Hinterher

Hinterher von Job,  Finn
Seine große Liebe hat das Land verlassen, den verhassten Job ist er los, die früheren Freunde überhäufen ihn mit Schimpfworten. Francesco aber nennt ihn »Boy« und nimmt ihn im maulbeerfarbenen Cayenne seiner Mutter mit nach Frankreich. Sie sind Anfang zwanzig und auf Koks. Ihre Reise hat ein surreales Ziel. Von Neukölln über Amiens in die Normandie. Sommertage, von Hitze betäubt, klebrig und schwer. In einer halbrenovierten Villa einer französischen Kleinstadt beziehen Francesco und der Erzähler Quartier. Sie gehört Gédéon, der von allen guten Geistern verlassen scheint und mal Hund, mal Katze, mal Märtyrer spielt. Francesco arbeitet in einer kleinen Kirche an seiner Kunstinstallation, während der Erzähler sich nur mit Mühe auf den Beinen hält. Was nur ist geschehen an jenem Tag, da er verstoßen wurde? Warum ist Chaim nach Israel zurückgekehrt? Und weshalb nimmt der Erzähler nicht ab, wenn Hatice anruft? Ihm, der sich selbst nicht vertraut, ist längst alles entglitten. Das Suchen hat er aufgegeben, ans Finden glaubt er nicht. Er fährt allein an die Küste, wirft das summende Handy ins Meer und weiß dann doch, was zu tun ist. Finn Job zieht in seinem rauschhaften Debütroman viele Sprachregister – vom hohen Ton bis zum delirierenden Trash: verspielt, facettenreich und eigensinnig. Er erfindet unvergessliche Szenen und überzeichnet phantasie- und lustvoll seine Figuren. Ein exzessiver, ein fiebernder Liebeskummerroman.
Aktualisiert: 2023-05-10
Autor:
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Hinterher

Hinterher von Job,  Finn
Seine große Liebe hat das Land verlassen, den verhassten Job ist er los, die früheren Freunde überhäufen ihn mit Schimpfworten. Francesco aber nennt ihn »Boy« und nimmt ihn im maulbeerfarbenen Cayenne seiner Mutter mit nach Frankreich. Sie sind Anfang zwanzig und auf Koks. Ihre Reise hat ein surreales Ziel. Von Neukölln über Amiens in die Normandie. Sommertage, von Hitze betäubt, klebrig und schwer. In einer halbrenovierten Villa einer französischen Kleinstadt beziehen Francesco und der Erzähler Quartier. Sie gehört Gédéon, der von allen guten Geistern verlassen scheint und mal Hund, mal Katze, mal Märtyrer spielt. Francesco arbeitet in einer kleinen Kirche an seiner Kunstinstallation, während der Erzähler sich nur mit Mühe auf den Beinen hält. Was nur ist geschehen an jenem Tag, da er verstoßen wurde? Warum ist Chaim nach Israel zurückgekehrt? Und weshalb nimmt der Erzähler nicht ab, wenn Hatice anruft? Ihm, der sich selbst nicht vertraut, ist längst alles entglitten. Das Suchen hat er aufgegeben, ans Finden glaubt er nicht. Er fährt allein an die Küste, wirft das summende Handy ins Meer und weiß dann doch, was zu tun ist. Finn Job zieht in seinem rauschhaften Debütroman viele Sprachregister – vom hohen Ton bis zum delirierenden Trash: verspielt, facettenreich und eigensinnig. Er erfindet unvergessliche Szenen und überzeichnet phantasie- und lustvoll seine Figuren. Ein exzessiver, ein fiebernder Liebeskummerroman.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Die Gärten im März

