Der Themenschwerpunkt dieses Jahrbuchs widmet sich unterschiedlichen Bildungs- und Begegnungseinrichtungen deutscher Flüchtlinge und Vertriebener aus dem östlichen Europa, ihrer Bedeutung, Zeichenhaftigkeit und Funktion. Die Beiträge möchten dazu anregen, diese Institutionen, ihre Initiatoren, Träger und Nutzer aus kulturwissenschaftlicher Perspektive künftig stärker in den Blick zu nehmen, wobei sich historische und aktuelle Zugänge gleichermaßen anbieten.
Die zentralen Aufsätze dieser Ausgabe widmen sich, ausgehend von der 2020 an der Johannes Gutenberg Universität Mainz organisierten trinationalen Studienwoche „Sinnliche Zugänge zu symbolischen Orten Vertriebener in Deutschland“, der möglichen Transformation von Erinnerungs- zu transnationalen Begegnungsräumen.
Ergänzt werden sie durch Studien zur Tätigkeit deutscher Diakonissen in Pest im 19. Jahrhundert und zur oberbayerischen Flüchtlingsstadt Waldkraiburg sowie Berichte zu einschlägigen Veranstaltungen und aktuellen Buchveröffentlichungen.
Aktualisiert: 2022-03-11
Autor:
Juliane Brandt,
Agnes Maria Brügging-Lazar,
Elisabeth Fendl,
Sönke Friedreich,
Heinke Kalinke,
Sarah Kleinmann,
Sandra Kreisslová,
Harald Kuntze,
Regina Löneke,
Martin Renghart,
Sarah Scholl-Schneider,
Paula Schubert,
Katharina Schuchardt,
Anna Slabik,
Tobias Weger,
Alexander Weidle
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Mit dem aufkommenden Nationalismus und der Gründung einschlägiger Organisationen wie dem ‚Allgemeinen Deutschen Schulverein‘ 1881 wurde die Pflege deutscher Kultur und Sprache im Ausland zunehmend Teil des gesellschaftspolitischen Diskurses im deutschen Kaiserreich. Im Zentrum stand das deutsche Auslandsschulwesen, das ab der Jahrhundertwende als Bestandteil der Auswärtigen Kulturpolitik auch von der Reichsregierung immer stärker unterstützt wurde. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg rückten die sogenannten Auslandsdeutschen und besonders ihr Schulwesen noch stärker ins Blickfeld. Schulen galten als wichtige Agenturen der Kulturpolitik sowie der ‚Volkstumsarbeit‘ und der Nachwuchsrekrutierung der ‚Volksgruppen‘-Führungen.
Die interdisziplinären Beiträge des Bandes beleuchten Aspekte des noch wenig behandelten Auslandsschulwesens. Neben der historischen Rahmung wird die Entwicklung verschiedener schulischer Einrichtungen im östlichen Europa hauptsächlich in der Zwischenkriegszeit untersucht, wobei aus vergleichender Perspektive auch Schulen in Spanien in den Blick genommen werden. Beiträge zum Ausbau des deutschen Schulwesens in der Slowakei und unter dem deutschen Besatzungsregime in der ‚Iglauer Sprachinsel‘ beschließen den Band.
Mit Beiträgen von Dominik Herzner, Christian Kuchler, Mirek Nemec, Krystyna Radziszewska, Hans-Werner Retterath, Isabel Röskau-Rydel, Stefan Johann Schatz, Máté Dávid Tamáska.
