Adoption will einem Kind, das nicht bei seinen leiblichen Eltern leben kann, ein Aufwachsen in einer anderen Familie ermöglichen, die ihm Geborgenheit und Schutz bietet.
Eine Adoption verändert das Leben der Betroffenen von Grund auf: Eine leibliche Mutter verzichtet auf ihr Kind und gibt es frei für andere Eltern. Häufig erfährt sie nicht einmal, wo ihr Kind lebt. Ein Kind verliert seine leibliche Mutter und kommt in eine ihm völlig fremde Umgebung. Ein anderes Paar wird für dieses Kind zu Vater und Mutter. Eine Adoptionsvermittlung legt den Grund für etwas völlig Neues.
Was bedeutet es für eine Frau, ein Kind zu gebären und es anschließend zur Adoption freizugeben, es ganz zu verlieren? Welche Lebenssituationen bringen sie zu diesem folgenreichen Schritt? Wie verkraftet sie dies? (Kapitel 1)
Was bedeutet es für ein Kind, ein Adoptivkind zu sein? Von seiner leiblichen Mutter, seinem leiblichen Vater weggegeben zu werden, von ihm fremden Erwachsenen aufgenommen, ja erwünscht zu sein? (Kapitel 2)
Was bedeutet es schließlich für die Adoptiveltern, ein anderes Kind als Kind anzunehmen mit allen Rechten und Pflichten? Was bewegt sie zu diesem Schritt? Wie lebt eine Adoptivfamilie? (Kapitel 3)
Die vorliegende Broschüre beschäftigt sich aus den verschiedenen Perspektiven mit Adoption: Aus der Sicht der Herkunftsfamilie, der leiblichen Mutter, des leiblichen Vaters; aus der Sicht des Adoptivkindes und aus der Sicht von meist ungewollt kinderlosen Paaren, die ein Kind adoptieren.
Diese Broschüre gibt auch Auskunft über die Arbeit von Adoptionsvermittlungsstellen in kirchlich-diakonischer Trägerschaft. Sie informiert darüber, wie evangelische Adoptionsfachdienste mit allen an einer Adoption Beteiligten arbeiten und welche Qualitätsanforderungen sie ihrer Arbeit zugrunde legen (Kapitel 4).
Adoption hat eine lange Tradition innerhalb von Kirche und Diakonie. In den letzten Jahrzehnten haben sich die evangelischen Vermittlungsstellen zu Fachdiensten weiterentwickelt, die ein fachlich qualifiziertes, ausdifferenziertes Leistungsangebot vorhalten. Es reicht von der ergebnisoffenen Bedarfsklärung mit den leiblichen Eltern über die für sie und ihr Kind erforderliche und geeignete Hilfe, über Information und Beratung der abgebenden Mütter und Väter, der adoptionswilligen Paare und auch der beteiligten Institutionen, über Bedeutung, Formen und Konsequenzen einer Adoption bis zur gesetzlich vorgegebenen Eignungsprüfung von Adoptionsbewerbern und der Vermittlung von Adoptivkindern. Das Leistungsangebot umfasst das Angebot einer nachgehenden Begleitung und Unterstützung sowohl der leiblichen Eltern als auch der Adoptivfamilien bis zur Volljährigkeit der Kinder. Öffentlichkeitsarbeit, Maßnahmen zur internen Qualitätssicherung, Mitarbeit in Gremien und Arbeitsgemeinschaften etc. gehören schließlich auch zu den Aufgaben einer Adoptionsvermittlungsstelle (siehe Grafik, Seite 81). In den letzten Jahren ist die Unterstützung von jugendlichen oder erwachsenen Adoptierten, die nach ihren leiblichen Eltern suchen, die Begleitung bei dieser Suche und ggf. auch bei einem ersten Zusammentreffen von leiblichen Eltern und Kindern, zu einem immer größeren Arbeitsbereich geworden. Evangelische Fachdienste sind eingebunden in ein Netz von Hilfen von Kirche und Diakonie, auf das sie bei Bedarf unbürokratisch und schnell zurückgreifen können.
