Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert

Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert von Daniels,  Mario
Die vielfachen politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts haben die deutsche Geschichtswissenschaft tiefgreifend geprägt. Stets entschieden neben innerwissenschaftlichen Entwicklungen auch politische Konjunkturen darüber, ob Teilströmungen des Faches an den Universitäten vertreten waren oder sich sogar dauerhaft durchsetzen konnten. In diesen Institutionalisierungsprozessen wurden zum Teil heftige Auseinandersetzungen darüber geführt, was Geschichtswissenschaft und Universität sein sollten. Gerade in einem politiknahen Fach wie der Geschichte unterlagen die Karrieren der Hochschullehrer zahlreichen Unwägbarkeiten – nicht nur durch die Eingriffe nationalsozialistischer Hochschulpolitik oder die Entnazifizierung. Ebenso wichtig war der akademische Arbeitsmarkt: Die materiellen Rahmenbedingungen wissenschaftlichen Arbeitens blieben für Nachwuchswissenschaftler fast durchgehend mehr oder weniger prekär. In mehreren Längsschnitten zeichnet der Autor Strukturen und Entwicklungen des Faches nach. Die Dissertation erhielt den Promotionspreis der Eberhard Karls Universität Tübingen
Aktualisiert: 2023-06-15
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Römische Kollegien und deutsche Geschichtswissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert

Römische Kollegien und deutsche Geschichtswissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert von Dissen,  Margret
Die historiographische Darstellung der Organisationen des stadtrömischen Volkes spiegelt den Erkenntnisfortschritt der deutschen Althistorie seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ebenso wie die vom Zeitgeist geleiteten Bedingungen von Forschung und Reflexion. Die Autorin überträgt das geschichtstheoretische Modell einer (Rüsen / Blanke) auf einen Gegenstand der Alten Geschichte und bringt Geschichtskultur und gesellschaftliche Praxis in einen systematischen Zusammenhang, der sich ablösende und koexistierende historische Paradigmen zeigt. Durch die Einbeziehung der semantischen Dimension der Forschungsbeiträge in die wissenschaftshistorische Rekonstruktion werden die Sprach- und Gedankenbilder der Forscher transparent; die Beobachtung der Erkenntnis leitenden Metaphern und die Analyse des narrativen Stiles blicken hinter die Kulissen der Leitvorstellungen.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Gewalt in der Frühen Neuzeit.

Gewalt in der Frühen Neuzeit. von Hohkamp,  Michaela, Jarzebowski,  Claudia, Ulbrich,  Claudia
Das Thema Gewalt wurde in der Geschichtswissenschaft lange hauptsächlich im Kontext herrschaftlicher Gewalt thematisiert. Der Umstand, dass Gewalt im Sinne des Naturrechtes als »naturrechtliche Gegebenheit« bzw. positiv-rechtlich »als historische Gewordenheit« verstanden wurde, beeinflusste maßgeblich die Forschungsfragen. Mittlerweile wurde die lange vorherrschende und prägende Frage nach den Ursachen der Gewalt abgelöst von Fragen nach den Mechanismen und Möglichkeiten, mit Gewalt umzugehen, sich Gewalt anzueignen, Gewalt auszuüben, Gewalt zu widerstehen und das Recht auf Gewalt in Frage zu stellen. Im Zuge der historischen Alltagsforschung wurde die gesellschaftliche Praxis als breites und vielschichtiges Forschungsfeld entdeckt und durch mikrohistorische Zugangsweisen erschlossen. Gewaltverhältnisse in Ehe und Familie wurden verstärkt aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive thematisiert, und die historische Kriminalitätsforschung begann, nach der sozialen Konstruiertheit »kriminellen« Handelns zu fragen. Gemeinsam ist diesen Forschungsrichtungen, dass mit der Frage nach Gewaltproduktion und Gewaltwahrnehmung auch die Menschen, die Gewalt ausübten oder erlitten, in den Blick kamen. Gewalt lässt sich vor diesem Hintergrund nicht länger als anthropologische Konstante definieren und hinnehmen. Wenn Gewalt gemacht ist, dann sind Gewalthandeln und Gewaltkonzepte veränderbar und dem historischen Wandel unterworfen und somit historisch und kulturell je spezifisch. Die Wahrnehmungen, Erfahrungen, Darstellungen und Imaginationen von Gewalt interagieren stark mit dem jeweiligen Kontext des Gewalthandelns und hängen vom Ort der Auseinandersetzung (Gericht, Kirche, Wirtshaus uvm.) ab, an dem die Frage, was als legitime bzw. nicht-legitime Gewalt anzusehen ist, verhandelt wird. Das sind nur einige der Überlegungen und Beobachtungen, die die jüngere Geschichtswissenschaft dazu gebracht haben, neu über eine Analysekategorie Gewalt nachzudenken und dabei insbesondere bestehende Auffassungen von legitimer und nicht-legitimer Gewalt aufzugreifen und zu hinterfragen. Im vorliegenden Band wird eine breite thematische Fächerung zugunsten aktuell diskutierter Probleme (z. B. interkulturelle und zwischenstaatliche Auseinandersetzungen) durch Fragen nach dem analytischen Potential einer Kategorie Gewalt ergänzt.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Versuch über die Historik des jungen Ranke.

