Der Verfassungsstaat vor der Herausforderung der Massengesellschaft.

Der Verfassungsstaat vor der Herausforderung der Massengesellschaft. von Kirsch,  Martin, Kosfeld,  Anne G., Schiera,  Pierangelo
Den Autoren der hier zusammengefassten Beiträge geht es darum, erste Elemente europäischer Zusammenhänge der Veränderungen des Verfassungsstaates angesichts der Herausforderung der Massengesellschaft um 1900 herauszuarbeiten und dabei nicht die bislang zumeist üblichen nationalstaatlichen Perspektiven zu beschreiten: Angesichts des bisherigen Forschungsstandes stehen transnationale Vergleiche im Vordergrund, die insgesamt einen großen Teil der Länder Europas abdecken. Die europäische Dimension ergibt sich zudem aus der Berücksichtigung des Transfers zwischen den Staaten. Als besonders fruchtbar erweist sich hierbei durch die Einbeziehung der Entwicklungen im Osmanischen Reich und in Japan auch der Blick anderer Rechtskulturen von »außen« auf Europa. Inhaltlich richtet sich der Blick einerseits auf den Konstitutionalismus unter den Bedingungen einer sich ausweitenden politischen Partizipation, indem das Wechselverhältnis von Parteien, Wahlen und Öffentlichkeit näher beleuchtet wird. Andererseits wird auch untersucht, wie sich der Verfassungsstaat den Herausforderungen der sozialen und nationalen Frage stellte. Das Wechselverhältnis von Recht und Gesellschaft findet dabei sowohl in seiner diskursiven Dimension als auch hinsichtlich der politischen Praktiken Berücksichtigung.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Logik der Mächte.

Logik der Mächte. von Scheil,  Stefan
Der Zweite Weltkrieg war ein Produkt des unausgewogenen europäischen Mächtesystems der dreißiger Jahre, kein exklusives Ergebnis deutschen Landhungers. So lautet das Fazit des vorliegenden Buches von Stefan Scheil. Der Autor zieht diesen Schluß am Ende seines Essays, der sich in erster Linie als Versuch einer gesamteuropäischen Geschichte versteht, zugleich aber auch als Auseinandersetzung mit den Großtheorien über die Entwicklungsgesetze der Machtpolitik, wie sie von Francis Fukuyama (Das Ende der Geschichte), Paul Kennedy (Aufstieg und Fall der Mächte), Ludwig Dehio (Gleichgewicht oder Hegemonie) und Henry Kissinger (Vernunft der Nationen) vorgelegt worden sind. Seine eigene Position deutet der Autor mit dem Titel »Logik der Mächte« an, der sich an Karl Poppers »Logik der Forschung« anlehnt, aber als leise Ironie zu verstehen ist, da Machtpolitik nur sehr begrenzt logischen Mustern folgt und sich den großen Modellen wie auch den spezifischen Erklärungen der Geschichtswissenschaft immer wieder entzieht. Das Buch entwirft ein eigenes Modell für das Verständnis der Zwischenkriegszeit aus gesamteuropäischer und globaler Perspektive. Es erörtert die Politik der aktivsten Länder in verschiedenen Entwicklungsphasen des Mächtesystems, vom allmählichen Ausklingen des Ersten Weltkrieges über die neu beginnende Umgestaltung bis hin zur unmittelbaren Vorkriegszeit und zeigt auf, daß sich selbst für einen gut erforschten und oft dargestellten Zeitraum wie die Jahre von 1919 bis 1939 ganz neue Einsichten in Ursache und Wirkung, in Täter und Opfer ergeben können. Sprachlich zwischen wissenschaftlicher und literarischer Darstellung changierend, spricht der Text über die wissenschaftliche Öffentlichkeit hinaus ein breites Lesepublikum an. Die Handlungsstruktur folgt einem Spannungsbogen, der von einer zeitlich und räumlich großzügigen Auseinandersetzung mit den Trends der europäischen Geschichte bis zu einer detaillierten Beschreibung der letzten Tage und Stunden vor Kriegsausbruch reicht.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Iberische Europa-Konzepte.

Iberische Europa-Konzepte. von Pinheiro,  Teresa
Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes thematisieren Konzepte Europas spanischer und portugiesischer Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts. Auf der Basis einer gemeinsamen theoretischen und methodischen Grundlage werden einzelne dieser Entwürfe unter Berücksichtigung des jeweiligen Entstehungskontexts analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf drei für das Thema relevanten Epochen: (i) dem Zeitalter des Nationalismus, der Auseinandersetzungen zwischen Liberalen und Konservativen ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der kolonialen 'Desaster' der 1890er Jahre; (ii) der Zeit der autoritären Regimes des spanischen Franquismus und des portugiesischen Estado Novo, die eine Autarkie von Europa anstrebten, zugleich aber ungewollt eine Generation der alternativ denkenden Intellektuellen hervorbrachten; (iii) dem Demokratisierungsprozess ab Mitte der 1970er Jahre mit der damit einhergehenden Hinwendung zu Europa, die im Beitritt zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft kulminierte.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Bittschriften und Gravamina.

