Die größte und bedeutendste deutsche Bibliothek in der frühen Neuzeit war die Heidelberger Bibliotheca Palatina. Als Folge der Eroberung Heidelbergs 1622 im Dreißigjährigen Krieg gelangte sie 1623 als Kriegsbeute nach Rom. In der dortigen Vatikanischen Bibliothek befindet sich der größte Teil der Handschriften noch immer. Der Verlust war nicht nur für Heidelberg, sondern für die gesamte damalige Gelehrtenwelt schmerzlich. Zahlreiche bedeutende Dichter und Gelehrte wie die Humanisten Rudolf Agricola, Jakob Wimpfeling, Konrad Celtis, aber auch Mediziner, Astronomen, Mathematiker, Bibliothekare, Historiker hatten zum Ruhm der Bibliothek beigetragen. Viele Textausgaben waren auf der Grundlage von Codices der Palatina erschienen. Stand die Palatina bis 1622 im Brennpunkt der Gelehrsamkeit, wurde es nach ihrer Ankunft im Vatikan still um sie. Die Handschriften und ein Großteil der Drucke wurden für mindestens zwei Jahrhunderte in der päpstlichen Bibliothek streng bewahrt, und nur wenige Gelehrte hatten Zugang. Von deutscher Seite wurden noch bis ins 20. Jahrhundert Ansprüche auf Wiedergewinnung der berühmten Bibliothek gestellt – zumindest teilweise mit Erfolg: 1816 wurden 847 deutsche Handschriften zurückgegeben.Die lateinischen Bände der Bibliothek waren lange Zeit nur unzureichend erschlossen. Mit dem vorliegenden Band 3 des Handschriftenkatalogs der Universitätsbibliothek Heidelberg, der die Katalogisierung der Codices Palatini Latini mit den philosophischen und historischen Handschriften fortsetzt, wird eine Lücke der Forschung geschlossen. Der Bestand enthält Teile der Bibliothek der pfälzischen Kurfürsten, von frühen Sammlungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert bis zur Büchersammlung des Kurfürsten Ottheinrich (1502–1559), der zum ersten Mal Bücher im großen Stil erwarb. Durch Ottheinrichs Sammelleidenschaft wurde die Bibliothek entscheidend bereichert: er betrieb die Auflösung zahlreicher Klosterbibliotheken, unter anderem der Bibliothek des Klosters Lorsch, der Zisterzienserklöster der Pfalz, z. B. Schönau bei Heidelberg, auch der Dombibliothek Mainz, und überführte die Bücher in den Bestand seiner Bibliothek. Aus diesen alten Bibliotheken stammen wertvollste Bücher aus karolingischer Zeit, Autographe und historisch bedeutende Zeugnisse, z. B. die Lorscher Annalen. Weiteren wichtigen Zuwachs erfuhr die Bibliotheca Palatina durch eine Schenkung Ulrich Fuggers (1526–1584), dessen Sammlung die Handschriften des Florentiner Humanisten Giannozzo Manetti enthielt. Die Manetti-Sammlung gilt als eine der bedeutendsten Renaissance-Bibliotheken und enthält sowohl die eigenen Werke des berühmten Philologen und Historikers als auch einen repräsentativen Querschnitt der humanistischen Literatur des italienischen Quattrocento. Zu den wertvollsten Bänden der Palatina gehören der von Ottheinrich aus Lorsch erworbene spätantike Vergilius Palatinus (Pal. lat. 1631) sowie das berühmte Falkenbuch Kaiser Friedrichs II. (Pal. lat. 1071, s. Abb.).
