Schlüsselwort: Elisabeth-Quelle

Die sieben Wunder von Nordhausen Bereits 200 Jahre vor Christus schrieb der Schriftsteller Antipatros von Sidon einen Reiseführer, in dem er die „sieben Wunder“ des Mittelmeerraums und Vorderasien - also der damaligen „WELT“ - beschrieb und jedem Interessierten als unbedingt sehenswert ans Herz legte. Nach seiner Meinung musste man unbedingt gesehen haben: - die Pyramiden von Gizeh - die hängenden Gärten der Semiramis (Babylon) - der Koloss von Rhodos - der Leuchtturm von Alexandria - der Tempel der Artemis (Ephesos) - das Grab des Königs Mausolos (Helikarnessos) und - die Zeusstatue des Phidias von Olymp. Nach der Überwindung des dunkelsten Kapitels der Geschichte in Europa - dem Mittelalter - erfolgte eine Rückbesinnung und Wiederbelebung der kulturellen Leistungen und Errungenschaften der römischen und griechischen Antike. Der Begriff der „Renaissance“ ist abgeleitet von dem gleichlautenden französischen Wort und lässt sich mit „Wiedergeburt“ übersetzen. So ist es nicht verwunderlich, daß viele Städte ihre eigenen „sieben Wunder“ zusammenstellten. Bereits in seinem 1715 erschienenen Buch „Niordhusa Illustri“ zählt J.H. Kindervater diese auf und so übten in Nordhausen bereits in den Schulen die Pennäler nachfolgenden lateinischen Reim: Curia, Rolandus, Saxum, Ballista, Canalis, Fons, Ales sunt Nordhusae miracula septem! In der Übersetzung sind damit gemeint: - Rathaus - Roland - Stein (Theodosius-Stein) - Geschütz (Lindwurm) - Wasserkunst (Ober- und Unterkunst) - Quelle (Elisabeth-Quelle) und - der „Vogel“ (Aar) sind Nordhausens sieben Wunder ! Da leider im heutigen Schulsystem die eigene Heimatgeschichte - außer bei besonders engagierten Lehrern - nicht mehr auf dem Lehrplan zu stehen scheint, soll diese Broschüre wieder etwas mehr bekannt machen und sowohl bei den jüngeren als auch bei den älteren, an Nordhäuser Geschichte interessierten „Schöölern“, für einen höheren Bekanntheitsgrad sorgen. Ad usum doctrinae! (zum Nutzen der Bildung!) Michael Garke Nordhausen, Oktober 2020