GOTT in der modernen Kunst

GOTT in der modernen Kunst von Gertz,  Dr. Kurt-Peter
Einleitung In diesem Bild- und Textband werden 30 Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern der Moderne vorgestellt, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Thema „Gott“ auseinandergesetzt haben: ästhetisch (Rodin), grotesk (Kubin), expressiv (Caspar), bibelgemäß (Rohlfs), konzentriert (Kirchner), monströs (Pechstein), heroisch (Barlach), symbolisch (Campendonk), parodistisch (Klee), kalligraphisch (Grieshaber), mythisch (Nolde), autobiographisch (Beckmann), mystisch (Molzahn), monumental (Meistermann), phantastisch (Fuchs), innovativ (Teuwen), kontrastierend (Chagall), ironisch (Magritte), evolutiv (Dalí), dämonisch (Baselitz), assoziativ (Nevelson), doppeldeutig (Naschberger), lichtvoll (Mack), verrätselt (McDermott), fragmentarisch (Chujkov), verfremdet (Rainer), feministisch (Kiefer), zeichenhaft (Reiners-Maaz), verdeckt (Triegel) oder poppig (Rizzi). Nach der Trilogie zu den Hochfesten des christlichen Kirchenjahres „Weihnachten in der modernen Kunst“ (2015), „Ostern in der modernen Kunst“ (2017) und „Pfingsten in der modernen Kunst“ (2019) soll mit dieser Publikation „GOTT in der modernen Kunst“ Ursprung und Ziel des christlichen Glaubens bzw. einer allgemeinen religiösen Überzeugung in Darstellungen der modernen Kunst vorgestellt werden. Zwar stimmt es nicht ganz, was das „Lexikon der christlichen Ikonographie“ unter den Stichwörtern „Gott, Gottvater“ feststellt: „Während das Christusbild in der Kunst des 20. Jahrhunderts fortlebt …, ist das Bild Gottvaters erneut verschwunden.“ Aber: Darstellungen Gottes sind in der Kunst der letzten ca. 100 Jahre selten. 30 Bildbeispiele habe ich ausgewählt. Davon werden 20 ausführlich behandelt, 10 in kürzeren Analysen bzw. Fragen vorgestellt. Die Bildbeispiele werden ergänzt durch 7 zusätzliche oder erklärende Abbildungen im Text. Die Prinzipien meiner Auswahl sind: Die Stichwörter „Gott“, „Schöpfer“ oder „Vater“ kommen in den Titeln der Künstler vor (Rodin, Kubin, Rohlfs, Pechstein, Barlach, Klee, Grieshaber, Teuwen, Chagall, Baselitz, Nevelson, Naschberger, McDermott, Chujkov, Rainer, Kiefer, Reiners-Maaz, Triegel, Rizzi); oder: der den Kunstwerken zugrunde liegende Bibeltext schafft eine direkte Verbindung zum Thema „Gott“, wie z. B. „Schöpfung“, „Brennender Dornbusch“ oder „Apokalypse“ (Caspar, Kirchner, Beckmann, Meistermann, Fuchs, Dali); oder: die Dreifaltigkeits-Symbolik ist eindeutig (Campendonk, Molzahn, Mack); oder: die Darstellung eines herkömmlichen Gottesbildes ist eindeutig (Magritte). Eine Ausnahme bildet Noldes „Der große Gärtner“, bei dem verschlüsselt ein religiöses Weltprinzip anklingt. Nicht aufgenommen habe ich abstrakte Arbeiten von Marc Rothko (1903-1970), Barnett Newman (1905-1970) oder Yves Klein (1928-1962), obwohl sich alle drei gegen eine rein formalistische Interpretation ihrer Bilder gewehrt haben. Rothko: „Die Menschen, die vor meinen Bildern weinen, haben das gleiche religiöse Erlebnis, das ich hatte, als ich sie malte.“ Newman: Dem gegenwärtigen Maler geht es „um ein Eindringen in das Welt-Geheimnis. Seine Vorstellungskraft sucht deshalb in metaphysische Geheimnisse einzudringen.“ „Klein sah seine gold-rosa-blauen, zu Triptychen vereinten Tafeln als Bilder der Trinität.