Aktualisiert: 2022-01-18
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Ausgehend von den am Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE) in Freiburg betriebenen Forschungen zu den Heimatzeitschriften der Deutschen in und aus dem östlichen Europa nach 1945 beschäftigt sich der 61. Band des Jahrbuchs mit der Gestaltung und Ästhetik dieser besonderen Gattung von Periodika. Der Großteil der Beiträge geht auf die Tagung „Bild und Schrift als Botschaft. Vom Dekor der Heimatzeitschriften“ zurück, die Ende 2019 vom IVDE in Kooperation mit dem Institut für Kirchen- und Kulturgeschichte der Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa e.V. (IKKDOS) durchgeführt wurde. Neben den Bildinhalten und den Semantiken der Abbildungen werden in den Beiträgen auch die (vermuteten) Intentionen der Fotografinnen und Fotografen, der Herausgeberinnen und Herausgeber und der Verlage in den Blick genommen. Aspekte der „Rahmung“ („Framing“) werden ebenso diskutiert wie die visuelle Darstellungslogik der Heimatzeitschriften und ihre Positionierung durch Mittel der Gestaltung. Wie jedes Jahr ergänzen weitere Aufsätze sowie ein umfangreicher Berichte- und Rezensionsteil das Spektrum des Periodikums der Kommission Kulturelle Kontexte des östlichen Europa in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde e.V.
Aktualisiert: 2021-01-23
Autor:
Maria Adam,
Natalia Blum-Barth,
Carna Brkovic,
Elisabeth Fendl,
Bernadette Gebhardt,
Christin Hansen,
Michael Hirschfeld,
Heinke Kalinke,
Konrad Köstlin,
Sandra Kreisslová,
Johanne Lefeldt,
Viktória Muka,
Jana Nosková,
Michal Pavlásek,
Hans-Werner Retterath,
Judith Schmidt,
Sarah Scholl-Schneider,
Katharina Schuchardt,
Hannah Wadle,
Tobias Weger
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Als nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg das „Grenz- und Auslanddeutschtum“ in den Fokus eines vielfältigen Interesses geriet, fand dies nicht nur in Forschung und Lehre an deutschen Universitäten seinen Niederschlag. Besondere Aufmerksamkeit widmete man männlichen Studierenden aus dem Grenz- und Auslanddeutschtum. Nicht nur zu ihrer bloßen Unterbringung wurden ab 1920 verschiedene Deutsche Bursen und ähnliche Einrichtungen eröffnet. Diesen lag ein wissenschaftlich-politisches Erziehungskonzept zugrunde, das neben dem jeweiligen Fachstudium die Vermittlung von Kenntnissen über das Grenz- und Auslanddeutschtum beinhaltete. Im Rahmen einer Lebens-, Arbeits- und Wohngemeinschaft wurden ausland-, grenzland- und inlanddeutsche Studenten zu den Problemen der „auslanddeutschen Volkstumsarbeit“ in grenzübergreifendem Sinne des „Gesamtdeutschtums“ geschult. Vorrangiges Ziel war die Ausbildung einer volksdeutschen Elite, die nach der Rückkehr in ihre Herkunftsgebiete dort die Führungen der deutschen „Volksgruppen“ verstärken sollte.
Aktualisiert: 2021-06-03
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Was sind zeitgemäße Forschungsfelder einer kontextuell denkenden Ethnografie und Kulturanalyse des östlichen Europas? Wie lässt sich Europa von seinen östlichen Grenzen und Peripherien her denken und methodisch erforschen? Welche Blicköffnungen ermöglichen die Erfahrungskontexte vielsprachiger und multiethnischer Lebensrealitäten vor dem Hintergrund zunehmender nationalistischer Verengung? Welchen Stellenwert nehmen die traditionellen Forschungsfelder einer Volkskunde der Heimatvertriebenen und (ehemaligen) deutschsprachigen Minderheiten im östlichen Europa weiterhin ein? Welche Verständnishorizonte bieten sie in einer von Flucht, Vertreibung und ethnischen Säuberungen geprägten Gegenwart? Wie reagieren wir auf ideologische Geschichtsbilder und ausgrenzende Identitätsentwürfe? Wie lässt sich der latente Westzentrismus gegenwärtiger kulturanthropologischer Forschung relativieren? Der 60. Band des Jahrbuchs geht auf eine internationale Tagung der Kommission Kulturelle Kontexte des östlichen Europa im Dezember 2018 in Bad Kissingen zurück und greift entlang dieser Fragen eine Diskussion zu Standort, Potenzialen und neuen Wegen europäisch-ethnologischen Forschens zum östlichen Europa auf.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Heimatvertriebenen-Treffen wie der Sudetendeutsche Tag fanden in der volkskundlichen und soziologischen Literatur schon früh Beachtung. Eine systematische Untersuchung steht bislang jedoch aus.