Versuch über die Historik des jungen Ranke. von Baur,  Siegfried
Leopold von Ranke galt im vergangenen Jahrhundert als einer der bedeutendsten Historiker. Sein 54 Bände umfassendes Opus magnum sowie die von ihm initiierte Allgemeine Deutsche Biographie wurden bei Duncker & Humblot verlegt. Heute gleicht er einem ziemlich »ramponierten Requisit«, das von Treitschke bis Wehler schon zuviele Historiker zur Selbstinszenierung ihrer Schulen mitbenutzten - ohne sich weiter für Ranke zu interessieren. Die deutsche kritische Geschichtswissenschaft erreichte endlich, daß dieser außergewöhnliche Historiker darüber nahezu vergessen wurde - allen Arbeiten etwa von Fuchs, Iggers, Schulin oder Vierhaus zum Trotze. Rückkehrend zu ersten Quellen versucht der Autor in der vorliegenden Forschungsarbeit vor allem darzustellen, was Rankes Historie im Innersten zusammenhält. Allgemein heißt solches »Historik« - dem Begründungsversuch einer »wissenschaftlichen Historik« ist zunächst ein eigenes Kapitel gewidmet: Kaum zu vermeiden war, daß dasselbe auch eine »Kritik neuerer Geschichtsschreiber« wurde. Daß Rankes - nach einer glücklichen Formulierung Muhlacks - »implizite« Historik für die kommende Geschichtswissenschaft so vergessen wie lehrreich ist, sollten die folgenden Kapitel erweisen. Allerdings zeigte sich soviel Neues, daß im Rahmen einer Dissertation unmöglich der ganze Ranke und dessen gesamte Historik erfaßt werden konnte: So kommen nur Rankes Anfänge, seine außerordentliche Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung in den Blick: Jung-Rankes Verhältnis zur klassischen Philologie, zur Historie, zur Philosophie, seine ungehörige Portion Zeit-, Kultur- und Wissenschafts-Kritik, sein paradigmatischer Historiker-Streit mit Leo und seine noch Rankes Nach-Ruf belastenden historisch-politischen Verstrickungen - all dies wird erstmals im Zusammenhang wieder entdeckt. Endpunkt ist Rankes Berufung zum ordentlichen Geschichts-Professor 1834 - bis dahin hatte Ranke wider Willen eine der ungewöhnlichsten Historiker-Karrieren zurückgelegt, die ihn oft an den Rand existienzieller Krisen führte: Ranke hatte Neu-Land betreten, und wie er »verzweifelt« und »mutig« seine Wege bahnte, wurde exemplarisch für die mit und durch ihn entstehende moderne Geschichtswissenschaft. Ziel der »Historik des jungen Ranke« ist es, dem noch kaum erforschten Lehr-Pfad nachzugehen, den Ranke künftigen Historikern vorgegangen ist - denn Ranke ist einer der Vor-Gänger zu einer wirklich wissenschaftlichen Historie.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Fritz Hartung – Korrespondenz eines Historikers zwischen Kaiserreich und zweiter Nachkriegszeit.

