Carmilla DeWinter: Ruhige Feiertage
Der Incubus Frisk ist in Karlsruhe untergetaucht. An Heiligabend gerät er in die Auseinandersetzung zwischen einem verirrten Alben und einigen Betrunkenen. Die resultierende Explosion ruft die Behörden und eine erpresserische Hexe auf den Plan.
Katrin Minert: Schneeflöckchen
Bob, wandernder Tischlergeselle und Wermaus, trifft eine geheimnisvolle Frau namens Skadi Flocke, die immer ein Hauch nach Schnee umweht. Genau deswegen ist allerdings ein skrupelloser Geschäftsmann hinter ihr her.
Hagen Ulrich: Sebastians blutige Prüfung
Sebastian Harrach, magiebegabter und entführter Sohn des fundamentalistischen CDU-Politikers Peter Harrach, gilt als tot. Seine Freunde sind in ihrer Trauer wie gelähmt. Der hinter der Entführung stehende Peter Harrach wird Innenminister in der sächsischen Landesregierung. Derweil werden an Sebastian in einer polnischen Klinik Verfahren zur Homoheilung getestet. Doch dann findet Sebastians magischer Ring den Weg zu seinem Eigentümer. Sebastian erwacht aus seiner Situation. Und nimmt Rache.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Das Orakel von Finedra aufzusuchen, ist eine tumbe Idee. Davon abgesehen, dass es das Auge beleidigt und eher faulig riecht, sagt es weis. Nun mag manch ein Simplizissimus einwenden, seine Weissagungen wären doch immer eingetroffen oder gar präsumieren, es müsse doch ein Vorteil sein, dieserart einen Blick auf die Zukunft zu erhaschen, doch ich vermag Ihnen, meiner erlauchten Leserschaft, zu versichern, dass dem beileibe nicht so ist.
Das Orakel gibt kryptische Verklausulierungen von sich, welche die Wahrheit mehr vernebeln, als sie zu erhellen, es stellt einem schier unlösbare Aufgaben, kommandiert einen herum, so dass selbst Könige mit ihrer Heerschar und Gefolge anmuten wie Gaukelfuhren, blinde Narrenzüge, die seinem Weg folgen, ohne zu wissen, wohin er denn führe. Dabei beleidigt es einen, geifert, vollführt obszöne Gesten und speit schaumigen Mucus. Es mag wohl seinen Grund haben, dass Meister An Togarot von Duinne seine Schwägerin, äh, das Orakel seit Jahrtausenden in dieser Höhle unter dem Palast von Finedra gefangen hält, aber das ist eine völlig andere Geschichte, die ich später zum Besten gebe, für nur einen Krug eures Besten.
Vielmehr will ich davon berichten, wie ein weiland auf dem Schlachtfeld geborener Elfenjunge zum Manne heranwuchs, um sein Schicksal zu erfüllen, wie die Vorsehung einen am Nacken packen kann wie einen Welpen, wie großartige Männer aus allen Teilen der Welt zusammenkommen, um der Prophezeiung zu dienen, wie die Macht der Freundschaft den Tod zu überdauern vermag, die Macht der Liebe die Ewigkeit und wie...
...wie, der Wein ist aus? Dann schicke er nach einem neuen Krug, oder bringe er mir Absinth! Grindskopf! Und unterlasse er endlich, jedes verflixte Wort zu notieren, das überhaupt nichts zur Sache tut! Ob ich flunkere?
Ich bin Barde und Geschichtenerzähler, was erwartet er denn? Obgleich ich nur dann flunkere, wenn es der Dramatik dient, und überhaupt ist er mein Schreiberling und hat mich hier nicht zu hinterfragen, das steht ihm nicht an!
Und wo bleibt der vermaledeite Wein, du Afterballen? In welch eine zweitklassige Abtei bin ich hier nur geraten?
Jedenfalls zog dieser Elfenjüngling hinaus in die Welt und sicherlich wäre das alles ganz fürchterlich schief gelaufen, hätte er mich nicht getroffen.