Am Beispiel des von der Sudetendeutschen Landsmannschaft seit 1950 jährlich abgehaltenen Sudetendeutschen Tags werden in diesem Band die Entwicklung, die Funktion und die Ästhetik von Großtreffen der Heimatvertriebenen untersucht. Auch wenn er von den Veranstaltern häufig einseitig als „größtes Familienfest der sudetendeutschen Volksgruppe“ beschrieben und von den Medien ebenso einseitig lange Zeit fast durchgängig als Zusammenkunft der Ewiggestrigen charakterisiert wurde, kann der Sudetendeutsche Tag als komplexes, kulturelles und politisches Ritual betrachtet werden. Er stellt einen Ort bzw. einen Anlass öffentlich zelebrierter Rückschau und gemeinsamen Gedenkens dar und ist geprägt von der starken Verknüpfung von Politik und Emotionen.
Mit Beiträgen von Markéta Barth, Elisabeth Fendl, Peter Gengler, Heinke Kalinke, Sandra Kreisslová, Johanne Lefeldt, Werner Mezger, Klaus Mohr, Jana Nosková, Lionel Picard, Sarah Scholl-Schneider, Harald Lönnecker, Tobias Weger, Ulrike Zischka.
Aktualisiert: 2020-07-01
Autor:
Markéta Barth,
Elisabeth Fendl,
Peter Gengler,
Heinke Kalinke,
Sandra Kreisslová,
Johanne Lefeldt,
Harald Lönnecker,
Werner Mezger,
Klaus Mohr,
Jana Nosková,
Lionel Picard,
Sarah Scholl-Schneider,
Tobias Weger,
Ulrike Zischka
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Der Anblick der Siedlung am Vogelherd auf dem Nordhang des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg hat gerade in den letzten Jahren wieder verstärkt für Diskussionsstoff gesorgt. Denn während sich unterhalb der Häuser ein Gedenkstättengelände erstreckt, gehen die heutigen Bewohner auf dem Standort der einstigen Häftlingsbaracken ihrem ganz alltäglichen Leben nach.
Im Rahmen dieses Bandes wird die Geschichte der Siedlung aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Dabei kommen im besonderen Maße auch die Biographien einstiger und jetziger Bewohner zum Tragen. Am Beispiel des Vogelherdes lässt sich anschaulich nachvollziehen, wie die differenten Schichten einer Geländenutzung dessen Historie prägen und wie unterschiedliche Narrative zu einer emotionalen Aufladung führen.
Aktualisiert: 2021-01-23
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Nach dem Zweiten Weltkrieg verblieb im heutigen Polen eine deutsche Minderheit, die in und um Opole/Oppeln in Schlesien ihr Zentrum hat. Katharina Schuchardt geht den Identitätsstrategien dieser Minderheit nach, die sich im Spannungsfeld zwischen deutsch-polnischer Geschichte, Erinnerungskultur, Kulturerbe und Identitätsmanagement bewegt. Die Autorin widmet sich der medialen Diskursivierung, den Institutionen und ihren Akteuren sowie mittels eines biografischen Zugangs der Generation, die zwischen den späten 1980er und 1990er Jahren geboren wurde.
Wie werden diskursive Deutungsangebote aufgeworfen und verhandelt? Welche Rolle spielen transgenerationelle Erfahrungen und das Familiengedächtnis? Wie beeinflussen politische Praktiken die kulturelle Praxis als Minderheit? Dies sind nur einige der Fragen, denen Katharina Schuchardt in diesem komplexen Feld nachgeht. Im Fokus stehen dabei die Ängste, Chancen und Herausforderungen einer Minderheit, die ihre Position immer wieder neu aushandeln muss.