Fritz Hartung – Korrespondenz eines Historikers zwischen Kaiserreich und zweiter Nachkriegszeit. von Kraus,  Hans-Christof
Fritz Hartung (1883–1967), Professor an den Universitäten Halle, Kiel und Berlin, gehörte zu den profiliertesten deutschen Historikern seiner Zeit. Seine Bücher, vor allem die vielfach aufgelegte »Deutsche Verfassungsgeschichte«, waren jahrzehntelang Standardwerke. Der Historiker war kein Anhänger der Weimarer Republik, stand aber auch dem Nationalsozialismus fern und erregte mehrfach den Unwillen der NS-Machthaber. Nach 1945 arbeitete er, obwohl in West-Berlin wohnend, für die Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin. So wurde er schon bald zu einer Mittlerfigur der geteilten deutschen Geschichtswissenschaft der Nachkriegszeit.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Staatsräson und Eigennutz.

Staatsräson und Eigennutz. von Tieck,  Klaus-Peter
Die in diesem Band veröffentlichten Studien sind über einen längeren Zeitraum hinweg, aber aus einem einheitlichen Quellen- und Literaturfundus heraus entstanden. Einheitlich ist auch die Fragestellung - sie ist politikgeschichtlich ausgerichtet: Es geht um Voraussetzungen, Strukturen und Inhalte der Politik im 18. Jahrhundert aus dem Blickwinkel des Ökonomischen. Der Autor versucht, aus unterschiedlicher Perspektive zu zeigen, daß die Steigerung und die Mobilität der Ressourcen Ziel und Instrument des politischen Handelns waren, ja Politik im 18. Jahrhundert konstituierten. Während die Politik vor dem Dreißigjährigen Krieg durch ein Spannungsverhältnis zur Religion geprägt ist und deshalb ihr gegenüber der theoretischen Abgrenzung und Selbstreflexion bedarf, ist ihre Rationalisierung um die Wende des 17. zum 18. Jahrhundert abgeschlossen. Nicht mehr die Kontrolle eines Verbandes durch psychische Beherrschung der Menschen, unter Ausnutzung und teilweise auch Steuerung der disziplinierenden Wirkungen der Konfessionalisierung, sondern die Vermehrung der Ressourcen steht im Mittelpunkt des politischen Interesses. Auch zeigt sich, daß die Tendenzen zur »Reform«, die Versuche zur Veränderung der bestehenden politischen und sozialen Verhältnisse, von der zentralen politischen Stellung des Ökonomischen ausgehen. Um 1750 steht die ökonomische Staatsräson bereits an der Grenze zur öffentlichen Räson, zur aufgeklärten öffentlichen Meinung. Unvermeidlich ist damit aber auch, daß neben den Erörterungen zur Hebung des allgemeinen Wohlstands Forderungen nach Schutz und Förderung des privaten Interesses treten. Die Wertschätzung des Eigennutzes, die sich vereinzelt bereits im 17. Jahrhundert ankündigt, ist in der Ära des aufgeklärten Absolutismus unangefochten, und ab 1750 ist in der Tat immer häufiger von der ökonomischen Freiheit des einzelnen die Rede. »Staatsräson« und »Eigennutz« zielen in diesem historischen Kontext gleichermaßen auf den politischen, sozialen und kultu
Aktualisiert: 2023-06-15
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Alteuropa oder Frühe Moderne?