Meine Insignifikanz, Amor do Ahpla, König von Zond, Chronist, Weltenbummler, Geschichtenerzähler und ein schlechter Mensch, nahm ihn unter die Fittiche, um seinen Meister zu finden, ihn die Gebräuche der Menschen zu lehren und seinen Charakter zu bilden. Und obwohl der kleine Puderarsch ein miesepetriger Tugendbold ist, erlebten wir dennoch allerhand Erbauliches auf unseren Reisen, das es wert ist, die Feder ins Fass zu tauchen.
Ah, da kommt der Wein, so lässt es sich arbeiten.
Also, die Geschichte trug sich folgendermaßen zu ...
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Helena hat sich langsam in den geheimnisvollen Hallen der Volucer eingelebt und nimmt nach Gabriels Tod vorübergehend seine Position ein. Sie selbst muss nebenbei noch hart trainieren, hatte ihr erster schwerer Kampf doch gezeigt, dass die Nephilim harte Gegner waren. Außerdem hilft sie ihrer besten Freundin bei ihrem Umzug. Auch ihre neuen Freunde helfen tatkräftig mit, wobei Tristan erkennt, dass seine Kräfte wachsen. Genau das führt jedoch bald zu ungeahnten Problemen. Er schafft es nun nicht nur, seine Erinnerungen erneut zu durchleben, sondern sie auch zu ändern.
Das Erste, was er tut, ist seinen besten Freund zurückzuholen. Alle sind perplex und freuen sich, doch Rafael fühlt sich nicht so wohl, wie er sollte und schon bald sind er und Tristan verschwunden.
Helena hat die Aufgabe, die verlorenen Volucer zurückzuholen, gerade weil niemand weiß, was für Konsequenzen Tristans Tat mit sich bringt. Da Helena eine Bindung zu Tristan aufgebaut, ist sie in der Lage ihn zu spüren und findet ihn und Rafael in London. Sofort macht sie sich auf die Suche nach den beiden Freunden und trifft auf Silas, ein merkwürdiger junger Mann. Schnell macht er Helena klar, dass es einen Zusammenhang zwischen ihm und Rafael gibt und das es wichtig war, dass Rafael dorthin zurückging, wo er herkam. Für Tristan, Rafael und Helena bedeutet das nur eins, nämlich, dass Rafael wieder sterben soll. Sie flüchten vor Silas, denn immer dann, wenn er auftaucht, bekommt Rafael gesundheitliche Probleme. Dank ihrer Gabe zu heilen, kann Helena den jungen Volucer immer wieder retten, doch Silas und Rafaels Zustand sind nicht das einzige Problem, womit sie zu kämpfen haben.
Aktualisiert: 2021-05-11
> findR *
Der Lebensweg mancher Männer erscheint so geradlinig wie der eines Armbrustbolzens auf seiner Reise ins Herz des Feindes. Andere wiederum taumeln suchend durch die Welt wie ein Zecher in der Nacht der Lenzfeier, ohne je ihre Heimstatt zu finden.
Das Leben mancher Menschen ergibt einen perfekten Kreis. Das Leben anderer gleicht in seiner Form allenfalls Erbrochenem auf dem rauen Bretterboden einer zwielichtigen Spelunke.
Gar fadisierend kommen die Legenden großer Heroen daher: Drache raubt Jungfrau. Held tötet Drache. Hochzeit. Vorhang fällt. Wie lächerlich!
Heutzutage sind die Drachen ausgestorben, zumindest in Ravendien, und das Publikum kapriziert sich auf derart romantische Vorstellungen, um sich für eine Kupferkrone beim Dult vor staubigen Jahrmarktbühnen daran zu ergötzen. Hochgebildete Herrschaften wie die geneigten Leser meiner Chroniken wissen natürlich, dass dies Ammenmärchen sind, da Jungfrauen bei Drachen völlig andere Begehrlichkeiten wecken. In meiner Jugend begab es sich, dass einer der letzten noch lebenden Drachen eine Jungfrau raubte. Ritterkönig Kamrau von Prack höchstselbst jagte und erlegte die Bestie. Eigentlich verlief es wie immer: Drache raubt Jungfrau. Held tötet Drache. Begräbnis. Kein Vorhang. Alles, was man im Magen des Ungeheuers noch fand, war ein Keuschheitsgürtel aus glänzendem Zwergenstahl, den wir in Ermangelung einer Jungfrau feierlich beisetzten.