Ein Merkmal der evangelischen Adoptionsvermittlung ist es, in besonderer Weise auch abgebenden Müttern und Vätern Hilfe und Begleitung anzubieten. Die Fachkräfte stehen ihnen bei ihrer Entscheidung über eine Adoption und auch nach einer erfolgten Vermittlung mit Respekt zur Seite und bieten ihnen in jedem Fall weitere Unterstützung an. Dabei ist ihr Grundanliegen, in jedem Einzelfall im Vorfeld einer Adoption mit den leiblichen Eltern umfassend und ergebnisoffen zu klären, ob diese mit Hilfe und Unterstützung nicht doch selbst mit ihrem Kind leben und Elternverantwortung übernehmen können, bevor sie die folgenreiche Entscheidung für eine Freigabe ihres Kindes zur Adoption treffen.
Von den Mitarbeitenden in den evangelischen Adoptionsvermittlungsstellen erfordert diese Arbeit hohe Fachlichkeit, persönliches Engagement, professionelle Empathie wie auch Distanz und die Einsicht in ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen. Sie brauchen Orte des fachlichen Austauschs und der persönlichen Entlastung, z.B. durch regelmäßige Supervision und Fortbildung, und sie brauchen die Anerkennung und Unterstützung ihrer Träger für ihre verantwortliche Arbeit.
Im Mittelpunkt der Arbeit der evangelischen Vermittlungsstellen steht das Wohl des Kindes: Die Adoptionsvermittlungsstellen in kirchlich-diakonischer Trägerschaft suchen geeignete Eltern für Kinder, die aus welchen Gründen auch immer nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können.
Alle an einer Adoption Beteiligten, die abgebenden wie die annehmenden Eltern und die beteiligten Fachkräfte, verbindet der Wunsch, dass Kinder in einer Familie Geborgenheit und Vertrauen erfahren. So können sie alle den Kindern zum Segen werden.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Adoption will einem Kind, das nicht bei seinen leiblichen Eltern leben kann, ein Aufwachsen in einer anderen Familie ermöglichen, die ihm Geborgenheit und Schutz bietet.
Eine Adoption verändert das Leben der Betroffenen von Grund auf: Eine leibliche Mutter verzichtet auf ihr Kind und gibt es frei für andere Eltern. Häufig erfährt sie nicht einmal, wo ihr Kind lebt. Ein Kind verliert seine leibliche Mutter und kommt in eine ihm völlig fremde Umgebung. Ein anderes Paar wird für dieses Kind zu Vater und Mutter. Eine Adoptionsvermittlung legt den Grund für etwas völlig Neues.
Was bedeutet es für eine Frau, ein Kind zu gebären und es anschließend zur Adoption freizugeben, es ganz zu verlieren? Welche Lebenssituationen bringen sie zu diesem folgenreichen Schritt? Wie verkraftet sie dies? (Kapitel 1)
Was bedeutet es für ein Kind, ein Adoptivkind zu sein? Von seiner leiblichen Mutter, seinem leiblichen Vater weggegeben zu werden, von ihm fremden Erwachsenen aufgenommen, ja erwünscht zu sein? (Kapitel 2)
Was bedeutet es schließlich für die Adoptiveltern, ein anderes Kind als Kind anzunehmen mit allen Rechten und Pflichten? Was bewegt sie zu diesem Schritt? Wie lebt eine Adoptivfamilie? (Kapitel 3)
Die vorliegende Broschüre beschäftigt sich aus den verschiedenen Perspektiven mit Adoption: Aus der Sicht der Herkunftsfamilie, der leiblichen Mutter, des leiblichen Vaters; aus der Sicht des Adoptivkindes und aus der Sicht von meist ungewollt kinderlosen Paaren, die ein Kind adoptieren.