Die Gärten im März von Piwitt,  Hermann Peter
Ein Roman voller Sprachwitz und Ernsthaftigkeit, der von kleinen Leuten erzählt, die ein selbstbestimmtes Leben führen wollen. Dreißig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung so frisch und aktuell wie am ersten Tag. Eines Tages war Ponto einfach verschwunden. Wer war der Mann, dieser Naturbursche, der irgendwann einmal Jura studiert hatte, aber dann ein Aussteigerleben führte und sich lange als Gelegenheitsarbeiter durchschlug? Auch Pontos merkwürdige Beziehung zur mondänen Carla, die so ganz eng war und doch irgendwie erkennbar brüchig, gibt seinen Saufkumpanen Rätsel auf. Einer von ihnen, ein Drucker, der gerade krankgeschrieben ist, versucht dem Verschwundenen mittels vollgekritzelter Bierdeckel und hinterlassener Tagebücher auf die Spur zu kommen - nicht ganz uneigennützig, denn er steckt selbst in seinem Ehealltag, dem Leben zwischen bürgerlicher Idylle und weiter reichendem Anspruch fest. Piwitt zündet ein Feuerwerk von Einfällen, Wortspielen und genauer Beobachtung menschlicher Verhaltensweisen und gesellschaftlicher Zwänge. Ganz unmittelbar lässt er den Leser teilhaben an der Recherche, den Kneipengesprächen, den Zeitdiagnosen, als führe der Erzähler eine Unterhaltung: mit seinen Figuren ebenso wie mit seinen Lesern, "offen, spielerisch, sprunghaft und gelenkig, satirisch und melancholisch, vor allem aber angenehm entspannt" (Wolfram Schütte in der "Frankfurter Rundschau").
Aktualisiert: 2022-09-13
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Die Gärten im März

Die Gärten im März von Piwitt,  Hermann Peter
Ein Roman voller Sprachwitz und Ernsthaftigkeit, der von kleinen Leuten erzählt, die ein selbstbestimmtes Leben führen wollen. Dreißig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung so frisch und aktuell wie am ersten Tag. Eines Tages war Ponto einfach verschwunden. Wer war der Mann, dieser Naturbursche, der irgendwann einmal Jura studiert hatte, aber dann ein Aussteigerleben führte und sich lange als Gelegenheitsarbeiter durchschlug? Auch Pontos merkwürdige Beziehung zur mondänen Carla, die so ganz eng war und doch irgendwie erkennbar brüchig, gibt seinen Saufkumpanen Rätsel auf. Einer von ihnen, ein Drucker, der gerade krankgeschrieben ist, versucht dem Verschwundenen mittels vollgekritzelter Bierdeckel und hinterlassener Tagebücher auf die Spur zu kommen - nicht ganz uneigennützig, denn er steckt selbst in seinem Ehealltag, dem Leben zwischen bürgerlicher Idylle und weiter reichendem Anspruch fest. Piwitt zündet ein Feuerwerk von Einfällen, Wortspielen und genauer Beobachtung menschlicher Verhaltensweisen und gesellschaftlicher Zwänge. Ganz unmittelbar lässt er den Leser teilhaben an der Recherche, den Kneipengesprächen, den Zeitdiagnosen, als führe der Erzähler eine Unterhaltung: mit seinen Figuren ebenso wie mit seinen Lesern, "offen, spielerisch, sprunghaft und gelenkig, satirisch und melancholisch, vor allem aber angenehm entspannt" (Wolfram Schütte in der "Frankfurter Rundschau").
Aktualisiert: 2022-09-13
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Der Tag vor dem Abend

Der Tag vor dem Abend von Hartung,  Harald
"Der Tag vor dem Abend" - das meint die Jahre, in denen das Alter unwiderruflich voranschreitet, eine Rechenschaft fällig wird. In seinem achtzigsten Jahr legt Harald Hartung sein persönlichstes Buch vor: Aufzeichnungen aus den Jahren 1998 bis 2012. Sie verbinden die Sensibilität des Poeten mit der Gedankenklarheit des Kritikers. Sie mischen Denkstücke und Reflexionen, Momentaufnahmen und Rückblicke, in denen die Dinge der Welt aufleuchten. Neben luziden Reisebildern finden sich Überlegungen zu Kunst und Dichtung (auch der eigenen), Aphorismen über Alter und Produktivität sowie Erinnerungen an eine Kindheit im Dritten Reich. Aus vielen Komponenten entstand ein skeptisch-heiteres Merkbuch des Handwerks, ein Brevier des Lebens und der Kunst.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Der Pilot in der Libelle

Der Pilot in der Libelle von Rost,  Hendrik
In bewegenden Bildern von großer Prägnanz und in einer Sprache, die dem Klang der Dinge angelehnt ist, betrachtet der Autor den Alltag aus der Mitte des Lebens: Phänomene teils in extremer Nahaufnahme, teils aus der Warte dessen, der um die Unterschiede zwischen Wahrnehmen und Begreifen weiß. So finden Geburt und Vergänglichkeit ihren selbstverständlichen Platz. Der Blick auf Kreatur, Werk und Erleben geht über den Einzelnen hinaus und wird Überlieferung.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Erbarmen