Aktualisiert: 2023-05-16
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Ziel dieses Census ist es, eine vollständige Inventarisierung und Kurzbeschreibung aller mittelalterlichen Handschriften anzubieten, die gegenwärtig in Westfalen aufbewahrt werden. Untersucht wurde der westfälische Landesteil von Nordrhein-Westfalen, d.h. die heutigen Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold und Münster. Der Census ergänzt das Schwesterunternehmen „Handschriftencensus Rheinland“ aus dem Jahr 1993. Das Projekt wurde in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster durchgeführt und erschien als 18. Band der „Schriften der Universitäts- und Landesbibliothek Münster“.Insgesamt verzeichnet der Census 972 Handschriften, die sich an 83 Orten auf 138 Institutionen und Privatbesitzer verteilen. Etwas 300 davon befinden sich in kirchlichem Besitz (in Bistumsarchiven, Diözesanbibliotheken und bei Kirchengemeinden), gut 470 liegen in den Staatsarchiven und Landesbibliothken in Münster und Detmold, der Rest verteilt sich auf verschiedene westfälische Museen, kommunale Archive, Gymnasialbibliotheken und auf Privatbesitz. Während die Handschriften in öffentlichem Besitz so gut wie vollständig verzeichnet sind, konnten die in Privatbesitz naturgemäß nicht in der gleichen Vollständigkeit aufgenommen werden, da dem Bearbeiter des Census oftmals die Einsichtnahme verwehrt wurde.Der Census versteht unter einer Handschrift ein gebundenes handgeschriebenes Buch, schließt jedoch Archivgut, also auf der Registratur hervorgegangene Zusammenstellungen von Rechts- und Geschäftsakten wie Kopiare, Urbare, Rechnungs- und Briefbücher, Hebe- und Lehnsbücher und ähnliches aus. Memoiren- und Statutenbücher dagegen sind verzeichnet, eine Entscheidung, die vor allem zugunsten der landes- und lokalgeschichtlichen Forschung getroffen wurde.Als zeitliche Grenze wurde das Jahr 1550 festgelegt. Jede Handschrift wurde nach Autopsie verzeichnet. Die Handschriften werden so genau beschrieben, daß sie für den Benutzer eindeutig identifiziert sind. Zu einer solchen Beschreibung gehört die Nennung des Aufbewahrungsortes, des Bestandes, der Signatur, des Verfassers und/oder des Titels. Es folgen der Entstehungsort bzw. das Entsehungsland und die Datierung der Handschrift. Die Beschreibung des Äußeren beschränkt sich auf die Nennung des Beschreibmaterials, des Umfangs und des Formats. Auf den Buchschmuck wird nur summarisch hingewiesen. Schreiber, die sich in einer Handschrift nennen, werden verzeichnet, vorhandene Provenienzvermerke aufgelistet, Beziehungen zu anderen Codices, soweit feststellbar, vermekt und schließlich Editionen und Literatur genannt. Erschlossen wird das Material durch ein ausführliches Register, aufgeteilt in ein Verfasser-, Titel-, Personen- und Ortsregister.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Handschriften sind Kunst.
Jede Handschrift ist ein Teil der Persönlichkeit.
Dieses Buch zeigt 229 unterschiedliche Handschriften in ihrer einzigartigen Schönheit.
Das Projekt „Goethe in Handschrift“ entstand aus dem Wunsch, sich von verschiedenen Handschriften inspirieren zu lassen. Aus der vergeblichen Suche nach Quellen für Handschriften entwickelte sich die Idee, eine eigene Sammlung zu initiieren. Goethes „Faust“, als das Standardwerk deutscher Literatur, bot sich an. Lesen Sie Goethes „Faust“ einmal anders – auf jeder Seite finden Sie einen Teil des Werkes in einer anderen Handschrift.
Aktualisiert: 2018-04-09
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Zwei Glanzlichter der Veröffentlichungsreihe sind die beiden Handschriftenbände, dies sich mit Geschichte und Beständen der Hofbibliothek und der Stiftsbibliothek in Aschaffenburg befassen. In wertvoller Aufmachung und bestem Druck mit zahlreichen prachtvollen Farbabbildungen sind die beiden Bände eine Dokumentation der Kostbarkeiten, die sich in diesen Bibliotheken befinden. Register über Buchmaler, Schreiber und Buchbinder, Personen, Sachen und Orte, die in den Handschriften Erwähnung finden, erleichtern die Handhabung dieser Prachtbände.
Aktualisiert: 2020-12-03
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Die Beschreibung der Handschriften der Abteilung IV der Stiftsbibliothek St. Gallen (Codices 547–669) bildet den Auftakt zur Rekatalogisierung der stiftsanktgallischen Handschriften. Der erste gedruckte Handschriftenkatalog von Gustav Scherrer aus dem Jahr 1875, der die Codices 1–1725 umfasste, jedoch dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung nicht mehr entspricht, soll nach und nach ersetzt werden.