Das Heldenepos, das ich Ihnen, werter Leser, fürderhin schildern mag, kommt keineswegs derart schablonenhaft daher. Selbstverständlich erblicken wir einen jungen Helden, wie er die Bretterbühne der Vorsehung betritt, seine Bestimmung erfährt und ihr geradlinig wie erwähnter Bolzen folgt. Ohne Frage triumphiert am Ende das Gute über das Böse und irgendjemand heiratet, bevor der Vorhang fällt. Hier künstlich einen Spannungsbogen erzeugen zu wollen, deucht mir heuchlerisch, zumal Sie sich selbst ausmalen können, dass ich schwerlich all jene Ereignisse beim Genuss guten Weines einem kurzsichtigen Mönch diktieren könnte, hätte ich die epische Schlacht nicht überlebt. Ich behaupte, es steht auch außer Frage, dass das Leben unseres Helden einen perfekten Kreisbogen schlägt, der die Katharsis der letzten Jahrtausende darstellt – sollten sich Jahrtausende derartige Leidenschaften überhaupt vergönnen.
Bevor Sie mir Euphemismen vorwerfen, sollten Sie sich am besten zuerst ihr eigenes Urteil bilden. Völlig wesensfremd wäre es mir, meine Chronik mit besagten Klischees zu überfrachten, die Figuren zu überhöhen, oder gar faktisch zu übertreiben.
Ich, Amor do Ahpla, König von Zond, Chronist, Weltenbummler, Geschichtenerzähler und ein schlechter Mensch, schwöre hiermit feierlich, dass folgender Bericht die reine, unausgeschmückte Wahrheit darstellt, wie ich sie selbst erlebt habe. Sollte ich zum Beispiel beschreiben, wie der Zwergenkönig mit einem einzigen Streich seiner Streitaxt sieben Orks enthauptete, dann hat sich das auch exakt so abgespielt.
Vielleicht waren es bloß fünf, halte er den Mund! Stupider Mönch! Oder auch nur zwei, bei den Göttern, es herrschte verdammt noch mal tiefste Nacht! Und wie oft habe ich ihm schon erklärt, dass er nicht jedes Wort mitschreiben soll, das ich ihm nicht ausdrücklich diktiere? Närrischer Schwannendrücker! Die Religion hat ihm wohl das Hirn zersetzt, den letzten Absatz streiche er gefälligst, was wirft das denn für ein Licht auf... Na warte! Auch noch frech werden, dich werde ich Mores lehren, du...
Wirklich faszinierend ist weder die Saga per se, noch der große Held, da beide genretypischen Zwängen folgen. Warum kennen wir in den über 200 Bänden unserer Weltliteratur kein einziges großes Heldenepos, das am Ende nicht gut ausgegangen wäre?
Weil es dann unsere übel riechenden Antagonisten verfasst hätten und nicht wir!
Faszinierend ist lediglich, auf welch unglaubliche Weise all dies geschah.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
In vierzehn Geschichten der Mitarbeiter des Bundesamtes für magische Wesen treffen Sie magische Mitbürger, die sich auf ihre ganz eigene Art und Weise mit dem Beziehungsstress im alltäglichen Leben herumschlagen. Sie finden Humor und Horror, Komödie und Drama, kurz: das allzeit komplizierte Liebesleben, egal ob schwul oder hetero, wie im echten Leben auch.