“ Dennoch fühlte ich mich nicht kompetent und habe nicht gewagt, diese Arbeiten über das unbestimmte Stichwort „Geheimnis“ hinaus in direktere und unmittelbarere Beziehung zum Thema „Gott“ zu bringen. Andererseits ist es erstaunlich, wie viele der ausgewählten modernen Künstler auf das traditionelle Gottesbild eines älteren Mannes, eines „Hochbetagten“ zurückgreifen, das auf einer Vision im Alten Testament (Dan 7,9) beruht (Kubin, Caspar, Rohlfs, Pechstein, Barlach, Klee, Teuwen, Magritte, Dali, Rizzi). Dazu eine kritische Bemerkung des Theologen und Kulturwissenschaftlers Andreas Mertin (geb. 1958) mit Bezug auf das Glasfenster von Rizzi: „Die Darstellung Gottes als bärtiger alter Mann lässt sich heutzutage auch nicht mehr als ironischer Rückgriff auf frei floatierende Klischeebilder der Vergangenheit rechtfertigen. Derartige Darstellungen schreiben eine Geschichte eines Missverständnisses fort, das die Gottesbilder – gegen die biblische Überlieferung – einseitig auf das männliche Geschlecht fixiert.“ Die Auswahl der 30 Kunstwerke ist natürlich wiederum recht subjektiv, zeigt aber (im Rahmen der begrenzten Quantität) eine gewisse Vielfalt: Künstlerinnen und Künstler werden vorgestellt, Arbeiten innerhalb und außerhalb von Kirchenräumen, Werke mit unterschiedlichen Materialien (Plastik, Gemälde, Zeichnung, Aquarell, Holzschnitt, Fresko, Glasfenster, Environment) und vor allem Arbeiten mit ganz unterschiedlichen Aussageabsichten und Intentionen. Schlagwortartig und damit einseitig sollen die 30 ausgewählten Kunstwerke mit Stichworten charakterisiert werden, wie sie sich dem Thema „Gott“ nähern bzw. es formal-inhaltlich auffassen: ästhetisch (Rodin), grotesk (Kubin), expressiv (Caspar), bibelgemäß (Rohlfs), konzentriert (Kirchner), monströs (Pechstein), heroisch (Barlach), symbolisch (Campendonk), parodistisch (Klee), kalligraphisch (Grieshaber), mythisch (Nolde), autobiographisch (Beckmann), mystisch (Molzahn), monumental (Meistermann), phantastisch (Fuchs), innovativ (Teuwen), kontrastierend (Chagall), ironisch (Magritte), evolutiv (Dalí), dämonisch (Baselitz), assoziativ (Nevelson), doppeldeutig (Naschberger), lichtvoll (Mack), verrätselt (McDermott), fragmentarisch (Chujkov), verfremdet (Rainer), feministisch (Kiefer), zeichenhaft (Reiners-Maaz), verdeckt (Triegel), poppig (Rizzi). Dabei sind die meisten der ausgewählten Bildbeispiele freie, zweck-ungebundene Arbeiten, wenige befinden sich in Kirchenräumen (Campendonk, Meistermann, Nevelson, Mack, Rizzi). Die Bildbeispiele sind chronologisch geordnet. Da auch beim Thema „Gott“ die Intentionen und Aussageabsichten der Künstlerinnen und Künstler der Moderne sehr unterschiedlich und individuell sind (es gibt ja nicht die moderne Kunst), habe ich versucht, zunächst die Ideen, theoretischen Hintergründe und vor allem auch die persönliche Einstellung (positiv oder negativ) zur Bibel und zum Glauben der einzelnen Künstler aufzuzeigen, um danach eine möglichst ausführliche Analyse der Farben, Formen und Darstellungen der Werke anzuschließen. Diese Analysen und Assoziationen sind naturgemäß recht subjektiv und damit einseitig. Sie können und wollen jeden Betrachter anregen, sich selbst mit den Kunstwerken auseinanderzusetzen und gegebenenfalls zu eigenen Sichten und Interpretationen zu kommen. Bei den Maßen zu den ausgewählten Bildern wird die Höhe vor der Breite angegeben. Die Bibel-Zitate des Alten Testament sind der Neuen Einheitsübersetzung (2016) entnommen, die des Neuen Testaments der markanten Bibelübersetzung von Fridolin Stier (1902-1981). © Kurt-Peter Gertz
Aktualisiert: 2022-03-21
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Gesichter und Zeiten