Bittschriften und Gravamina. von Nubola,  Cecilia, Würgler,  Andreas
Der vorliegende Sammelband thematisiert explizit die jüngst vor allem in der Konfliktforschung, der Stände-, Kriminalitäts-, Verwaltungs- und Kommunikationsgeschichte, aber auch in den Gender Studies vermehrt in den Blick geratenen Bittschriften und Gravamina als Quellengattung. Dazu resümieren zwei Beiträge erstmals den Forschungsstand zum deutschsprachigen Raum und zu den italienischen Staaten. Die anschließenden Studien zu Beispielen vom 14. bis 18. Jahrhundert in deutschen und italienischen Territorialstaaten, aber auch in Frankreich untersuchen die Rolle der Bittschriften beim Aufbau spätmittelalterlicher Verwaltungen ebenso wie den Funktionswandel der Suppliken im Bürokratisierungsschub durch die »gute Policey« und fokussieren auf die Interaktionen zwischen den Menschen und der Herrschaft. Die Aufsätze zur Justiz erhellen den verblüffenden Einfluß, den Parteien und Angehörige von Beklagten und Verurteilten mittels Bittschriften auf die Verfahren und Entscheidungen der Gerichte ausübten, wobei die Fürbitten (Interzessionen) über die soziale hinaus auf die religiöse Dimension des Supplizierens verweisen. Die Aufsätze zur Rolle der Gravamina und Bittschriften in politischen Konflikten beleuchten außer den traditionellen Fragen des Widerstands-(rechts) und der Interessenartikulation vor allem die kommunikativen Prozesse im »Kampfgespräch« zwischen den Konfliktparteien. Die Beiträge sind aus dem Projekt »Suppliken, Gravamina und Petitionen in Europa (14.-18. Jahrhundert)« am Italienisch-Deutschen Historischen Institut in Trient (Cecilia Nubola) in Zusammenarbeit mit dem Historischen Institut der Universität Bern (Andreas Würgler) entstanden.
Aktualisiert: 2023-06-15
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1848 – Revolution in Europa.

1848 – Revolution in Europa. von Timmermann,  Heiner
Die Französische Revolution von 1789 hinterließ an die Zukunft die Frage, ob und auf welche Weise sich das National- und Verfassungsprinzip in der europäischen Staatenwelt durchsetzen werde. Die Antworten mußten in der Theorie und in der geschichtlichen Wirklichkeit kontrovers ausfallen. Die Revolution von 1848 erfaßte mit Ausnahme von England und Rußland alle großen europäischen Staaten. Die nationalen, liberalen und sozialen Kämpfe endeten in Niederlagen, die politischen Ideen und Programme verschwanden aber nicht. Der vorliegende Sammelband setzt sich mit dem Revolutionsbegriff in der neueren Forschung, mit der nationalen, liberalen und sozialen Idee, mit Verlauf, Programmen, Ereignissen in verschiedenen Territorien Europas und den Folgen und Wirkungen von 1848 auseinander.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Geschichte in Geschichten verstrickt.

Geschichte in Geschichten verstrickt. von Schnur,  Roman
Der Verfasser dieses Buches lehrt Öffentliches Recht an der Universität Tübingen. Aus Anlaß der Vollendung seines 65. Lebensjahres erscheinen in Buchform drei Studien, die sich in ungewöhnlicher Weise mit der Zeitgeschichte befassen. Der Obertitel knüpft an den Titel des Buches von Wilhelm Schapp »In Geschichten verstrickt: Zum Sein von Mensch und Ding« an, also an das Werk eines Philosophen. Angeregt durch die Bemühungen Schapps, der Sackgasse subjektivistischen Denkens auszuweichen, möchte der Verfasser bestimmte Vorgänge in der neuesten Geschichte nicht in der üblichen Weise beschreiben, sondern verschüttetes Bewußtsein der Älteren offenlegen und den Jüngeren verständlich machen. Europa war seit dem Jahre 1945 auch durch Bewußtlosigkeit gespalten. Im Westen wirkte die Spaltung - vielleicht noch mehr als im Osten - mit zusätzlicher Spaltung zwischen den Generationen. Nach Meinung des Verfassers bedeutet die Öffnung von Märkten, bzw. die Herstellung gemeinsamer Märkte, viel, doch vermag das alleine nicht, europäische Gemeinschaft wiederherzustellen: Der neue »Überbau« in Europa muß labil bleiben, wenn Bewußtsein und Kenntnis der »Basis« fehlen.
Aktualisiert: 2023-06-15
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