Glauben

Glauben von Kemmerling,  Andreas
Glauben und unser Begriff von ihm stehen seit wenigstens hundert Jahren mit im Zentrum der theoretischen Philosophie. Glauben im weitesten Sinn: jederlei Art des Fürwahrhaltens. Die Frage, was es ist und welchen Begriff wir davon haben, war und bleibt ein Thema insbesondere auch der Erkenntnistheorie, der Philosophie des Geistes und der Ontologie. Welche Auskünfte bietet die Philosophie heute darüber, was das Glauben ist? Wie gut sind sie? Inwieweit lassen sie sich aus dem Begriff begründen, den wir vom Glauben haben? Was für ein Begriff ist das eigentlich? Können wir Wissen vom Glauben haben, wenigstens vom eigenen? Solchen Fragen geht dieser Essay nach, oft ohne definitive Antwort. Es ist eher der Versuch, erkennbar werden zu lassen, weshalb die Erwartung, es gebe solche Antworten, keinen guten philosophischen Grund hat. Und daß dies kein Grund ist, die Wirklichkeit des Glaubens in Frage zu ziehen. "… fahrige 684 Seiten lang … Das philosophische Proselytenmachertum hat einen neuen Langstreckenrekordler." Ralf Frodermann, logon didonai II "Ein großer Wurf!" Peter Natter, Vorarlberger Kirchenblatt "… an Gründlichkeit kaum zu überbieten …" Peter Moser, Information Philosophie "… scharfsinnig und differenziert … Die analytische Brillanz des Autors [wird] durch die Unermüdlichkeit seines Zweifels noch übertroffen." Harald Seubert, Philosophischer Literaturanzeiger "… ein sehr dickes Buch, das aufgrund seiner oft umständlichen Darstellung – wie Kemmerling selbst wiederholt einräumt – mutmaßlich nicht immer Vergnügen bereitet. Die Auseinandersetzung mit den Kritiken Kemmerlings kann Studierenden und Forschenden in der Erkenntnistheorie und Epistemischen Logik indessen nur helfen, Theorien und Prinzipien des Glaubens besser zu formulieren. In dieser Hinsicht … könnte das Buch eher noch dicker sein." Manuel Bremer, Zeitschrift für philosophische Literatur "… ein wunderbares Beispiel dafür …, wie kraftvoll und ertragreich wohlverstandene Begriffsanalyse sein kann." Wolfgang Barz, Zeitschrift für philosophische Forschung "Die Lektüre ist zwar anstrengend, aber auch vergnüglich. … Man mag ihm zustimmen oder nicht. Aber das Lehrstück, das Kemmerling uns hier mit seinem Misstrauen gegenüber den philosophischen Diskursen gibt, ist für jeden wertvoll, ja unverzichtbar." Wolfgang Spohn, Göttingische Gelehrte Anzeigen Belief and our conception of it have been at the center of theoretical philosophy for at least a hundred years, the concept taken in its broadest sense, meaning every conceivable manner in which something is taken for truth. The question of precisely what belief is and what concept we have of it, was and remains a topic of epistemology, philosophy of mind and ontology in particular. What advice does philosophy today offer about what belief is? How good is this advice? To what extent can it be justified by the concept we have of belief? What kind of concept is that? Is it possible for us to attain knowledge of belief, at least of our own? Such are the questions this essay pursues, albeit often without a definite answer. Rather it is an attempt to elucidate why the expectation that there are such answers has no good philosophical reason – and that this is no reason to question the reality of belief.