Erbarmen von Piwitt,  Hermann Peter
Über die Liebe, über Phantaisen und Realität, erzählt aus der Sicht einer Frau Dass Hermann Peter Piwitt eine Frau erzählen lässt, in IchForm, ist gewiss eine Überraschung. Und sie gelingt! Vielleicht weil der Autor sich selbst und seine Geschlechtsgenossen, so aus ironischkomischer Perspektive in den Blick nehmen kann. Nach einer eher leidenschaftslosen Ehe, die durch den Unfalltod des Ehemannes ihr Ende gefunden hat (nicht unbedingt ein glückliches, genau genommen), scheint nun alles anders zu werden. Henrik, ein Schriftsteller, ist ins Leben der Erzählerin getreten. Für die beiden nicht mehr ganz jungen Menschen bietet sich endlich die große Chance, Waghalsiges zu riskieren, Phantasien auszuleben. Jeden Moment kosten sie aus, indem sie sich gänzlich einander hingeben. »Da wir aneinander verloren, verlor sich auch der Alltag in uns«, wird sich die Erzählerin erinnern. Wenn nur dieser sonderbare Wunsch von Henrik nicht wäre, ein »Liebesbeweis«, wie er es nennt. Hartnäckig hält er daran fest. Aber könnte er dessen Erfüllung überhaupt ertragen? Piwitt zeigt sich einmal mehr als genauer Beobachter und virtuoser Erzähler zwischenmenschlicher Verstrickungen und leiser Momente. »Erbarmen« ist eine melancholische und bisweilen tragikomische Novelle über Sehnsucht, Täuschung und Selbsttäuschung.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Der Pilot in der Libelle

Der Pilot in der Libelle von Rost,  Hendrik
In bewegenden Bildern von großer Prägnanz und in einer Sprache, die dem Klang der Dinge angelehnt ist, betrachtet der Autor den Alltag aus der Mitte des Lebens: Phänomene teils in extremer Nahaufnahme, teils aus der Warte dessen, der um die Unterschiede zwischen Wahrnehmen und Begreifen weiß. So finden Geburt und Vergänglichkeit ihren selbstverständlichen Platz. Der Blick auf Kreatur, Werk und Erleben geht über den Einzelnen hinaus und wird Überlieferung.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Heinrich Heine

Heinrich Heine von Brod,  Max, Weber,  Anne
Diese sorgfältige und elegant geschriebene Biographie handelt nicht nur von Heine, sondern auch von Brod und vom Schicksal der deutschen Juden; als Brod den Text 1934 veröffentlichte, waren die Nazis schon ein Jahr an der Macht, das Publikum in Deutschland nicht mehr erreichbar. Das Buch kam im Exil-Verlag Allert de Lange in Amsterdam heraus und erlebte bereits 1935 eine zweite verbesserte Auflage. Dann gingen die schrecklichsten Ereignisse darüber hinweg. In einem kurzen Vorwort zur neuen Auflage 1956, die dieser Ausgabe zugrunde liegt, macht Brod darauf aufmerksam: Er musste einiges ändern nach der Vernichtung des deutschen Judentums.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Der Pilot in der Libelle

Der Pilot in der Libelle von Rost,  Hendrik
In bewegenden Bildern von großer Prägnanz und in einer Sprache, die dem Klang der Dinge angelehnt ist, betrachtet der Autor den Alltag aus der Mitte des Lebens: Phänomene teils in extremer Nahaufnahme, teils aus der Warte dessen, der um die Unterschiede zwischen Wahrnehmen und Begreifen weiß. So finden Geburt und Vergänglichkeit ihren selbstverständlichen Platz. Der Blick auf Kreatur, Werk und Erleben geht über den Einzelnen hinaus und wird Überlieferung.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Drei Herzen

