Die diesjährigenAusgabe des Schweizer Filmjahrbuchs CINEMA widmet sich einem vielschichtigen und mehrdeutigen Adjektiv und Verb widmen – CINEMA 56: BEWEGT.
Seit die Bilder laufen lernten, assoziieren wir Filme mit Bewegung – nicht ohne Grund heißen sie im Englischen auch „Motion Pictures“. Die Filmkamera bewegt sich, schwenkt, fährt und zoomt heran, die Protagonisten vor der Linse bewegen sich und ruhige Einstellungen werden durch Schnitte zu bewegten und bewegenden Geschichten montiert. Ob rasant von Schnitt zu Schnitt hetzend in einer Autoverfolgungsjagd oder atemlos mit der Handkamera hinter dem Rücken eines Verbrechers herjagend, ob mit einem langsamen Schwenk oder einer raumgreifenden Plansequenz – der Film erzählt durch Bewegung. Jedes Genre – Roadmovie, Tanzfilm, Actionstreifen, Melodrama – kennt seine eigenen Bewegungsabläufe und -rhythmen. CINEMA interessiert, was die unterschiedliche Inszenierung von Bewegung bewirkt, wie sie eingesetzt wird, welche Filme sie geprägt hat.
Es sollen aber nicht nur technische und inszenatorische Aspekte im Vordergrund stehen, denn Kino bewegt auch auf anderen Ebenen: Es werden allenthalben mit bewegenden Geschichten und Schicksalen Emotionen geschürt – bei den Filmfiguren auf der Leinwand und auch beim Publikum im Kinosaal. Filme und Stars, die die Filmgeschichte bewegt haben, und die Gefühle, die sie beim Zuschauer auslösen, sollen deshalb in Cinema 56 nicht zu kurz kommen.
In den „Momentaufnahmen“ beschreiben Schweizer Cutter prägende Filmszenen und von ihren Erfahrungen mit dem bewegten Bild. Der Filmbrief kommt dieses Jahr aus Kambodscha, einem Land mit einer unbekannten Filmgeschichte.
Aktualisiert: 2023-01-12
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Das Ende muss nicht das Ende bedeuten. Die 59. Ausgabe des CINEMA-Jahrbuchs untersucht das Film-Ende narratologisch, film- und kinogeschichtlich, ästhetisch und auf technische Fragestellungen hin. Der Schriftsteller Catalin Dorian Florescu, ein passionierter Filmrezipient, hat eine Art Typologie von Film-Enden erstellt – ihm zufolge gibt es nicht nur das versöhnliche, das pessimistische, das optimistische, das verschlüsselte, das missratene oder das ultrakurze Ende, sondern auch das trotzige, das taube, das geflüsterte, das beiläufige oder das persönliche Ende. Mit dem Ende eines Films können markante ästhetische Signale gesetzt, Erzählkonventionen unterwandert oder umspielt werden. Wie das Schwarzbild als Scharnier zwischen imaginärem diegetischem und realem Kinoraum fungiert, behandelt Simon Koenig, während Gina Bucher der Frage nachgeht, was die digitale Zeitenwende für das Film-Ende bedeutet. Verschiedene Genres und Epochen weisen Konventionen auf, was den Schluss betrifft, und wie immer können diese erfüllt oder verweigert werden. Und beides kann derart missglücken, dass das Ende rückwirkend gar den Film ruiniert. Opernhafte Ansätze, bühnenhaft entfaltete Schlussinszenierungen macht Hans J. Wulff in seinem Beitrag über versöhnliche oder aber tragische Enden in Filmen aus, und Johannes Binotto zeigt auf, wie insbesondere das Happy End von bestimmten Regisseuren nicht im üblichen Sinne eingesetzt wird, sondern zum Krisensymptom mutiert. Besonderen, überraschenden Film-Enden, der Geschichte und der Wirkung sogenannter 'Twist Endings', widmet sich Willem Strank. Das Spannungsverhältnis zwischen realer Historie und filmischer Narration und Verdichtung, die Grenzen zwischen Film und Geschichtsvermittlung macht Rasmus Greiner zum Gegenstand seiner Erörterung, während Ulrike Hanstein und Patrick Straumann filmische Visionen von Apokalypsen thematisieren und die Aporie beleuchten, die diese Filme ihrer Produktion auferlegen. Die Darstellung von Zeit und ihrer Intensivierung bzw. (scheinbare) Aufhebung oder Implosion im Zeitmedium Film wird aber auch in Filmen deutlich, die sich mit Alzheimer-Demenz befassen, wie Felix Lieb in seinem Beitrag vorführt.