Die Abteilung IV umfasst die hagiographischen, historischen und geographischen Handschriften der Stiftsbibliothek. Unter den Hagiographica finden sich Quellen zu den Viten der St. Galler und von sehr vielen weiteren Heiligen. Viele Viten liegen sowohl lateinisch wie deutsch vor. Etliche Codices enthalten die ältesten erhaltenen Texte bekannter Viten und bilden Hauptquellen für die Texteditionen in den Monumenta Germaniae Historica und anderen bedeutenden Quelleneditionen seit 1829. Bei den geschichtlichen Werken finden sich einerseits in bester Überlieferung die Texte der hauseigenen mittelalterlichen Klosterchronistik, der Casus sancti Galli, andererseits eine Reihe von Werken der antiken Historiographie, mittelalterliche Weltchroniken sowie das riesige historische, lexikalische und chronistische Sammelmaterial des Schweizer Polyhistors Aegidius Tschudi (1505–1572), das die Bibliothek im Jahre 1768 durch Kauf erwerben konnte.
Aktualisiert: 2022-10-04
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Die größte und bedeutendste deutsche Bibliothek in der frühen Neuzeit war die Heidelberger Bibliotheca Palatina. Als Folge der Eroberung Heidelbergs 1622 im Dreißigjährigen Krieg gelangte sie 1623 als Kriegsbeute nach Rom. In der dortigen Vatikanischen Bibliothek befindet sich der größte Teil der Handschriften noch immer. Der Verlust war nicht nur für Heidelberg, sondern für die gesamte damalige Gelehrtenwelt schmerzlich. Zahlreiche bedeutende Dichter und Gelehrte wie die Humanisten Rudolf Agricola, Jakob Wimpfeling, Konrad Celtis, aber auch Mediziner, Astronomen, Mathematiker, Bibliothekare, Historiker hatten zum Ruhm der Bibliothek beigetragen. Viele Textausgaben waren auf der Grundlage von Codices der Palatina erschienen. Stand die Palatina bis 1622 im Brennpunkt der Gelehrsamkeit, wurde es nach ihrer Ankunft im Vatikan still um sie. Die Handschriften und ein Großteil der Drucke wurden für mindestens zwei Jahrhunderte in der päpstlichen Bibliothek streng bewahrt, und nur wenige Gelehrte hatten Zugang. Von deutscher Seite wurden noch bis ins 20. Jahrhundert Ansprüche auf Wiedergewinnung der berühmten Bibliothek gestellt – zumindest teilweise mit Erfolg: 1816 wurden 847 deutsche Handschriften zurückgegeben.Die lateinischen Bände der Bibliothek waren lange Zeit nur unzureichend erschlossen. Mit dem vorliegenden Band 3 des Handschriftenkatalogs der Universitätsbibliothek Heidelberg, der die Katalogisierung der Codices Palatini Latini mit den philosophischen und historischen Handschriften fortsetzt, wird eine Lücke der Forschung geschlossen. Der Bestand enthält Teile der Bibliothek der pfälzischen Kurfürsten, von frühen Sammlungen aus dem 14. und 15. Jahrhundert bis zur Büchersammlung des Kurfürsten Ottheinrich (1502–1559), der zum ersten Mal Bücher im großen Stil erwarb. Durch Ottheinrichs Sammelleidenschaft wurde die Bibliothek entscheidend bereichert: er betrieb die Auflösung zahlreicher Klosterbibliotheken, unter anderem der Bibliothek des Klosters Lorsch, der Zisterzienserklöster der Pfalz, z. B. Schönau bei Heidelberg, auch der Dombibliothek Mainz, und überführte die Bücher in den Bestand seiner Bibliothek. Aus diesen alten Bibliotheken stammen wertvollste Bücher aus karolingischer Zeit, Autographe und historisch bedeutende Zeugnisse, z. B. die Lorscher Annalen. Weiteren wichtigen Zuwachs erfuhr die Bibliotheca Palatina durch eine Schenkung Ulrich Fuggers (1526–1584), dessen Sammlung die Handschriften des Florentiner Humanisten Giannozzo Manetti enthielt. Die Manetti-Sammlung gilt als eine der bedeutendsten Renaissance-Bibliotheken und enthält sowohl die eigenen Werke des berühmten Philologen und Historikers als auch einen repräsentativen Querschnitt der humanistischen Literatur des italienischen Quattrocento. Zu den wertvollsten Bänden der Palatina gehören der von Ottheinrich aus Lorsch erworbene spätantike Vergilius Palatinus (Pal. lat. 1631) sowie das berühmte Falkenbuch Kaiser Friedrichs II. (Pal. lat. 1071, s. Abb.).