Gesichter und Zeiten von Claußnitzer,  Gert, Walther,  Thomas
Gert Claußnitzer, der bekannte Dresdner Kunsthistoriker, mit einem heutzutage in seinem Berufsstand außergewöhnlich reichen philosophischen, psychologischen, historischen und anthropologischen, breit aufgestellten Wissen, der letzte Zeitzeuge des ehemaligen Verlages der Kunst in Dresden, lässt uns teilhaben an seiner Lebensreise durch die Welt der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte, an seinen interessanten und intensiven Begegnungen mit Künstlern und an den Erinnerungen an seine Zeit, als er leitender Lektor im mittlerweile sagenumwobenen VEB Verlag der Kunst Dresden war. Seine Texte, wunderbar und eindrücklich formuliert, werden über die Zeit hinaus Bestand haben.
Aktualisiert: 2021-12-02
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Constanze Vogt. pausen

Constanze Vogt. pausen von Neuburger,  Katharina
Ihre filigranen Strichzeichnungen erinnern an abstrakte Bänder, die durch einen virtuellen Raum wirbeln, gefaltete und genähte Objekte aus Kohle- oder Fotopapier bilden bizarre, fragile und teils voluminöse Körper, die am Boden kauern oder von der Decke hängen und im leisesten Luftzug zu schwanken beginnen. Im Werk von Constanze Vogt (geb. 1984), 17. Stipendiatin der HAP-Grieshaber-Stiftung, steht die Transformation von Linien oder Flächen in die Dreidimensionalität im Fokus. Dabei untersucht die Künstlerin die Reaktion von Material auf fremde Werkprozesse und zeigt, wie die Objekte ihre Materialästhetik darin vollkommen verändern.
Aktualisiert: 2023-04-15
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HAP Grieshaber und der Holzschnitt

HAP Grieshaber und der Holzschnitt von Class,  Oliver, Wachsmann,  Renate, Weber,  C. Sylvia
Der Holzschneider HAP Grieshaber (1909 – 1981) hat mit seinem Wirken nicht nur künstlerische Bedeutung erlangt, sondern sich auch immer wieder gesellschaftspolitisch eingemischt. "Ich will die großen Themen der Menschheit angegangen haben." sagte Grieshaber selbst. Dabei entwickelte er eine eigene, unverwechselbare Bildsprache, die er auch in großformatigen Arbeiten umsetzte, und so die Technik des Holzschnitts revolutionierte. Spätestens mit der Berufung an die Karlsruher Akademie im Jahr 1955 zeigte sich auch seine pädagogische Begabung. Horst Antes, Hans Baschang, Dieter Krieg, Heinz Schanz und Walter Stöhrer waren seine Schüler. In über 100 Werken aus dem Bestand der Sammlung Würth, ergänzt um einige Leihgaben, wird die Vielfalt in Grieshabers Holzschnitten deutlich. Seine Person und Arbeitsweise wird zudem durch die 1970 erschienene Publikation „die holzwege des hap grieshaber“ beleuchtet, die der Fotograf und Autor Paul Swiridoff in einem langjährigen Prozess mit dem Künstler erstellt hat und deren Entstehen anhand einer Fotodokumentation aufgezeigt wird.
Aktualisiert: 2020-11-26
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HAP Grieshaber – Totentanz von Basel