Aktualisiert: 2021-11-03
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Meinungsverschiedenheiten

Meinungsverschiedenheiten von Weber,  Marc Andree
Viele unserer weltanschaulichen, politischen, moralischen, religiösen, ästhetischen, wissenschaftlichen oder das alltägliche Leben betreffenden Überzeugungen sind kontrovers; andere Leute teilen sie nicht. In aller Regel bereitet uns das wenig Kopfzerbrechen: Wir behalten unsere strittigen Überzeugungen selbst dann bei, wenn wir denjenigen, die andere Standpunkte vertreten, nicht weniger Kompetenz und Wohlinformiertheit zuschreiben als uns selbst. Aber ist das wirklich vernünftig? Müssten wir uns nicht häufig eingestehen, dass wir uns genauso gut irren könnten wie andere auch? Und müssten wir dann nicht konsequenterweise viele unserer Überzeugungen zugunsten agnostischer Einstellungen aufgeben?Marc Andree Weber argumentiert dafür, dass wir angesichts von Meinungsverschiedenheiten mit gleichermaßen kompetenten und wohlinformierten Diskurspartnern von unseren als kontrovers erkannten Überzeugungen tatsächlich fast immer Abstand nehmen sollten – wobei die wenigen Ausnahmen umso bemerkenswerter sind. "... lässt sich mit sehr viel Gewinn lesen und bietet zahlreiche Denkanstöße." Tim Kraft, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie "Webers Fazit ist eine denkbar hart erkämpfte Erkenntnis. Zu der kann man natürlich wieder eine andere Meinung einnehmen. Aber nach Lektüre dieser ausgezeichneten, geradezu wegweisenden Abhandlung dürfte es sehr schwer sein, für diese Meinung wirklich gute Argumente mobilisieren zu können." Widerspruch 69 (2020) Many of our ideological, political, moral, religious, aesthetic, scientific beliefs, as well as those concerning everyday life, are controversial; other people do not share them. As a rule, that does not bother us much: we tend to retain our contestable beliefs even if we ascribe no less skill and well-informedness to those who represent other points of view than to ourselves. But is that really reasonable? Shouldn’t we often admit that we might be as wrong as others? And if we do, shouldn´t this consequently lead us to give up many of our beliefs in favor of agnostic attitudes? Marc Andree Weber argues that in the face of disagreement with equally competent and well-informed interlocutors we should almost always refrain from insisting on our controversial beliefs – with the few exceptions being all the more remarkable.
Aktualisiert: 2021-10-12
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Meinungsverschiedenheiten

Meinungsverschiedenheiten von Weber,  Marc Andree
Viele unserer weltanschaulichen, politischen, moralischen, religiösen, ästhetischen, wissenschaftlichen oder das alltägliche Leben betreffenden Überzeugungen sind kontrovers; andere Leute teilen sie nicht. In aller Regel bereitet uns das wenig Kopfzerbrechen: Wir behalten unsere strittigen Überzeugungen selbst dann bei, wenn wir denjenigen, die andere Standpunkte vertreten, nicht weniger Kompetenz und Wohlinformiertheit zuschreiben als uns selbst. Aber ist das wirklich vernünftig? Müssten wir uns nicht häufig eingestehen, dass wir uns genauso gut irren könnten wie andere auch? Und müssten wir dann nicht konsequenterweise viele unserer Überzeugungen zugunsten agnostischer Einstellungen aufgeben?Marc Andree Weber argumentiert dafür, dass wir angesichts von Meinungsverschiedenheiten mit gleichermaßen kompetenten und wohlinformierten Diskurspartnern von unseren als kontrovers erkannten Überzeugungen tatsächlich fast immer Abstand nehmen sollten – wobei die wenigen Ausnahmen umso bemerkenswerter sind. "... lässt sich mit sehr viel Gewinn lesen und bietet zahlreiche Denkanstöße." Tim Kraft, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie "Webers Fazit ist eine denkbar hart erkämpfte Erkenntnis. Zu der kann man natürlich wieder eine andere Meinung einnehmen. Aber nach Lektüre dieser ausgezeichneten, geradezu wegweisenden Abhandlung dürfte es sehr schwer sein, für diese Meinung wirklich gute Argumente mobilisieren zu können." Widerspruch 69 (2020) Many of our ideological, political, moral, religious, aesthetic, scientific beliefs, as well as those concerning everyday life, are controversial; other people do not share them. As a rule, that does not bother us much: we tend to retain our contestable beliefs even if we ascribe no less skill and well-informedness to those who represent other points of view than to ourselves. But is that really reasonable? Shouldn’t we often admit that we might be as wrong as others? And if we do, shouldn´t this consequently lead us to give up many of our beliefs in favor of agnostic attitudes? Marc Andree Weber argues that in the face of disagreement with equally competent and well-informed interlocutors we should almost always refrain from insisting on our controversial beliefs – with the few exceptions being all the more remarkable.
