Forschungen in Resafa-Sergiupolis

Forschungen in Resafa-Sergiupolis von Ulbert,  Thilo
Die Ruinenstadt Resafa-Sergiupolis zählt zu den spektakulärsten antiken Anlagen Syriens. Die dort erhaltenen fortifikatorischen und sakralen Bauten belegen einen Zeitraum von der christlichen Spätantike bis in die islamische Frühzeit. Sie werden seit 1950 vom Deutschen Archäologischen Institut nahezu kontinuierlich erforscht. Zum Abschluss eines Teilprojekts dieser Arbeiten, der Dokumentation der noch aufrecht stehenden Großbauten der Stadt, werden hier zwei Monumente vorgestellt: der so genannte al-Mundirbau und die Basilika C. Der im Norden außerhalb der Stadtmauern gelegene Vierstützenbau wurde nach der in situ befindlichen Stifterinschrift von dem ghassanidischen Phylarchen al-Mundir (569-581) errichtet. Das gut erhaltene Gebäude wird anhand von photogrammetrischen Aufnahmen sowie Grabungsschnitten dokumentiert. Die Untersuchung der Baudekoration ergab den Einfluss nordmesopotamischer und nordsyrischer Elemente. Die Ausgrabungen in der umgebenden Nordnekropole und ihre chronologische und kulturgeschichtliche Interpretation erweitern unsere Kenntnis über die Grabanlagen und die Bevölkerungsgeschichte Resafas. Trotz der im Rahmen der Publikation durchgeführten vertiefenden Studien hinsichtlich Architektur, Baudekoration, Bestattungsformen und Fundmaterial bleiben Fragen nach der ursprünglichen Funktion des Gebäudes offen. Vieles spricht für ein Prätorium, das sich al-Mundir als Befehlshaber arabischer Bündnistruppen hier hatte errichten lassen. Auszuschließen wäre allerdings auch nicht, dass der Stifter sich hier sein Mausoleum schaffen wollte. Von der Bausubstanz der Basilika C, der viertgrößten Kirche der Stadt, ist vergleichsweise weniger erhalten. Es handelt sich um eine dreischiffige Säulenbasilika aus der ersten Hälfte des 6.Jhs.n.Chr. Aus den vorhandenen Befunden lässt sich ablesen, dass sie ursprünglich mit Wandmosaiken und verschiedenfarbigem Marmor kostbar ausgestattet war. Besonders interessante Hinweise auf die sich verändernden Abläufe der Liturgie während der Zeit ihrer Funktion als christlicher Kultbau lieferte die Auswertung ihrer inneren Einrichtung. Diese Ergebnisse erweitern unsere Kenntnis hinsichtlich der frühchristlichen Liturgie weit über den syrischen Raum hinaus. Da Resafa-Sergiupolis nur 30 km südlich von Raqqa, also im unmittelbaren Einflussbereich des so genannten Islamischen Staats liegt, ist der Bestand seiner vorwiegend christlichen Denkmäler bedroht. Die vom Deutschen Archäologischen Institut seit Jahren durchgeführte lückenlose Dokumentation des Baubestands, wie sie auch im vorliegenden Band vorgestellt wird, trägt dazu bei, wenigstens auf diesem Wege die gefährdeten Monumente in ihrem Zustand bis zum Jahr 2011 der Nachwelt zu erhalten.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Frühchristliche Basilika in Arapaj/Durres (Albanien)

Die Frühchristliche Basilika in Arapaj/Durres (Albanien) von Hidri,  Hava und Sali, Pillinger,  Renate