Diese Broschüre gibt auch Auskunft über die Arbeit von Adoptionsvermittlungsstellen in kirchlich-diakonischer Trägerschaft. Sie informiert darüber, wie evangelische Adoptionsfachdienste mit allen an einer Adoption Beteiligten arbeiten und welche Qualitätsanforderungen sie ihrer Arbeit zugrunde legen (Kapitel 4).
Adoption hat eine lange Tradition innerhalb von Kirche und Diakonie. In den letzten Jahrzehnten haben sich die evangelischen Vermittlungsstellen zu Fachdiensten weiterentwickelt, die ein fachlich qualifiziertes, ausdifferenziertes Leistungsangebot vorhalten. Es reicht von der ergebnisoffenen Bedarfsklärung mit den leiblichen Eltern über die für sie und ihr Kind erforderliche und geeignete Hilfe, über Information und Beratung der abgebenden Mütter und Väter, der adoptionswilligen Paare und auch der beteiligten Institutionen, über Bedeutung, Formen und Konsequenzen einer Adoption bis zur gesetzlich vorgegebenen Eignungsprüfung von Adoptionsbewerbern und der Vermittlung von Adoptivkindern. Das Leistungsangebot umfasst das Angebot einer nachgehenden Begleitung und Unterstützung sowohl der leiblichen Eltern als auch der Adoptivfamilien bis zur Volljährigkeit der Kinder. Öffentlichkeitsarbeit, Maßnahmen zur internen Qualitätssicherung, Mitarbeit in Gremien und Arbeitsgemeinschaften etc. gehören schließlich auch zu den Aufgaben einer Adoptionsvermittlungsstelle (siehe Grafik, Seite 81). In den letzten Jahren ist die Unterstützung von jugendlichen oder erwachsenen Adoptierten, die nach ihren leiblichen Eltern suchen, die Begleitung bei dieser Suche und ggf. auch bei einem ersten Zusammentreffen von leiblichen Eltern und Kindern, zu einem immer größeren Arbeitsbereich geworden. Evangelische Fachdienste sind eingebunden in ein Netz von Hilfen von Kirche und Diakonie, auf das sie bei Bedarf unbürokratisch und schnell zurückgreifen können.
Ein Merkmal der evangelischen Adoptionsvermittlung ist es, in besonderer Weise auch abgebenden Müttern und Vätern Hilfe und Begleitung anzubieten. Die Fachkräfte stehen ihnen bei ihrer Entscheidung über eine Adoption und auch nach einer erfolgten Vermittlung mit Respekt zur Seite und bieten ihnen in jedem Fall weitere Unterstützung an. Dabei ist ihr Grundanliegen, in jedem Einzelfall im Vorfeld einer Adoption mit den leiblichen Eltern umfassend und ergebnisoffen zu klären, ob diese mit Hilfe und Unterstützung nicht doch selbst mit ihrem Kind leben und Elternverantwortung übernehmen können, bevor sie die folgenreiche Entscheidung für eine Freigabe ihres Kindes zur Adoption treffen.
Von den Mitarbeitenden in den evangelischen Adoptionsvermittlungsstellen erfordert diese Arbeit hohe Fachlichkeit, persönliches Engagement, professionelle Empathie wie auch Distanz und die Einsicht in ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen. Sie brauchen Orte des fachlichen Austauschs und der persönlichen Entlastung, z.B. durch regelmäßige Supervision und Fortbildung, und sie brauchen die Anerkennung und Unterstützung ihrer Träger für ihre verantwortliche Arbeit.
Im Mittelpunkt der Arbeit der evangelischen Vermittlungsstellen steht das Wohl des Kindes: Die Adoptionsvermittlungsstellen in kirchlich-diakonischer Trägerschaft suchen geeignete Eltern für Kinder, die aus welchen Gründen auch immer nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können.
Alle an einer Adoption Beteiligten, die abgebenden wie die annehmenden Eltern und die beteiligten Fachkräfte, verbindet der Wunsch, dass Kinder in einer Familie Geborgenheit und Vertrauen erfahren. So können sie alle den Kindern zum Segen werden.
Aktualisiert: 2019-12-10
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