Aktualisiert: 2021-01-23
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Neue Feste, die im Zeichen der kulturellen Aktivität der deutschen Minderheit Ungarns stehen, ebenso wie ausgewählte Feste ungarischer Dorfgemeinden werden in diesem Band thematisiert. Nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Staats- und Planwirtschaftssystems bedarf es einer Neubestimmung und Forterhaltung ihrer lokalen Identität, ihrer öffentlichen Wahrnehmbarkeit und ihrer ökonomischen Möglichkeiten. Insgesamt sollen bisherige Fragestellungen bzw. Untersuchungsergebnisse mit weiteren Aspekten ergänzt, ausgebaut und exemplarisch vertieft werden. Zudem geht es darum, neue, im deutschsprachigen Publikationskreis bislang wenig oder nicht behandelte Phänomene vorzustellen. Deshalb richten sich ausgewählte Beobachtungen und Berichterstattungen auch auf Festveranstaltungen, die der „Wiederauffindung“ und Revitalisierung ethnischer Konnotationen gewidmet sind, Konnotationen schon aus dem endenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, die aktuell wieder zur Geltung gebracht werden sollen.
Mit Beiträgen von Jeno Bódi, Edua Csörsz, Hana Dvoraková, Márta Kiss, Neill Martin, László Mód, Bertalan Pusztai, Michael Prosser-Schell, Csilla Schell, András Simon und einer Studentischen Arbeitsgruppe der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Aktualisiert: 2021-01-23
Autor:
Julia August,
Uwe Baumann,
Jeno Bódi,
Édua Csörsz,
Hana Dvoráková,
Márta Kiss,
Neill Martin,
László Mód,
Nicole Nicklas,
Rashma Osman Ali,
Saskia Pably,
David Priedemann,
Michael Prosser-Schell,
Bertalan Pusztai,
Csilla Schell,
András Simon,
Ruth Weiand
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Was bei der „Aktion Saybusch“ im Herbst 1940 für die deutschstämmigen Umsiedler aus Ostgalizien und der Nord-Bukowina ein freundliches Willkommen sein sollte, bedeutete für viele Polen im Kreis Saybusch (Zywiec) die Vertreibung aus ihren Häusern und Höfen. Diese Aktion lenkt den Blick auf die Verhältnisse in Ostoberschlesien als Teil der „eingegliederten Ostgebiete“ während der deutschen Okkupation im Zweiten Weltkrieg. Bisher wurde dieser Zeitraum für diese Region von deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fast gar nicht untersucht und die Forschungen polnischer Kolleginnen und Kollegen kaum zur Kenntnis genommen. Der vorliegende Band geht diesen Missstand interdisziplinär und gemeinsam mit polnischen Forscherinnen und Forschern an.
Aktualisiert: 2021-01-23
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Heimatzeitschriften werden in den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen als Quelle herangezogen, eine systematische Erforschung ihrer Geschichte, der zentralen Akteure oder der medialen Eigenlogiken stellt allerdings ein Desiderat dar. Mit einem thematischen Fokus auf den entsprechenden Periodika der deutschen Vertriebenen wird hier erstmals ein Zugang zu Funktionen, Netzwerken und Quellenwert der Periodika eröffnet. Dabei werden auch Blätter aus anderen Migrationszusammenhängen berücksichtigt und so Anknüpfungspunkte für komparatistische Zugriffe gegeben.
Aktualisiert: 2021-01-23
Autor:
Miriam Braun,
Albert A Feiber,
Elisabeth Fendl,
Tilman Kasten,
Wolfgang Kessler,
Sandra Kreisslová,
Jan Lipinsky,
Harald Lönnecker,
Beata Mache,
Jana Nosková,
Lionel Picard,
Gregor Ploch,
Ingrid Sauer,
Sarah Scholl-Schneider,
Hans-Jakob Tebarth
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Historiker, Sozial- und Erziehungswissenschaftler, Bildungsforscher und Ethnologen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten vielfach mit dem Thema „Jugendbewegung“ beschäftigt. Der vorliegende Band Setzt einen geographischen Fokus auf das östliche Europa und berücksichtigt einen Untersuchungszeitraum vom endenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. In den Blick genommen wird die Rolle von Jugendverbänden bei der sozialen und politischen Mobilisierung deutscher Minderheiten im östlichen Europa in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, während der NS-Zeit und nach 1951. Aus komparatistischer Perspektive werden Fragen nach organisatorischen, politisch-ideologischen und alltagskulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Gruppen der deutschen Jugendbewegungen und Organisationen der ethnischen Nachbarn im östlichen Europa angesprochen.