Mit Beiträgen von Jorrit Bachmann und Maria Suhner, Johannes Binnotto, Daniel Bosshart, Gina Bucher, Thomas Christen, Catalin Dorian Florescu, Rasmus Greiner, Ulrike Hanstein, Simon Koenig, Felix Lieb, Willem Strank, Patrick Straumann, Senta van de Weetering, Hans J. Wulff.
Aktualisiert: 2022-01-17
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In "Scenario" reflektieren erfahrene Drehbuchautoren über ihre Arbeit, ihr Handwerk und ihre Kunst. Der großzügig gestaltete und sorgfältig bebilderte Almanach, der nun zum zehnten Mal erscheint, enthält ein ausführliches Werkstattgespräch, thematisch breit gefächerte Essays, die sich mit dem Erzählen in Bildern beschäftigen, sowie einen umfassenden Rezensionsteil; zudem ist in dem Band das mit der "Goldenen Lola" prämierte "Beste unverfilmte Drehbuch des Jahres" vollständig abgedruckt. "Scenario" ist ein unverzichtbares Jahrbuch für Drehbuchautoren und eine spannende Lektüre für alle, die sich für filmisches Erzählen interessieren.
Aktualisiert: 2020-09-21
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In "Scenario" reflektieren erfahrene Drehbuchautoren über ihre Arbeit, ihr Handwerk und ihre Kunst. Der großzügig gestaltete und sorgfältig bebilderte Almanach, der nun zum neunten Mal erscheint, enthält ein ausführliches Werkstattgespräch, thematisch breit gefächerte Essays, die sich mit dem Erzählen in Bildern beschäftigen, sowie einen umfassenden Rezensionsteil; zudem ist in dem Band das mit der "Goldenen Lola" prämierte "Beste unverfilmte Drehbuch des Jahres" vollständig abgedruckt. "Scenario" ist ein unverzichtbares Jahrbuch für Drehbuchautoren und eine spannende Lektüre für alle, die sich für filmisches Erzählen interessieren.
Aktualisiert: 2020-09-21
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In der Produktion wie bei der Projektion sind dem klassischen Filmbild Grenzen gesetzt: Der Kameramann wählt die Cadrage, die Kamera nimmt einen Ausschnitt auf, später wird ein begrenztes Bild projiziert oder auf einem Bildschirm wiedergegeben. Innerhalb dieser engen technischen Vorgaben scheinen die Möglichkeiten jedoch grenzenlos: Seit der Erfindung des Kinos werden stets neue Dimensionen ausgelotet, innovative Filmemacher sprengen immer wieder formale und inhaltliche Grenzen, spielen mit den Begrenzungen von Genres und ästhetischen Traditionen. In CINEMA 57 liegt das Augenmerk auf den unterschiedlichen technischen, formalen, ökonomischen und inszenatorischen Aspekten, welche diese Begrenzungen mit sich bringen
Aktualisiert: 2021-01-04
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Auch für das Jahr 2009 bietet das Filmjahrbuch für jeden Film, der im Kino, im Fernsehen oder auf DVD/Blu-ray gezeigt wurde, eine Kurzkritik. Das bedeutet aber keine Gleichbehandlung, schnell erschließt sich bei der Lektüre, wo Qualität zu finden ist.
Die Rubriken Die besten Kinofilme, Sehenswert 2009, Kinotipp der katholischen Filmkritik und schließlich die Prämierung von rund 50 besonders herausragenden DVD-Editionen (der Silberling der Zeitschrift film-dienst) machen Lust, den einen oder anderen Film kennenzulernen oder ihn erneut anzusehen.
Das Jahrbuch 2009 trägt der steigenden Zahl von Blu-ray-Editionen in einem eigenen Besprechungsteil Rechnung.
Ein detaillierter Jahresrückblick lässt Monat für Monat die besonderen Ereignisse des vergangenen Filmjahrs Revue passieren.
In Zusammenarbeit mit dem Verband der Filmkritiker arbeiten die Notizen zum Kino aktuelle Themen essayistisch auf.
Der Anhang informiert über Festivals und Preise und liefert ein umfangreiches und aktuelles Verzeichnis von Anschriften aus der Film- und Fernsehbranche.