Die in den Jahren 1974 bis 1989 von HAVA und SALI HIDRI freigelegte dreischiffige Anlage befindet sich etwa 6 km südöstlich der Hauptstadt der Provinz Epirus Nova und weist im Grundriss große Ähnlichkeiten zu Basiliken in Epirus Vetus, d. h. Dodona, Paramythia und Nikopolis (heute alle in Westgriechenland) auf. Mit ihrer Länge von 65 und der Breite von 28 m ist sie die derzeit größte ergrabene Kirche in Albanien. Die Grundrissgestaltung (etwa der Trikonchos) und bauliche Ausführung (Säulen, Kapitelle und Schrankenplatten) legen eine Entstehung in der Regierungszeit Justinian I. (527–565) nahe. Besondere Bedeutung erhält der Bau auch durch ein im südwestlichen Nebenraum oberhalb einer Grabkammer verlegtes Mosaik. Sein hervorragender Erhaltungszustand und die exzellente Ausführung machen es durchaus den Mosaiken im Kaiserpalast von Konstantinopel vergleichbar. Es zeigt zwei Hirsche links und rechts eines Kantharos mit Weinstock sowie in bukolischer Idylle zwei einander zugewandte Personen, deren Deutung durch die sehr spezielle Bildgestaltung äußerst schwierig ist. In mittelbyzantinischer Zeit erfolgte starke Zerstörung durch Brand, weshalb die Kirche vielleicht mit der bei der byzantinischen Chronistin Anna Komnena im Zusammenhang mit dem Normanneneinfall des Jahres 1081 erwähnten des Hl. Michael in Verbindung gebracht werden kann. Keramische und numismatische Funde dokumentieren ihr Weiterleben noch darüber hinaus bis ins 14. Jahrhundert. Damit stellt das vorgelegte Werk ein erstklassiges Monument des in der internationalen Fachwelt wenig bekannten frühen Christentums in Albanien im Kontext der Archäologie und ihrer Nachbardisziplinen (Geschichte, Kunstgeschichte, Byzantinistik etc.) dar. Gedruckt mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF).
Aktualisiert: 2023-05-12
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Hava und Sali Hidri Die Frühchristliche Basilika in Arapaj/Durres (Albanien)

Hava und Sali Hidri Die Frühchristliche Basilika in Arapaj/Durres (Albanien) von Pillinger,  Renate
Die in den Jahren 1974 bis 1989 von HAVA und SALI HIDRI freigelegte dreischiffige Anlage befindet sich etwa 6 km südöstlich der Hauptstadt der Provinz Epirus Nova und weist im Grundriss große Ähnlichkeiten zu Basiliken in Epirus Vetus, d. h. Dodona, Paramythia und Nikopolis (heute alle in Westgriechenland) auf. Mit ihrer Länge von 65 und der Breite von 28 m ist sie die derzeit größte ergrabene Kirche in Albanien. Die Grundrissgestaltung (etwa der Trikonchos) und bauliche Ausführung (Säulen, Kapitelle und Schrankenplatten) legen eine Entstehung in der Regierungszeit Justinian I. (527–565) nahe. Besondere Bedeutung erhält der Bau auch durch ein im südwestlichen Nebenraum oberhalb einer Grabkammer verlegtes Mosaik. Sein hervorragender Erhaltungszustand und die exzellente Ausführung machen es durchaus den Mosaiken im Kaiserpalast von Konstantinopel vergleichbar. Es zeigt zwei Hirsche links und rechts eines Kantharos mit Weinstock sowie in bukolischer Idylle zwei einander zugewandte Personen, deren Deutung durch die sehr spezielle Bildgestaltung äußerst schwierig ist. In mittelbyzantinischer Zeit erfolgte starke Zerstörung durch Brand, weshalb die Kirche vielleicht mit der bei der byzantinischen Chronistin Anna Komnena im Zusammenhang mit dem Normanneneinfall des Jahres 1081 erwähnten des Hl. Michael in Verbindung gebracht werden kann. Keramische und numismatische Funde dokumentieren ihr Weiterleben noch darüber hinaus bis ins 14. Jahrhundert. Damit stellt das vorgelegte Werk ein erstklassiges Monument des in der internationalen Fachwelt wenig bekannten frühen Christentums in Albanien im Kontext der Archäologie und ihrer Nachbardisziplinen (Geschichte, Kunstgeschichte, Byzantinistik etc.) dar.