Drei Herzen von Albrecht,  Jörg
Die Geschwindigkeit, mit der Josh, Pitje, Nora und all die anderen durch die Welt stürmen, kann einen schwindlig machen. Ihre Neugier ist ebenso unbezähmbar wie mitreißend. Alle Oberflächen müssen abgetastet, alles muß im Bild festgehalten werden - freilich nicht 1:1 und schon gar nicht akribisch geordnet für die wohligen Erinnerungen der Enkel. Vor allem gilt es, die Geschwindigkeit der Neuronen im eigenen Kopf mit dem ekstatischen JETZT zu synchronisieren. Was fertig aussieht, ist nur Rohmaterial und muß immerzu neu zusammengesetzt und abgemischt werden. Selbstverständlich werden dabei die 10 goldenen Regeln der Lomographie hochgehalten, ebenso aber Super 8-Filme, Digitalkameras und Fotofixautomaten genutzt sowie alte Fotos durchgeblättert - und unweigerlich taucht die Frage auf, wie das unstillbare Nasenbluten zu erklären ist, das seit über drei Generationen die Familie plagt. Überall lauern Geschichten: von Lis und ihren Edelweißpiraten in den dreißiger Jahren, von Burkhard und dessen Freunden in den Sechzigern, und schließlich sogar solche aus der eigenen Vergangenheit zwischen Schallplatten, Filmsequenzen und drei schlagenden Herzen. Jörg Albrecht erzählt sie auf eine Weise, wie wir sie noch nicht vernommen haben.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Drei Herzen

Drei Herzen von Albrecht,  Jörg
Die Geschwindigkeit, mit der Josh, Pitje, Nora und all die anderen durch die Welt stürmen, kann einen schwindlig machen. Ihre Neugier ist ebenso unbezähmbar wie mitreißend. Alle Oberflächen müssen abgetastet, alles muß im Bild festgehalten werden - freilich nicht 1:1 und schon gar nicht akribisch geordnet für die wohligen Erinnerungen der Enkel. Vor allem gilt es, die Geschwindigkeit der Neuronen im eigenen Kopf mit dem ekstatischen JETZT zu synchronisieren. Was fertig aussieht, ist nur Rohmaterial und muß immerzu neu zusammengesetzt und abgemischt werden. Selbstverständlich werden dabei die 10 goldenen Regeln der Lomographie hochgehalten, ebenso aber Super 8-Filme, Digitalkameras und Fotofixautomaten genutzt sowie alte Fotos durchgeblättert - und unweigerlich taucht die Frage auf, wie das unstillbare Nasenbluten zu erklären ist, das seit über drei Generationen die Familie plagt. Überall lauern Geschichten: von Lis und ihren Edelweißpiraten in den dreißiger Jahren, von Burkhard und dessen Freunden in den Sechzigern, und schließlich sogar solche aus der eigenen Vergangenheit zwischen Schallplatten, Filmsequenzen und drei schlagenden Herzen. Jörg Albrecht erzählt sie auf eine Weise, wie wir sie noch nicht vernommen haben.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Der Mann mit den zwei Augen

Der Mann mit den zwei Augen von Zschokke,  Matthias
Matthias Zschokke schreibt vom scheinbar Alltäglichen, entdeckt daran das Einzigartige, Schöne, Traurige und Komische und erzählt ganz nebenbei eine diskrete Liebesgeschichte. Tragisch oder komisch? Abgründig oder banal? Alltäglich oder außergewöhnlich? Der Roman balanciert zwischen diesen Gegensätzen ebenso wie sein Protagonist, von dem man nur gerade erfährt, dass er zwei Augen hat und eine Nase, und der in einer Selbstbeschreibung von sich sagt: »Ich komme im Mantel, in einem sandfarbenen, und in der linken Hand halte ich voraussichtlich einen kleinen sandfarbenen Koffer. Ich bin durchschnittlich groß, habe durchschnittlich kurzes, sandfarbenes Haar, und rechts von mir wird eine Frau gehen, die etwa ein Kopf kleiner ist als ich, und die Sie sich der Einfachheit halber am besten auch gleich sandfarben vorstellen – wir werden einander bestimmt nicht verpassen.« Ob in den Cafés und auf den Straßen, beim Zusammentreffen mit Fremden und Bekannten, ob auf Reisen oder zu Hause bei der Frau, die der Mann mit den zwei Augen vor vielen Jahren beim Chorsingen kennen und lieben gelernt hat, ob bei Rosaura, die ihm in ihrem Etablissement die merkwürdigsten Freuden zuteil werden lässt – Zschokke ist ein Meister darin, die Dinge und Ereignisse im Erzählen zu drehen und zu wenden, bis sie in einem fremden Licht ihre Selbstverständlichkeit verlieren und uns staunen machen.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Heinrich Heine