Aktualisiert: 2023-04-04
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Ziel dieses Census ist es, eine vollständige Inventarisierung und Kurzbeschreibung aller mittelalterlichen Handschriften anzubieten, die gegenwärtig in Westfalen aufbewahrt werden. Untersucht wurde der westfälische Landesteil von Nordrhein-Westfalen, d.h. die heutigen Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold und Münster. Der Census ergänzt das Schwesterunternehmen „Handschriftencensus Rheinland“ aus dem Jahr 1993. Das Projekt wurde in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster durchgeführt und erschien als 18. Band der „Schriften der Universitäts- und Landesbibliothek Münster“.Insgesamt verzeichnet der Census 972 Handschriften, die sich an 83 Orten auf 138 Institutionen und Privatbesitzer verteilen. Etwas 300 davon befinden sich in kirchlichem Besitz (in Bistumsarchiven, Diözesanbibliotheken und bei Kirchengemeinden), gut 470 liegen in den Staatsarchiven und Landesbibliothken in Münster und Detmold, der Rest verteilt sich auf verschiedene westfälische Museen, kommunale Archive, Gymnasialbibliotheken und auf Privatbesitz. Während die Handschriften in öffentlichem Besitz so gut wie vollständig verzeichnet sind, konnten die in Privatbesitz naturgemäß nicht in der gleichen Vollständigkeit aufgenommen werden, da dem Bearbeiter des Census oftmals die Einsichtnahme verwehrt wurde.Der Census versteht unter einer Handschrift ein gebundenes handgeschriebenes Buch, schließt jedoch Archivgut, also auf der Registratur hervorgegangene Zusammenstellungen von Rechts- und Geschäftsakten wie Kopiare, Urbare, Rechnungs- und Briefbücher, Hebe- und Lehnsbücher und ähnliches aus. Memoiren- und Statutenbücher dagegen sind verzeichnet, eine Entscheidung, die vor allem zugunsten der landes- und lokalgeschichtlichen Forschung getroffen wurde.Als zeitliche Grenze wurde das Jahr 1550 festgelegt. Jede Handschrift wurde nach Autopsie verzeichnet. Die Handschriften werden so genau beschrieben, daß sie für den Benutzer eindeutig identifiziert sind. Zu einer solchen Beschreibung gehört die Nennung des Aufbewahrungsortes, des Bestandes, der Signatur, des Verfassers und/oder des Titels. Es folgen der Entstehungsort bzw. das Entsehungsland und die Datierung der Handschrift. Die Beschreibung des Äußeren beschränkt sich auf die Nennung des Beschreibmaterials, des Umfangs und des Formats. Auf den Buchschmuck wird nur summarisch hingewiesen. Schreiber, die sich in einer Handschrift nennen, werden verzeichnet, vorhandene Provenienzvermerke aufgelistet, Beziehungen zu anderen Codices, soweit feststellbar, vermekt und schließlich Editionen und Literatur genannt. Erschlossen wird das Material durch ein ausführliches Register, aufgeteilt in ein Verfasser-, Titel-, Personen- und Ortsregister.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Die Sammlung der wichtigsten Aufsätze aus der Forschungstätigkeit von Hans-Erich Teitge (1926–2000), dem langjährigen Direktor der Handschriftenabteilung der Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden, stellt eine posthume Ehrung dar für den Buchhistoriker und Handschriftenbibliothekar. Der Band enthält neben seiner hier erstmals gedruckten Dissertation Beiträge zur Geschichte der Berliner Handschriftensammlung, über literarische Nachlässe und deren Katalogisierung bzw. Erschließung sowie über den frühen Buchdruck in Frankfurt an der Oder. Beigegeben sind ein biographischer Abriss, eine Bibliographie seiner Schriften sowie ein Register der erwähnten Handschriften.