HAP Grieshaber – Totentanz von Basel
Der Holzschnittzyklus „Totentanz von Basel“ von HAP Grieshaber (1909-1981) ist ein herausragendes druckgrafisches Werk der Kunst des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1966 erstmals präsentiert – zeitgleich in Leipzig und Essen, somit also in beiden deutschen Staaten. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges und fünf Jahre nach dem Mauerbau erwies sich HAP Grieshaber, der ein eminent politischer und gesellschaftlich engagierter Künstler war, mit diesem Zyklus, der im Westen geschnitten und im Osten gedruckt und verlegt wurde, als ein Brückenbauer im geteilten Deutschland. Zum 50. Jahrestag der Erstveröffentlichung wird das bedeutende grafische Werk mit dieser Publikation der Öffentlichkeit erneut zugänglich gemacht, ergänzt durch einen kunsthistorischen Essay und persönliche Erinnerungen an den Künstler.
Aktualisiert: 2020-01-08
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TÜBINGEN poetisch heiter

TÜBINGEN poetisch heiter von Linnemann,  Friedrich
Das Buch ist eine Hommage für Tübingen, der quirligen Stadt der Dichter und Denker. In poetisch heiteren Versen werden viele weltbekannte Persönlichkeiten (Hölderlin, Kepler, Hesse, Bloch, Jens, Küng etc.), historische Gebäude (Rathaus, Stiftskirche, Nonnenhaus etc.), Sehenswürdigkeiten (Radlerkönig, Hölderlinturm, Zwingel etc.), Ereignisse (Tübinger Vertrag, Motetten, Stocherkahnfahrten etc.) sowie außergewöhnliche Eigenheiten und Geschichten liebevoll gewürdigt. Ein exakt recherchiertes Glossar gibt ausführliche Erläuterungen zu den Begriffen und Geschehnissen. 32 ganzseitige, sorgfältig erstellte Farbfotos mit zugehöriger Bildlegende veranschaulichen das mittelalterliche Flair dieser stets jungen Stadt. „Poetisch heiter“ bleibt Linnemann bis zum Schluss und reicht dem Leser die Universitätsstadt als „Schatzkästlein“ dar. (SCHWÄBISCHES TAGBLATT) Das Buch zeigt das vielfältige Tübingen von seiner besten Seite. Für Kenner eine neue Art, die Stadt zu entdecken, und für alle anderen eine Besuchsempfehlung. (BADISCHE ZEITUNG) Aus dem Gedicht und den Fotos spricht Ihre Liebe zum traditionsreichen und malerischen Tübingen. (BORIS PALMER, OBERBÜRGERMEISTER) Das Büchlein „mit dem Augenzwinkern“ ist eine heiter verträumte, luftig leichte Liebeserklärung an Tübingen. (TÜBINGER BLÄTTER) Ein etwas anderer Stadtrundgang, weil mit einem Poeten. Ein ideales Geschenk, gleichwertig wie ein Strauß Frühlingsblumen. (REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER)
Aktualisiert: 2023-03-16
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Grieshaber und die Moderne