Aktualisiert: 2020-01-01
Autor:
Tina Becker,
Barbara Bellmann,
Carmilla DeWinter,
Edmund F. Dräcker,
Florian Fehring,
Susanne Hanauer,
Eleni Hoh,
Ina C. Kocher,
Mykel Lukasiwicz,
Frank Münschke dwb,
Sarah Natusch,
Nina Rheinheimer,
Jan Vehoff,
Marcus Watolla,
Harald Weber,
Clarissa Windfeder
> findR *
Diese Geschichte spielt weit in der Vergangenheit, als ich, Amor do Ahpla, König von Zond, Chronist, Weltenbummler, Geschichtenerzähler und ein schlechter Mensch, ein unwissender Jüngling war, Barde in Ausbildung und noch nicht verdorben von der Welt.
Mit großen Augen machte ich mich auf, sie zu erkunden, als mein Vater nach mir schicken ließ, nicht ahnend, dass wir als Entourage der großartigsten Helden unserer Historie reisen sollten, dem unsterblichen Zauberer An Togarot von Duinne, Idara von Finegrind, Shabernak, dem sagenumwobenen Elfenkönig und seiner Gemahlin, Königin Shakira, Ritterkönig Kamrau von Prack, König Fin XLVII und Zantor Granitschädel, dem Zwergenkönig, um nur die Erlauchtesten zu nennen. Erhebend war es, Zeuge zu werden, wie sich die Völker des Südens unter ihrer Führung vereinten, um der furchtbaren Bedrohung aus dem Norden Herr zu werden. Alles mündete in diese gewaltige Schlacht, die neue Helden gebar, von denen viele jedoch die Minne nicht erleben sollten, die wir heute über sie singen. An Heldensagen klebt immer Blut und selten nur das des Feindes.
Es ist die Geschichte, wer wir waren, bevor wir wurden, wer wir sind, eine Geschichte von Mut, Liebe und Treue. Bis in den Tod und darüber hinaus.
Hochgebildete und kultivierte Edelleute wie die Leser meiner Chroniken wissen, dass mein Duktus auch angesichts größtmöglicher Katastrophen stets ein heiterer ist. Der Grund dafür ist nicht, dass meine Werke dieserart bei den Hofschranzen in Aquilaneum besser ankommen und ich auf meine Tantiemen bedacht bin. Nein, damit ehre ich meinen Vater und seine Freunde, die Heroen dieser Chronik, welche selbst angesichts des sicheren Todes Witze rissen und ihm ins Gesicht lachten. Einige haben das sogar überlebt. Sie und die Toten lehrten mich, dass die heitere Gelassenheit den einzigen Weg darstellt, die Welt zu ertragen, ohne an ihr zu zerbrechen.
Und der Wein.
Ja selbstverständlich der Wein, aber warum notiert er das? Was für ein dubioses Kloster ist das hier? Närrischer Kuttenträger! Er ist zum Diktat bestellt und nicht, um mir in meine Synopsis zu pfuschen! Wie "pathetischer Kot"? Als ob er dabei gewesen sei! Was soll ich denn schreiben? Archetypischen Erzählstrukturen folgende Helden tun sich zusammen, um den Lord der Finsternis zu besiegen, große Schlacht, Stahl, Blut, Magie, Krachbumm, viele Tote, glückliches Ende mit Bauchweh? Und hör er auf, jede verflixte Irrelevanz zu notieren, weiß er überhaupt, wie teuer Prackburger Bleiholzpapier ist?
Auch noch ausfallend werden, na warte du ...
Ich bitte vielmals um Vergebung, verehrte Exzellenzen, am besten lest Ihr einfach die Chronik und bildet Euch höchstselbst Euer gnädiges Urteil.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Diese Geschichte spielt weit in der Vergangenheit, als ich, Amor do Ahpla, König von Zond, Chronist, Weltenbummler, Geschichtenerzähler und ein schlechter Mensch, ein unwissender Jüngling war, Barde in Ausbildung und noch nicht verdorben von der Welt.