Aktualisiert: 2021-10-12
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Glauben

Glauben von Kemmerling,  Andreas
Glauben und unser Begriff von ihm stehen seit wenigstens hundert Jahren mit im Zentrum der theoretischen Philosophie. Glauben im weitesten Sinn: jederlei Art des Fürwahrhaltens. Die Frage, was es ist und welchen Begriff wir davon haben, war und bleibt ein Thema insbesondere auch der Erkenntnistheorie, der Philosophie des Geistes und der Ontologie. Welche Auskünfte bietet die Philosophie heute darüber, was das Glauben ist? Wie gut sind sie? Inwieweit lassen sie sich aus dem Begriff begründen, den wir vom Glauben haben? Was für ein Begriff ist das eigentlich? Können wir Wissen vom Glauben haben, wenigstens vom eigenen? Solchen Fragen geht dieser Essay nach, oft ohne definitive Antwort. Es ist eher der Versuch, erkennbar werden zu lassen, weshalb die Erwartung, es gebe solche Antworten, keinen guten philosophischen Grund hat. Und daß dies kein Grund ist, die Wirklichkeit des Glaubens in Frage zu ziehen. "… fahrige 684 Seiten lang … Das philosophische Proselytenmachertum hat einen neuen Langstreckenrekordler." Ralf Frodermann, logon didonai II "Ein großer Wurf!" Peter Natter, Vorarlberger Kirchenblatt "… an Gründlichkeit kaum zu überbieten …" Peter Moser, Information Philosophie "… scharfsinnig und differenziert … Die analytische Brillanz des Autors [wird] durch die Unermüdlichkeit seines Zweifels noch übertroffen." Harald Seubert, Philosophischer Literaturanzeiger "… ein sehr dickes Buch, das aufgrund seiner oft umständlichen Darstellung – wie Kemmerling selbst wiederholt einräumt – mutmaßlich nicht immer Vergnügen bereitet. Die Auseinandersetzung mit den Kritiken Kemmerlings kann Studierenden und Forschenden in der Erkenntnistheorie und Epistemischen Logik indessen nur helfen, Theorien und Prinzipien des Glaubens besser zu formulieren. In dieser Hinsicht … könnte das Buch eher noch dicker sein." Manuel Bremer, Zeitschrift für philosophische Literatur "… ein wunderbares Beispiel dafür …, wie kraftvoll und ertragreich wohlverstandene Begriffsanalyse sein kann." Wolfgang Barz, Zeitschrift für philosophische Forschung "Die Lektüre ist zwar anstrengend, aber auch vergnüglich. … Man mag ihm zustimmen oder nicht. Aber das Lehrstück, das Kemmerling uns hier mit seinem Misstrauen gegenüber den philosophischen Diskursen gibt, ist für jeden wertvoll, ja unverzichtbar." Wolfgang Spohn, Göttingische Gelehrte Anzeigen Belief and our conception of it have been at the center of theoretical philosophy for at least a hundred years, the concept taken in its broadest sense, meaning every conceivable manner in which something is taken for truth. The question of precisely what belief is and what concept we have of it, was and remains a topic of epistemology, philosophy of mind and ontology in particular. What advice does philosophy today offer about what belief is? How good is this advice? To what extent can it be justified by the concept we have of belief? What kind of concept is that? Is it possible for us to attain knowledge of belief, at least of our own? Such are the questions this essay pursues, albeit often without a definite answer. Rather it is an attempt to elucidate why the expectation that there are such answers has no good philosophical reason – and that this is no reason to question the reality of belief.
Aktualisiert: 2022-08-04
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