Aktualisiert: 2022-11-18
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Mit Erscheinen dieses Bandes ist die Tiefenerschließung der mittelalterlichen lateinischen Handschriften der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) Jena nach den Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft abgeschlossen. Hatte der erste Band* 100 Handschriften der Gruppe „Bibliotheca Electoralis“, des Gründungsbestands der ThULB Jena, vorgestellt, so präsentiert nun der zweite Band die übrigen, auf mehrere Signaturreihen verteilten 131 lateinischen Handschriften des Mittelalters. Entstanden zwischen dem späten 9. und dem beginnenden 16. Jahrhundert, enthalten sie vorrangig theologische, daneben auch juristische, medizinische, astronomische, astrologische, alchimistische oder chronikalische Texte. Das breite Themenspektrum ist darauf zurückzuführen, dass etliche der Handschriften Gelehrtenbibliotheken entstammen, etwa des Historikers Johann Andreas Bose, des Juristen und Historikers Christian Gottlieb Buder oder des Goethe-Enkels Wolfgang Maximilian. Neben berühmten Zimelien wie dem Jenaer Exemplar der Weltchronik Ottos von Freising (Ms. Bos. q. 6) thematisiert der Katalog manches noch zu Entdeckende, etwa eine spätmittelalterliche illuminierte Weltchronik in Form einer über sieben Meter langen Pergamentrolle (Ms. App. 31). Der Band bietet reiches Material für künftige Forschungen, da er zahlreiche zuvor nicht oder kaum bekannte Handschriften vorstellt.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Der erste Band der Neukatalogisierung der umfangreichen Handschriftensammlung der Forschungsbibliothek Gotha (seit 1999 Teil der Universitäts und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha) beschreibt nach den Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft die lateinischen mittelalterlichen Papierhandschriften, insgesamt 112 Handschriften vom späten 14. bis zum frühen 16. Jahrhundert. Ein Teil der Handschriften gehörte schon bei der Gründung der Bibliothek 1647 durch Herzog Ernst den Frommen von SachsenGotha zum Bestand, die letzten Handschriften wurden Mitte des 20. Jahrhunderts erworben. Als herzogliche Bibliothek spiegelt sie die Geschichte des Hauses SachsenGotha(Altenburg) und die Sammlerinteressen der jeweiligen Herzöge wider. Thematisch bilden die theologischen Handschriften den Hauptteil, es findet sich aber auch eine große Anzahl von Handschriften mit naturwissenschaftlichen Texten. Besonders bemerkenswert sind die Handschriften mit Texten antiker (z.B. Vergil) und humanistischer (z.B. Petrarca) Autoren. Die Provenienz der Codices ist weit gestreut. Umfangreiche Register erschließen die unterschiedlichsten Aspekte dieses Bestandes. Die weiteren Bände werden in loser Folge erscheinen.
Aktualisiert: 2020-01-29
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EIN SAMMELBAND MIT WESENTLICHEN ASPEKTEN DER KULTUR- UND GEISTESGESCHICHTE TIROLS
Hofrat Dr. Walter Neuhauser ist durch seine nunmehr 50-jährige berufliche und wissenschaftliche Tätigkeit zur Buch- und Bibliotheksgeschichte über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Der langjährige Leiter der Abteilung für Sondersammlungen und spätere Direktor der Universitäts- und Landesbibliothek für Tirol in Innsbruck verkörpert den Typus des wissenschaftlichen Bibliothekars, dem es immer ein besonderes Anliegen war, das ihm anvertraute wertvolle Bucherbe sachgerecht aufzuarbeiten.