Grieshaber und die Moderne von Ahrens,  Birgit, Eichhorn,  Herbert, Geiselhart,  Catharina, Olschowski,  Petra von, Schneider,  Kathrin, Soltek,  Stefan, Thurow,  Beate
Am 15. Februar 1909 wurde HAP Grieshaber in Oberschwaben geboren. Reutlingen, wohin der Künstler bereits als Kind kam und an dessen Hausberg er schließlich sein legendäres Domizil finden sollte, wird ihm zum 100. Geburtstag im Kunstmuseum Spendhaus die große Ausstellung „Grieshaber und die Moderne“ widmen. Die Ausstellung stellt das Schaffen des Künstlers in den Kontext der Avantgarden des 20. Jahrhunderts und zeigt ihn gleichzeitig als einen typischen Vertreter der Moderne. An circa 120 Werken Grieshabers wird die künstlerische Entwicklung dieses sicherlich bedeutendsten deutschen Holzschneiders des 20. Jahrhunderts nachgezeichnet. Grieshabers Werke werden ergänzt durch circa 50 Arbeiten derjenigen Künstler, die ihn vor allem in seinen Anfängen stark beeinflusst haben – wie etwa Paul Klee oder Lyonel Feininger – bzw. mit denen er sich später eingehend auseinandergesetzt hat. Quasi als roter Faden ziehen sich dabei diejenigen Arbeiten durch die Ausstellung, in denen Grieshaber ganz direkt wichtigen Protagonisten der Moderne seine Reverenz erwies: seine „Hommagen“ etwa an Cézanne, Chagall oder Picasso. Eine Sonderstellung nimmt sicher Pablo Picasso ein, mit dessen Werk sich Grieshaber bereits seit den späten dreißiger Jahren intensiv beschäftigt hat und der dann vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg – als der bedeutendste Vertreter jener Moderne, die der Figuration verpflichtet blieb und als ausgesprochen politischer Künstler – für ihn einen wichtigen Bezugspunkt darstellte. Diese umfassende Auseinandersetzung spiegelt sich auch in vielfältigen formalen und thematischen Bezügen. Grieshabers Bedeutung in der Kunst der Nachkriegsjahrzehnte und in der Auseinandersetzung um die Abstraktion wird vor allem durch seine Teilnahme an den ersten drei Documenta-Ausstellungen verdeutlicht, die in der Ausstellung auch dokumentiert werden. Seine Lehrtätigkeit an der Karlsruher Akademie zwischen 1955 und 1960 macht diese zu einem frühen Zentrum der Neuen Figuration. Ein Ausblick auf den Einfluss, den Grieshabers Neubewertung des Holzschnitts dann auf die Generation eines Felix Droese oder Georg Baselitz hatte, beschließt die Ausstellung.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Bestandskatalog des Städtischen Kunstmuseums Spendhaus Reutlingen / HAP Grieshaber

Bestandskatalog des Städtischen Kunstmuseums Spendhaus Reutlingen / HAP Grieshaber von Boegehold,  Franziska, Gottschlich,  Ralf, Koller,  Jacqueline
Mit Band IX ist nunmehr der dritte und letzte Teil der Bestandsverzeichnisse der Werke HAP Grieshabers in der Sammlung des Städtischen Kunstmuseums Spendhaus Reutlingen veröffentlicht. Nach den Bänden III „Holzschnitte 1932-1949“ (1994) und VIII „Holzschnitte 1950-1965“ (2009) umfasst dieser nun Grieshabers „Werke 1966-1981“. Erarbeitet wurde das Verzeichnis von Franziska Boegehold. Es umfasst 120 Seiten mit ca. 260 Farbabbildungen.
Aktualisiert: 2018-07-12
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HAP Grieshaber und die Neue Figuration

HAP Grieshaber und die Neue Figuration von Froitzheim,  Eva-Marina, Gallwitz,  Klaus, Knubben,  Jürgen, Rüth,  Bernhard
Das waren noch Zeiten. Als Akademieprofessoren von ihrer Stelle zurücktraten, wenn ihre Studierenden das Examen nicht bestanden. Und das waren noch Zeiten, als zwei Akademieschülerinnen die Prüfung nicht bestanden, weil Köpfe und Hühner auf ihren Bildern angeblich nicht zu erkennen waren. Die Rede ist von HAP Grieshaber, seinen Schülern und den späten 1950er Jahren. 1960 trat HAP Grieshaber, der den Holzschnitt in der Nachkriegszeit erneuerte, von seiner Karlsruher Professur zurück, die er erst fünf Jahre zuvor in Nachfolge von Erich Heckel angetreten hatte. „Ich habe nie gewusst, worauf es ohne Kunst ankommt“, hat Grieshaber einmal gesagt. Helmut Andreas Paul Grieshaber wurde 1909 geboren und ihm widmet der neu eröffnete Kunst Raum Rottweil nun anlässlich seines 100. Geburtstages zusammen mit seinen Schülerinnen und Schülern Horst Antes, Hans Baschang, Dieter Krieg, Heinz Schanz sowie Walter Stöhrer und Else Winnewisser eine Ausstellung. Klaus Gallwitz lässt in seinem Katalogbeitrag viel von dieser besondern Atmosphäre der Nachkriegszeit aufleben und Eva-Marina Froitzheim erläutert das spezifische Spannungsfeld von figürlichen und abstrakten Tendenzen in Karlsruhe. Dass die Figuration es in Deutschland weniger schwer hatte und nicht allein an der Wiedererkennbarkeit von Kopf und Huhn gemessen wurde, verdankt sich nicht zuletzt HAP Grieshaber und dem großen Einfluss, den er als Lehrender erreichte. Die Zeiten waren so, dass seine Schülerinnen und Schüler es dankbar aufsogen.
Aktualisiert: 2020-08-24
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Die Liebe ist ein seltsames Spiel…

