Die Frankfurter Malerei begründete im 19. Jahrhundert keine eigenständige Schule. Die Künstler der ersten Hälfte des Jahrhunderts standen mehrheitlich unter dem Einfluss eines religiös motivierten an altdeutsche und präraffaelitische Vorbilder angelehnten Stils, während andere Maler - vor allem nach der gescheiterten Revolution von 1848/49 - ihre Vorbilder in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts fanden. Als kunstgeschichtliche Schlagworte für die Vertreter dieser Richtungen haben sich die Begriffe "Nazarener" und "Realisten" eingebürgert. Zu den Hauprotagonisten der "Nazarener" zählte der Leiter des Städelschen Kunstinstituts Philipp Veit (1798-1877). Nach seinem Rücktritt 1843 gewannen französische Einwirkungen mehr und mehr Einfluss auf das Frankfurter Kunstschaffen und vor allem durch den Aufenthalt Gustave Courbets setzte sich die "realistische Kunst" im Laufe der 50iger Jahre durch. Zu den vom französischen Kunstempfinden geprägten Malern zählt auch Christian Wunibald Angilbert Göbel, den Schopenhauer den "berühmtesten und besten hiesigen Maler" nannte.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Der norddeutsche Landschaftsmaler Christian Rohlfs (1849-1938) ist der breiten Öffentlichkeit vor allem durch sein expressionistisches Spätwerk bekannt. Sein Frühwerk, das die Jahre 1870 bis 1901 in Weimar umfasst, wurde bisher wenig beachtet. Zu Unrecht, denn gerade die frühen Arbeiten Rohlfs' zeigen ihn als innovativen Künstler, der seiner Zeit voraus war. Erstmals wird detailliert dem Einfluss nachgespürt, den die zeitgenössische Kunst auf Rohlfs' Werk hatte, und mit Bildvergleichen veranschaulicht.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Nach der Französischen Revolution von 1789 beginnen deutsche und französische Maler, Widerstand gegen die eigene Regierung zu leisten, indem sie für ihre Werke ein Thema wählen, das politisch nicht erwünscht ist. Dabei bleiben sie aber meistens so diskret, daß sie offenen Protest vermeiden. Zu diesen Künstlern zählen etwa Caspar David Friedrich, Gustave Courbet und eine Reihe anderer Franzosen. Sie zeigen beispielsweise Menschen, die als Vorbild gelten sollen, und sie greifen wie Max Liebermann auf die Vergangenheit zurück, weil sie in ihr mehr Menschlichkeit entdecken. Der Angriff auf die Herrschenden erreicht um 1900 einen Höhepunkt, indem die Künstler sich sogar für göttlich halten und in der "Klassischen Moderne" zu dem Anspruch steigern, in der Malerei den Neuen Menschen und die Neue Welt zu zeigen. Sie selbst empfinden ihre Werke als utopisch und als revolutionär. Diese "Übermenschen" schrecken in Gestalt von Kasimir Malewitsch nicht davor zurück, mit Hilfe eines Bildes selbst die Sonne zu vernichten. Solcher Hybris setzt die Politik ein beispielloses Ende, denn sie formuliert als eigenes Ziel, den Neuen Menschen zu kreieren. Dies proklamiert in der Sowjetunion mit der Zensur von 1923 Leo Trotzki. Die Kunstgeschichte hat bisher vermieden, diese Tat mit ihren Folgen für Jahrzehnte als großen Einschnitt zu markieren.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Es war selten ganz einfach mit der Heimat. Robert Walser etwa zog sich in sich selbst zurück, Harald Szeeman half sich mit Ironie, und Ferdinand Hodler wiederholte hartnäckig: 'Ich male eine planetarische Landschaft.'