Die im Verlauf von über 260 Jahren in dieser Bibliothek aufgegangenen historischen Buchbestände zahlreicher Tiroler Bibliotheken aus dem kirchlichen und weltlichen Bereich boten den idealen Ausgangspunkt für seine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fragen zur regionalen Buch- und Bibliotheksgeschichte. Deren Forschungsergebnisse wurden von Walter Neuhauser in einer Vielzahl von Publikationen vorgelegt. Der vorliegende Sammelband bietet einen Querschnitt von heute oft schwer zugänglichen Aufsätzen zur Buch- und Bibliotheksgeschichte, die damit einem breiten Leserkreis zugänglich gemacht werden und somit das Interesse an einem wesentlichen Aspekt der Tiroler Kultur- und Geistesgeschichte erneut oder erstmals wecken sollen.
AUS DEM INHALT:
- Die Ris-Bibliothek. Eine Bibliothek des Humanismus in Tirol
- Erfurter Blinddruckeinbände an der Universitätsbibliothek Innsbruck
- Eine unbekannte lateinische Beschwörungsformel in der sog. Neustifter-Innsbrucker Spielhandschrift (Cod. 960 der Universitätsbibliothek Innsbruck)
- Die Geschichte der Handschriftensammlung der UB Innsbruck
- Wissenschaftspflege in Neustift im Mittelalter im Spiegel der Handschriften
- Zur Geschichte des Cod. 60 der Universitätsbibliothek Innsbruck ("Ackermann aus Böhmen")
- Der Weg einer Stamser Handschrift von Böhmen nach Tirol. Geschichte und Inhalt von Kodex 12 der Stiftsbibliothek
- Eine Kostbarkeit der böhmischen Buchmalerei in Tirol. Kodikologische Würdigung von Kodex 12 der Stamser Stiftsbibliothek
- Geschichte und Bedeutung der Wiltener Bibliothek
- Die Taz-Bibliothek
- Buchgeschichtliche Beziehungen zwischen Schwaben und Tirol
- Bibliotheca semper renovanda, restauranda, reformanda. Ein Beitrag zur Geschichte der Bibliotheksverwaltung am Beispiel der Universitätsbibliothek Innsbruck
- Die Bibliothek der Kartause Schnals und ihr Beitrag für die Umgebung
- Regionale Buchkultur im ausgehenden Mittelalter. Oswald von Wolkenstein und die Tiroler Buchgeschichte des 15. Jahrhunderts
- Ein Huldigungsgedicht auf Abt Nikolaus Bachmann von Stams (1590-1601) mit Erwähnung des Stiftsbrandes von 1593
- Der Thalbacher Übergabekatalog von 1783
- Der Marienberger Bibliothekskatalog von 1808. Ein Beitrag zur Geschichte der Marienberger Klosterbibliothek
- De libris corrigendis. Eine mittelalterliche Klage über die Tätigkeit der Korrektoren
- Organisation der Bibliotheken in Tirol in der Mitte des 18. Jahrhunderts
-"Iste liber est cenobii in Stams, datus a matre nostra Cesarea". Ein Beitrag zur Überlieferungsgeschichte eines seltenen mittelalterlichen Textes (Johannes Monachus, Liber de miraculis)
- Buchgeschichtliche Beziehungen zwischen dem Wiener Raum und Tirol im Mittelalter
- Musikgeschichtliche Quellen in Klöstern, Bibliotheken und Archiven
- Ein kaiserlicher Auftraggeber: Ein Brief Kaiser Maximilians I. an Anton Koberger, Beitrag zur Überlieferungsgeschichte der Revelationes s. Birgittae
- Das "Teyser-Missale"
- Die Überlieferung der Schriften des Hippolyt Guarinoni unter besonderer Berücksichtigung der handschriflichen Überlieferung in der UB Innsbruck
- O scriptor cessa quoniam manus est tibi fessa. Ein Florilegium von Schreiberversen und -sprüchen in Handschriften der Innsbrucker Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
- Verzeichnis der Schriften von Walter Neuhauser
Aktualisiert: 2020-05-01
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Über den aus Franken stammenden und in den Ostseeprovinzen des Russischen Reiches wirkenden Pastor Johann Georg Eisen sind in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten historische und biographische Studien erschienen, die die Bedeutung dieses evangelischen Pfarrers in der Zeit der Aufklärung in Est-, Liv- und Kurland und im ganzen Russischen Reich untersucht haben. Was seine Schriften, Werke und Briefe angeht, blieb die Forschung bislang weitgehend auf die Originaldrucke des 18. Jahrhunderts und auf verschiedene Handschriftensammlungen angewiesen.