Aktualisiert: 2021-01-23
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Minderheiten sind seit dem Beitritt des Deutschen Reiches zum Völkerbund (1926) ein zentraler Bestandteil der deutschen Außenpolitik. Ihnen kommt im Prozess der Europäisierung und der Auflösung nationaler Grenzen eine wichtige Rolle zu. Wie Minderheiten sich in Europa Gehör verschaffen können, ist in hohem Maße durch die Kulturpolitik der Nationalstaaten und der EU bestimmt.
Die Autoren und Autorinnen des Bandes richten ihren Blick auf die Anfänge einer modernen Minderheitenpolitik seit der Weimarer Republik, in welcher der Begriff der nationalen Minderheiten zuerst zu einem Gegenstand rechtlicher wie politischer Debatten und zu einer gesellschaftlichen „Kategorie der Moderne“ wurde. Die Gründung des Völkerbundes, die Legitimierung des Selbstbestimmungsrechts der Völker und die Etablierung des Minderheitenschutzes auf internationaler Ebene bildeten den Ausgangspunkt für diese Entwicklungen. Zeitgenössische volkskundliche Untersuchungen trugen neben vielen anderen Wissenschaften maßgeblich zur Kodifizierung des Konzeptes Minderheiten sowie zur Fremd- und Selbstethnisierung bei.
Aktualisiert: 2020-05-16
Autor:
Sabine Bamberger-Stemmann,
Jenni Boie,
Cornelia Eisler,
Silke Göttsch-Elten,
Rudolf Jaworski,
Konrad Köstlin,
Christian Marchetti,
Jana Nosková,
Hans-Christian Petersen,
Sarah Scholl-Schneider,
Matthias Weber,
Tobias Weger
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Der Fokus dieses Bandes richtet sich auf aktuelle kulturwissenschaftliche Ansätze zu Themenfeldern, die in der bisherigen Osteuropaforschung bisher zu wenig Beachtung gefunden haben. Neben historischen Aspekten wurden verstärkt gegenwartsbezogene Fragestellungen und das entsprechende methodische Instrumentarium ins Auge gefasst. Fragestellungen und Perspektiven, die zur Diskussion stehen, sind die immer noch gängige Dichotomisierung in Ost und West, die wechselseitigen stereotypisierten Narrationen, die wieder verstärkt national codierten Erinnerungskulturen, komplexe Migrationsbewegungen, moderne Mythen, laufende Modernisierungsprozesse und enttäuschte Wohlstandserwartungen im Hinblick auf die Europäische Union oder die Frage nach einer Entwicklung der kulturwissenschaftlichen Osteuropaforschung zur Europäisierungsforschung.
Aktualisiert: 2021-01-23
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Gesundheit und Krankheit sind nicht nur psychische oder physische Erscheinungen. Im Umgang mit Erkrankungen und Wohlergehen spielen auch kulturelle und soziale Faktoren eine wichtige Rolle. Besonders deutlich wird dies, wenn sich Vorstellungen und Verhaltensweisen im Migrationsprozess verändern – wie etwa im Falle der russlanddeutschen (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedler. Am Beispiel dieser Gruppe untersuchen Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Disziplinen die Zusammenhänge zwischen Migrationserfahrungen, Konzepten von Gesundheit, Formen des Umgangs mit dem Körper sowie den damit einhergehenden Vorstellungen und Praktiken.
Die Beiträge zum Themenschwerpunkt Gesundheit und Krankheit bei russlanddeutschen (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedlern gehen zurück auf eine Tagung, die 2015 im Rahmen des Projektes GEVERA (Zum Gesundheitsverständnis und -verhalten russlanddeutscher Aussiedlerinnen und Aussiedler) vom Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Freiburg sowie vom Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa, Freiburg, veranstaltet wurde.