Mit großen Augen machte ich mich auf, sie zu erkunden, als mein Vater nach mir schicken ließ, nicht ahnend, dass wir als Entourage der großartigsten Helden unserer Historie reisen sollten, dem unsterblichen Zauberer An Togarot von Duinne, Idara von Finegrind, Shabernak, dem sagenumwobenen Elfenkönig und seiner Gemahlin, Königin Shakira, Ritterkönig Kamrau von Prack, König Fin XLVII und Zantor Granitschädel, dem Zwergenkönig, um nur die Erlauchtesten zu nennen. Erhebend war es, Zeuge zu werden, wie sich die Völker des Südens unter ihrer Führung vereinten, um der furchtbaren Bedrohung aus dem Norden Herr zu werden. Alles mündete in diese gewaltige Schlacht, die neue Helden gebar, von denen viele jedoch die Minne nicht erleben sollten, die wir heute über sie singen. An Heldensagen klebt immer Blut und selten nur das des Feindes.
Es ist die Geschichte, wer wir waren, bevor wir wurden, wer wir sind, eine Geschichte von Mut, Liebe und Treue. Bis in den Tod und darüber hinaus.
Hochgebildete und kultivierte Edelleute wie die Leser meiner Chroniken wissen, dass mein Duktus auch angesichts größtmöglicher Katastrophen stets ein heiterer ist. Der Grund dafür ist nicht, dass meine Werke dieserart bei den Hofschranzen in Aquilaneum besser ankommen und ich auf meine Tantiemen bedacht bin. Nein, damit ehre ich meinen Vater und seine Freunde, die Heroen dieser Chronik, welche selbst angesichts des sicheren Todes Witze rissen und ihm ins Gesicht lachten. Einige haben das sogar überlebt. Sie und die Toten lehrten mich, dass die heitere Gelassenheit den einzigen Weg darstellt, die Welt zu ertragen, ohne an ihr zu zerbrechen.
Und der Wein.
Ja selbstverständlich der Wein, aber warum notiert er das? Was für ein dubioses Kloster ist das hier? Närrischer Kuttenträger! Er ist zum Diktat bestellt und nicht, um mir in meine Synopsis zu pfuschen! Wie "pathetischer Kot"? Als ob er dabei gewesen sei! Was soll ich denn schreiben? Archetypischen Erzählstrukturen folgende Helden tun sich zusammen, um den Lord der Finsternis zu besiegen, große Schlacht, Stahl, Blut, Magie, Krachbumm, viele Tote, glückliches Ende mit Bauchweh? Und hör er auf, jede verflixte Irrelevanz zu notieren, weiß er überhaupt, wie teuer Prackburger Bleiholzpapier ist?
Auch noch ausfallend werden, na warte du ...
Ich bitte vielmals um Vergebung, verehrte Exzellenzen, am besten lest Ihr einfach die Chronik und bildet Euch höchstselbst Euer gnädiges Urteil.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Und wieder berichten die AutorInnen des Bundesamtes für magische Wesen über ihre Beobachtungen der Mitbürger mit magischem Hintergrund. Mit diesem dritten Arbeitsbericht, der zu Weihnachten 2017 erscheint, übernimmt der amtseigene Bundeslurch Verlag die Publikation der Arbeiten fantastischer Autoren. 10 Kurzgeschichten von Chris Schlicht, Margarete Alb, Anne Zandt, Tina Becker, Marcus Watolla, Dorothee Reimann, Carmilla DeWinter, Katrin Minert, Carola Jürchott und Hagen Ulrich.
Chris Schlicht: Die Heiligen der Nacht
Der junge Mönch Tomas stirbt bei einem großen Erdbeben – und wacht in der nächsten Nacht als Steinseele wieder auf. Tagsüber als Statue gefangen, ist er nachts stiller Beobachter der Menschen. Damit will er sich allerdings nicht abfinden.
Margarete Alb: Das Thomasturnier
Cernun Otternherr hat sich vor seinen Feinden im Schmalkaldischen Exil verkrochen. In der längsten Nacht des Jahres lockt ihn eine ausnehmend seltsame Zusammenkunft von Dämonen aus seinem Versteck.