Aktualisiert: 2023-05-12
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Hava und Sali Hidri Die Frühchristliche Basilika in Arapaj/Durres (Albanien)

Hava und Sali Hidri Die Frühchristliche Basilika in Arapaj/Durres (Albanien) von Pillinger,  Renate
Die in den Jahren 1974 bis 1989 von HAVA und SALI HIDRI freigelegte dreischiffige Anlage befindet sich etwa 6 km südöstlich der Hauptstadt der Provinz Epirus Nova und weist im Grundriss große Ähnlichkeiten zu Basiliken in Epirus Vetus, d. h. Dodona, Paramythia und Nikopolis (heute alle in Westgriechenland) auf. Mit ihrer Länge von 65 und der Breite von 28 m ist sie die derzeit größte ergrabene Kirche in Albanien. Die Grundrissgestaltung (etwa der Trikonchos) und bauliche Ausführung (Säulen, Kapitelle und Schrankenplatten) legen eine Entstehung in der Regierungszeit Justinian I. (527–565) nahe. Besondere Bedeutung erhält der Bau auch durch ein im südwestlichen Nebenraum oberhalb einer Grabkammer verlegtes Mosaik. Sein hervorragender Erhaltungszustand und die exzellente Ausführung machen es durchaus den Mosaiken im Kaiserpalast von Konstantinopel vergleichbar. Es zeigt zwei Hirsche links und rechts eines Kantharos mit Weinstock sowie in bukolischer Idylle zwei einander zugewandte Personen, deren Deutung durch die sehr spezielle Bildgestaltung äußerst schwierig ist. In mittelbyzantinischer Zeit erfolgte starke Zerstörung durch Brand, weshalb die Kirche vielleicht mit der bei der byzantinischen Chronistin Anna Komnena im Zusammenhang mit dem Normanneneinfall des Jahres 1081 erwähnten des Hl. Michael in Verbindung gebracht werden kann. Keramische und numismatische Funde dokumentieren ihr Weiterleben noch darüber hinaus bis ins 14. Jahrhundert. Damit stellt das vorgelegte Werk ein erstklassiges Monument des in der internationalen Fachwelt wenig bekannten frühen Christentums in Albanien im Kontext der Archäologie und ihrer Nachbardisziplinen (Geschichte, Kunstgeschichte, Byzantinistik etc.) dar.
Aktualisiert: 2023-02-23
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Forschungen in Resafa-Sergiupolis

Forschungen in Resafa-Sergiupolis von Ulbert,  Thilo
Die Ruinenstadt Resafa-Sergiupolis zählt zu den spektakulärsten antiken Anlagen Syriens. Die dort erhaltenen fortifikatorischen und sakralen Bauten belegen einen Zeitraum von der christlichen Spätantike bis in die islamische Frühzeit. Sie werden seit 1950 vom Deutschen Archäologischen Institut nahezu kontinuierlich erforscht. Zum Abschluss eines Teilprojekts dieser Arbeiten, der Dokumentation der noch aufrecht stehenden Großbauten der Stadt, werden hier zwei Monumente vorgestellt: der so genannte al-Mundirbau und die Basilika C. Der im Norden außerhalb der Stadtmauern gelegene Vierstützenbau wurde nach der in situ befindlichen Stifterinschrift von dem ghassanidischen Phylarchen al-Mundir (569-581) errichtet. Das gut erhaltene Gebäude wird anhand von photogrammetrischen Aufnahmen sowie Grabungsschnitten dokumentiert. Die Untersuchung der Baudekoration ergab den Einfluss nordmesopotamischer und nordsyrischer Elemente. Die Ausgrabungen in der umgebenden Nordnekropole und ihre chronologische und kulturgeschichtliche Interpretation erweitern unsere Kenntnis über die Grabanlagen und die Bevölkerungsgeschichte Resafas. Trotz der im Rahmen der Publikation durchgeführten vertiefenden Studien hinsichtlich Architektur, Baudekoration, Bestattungsformen und Fundmaterial bleiben Fragen nach der ursprünglichen Funktion des Gebäudes