Aktualisiert: 2020-05-20
Autor:
Yvonne Adam,
Heiko Becher,
Miriam Braun,
Uta Bretschneider,
Eva Bund,
Natalia Donig,
Elisabeth Fendl,
Anna Flack,
Klaus Fuhrmann,
Stefanie Jost,
Tilman Kasten,
Sarah Kleinmann,
Konrad Köstlin,
Werner Mezger,
Andrea Anna Muskovics,
Jana Nosková,
Michael Prosser-Schell,
Hans-Werner Retterath,
Natalja Salnikova,
Sarah Scholl-Schneider,
Ira Spieker,
Magdalena Stülb,
Tobias Weger,
Volker Winkler,
Susanne Worbs
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Seit Längerem beschäftigt sich ein Zweig der Untersuchungen im IVDE Freiburg mit dem Verhältnis von Religion und Migration. Religiöse Systeme lieferten und liefern bedeutende, sogar zentrale Elemente jener Kommunikationsweise, mit der Menschen in Migrationssituationen versuchen, ihren Alltag aufrechtzuerhalten, Nöten zu begegnen, Kontroversen auszutragen, Selbstvergewisserung und Selbstbehauptung zu artikulieren. In diesem Band werden zumeist Konflikt- und Selbstvergewisserungsphänomene in Einwanderungsgebieten thematisiert, wo unterschiedliche Glaubensrichtungen, religiöse Herkunftserfahrungen, Konfessionen und Ethnien aufeinandertrafen und aufeinandertreffen.
Aktualisiert: 2021-01-23
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Die wechselseitige Wahrnehmung europäischer Nachbarn kommt nicht ohne stereotype Vorstellungen des „Anderen“ aus. Doch nicht nur in Bildern des „Anderen“, sondern auch in Vorstellungen vom „Eigenen“ sind Stereotype virulent. Diese Selbst- und Fremdwahrnehmungen sind historisch, sozial oder regional variabel, können durch politische Interessen motiviert und durch mediale Repräsentationsformen determiniert sein.
Anhand der genannten Aspekte untersuchen die Beiträge die Konstitution, Tradierung und Infragestellung slowakischer Selbstbilder sowie tschechischer und deutscher Wahrnehmungen der Slowakei.
Aktualisiert: 2020-05-20
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Aufsätze
Anja Wilde / Wilfried Heller, Zu Hause im ehemaligen Sudetenland – Vorstellungen und Kenntnisse der heutigen Bevölkerung über die Geschichte ihres Siedlungsraumes. Die Bezirke Sokolov / Falkenau und Tachov / Tachau als Beispiele
Hans-Werner Retterath, Arbeitsmigration, Bürgerkrieg und EU-Mitgliedschaft. Baden-württembergisch-kroatische Kommunalpartnerschaften im Wandel.