Die Liebe ist ein seltsames Spiel… von Holz,  Denny, Lanfermann,  Petra, Nierhoff-Wielk,  Barbara, Schenk-Weininger,  Isabell, van Assel,  Marina
Broschüre zur gleichnamigen Ausstellung in der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen (16. April – 10. Juli 2011) Die Liebe beschäftigt seit jeher Musiker, Literaten und Bildende Künstler. Sie umfasst die Sehnsucht und den Rausch des Glücks ebenso wie die Eifersucht und das quälende Leid. Grafiken vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zu den 1960er Jahren offenbaren die unterschiedlichen künstlerischen Vorstellungen von der Liebe anhand bedeutender Positionen, darunter Max Klinger und Henri de Toulouse-Lautrec, Edvard Munch und Emil Nolde, Marc Chagall und Pablo Picasso bis hin zu HAP Grieshaber und Niki de Saint Phalle.
Aktualisiert: 2020-04-14
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Kunst auf dem Campus der Universität Regensburg

Kunst auf dem Campus der Universität Regensburg von Buchberger,  Eva, Otto,  Elisabeth, Wagner,  Christoph, Ziegler,  Walter
Gegenwartskunst am Weltkulturerbestandort Regensburg: Der Band dokumentiert und erschließt die zahlreichen Kunstwerke, die in den letzten vier Jahrzehnten im öffentlichen Raum der Universität Regensburg aufgestellt wurden. Darunter befinden sich künstlerische Arbeiten von Horst Antes, Hap Grieshaber, Johannes Itten, Fritz Koenig, Florian Lechner, Adolf Luther, Robert Schad oder Wilhelm Uhlig.
Aktualisiert: 2021-06-21
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Niemals müssig

Niemals müssig von Bausinger,  Hermann, Bergdolt,  Klaus, Bohnke,  Robert, Goltz,  Dietlinde, Hirschmüller,  Albrecht
Der Band "Niemals müßig" enthält die Vorträge aus Anlaß der Emeritierung von Professor Dr. Gerhard Fichtner am 19.12.1998 in Tübingen. Aus dem Inhalt: Abschiedsvorlesung von Gerhard Fichtner: Idee und Entwicklung der Transplantation Hermann Bausinger: Streit im Kernerhaus. Revolution als Familienproblem Dietlinde Goltz: Die Cholera im 19. Jahrhundert – ein Grund, sich zu mokieren? Klaus Bergdolt: Geisteswissenschaften an der medizinischen Fakultät Albrecht Hirschmüller, Volker Schäfer: Die Binswanger-Bestände im Universitätsarchiv Tübingen und ihre Erschließung Rudolf Mayer: HAP Grieshaber und sein Orts Sanitatis Peter Härtling: Schumanns Schatten: "Klingelfeld", eine notwendige Fiktion
Aktualisiert: 2018-11-13
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Grenzgänger