Vom heimwehkranken Londoner Schokoladenbaron aus dem Tessin, Carlo Gatti (1817–1878), bis zu Noëlle Revaz und Peter Weber (beide 1968 geboren) schreibt Daniel de Roulet und zeichnet in sehr persönlicher Art die Beziehungen nach, die sie zur Schweiz hatten oder haben. Mal in kurzen, prägnanten Biografien, mal mit detailliertem Blick auf eine einzelne Episode versucht er zu ergründen, welche Metamorphosen die Liebe zur Schweiz in den letzten zweihundert Jahren durchgemacht hat. Es sind vorwiegend Künstlerporträts, denn die Kunst, so Daniel de Roulet, ist oft ein Seismograf dessen, was kommt. Bei allem Dissens ist es also ratsam, auf sie zu achten, wenn es um die Zukunft der 'planetarischen Landschaft' Schweiz in der Mondialisierung geht.
Aktualisiert: 2021-08-12
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Die Frankfurter Malerei begründete im 19. Jahrhundert keine eigenständige Schule. Die Künstler der ersten Hälfte des Jahrhunderts standen mehrheitlich unter dem Einfluss eines religiös motivierten an altdeutsche und präraffaelitische Vorbilder angelehnten Stils, während andere Maler - vor allem nach der gescheiterten Revolution von 1848/49 - ihre Vorbilder in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts fanden. Als kunstgeschichtliche Schlagworte für die Vertreter dieser Richtungen haben sich die Begriffe "Nazarener" und "Realisten" eingebürgert. Zu den Hauprotagonisten der "Nazarener" zählte der Leiter des Städelschen Kunstinstituts Philipp Veit (1798-1877). Nach seinem Rücktritt 1843 gewannen französische Einwirkungen mehr und mehr Einfluss auf das Frankfurter Kunstschaffen und vor allem durch den Aufenthalt Gustave Courbets setzte sich die "realistische Kunst" im Laufe der 50iger Jahre durch. Zu den vom französischen Kunstempfinden geprägten Malern zählt auch Christian Wunibald Angilbert Göbel, den Schopenhauer den "berühmtesten und besten hiesigen Maler" nannte.
Aktualisiert: 2020-07-14
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Der norddeutsche Landschaftsmaler Christian Rohlfs (1849-1938) ist der breiten Öffentlichkeit vor allem durch sein expressionistisches Spätwerk bekannt. Sein Frühwerk, das die Jahre 1870 bis 1901 in Weimar umfasst, wurde bisher wenig beachtet. Zu Unrecht, denn gerade die frühen Arbeiten Rohlfs' zeigen ihn als innovativen Künstler, der seiner Zeit voraus war. Erstmals wird detailliert dem Einfluss nachgespürt, den die zeitgenössische Kunst auf Rohlfs' Werk hatte, und mit Bildvergleichen veranschaulicht.
Aktualisiert: 2023-01-31
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Nach der Französischen Revolution von 1789 beginnen deutsche und französische Maler, Widerstand gegen die eigene Regierung zu leisten, indem sie für ihre Werke ein Thema wählen, das politisch nicht erwünscht ist. Dabei bleiben sie aber meistens so diskret, daß sie offenen Protest vermeiden. Zu diesen Künstlern zählen etwa Caspar David Friedrich, Gustave Courbet und eine Reihe anderer Franzosen. Sie zeigen beispielsweise Menschen, die als Vorbild gelten sollen, und sie greifen wie Max Liebermann auf die Vergangenheit zurück, weil sie in ihr mehr Menschlichkeit entdecken. Der Angriff auf die Herrschenden erreicht um 1900 einen Höhepunkt, indem die Künstler sich sogar für göttlich halten und in der "Klassischen Moderne" zu dem Anspruch steigern, in der Malerei den Neuen Menschen und die Neue Welt zu zeigen. Sie selbst empfinden ihre Werke als utopisch und als revolutionär. Diese "Übermenschen" schrecken in Gestalt von Kasimir Malewitsch nicht davor zurück, mit Hilfe eines Bildes selbst die Sonne zu vernichten. Solcher Hybris setzt die Politik ein beispielloses Ende, denn sie formuliert als eigenes Ziel, den Neuen Menschen zu kreieren. Dies proklamiert in der Sowjetunion mit der Zensur von 1923 Leo Trotzki. Die Kunstgeschichte hat bisher vermieden, diese Tat mit ihren Folgen für Jahrzehnte als großen Einschnitt zu markieren.
Aktualisiert: 2023-01-31
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