Alteuropa oder Frühe Moderne? von Schorn-Schütte,  Luise
Nach dem Epochenumbruch von 1989 ist mit der Theorie der Moderne auch der modernisierungstheoretische Blick auf die Geschichte in eine Krise geraten. Nicht mehr nur als Vorgeschichte der eigentlichen Moderne, als »Vormoderne«, wird die Frühe Neuzeit in den letzten Jahren betrachtet, vielmehr rücken daneben ältere Gesamtentwürfe der Epoche wieder in den Blick. Fünf solcher Gesamtentwürfe oder Deutungsmuster werden in dem hier vorgelegten Sammelband untersucht. Wenngleich in verschiedenen Disziplinen formuliert, von Historikern ebenso wie von Theologen und Juristen - es handelt sich um die Frühneuzeit-Deutungen von Paul Joachimsen, Ernst Troeltsch, Werner Elert, Otto Brunner und Carl Schmitt -, entstammen sie alle der Krisenerfahrung der Weimarer Republik. Schon damals wurde in einem Streit um die Moderne nach deren Beginn gefragt, wurde über die entscheidenden Epochengrenzen diskutiert, insbesondere über die Bedeutung der Reformation. Schon damals rangen Einheitsvorstellungen über die frühneuzeitliche Wirklichkeit mit funktionalen Segmentierungen, war die Beziehung zwischen den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft, Staat und Religion umstritten. Die aktuellen Fragen der Frühneuzeit-Forschung haben einen langen historischen Vorlauf; ihn bringt die wissenschaftsgeschichtliche Reflexion an den Tag. Sie erhellt die Zeitbindung der alten Deutungsmuster ebenso wie ihre Relevanz für die Gegenwart, sie wird als substanzielles Element historischer Erkenntnis verstanden. Zu den Autoren der fünf Beiträge zählen neben der Herausgeberin Reinhard Blänkner (Frankfurt/Oder), Notker Hammerstein (Frankfurt/Main), Thomas Kaufmann (München), Günter Meuter (Kaarst) und Henrique Ricardo Otten (Aachen).
Aktualisiert: 2023-06-15
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Italiener in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert.

Italiener in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert. von Corni,  Gustavo, Dipper,  Christof, Hausmann,  Friederike, Kuck,  Gerhard
Italiener waren niemals nur Gastarbeiter, und kaum ein Gastarbeiter hat den Sprung zum Restaurantbesitzer geschafft. Dieser Sammelband will mit solchen Legenden aufräumen, indem er Vertreter unterschiedlichster Funktion und Lagebedingungen und damit zugleich die vielen Facetten italienischer Kultur in Deutschland in Vergangenheit und Gegenwart einem interessierten Publikum vorstellt. Eine ausführliche Bibliographie beschließt den Band.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Geschichtswissenschaft in der DDR.

Geschichtswissenschaft in der DDR. von Fischer,  Alexander, Heydemann,  Günther
Vorwort Der Abschluß eines Abkommens über wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik signalisiert, daß auch in die innerdeutschen Wissenschaftsbeziehungen Bewegung gekommen ist. Ob in diesem Zusammenhang im Verhältnis zwischen den Historikern der beiden deutschen Staaten die lange Zeit vorherrschende Polemik auf breiter Front - bei allen gewiß noch vorhandenen und z.T. unüberbrückbaren Gegensätzen - durch sachliche Gespräche und Diskussionen abgelöst werden wird, muß sich erst noch zeigen. Das Ziel dieser - mehrbändig angelegten - Bestandsaufnahme der "Geschichtswissenschaft in der DDR" ist es, auf der Grundlage wissenschaftlicher Einzelanalysen aus der Sicht von Historikern aus der Bundesrepublik Deutschland die Ergebnisse und Interpretationen der marxistisch-leninistischen Historiographie in der DDR kritisch zu würdigen und damit zu einer Versachlichung des innerdeutschen "Historikerstreits" beizutragen. (Auszug)
Aktualisiert: 2023-06-15
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