Grenzgänger von Eichhorn,  Herbert, Gottschlich,  Ralf, Grieshaber,  HAP
Aus Anlass des 100. Geburtstags des Künstlers wirft das Kunstmuseum Spendhaus einen Blick auf einen wenig bekannten Aspekt im Wirken HAP Grieshabers (1909-1981). Seit Mitte der 1960er Jahre war HAP Grieshaber regelmäßig in der DDR zu Gast. 1965 hatte er auf der Internationalen Buchkunst-Ausstellung einen Preis gewonnen, was ihm zunächst in Fachkreisen eine gewisse Bekanntheit verschaffte. Daran anknüpfend bemühte sich Rudolf Mayer vom Verlag der Kunst Dresden bei HAP Grieshaber um eine kleine Edition originalgrafischer Arbeiten, nicht ahnend, was sich daraus entwickeln würde. Grieshaber schuf dafür eines seiner umfangreichsten und populärsten Werke – die vierzigteilige Farbholzschnittfolge Totentanz von Basel. Die Motive entworfen und geschnitten von Grieshaber auf der Achalm, die Lettern gestaltet vom Leiter der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst Albert Kapr, geschnitten von dessen Studenten und gedruckt von Louis Schröder, stellte das 1966 veröffentlichte Werk eine gesamtdeutsche Erfolgsgeschichte dar. In den Folgejahren reiste Grieshaber häufig in die DDR und veröffentlichte weitere Publikationen in ostdeutschen Verlagen, so unter anderem zu Pablo Nerudas Gedichtband Aufenthalt auf Erden, die Mappe Christian Wagner / Schartige Sense sowie acht Holzschnitte zu Stephan Hermlins Städte-Balladen. Sogar das erste Werkverzeichnis Grieshabers wurde in der DDR von Horst Zimmermann und Karl-Heinz Kukla erarbeitet und 1978 herausgegeben. Nicht wenige Zeitgenossen auf beiden Seiten der innerdeutschen Grenze begegneten Grieshabers Wirken argwöhnisch oder gar mit offener Ablehnung und manches Projekt scheiterte. Dennoch konnten seine Werke in zahlreichen Ausstellungen präsentiert und in namhafte grafische Sammlungen der DDR aufgenommen werden. Die Betonung des humanistischen Erbes und der gemeinsamen Kultur- und Kunsttraditionen der beiden deutschen Staaten über aktuelle politische Differenzen hinweg war Grieshaber vorrangiges Anliegen. Er übte sich in einer stillen Kulturdiplomatie, die dazu beitrug, Barrieren zu überwinden. Eine gemeinsame deutsche Zukunft war seine Utopie, die neun Jahre nach seinem Tod eine ungeahnte neue Chance erhalten sollte.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Briefe durch die Mauer

Briefe durch die Mauer von Bloch,  Jan R, Frommann,  Anne, Schröter,  Welf
In mehr als zweihundert Schriftstücken zeigt sich in diesem Band ein deutscher-deutscher Briefwechsel der besonderen Art, der hier zum ersten Mal fast vollständig zugänglich gemacht wird. Zwischen 1954 und 1994 gingen „Briefe durch die Mauer“ von Leipzig nach Tübingen, von Tübingen nach Leipzig. Der Philosoph Ernst Bloch, die Architektin Karola Bloch, der Philosoph Jürgen Teller und die Galeristin Johanna Teller pflegten ihre Freundschaft und tauschten ihre politisch-philosophischen Meinungen aus. Opposition-Ost im Dialog mit Opposition-West sandte Botschaften unter den Decknamen „Marcion“, „Polonia“, „Tellheim“ und „Minna von Barnhelm“ zum Teil verschlüsselt, um die DDR-Zensur zu verwirren. Sie folgen dem Tellheim-Leitmotiv „Von der Macht Blochscher Philosophie so absolut gefangen“. Sie stoppen ein Jahr vor Jürgen Tellers Tod. 1977 war Ernst Bloch gestorben und im Sommer 1994 endete das Leben von Karola Bloch. Mit der Veröffentlichung des Briefwechsels in diesem Band entsteht zugleich ein Impuls für eine Erweiterung der Rezeption der Werke von Jürgen Teller, der in Leipzig als Schüler Blochs unter der Drangsalierung der DDR-Staatssicherheit zu leiden hatte, nachdem die Blochs 1961 die DDR kurz vor der Schließung der Mauer verlassen hatten. „Es gibt viel zu tun mit dem vollendeten Werk, damit es nicht ,fertig gemacht‘ wird zum schnellen Gebrauch oder zur abgetanen Gestalt. Ich will dabei helfen. Der revolutionäre Geist Ernst Blochs wird sich durchsetzen, aber nur mit denen, die ihn begreifen und verwirklichen“ (Jürgen Teller).
Aktualisiert: 2022-11-14
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