offen. Vieles spricht für ein Prätorium, das sich al-Mundir als Befehlshaber arabischer Bündnistruppen hier hatte errichten lassen. Auszuschließen wäre allerdings auch nicht, dass der Stifter sich hier sein Mausoleum schaffen wollte. Von der Bausubstanz der Basilika C, der viertgrößten Kirche der Stadt, ist vergleichsweise weniger erhalten. Es handelt sich um eine dreischiffige Säulenbasilika aus der ersten Hälfte des 6.Jhs.n.Chr. Aus den vorhandenen Befunden lässt sich ablesen, dass sie ursprünglich mit Wandmosaiken und verschiedenfarbigem Marmor kostbar ausgestattet war. Besonders interessante Hinweise auf die sich verändernden Abläufe der Liturgie während der Zeit ihrer Funktion als christlicher Kultbau lieferte die Auswertung ihrer inneren Einrichtung. Diese Ergebnisse erweitern unsere Kenntnis hinsichtlich der frühchristlichen Liturgie weit über den syrischen Raum hinaus. Da Resafa-Sergiupolis nur 30 km südlich von Raqqa, also im unmittelbaren Einflussbereich des so genannten Islamischen Staats liegt, ist der Bestand seiner vorwiegend christlichen Denkmäler bedroht. Die vom Deutschen Archäologischen Institut seit Jahren durchgeführte lückenlose Dokumentation des Baubestands, wie sie auch im vorliegenden Band vorgestellt wird, trägt dazu bei, wenigstens auf diesem Wege die gefährdeten Monumente in ihrem Zustand bis zum Jahr 2011 der Nachwelt zu erhalten.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Die Frühchristliche Basilika in Arapaj/Durres (Albanien)

Die Frühchristliche Basilika in Arapaj/Durres (Albanien) von Hidri,  Hava und Sali, Pillinger,  Renate
Die in den Jahren 1974 bis 1989 von HAVA und SALI HIDRI freigelegte dreischiffige Anlage befindet sich etwa 6 km südöstlich der Hauptstadt der Provinz Epirus Nova und weist im Grundriss große Ähnlichkeiten zu Basiliken in Epirus Vetus, d. h. Dodona, Paramythia und Nikopolis (heute alle in Westgriechenland) auf. Mit ihrer Länge von 65 und der Breite von 28 m ist sie die derzeit größte ergrabene Kirche in Albanien. Die Grundrissgestaltung (etwa der Trikonchos) und bauliche Ausführung (Säulen, Kapitelle und Schrankenplatten) legen eine Entstehung in der Regierungszeit Justinian I. (527–565) nahe. Besondere Bedeutung erhält der Bau auch durch ein im südwestlichen Nebenraum oberhalb einer Grabkammer verlegtes Mosaik. Sein hervorragender Erhaltungszustand und die exzellente Ausführung machen es durchaus den Mosaiken im Kaiserpalast von Konstantinopel vergleichbar. Es zeigt zwei Hirsche links und rechts eines Kantharos mit Weinstock sowie in bukolischer Idylle zwei einander zugewandte Personen, deren Deutung durch die sehr spezielle Bildgestaltung äußerst schwierig ist. In mittelbyzantinischer Zeit erfolgte starke Zerstörung durch Brand, weshalb die Kirche vielleicht mit der bei der byzantinischen Chronistin Anna Komnena im Zusammenhang mit dem Normanneneinfall des Jahres 1081 erwähnten des Hl. Michael in Verbindung gebracht werden kann. Keramische und numismatische Funde dokumentieren ihr Weiterleben noch darüber hinaus bis ins 14. Jahrhundert. Damit stellt das vorgelegte Werk ein erstklassiges Monument des in der internationalen Fachwelt wenig bekannten frühen Christentums in Albanien im Kontext der Archäologie und ihrer Nachbardisziplinen (Geschichte, Kunstgeschichte, Byzantinistik etc.) dar. Gedruckt mit Unterstützung des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF).
Aktualisiert: 2023-02-23
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