Anne Zandt: Wintermond
Treffen Sie einen Werwolf, der sich mit Überstunden, den Gerüchen vom Weihnachtsmarkt und genervten Pendlern herumplagen muss. Schafft er es rechtzeitig vor seiner Verwandlung nach Hause?
Tina Becker: Blutmond um Mitternacht
Im winterlichen Wald kommt eine Hexe grausam ums Leben. Minna, die Oberste des Hexenzirkels, verdächtigt die Werwölfe und schwört grausame Rache.
Markus Watolla: Das Geheimnis des Peter Gennersheim
Der neue Nachbar verhält sich äußerst seltsam. Ist das Verfolgungswahn, oder ist wirklich jemand hinter ihm her?
Dorothe Reimann: Jahr und Tag
„Meine Damen und Herren, Sie arbeiten ab heute für das Bundesamt für magische Wesen, Sektion Taktisches Drachengeschwader 35 ‚B‘. Die Mitarbeiteranzahl beträgt mit Ihnen 54.“
Carmilla DeWinter: Ruhige Feiertage
Der Incubus Frisk ist in Karlsruhe untergetaucht. An Heiligabend gerät er in die Auseinandersetzung zwischen einem verirrten Alben und einigen Betrunkenen. Die resultierende Explosion ruft die Behörden und eine erpresserische Hexe auf den Plan.
Katrin Minert: Schneeflöckchen
Bob, wandernder Tischlergeselle und Wermaus, trifft eine geheimnisvolle Frau namens Skadi Flocke, die immer ein Hauch nach Schnee umweht. Genau deswegen ist allerdings ein skrupelloser Geschäftsmann hinter ihr her.
Hagen Ulrich: Sebastians blutige Prüfung
Sebastian Harrach, magiebegabter und entführter Sohn des fundamentalistischen CDU-Politikers Peter Harrach, gilt als tot. Seine Freunde sind in ihrer Trauer wie gelähmt. Der hinter der Entführung stehende Peter Harrach wird Innenminister in der sächsischen Landesregierung. Derweil werden an Sebastian in einer polnischen Klinik Verfahren zur Homoheilung getestet. Doch dann findet Sebastians magischer Ring den Weg zu seinem Eigentümer. Sebastian erwacht aus seiner Situation. Und nimmt Rache.
Aktualisiert: 2020-01-01
> findR *
Tristan wurde aus der Gefangenschaft der Nephilim befreit, doch bevor er sich erholen kann, muss er gestehen, dass Azazel, wie Elias befürchtet hat, tatsächlich lebt. Alle sind schockiert darüber, jedoch hatte Tristan in seiner Gefangenschaft keine andere Wahl.
Es ist an den Volucern ihren größten Feind zu besiegen, doch sind sie dabei nicht auf sich allein gestellt. Aus der ganzen Welt tauchen kampfwütige Volucer auf, um viele Kämpfe gegen die Nephilim und Azazel zu kämpfen. Während eines solchen Kampfes, in dem längst nicht nur Volucer, sondern auch Menschen angegriffen werden, lernt Helena, dass sie die rechtmäßige Nachfolgerin Azazels ist. Außerdem wird deutlich, dass die Volucer auch mit Hilfe der Constantia und Elias keine Chance gegen ihre Feinde haben. Die einzige Lösung ist Tristan, der nun auch Lucifer zurückholen soll. Seine Bedenken halten den Engel nicht davon ab, allen zu erzählen, dass Tristan die einzige Hoffnung ist, Azazel besiegen zu können. Nach seinem anfänglichem Zögern hat Tristan keine andere Wahl und bringt auch Lucifer zurück, dessen Hilfe jedoch kaum ausreicht, um gegen Azazels Macht anzukämpfen.
Bald ist klar, dass sie selbst mit vereinten Kräften nicht gegen ihn und die Nephilim ankommen und sie in ihrem wohl schwersten Kampf auf himmlische Hilfe angewiesen sind.
Aktualisiert: 2021-05-11
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