Heinrich Heine von Brod,  Max, Weber,  Anne
Diese sorgfältige und elegant geschriebene Biographie handelt nicht nur von Heine, sondern auch von Brod und vom Schicksal der deutschen Juden; als Brod den Text 1934 veröffentlichte, waren die Nazis schon ein Jahr an der Macht, das Publikum in Deutschland nicht mehr erreichbar. Das Buch kam im Exil-Verlag Allert de Lange in Amsterdam heraus und erlebte bereits 1935 eine zweite verbesserte Auflage. Dann gingen die schrecklichsten Ereignisse darüber hinweg. In einem kurzen Vorwort zur neuen Auflage 1956, die dieser Ausgabe zugrunde liegt, macht Brod darauf aufmerksam: Er musste einiges ändern nach der Vernichtung des deutschen Judentums.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Erbarmen

Erbarmen von Piwitt,  Hermann Peter
Über die Liebe, über Phantaisen und Realität, erzählt aus der Sicht einer Frau Dass Hermann Peter Piwitt eine Frau erzählen lässt, in IchForm, ist gewiss eine Überraschung. Und sie gelingt! Vielleicht weil der Autor sich selbst und seine Geschlechtsgenossen, so aus ironischkomischer Perspektive in den Blick nehmen kann. Nach einer eher leidenschaftslosen Ehe, die durch den Unfalltod des Ehemannes ihr Ende gefunden hat (nicht unbedingt ein glückliches, genau genommen), scheint nun alles anders zu werden. Henrik, ein Schriftsteller, ist ins Leben der Erzählerin getreten. Für die beiden nicht mehr ganz jungen Menschen bietet sich endlich die große Chance, Waghalsiges zu riskieren, Phantasien auszuleben. Jeden Moment kosten sie aus, indem sie sich gänzlich einander hingeben. »Da wir aneinander verloren, verlor sich auch der Alltag in uns«, wird sich die Erzählerin erinnern. Wenn nur dieser sonderbare Wunsch von Henrik nicht wäre, ein »Liebesbeweis«, wie er es nennt. Hartnäckig hält er daran fest. Aber könnte er dessen Erfüllung überhaupt ertragen? Piwitt zeigt sich einmal mehr als genauer Beobachter und virtuoser Erzähler zwischenmenschlicher Verstrickungen und leiser Momente. »Erbarmen« ist eine melancholische und bisweilen tragikomische Novelle über Sehnsucht, Täuschung und Selbsttäuschung.
Aktualisiert: 2022-09-13
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Der Mann mit den zwei Augen

Der Mann mit den zwei Augen von Zschokke,  Matthias
Matthias Zschokke schreibt vom scheinbar Alltäglichen, entdeckt daran das Einzigartige, Schöne, Traurige und Komische und erzählt ganz nebenbei eine diskrete Liebesgeschichte. Tragisch oder komisch? Abgründig oder banal? Alltäglich oder außergewöhnlich? Der Roman balanciert zwischen diesen Gegensätzen ebenso wie sein Protagonist, von dem man nur gerade erfährt, dass er zwei Augen hat und eine Nase, und der in einer Selbstbeschreibung von sich sagt: »Ich komme im Mantel, in einem sandfarbenen, und in der linken Hand halte ich voraussichtlich einen kleinen sandfarbenen Koffer. Ich bin durchschnittlich groß, habe durchschnittlich kurzes, sandfarbenes Haar, und rechts von mir wird eine Frau gehen, die etwa ein Kopf kleiner ist als ich, und die Sie sich der Einfachheit halber am besten auch gleich sandfarben vorstellen – wir werden einander bestimmt nicht verpassen.« Ob in den Cafés und auf den Straßen, beim Zusammentreffen mit Fremden und Bekannten, ob auf Reisen oder zu Hause bei der Frau, die der Mann mit den zwei Augen vor vielen Jahren beim Chorsingen kennen und lieben gelernt hat, ob bei Rosaura, die ihm in ihrem Etablissement die merkwürdigsten Freuden zuteil werden lässt – Zschokke ist ein Meister darin, die Dinge und Ereignisse im Erzählen zu drehen und zu wenden, bis sie in einem fremden Licht ihre Selbstverständlichkeit verlieren und uns staunen machen.
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