Diese empfindliche Lücke wird nun durch die vorliegende Edition im wesentlichen geschlossen. Es handelt sich um ein Gemeinschaftswerk zweier ausgewiesener Fachleute: Erich Donnert aus Halle/Saale, emeritierter Professor für Osteuropäische Geschichte an der Universität Halle, und Roger Bartlett aus London, Professor für Osteuropäische Geschichte an der dortigen Universität (Reader in Russian History at the School of Slavonic and East European Studies).
Von Roger Bartlett stammt die umfangreiche Einleitung (S. 1-107), in der er anhand neuer Archivmaterialien den Lebensweg Eisens als Seelsorger, Theologe und Volksaufklärer und seine Verbindungen innerhalb des baltischen Raumes sowie nach Petersburg und Moskau und nach Deutschland darstellt. Sodann (S.109-678) folgt die Edition der größeren Werke (u.a. "Eines Livländischen Patrioten Beschreibung der Leibeigenschaft", "Lehrbegriff der drei verschiedenen Verfassungen", der "Beweis, daß diejenige Verfassung des Bauern [.]", "Die Blatterimpfung", "Unterricht von der allgemeinen Kräuter- und Wurzeltrocknung", "Gartenbuch", "Das Christenthum", "Der Philanthrop") und der kleineren Schriften sowie von insgesamt 103 Briefen Eisens. Die vorliegende Quellenedition ermöglicht gründliche Einsichten in Eisens Überlegungen zur Leibeigenschaft und zur Ausgestaltung der Verfassung des Russischen Reiches, einem der "großen" Themen der damaligen Philosophie. Sie beleuchtet weiterhin seine praktische und gemeinnützige Tätigkeit, seine Vorstellung von Christentum, sein Selbstverständnis und sein tagtägliches Wirken als evangelischer Pfarrer in der Zeit der Aufklärung.
Umfangreich bearbeitete Personen-, Orts- und Sachregister erschließen den Inhalt der Einleitung und der edierten Schriften. Quellen- und Literaturverzeichnis sowie zwei Karten von Est- und Livland und vom Kirchspiel Torma, seinem Wirkungsort als Pfarrer, runden den Band ab.
Aktualisiert: 2020-09-28
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Der Katalog beschreibt hundert mittelalterliche lateinische Handschriften aus der zu Beginn des 16. Jahrhunderts gegründeten Kurfürstlichen Bibliothek in Wittenberg, der sogenannten Bibliotheca Electoralis. Diese gelangte 1547 nach der von Kurfürst Johann Friedrich I. gegen Kaiser Karl V. verlorenen Schlacht bei Mühlberg an der Elbe zunächst nach Weimar, anschließend 1549 nach Jena und bildete dort den Grundstock der sich allmählich entwi-ckelnden Universitätsbibliothek. Bisher lag für diesen Bestand nur ein gedruckter Katalog aus dem Jahr 1746 vor. Inhaltlich ist es ein Mischbestand, bei dem die Theologie mit 63 Handschriften den größten Anteil stellt, gefolgt von den Juridica (14). Herausragende Stücke sind das Fest-Evangelistar und das Fest-Epistolar Friedrichs des Weisen von 1507 (Ms.El.f. 1 und 2) sowie das um 1000 in Quedlinburg entstandene Evangeliar mit Elfenbeintafeln (Ms.El.f. 3). Besondere Hervorhebung verdienen außerdem wegen ihrer teilweise sehr selten überlieferten Texte fünf alchimistische und acht astronomisch-astrologische Handschriften, letztere aus dem Besitz des 1536 gestorbenen Wittenberger Mathematikprofessors Johann Volmar aus Villingen. Als weitere Vorbesitzer sind die im Zuge der Reformation aufgelösten sächsischen und thüringischen Klöster zu nennen, insbesondere das Prämonstratenserkloster Mildenfurth bei Weida (27) und das Zisterzienserkloster Grünhain im Westerzgebirge (10). Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, sind die Handschriften zwischen dem 13. und dem Beginn des 16. Jahrhunderts entstanden.
Aktualisiert: 2020-01-29
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