Henrike Hampe, Die Mutter unterwegs. Zwangsmigration von Frauen in der Rückschau ihrer Kinder
Anna Flack, Tee, Toast, Tiramisu. Identität und Akkulturation im Spiegel der Ernährungspraxis einer jungen Russlanddeutschen
Vasile Ciobanu, „Bist Du Rumäne oder Deutscher?“ – Das Verhältnis der Dobrudschadeutschen zum rumänischen Staat und zur rumänischem Bevölkerung in der Zeit des Ersten Weltkrieges
Gundula Gahlen, Die Dobrudschadeutschen in der Sicht deutscher Kriegsteilnehmer 1916–1918
Thomas Schares, Deutschsprachige Publizistik im beSetzten Rumänien 1916–1918 – Beispiele und Tendenzen
Berichte
„Kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Diversität der deutschen ,Diaspora‘-Gebiete des östlichen und mittleren Europas“, Tagung des Lehrstuhls für Volkskunde, der Forschungsgruppe für Ethnographie / Volkskunde der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (beide Universität Debrecen) und des Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (Freiburg), Universität Debrecen, 03.–06. Oktober 2013 (Melinda Marinka)
Conditio humana – eine tschechische Bürgerorganisation, deren Grundlage die Idee der universellen Menschlichkeit ist (Sandra Kreisslová)
Košice / Kaschau – ein Essay der ehemaligen Stadtschreiberin über die „heimliche“ Kulturhauptstadt 2013 (Kristina Forbat)
Die Osteuropabestände im Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte e.V. (NISH) in Hannover (Bernd Wedemeyer-Kolwe)
Über kleine Geschichten gelangt man zur großen Geschichte … Zum gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Kontext der Krippenforschung Alfred Karaseks (Hana Dvoráková)
Möglichkeiten volkskundlicher Forschungen zu den Dobrudschadeutschen im Ersten Weltkrieg in den Nachlässen „Otto Klett / Johannes Niermann“ (Clauß)
Buchbesprechungen
Der Sankt-Johanner Kodex. Andony Johannes Lang 1808–1813 A.Z. Abschrift und Korrektur der Originalhandschrift von Karl Manherz. Mitarb.: János Szabó. (2 Bde.: Faksimile sowie Textband mit Kommentar), Budapest 2011. (Michael Prosser-Schell)
Katrin Lehnert / Lutz Vogel (Hg.), Transregionale Perspektiven. Kleinräumige Mobilität und Grenzwahrnehmung im 19. Jahrhundert, Dresden 2011. (Jana Nosková)
Andrew Demshuk, The Lost German East. Forced Migration and the Politics of Memory 1945–1970, Cambridge u. a: Cambridge University Press 2012 (Hans-Werner Retterath)
Ilona L. Juhász, A harmincnégyes konél… Haláljelek és halálhelyjelek az utak mentén [Todeszeichen/ Sterbedenkmäler am Straßenrand nach schweren Verkehrsunfällen], Komárom 2013. (Michael Prosser-Schell)
Jan Lakosil / Tomáš Svoboda, Sudety 1938: pohledem dustojníku nemecké armády [Die Sudeten 1938: aus der Perspektive der Offiziere der deutschen Armee], Praha 2013. (Katerina Kovacková)
Jana Nosková / Jana Cermáková (Hg.), „Mela jsem moc krásné detství“. Vzpomínky nemeckých obyvatel Brna na detství a mládí ve 20.–40. letech 20. století / „Ich hatte eine sehr schöne Kindheit.“ Erinnerungen von Brünner Deutschen an ihre Kindheit und Jugend in den 1920er-1940er Jahren, Brno 2013. (Heinke Kalinke)
Anett Schmitz, Transnational leben: bildungserfolgreiche (Spät-)Aussiedler zwischen Deutschland und Russland, Bielefeld 2013. (Sara Reith)
Aktualisiert: 2021-01-21
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Der Band vereint Referate, die auf einer 2014 in Mainz von der Kommission für deutsche und osteuropäische Volkskunde (gemeinsam mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Gesellschaft für Volkskunde in Rheinland-Pfalz e. V.) veranstalteten Tagung mit dem Titel „25 Jahre Erinnerung an das geteilte Europa. Musealisierung, Medialisierung, Kommerzialisierung“ gehalten wurden. Darüber hinaus informiert der Berichts- und Rezensionsteil über aktuelle Projekte und Forschungen im Bereich der (historischen) Alltagskultur der Deutschen in und aus dem östlichen Europa.
Aktualisiert: 2021-01-21
Autor:
Uwe Baumann,
Frank Britsche,
Elisabeth Fendl,
Winfried Hecht,
Tilman Kasten,
David Kovarík,
Sandra Kreisslová,
Johanne Lefeldt,
Regina Löneke,
Anna Manko-Matysiak,
Werner Mezger,
Jana Nosková,
Michael Prosser-Schell,
Hans-Werner Retterath,
Hildegard Schmoller,
Thomas Schneider,
Sarah Scholl-Schneider,
Birgit Schopp,
Michael Simon,
Ira Spieker,
Marketa Spiritova,
Ágnes Tóth,
Teresa Volk,
Matthias Weber
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