Zugabe: Mit dem Kauf des Buches erwirbt man für ein Jahr die Zugangsberechtigung für die komplette Online-Filmdatenbank des film-dienst im Netz mit 67.348 Filmen und 215.964 Personen
Aktualisiert: 2020-12-03
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Was ist am Film nicht Manipulation und Verzerrung, wenn das Medium per se doch die Wahrnehmung der Wirklichkeit stark beeinflusst und gar verändert? Verstanden als Kunstgriff, als gezielte und meist verdeckte Einflussnahme, als bewusste oder unbewusste Steuerung des Filmerlebens, spielt Manipulation beim Film immer mit. Die Bandbreite der Eingriffsmöglichkeiten erstreckt sich von der Wahl der ästhetischen Bildgestaltung bis hin zur Frage, mit welcher Technik und welchen Verfremdungseffekten gearbeitet wird. Sie umfasst auch basale Entscheidungen der Filmproduktion wie die Auswahl der gefilmten Momente in der Entstehung eines Dokumentarfilms. Es kann sich sowohl um die Verdichtung oder Zuspitzung einer Handlung im Drehbuch handeln, als auch um dramaturgische Entscheidungen und die Kreation von Filmfiguren. Verstanden werden darunter die groben Gesten der historischen Fakten-Jonglage, wie im Fall des Dokumentarfilmmatadors Michael Moore, oder subtilere Überzeugungstechniken der subliminalen Art – man denke an das Einfügen von Einzelframes mit Cola-Flaschen, die das Durstlöschen in der Pause unbemerkt in die richtige Richtung lenken sollten. Grundsätzlich wollen wir ja beeinflusst werden, emotional berührt sein und in erdachte Welten eintauchen. Nur zu gerne wollen wir uns unterschwellig von der musikalischen Begleitung gefühlsmäßig leiten lassen. Und ist es für uns als Zuschauer nicht gar besonders lustvoll, zuerst mit allen Mitteln dieses äußerst manipulativen Mediums in die Irre geführt zu werden, um uns später am eigenen reflexiven Aha-Erlebnis zu erfreuen?
In CINEMA 58 stehen Manipulationen im Zentrum, die sich auf zahlreichen Ebenen im Film und um ihn herum präsentieren. Dass sich Manipulation nämlich nicht nur auf die Rezeption von Filmen beschränkt, sondern etwa auch die Geschichtsschreibung erfasst, zeigt Wolfgang Fuhrmann anhand des ethnographischen Films. Die unterhaltsame und lehrreiche Seite des Spiels mit den Zuschauern entdeckt Bettina Spoerri in der Inszenierung von Metafiktionen über sechzig Jahre hinweg, von Henry C. Potters Hellzapoppin bis hin zu Spike Jonzes Adaptation. Mehrere Essays widmen sich kritisch der Wirkung und Beeinflussung der Wahrnehmung. So spielt der fiktionale Film gern mit Erwartungen, die zu Überraschung und Verblüffung des Publikums führen (Sarah Greifenstein und Hauke Lehmann), was aber auch Enttäuschung hervorrufen kann, wenn Genrekonventionen unterlaufen werden (Bernd Leiendecker).
Gleich zwei Aufsätze haben den Aufklärungsfilm der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Thema: Anita Gertiser geht der Frage nach, wie man in der Schweiz in den 1930er Jahren über die Mit-Scham mit einer Figur Krankheitsvorsorge zu betreiben versuchte, und Ramón Reichert setzt sich mit Bildmanipulationen in den US-amerikanischen Filmen der Sex Education auseinander. Einer der Schwerpunkte der Auseinandersetzung in dieser Ausgabe liegt denn auch im heiklen Verhältnis des Dokumentarfilms zur Wirklichkeit. Wie sich beispielsweise Zeugen instrumentalisieren lassen, um Authentizität und Wahrheitsgehalt zu untermauern, prüft Seraina Winzeler, während Martin Walder seinem eigenen Unbehagen auf den Grund geht, warum ihn als Zuschauer von Fernand Melgars Vol spécial ein latentes Gefühl des Manipulationsversuchs beschleicht. Es überrascht wohl kaum, dass auch politische Propaganda, wie sie seit den 1930er Jahren im Kino betrieben wurde und sich nun eher auf den Fernsehbildschirm verlagert hat, in den Blick gerät: bei der Untersuchung vom massenbildenden Potenzial bis zur Formation zum homogenen Volkskörper in Leni Riefenstahls Olympia (David Ratmoko) und der Analyse der amerikanischen Kriegsberichterstattung (Rasmus Greiner).
Auch die sonore Seite der audiovisuellen Kunstgriffe fehlt nicht: Sie wird in den Momentaufnahmen präsentiert, in denen uns die 'Manipulatoren' selbst, in diesem Fall die Filmmusiker, einen Einblick in die Kunst der emotionalen Führung geben. Die produktiv eingesetzte Beeinflussung ermöglicht uns Zuschauern die Wahrnehmung anderer Zustände, anderer Welten. Erst die Verzerrung als Verfremdung kann überhaupt zur intensiven, bewussten Betrachtung des Alltäglichen führen und einen anderen Blick auf die Welt bieten.
Aktualisiert: 2022-01-17
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