Der österreichische Ökonom und Sozialphilosoph Friedrich August von Hayek gilt den einen als geistiger Vater eines neoliberalen Marktfundamentalismus, den anderen als unbeirrbarer Verfechter der Freiheit. Iris Karabelas stellt die Rezeption des umstrittenen Wirtschaftstheoretikers in der Bundesrepublik erstmals umfassend dar. Dabei zeigt sie, dass Hayeks Ideen nicht selten instrumentalisiert wurden, eigneten sie sich doch hervorragend als Waffe im ideologischen Kampf gegen die Linke. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wünschenswert gerade heute eine Versachlichung der ideologisch aufgeladenen Diskussion um den Neoliberalismus ist.
Aktualisiert: 2023-05-14
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Der österreichische Ökonom und Sozialphilosoph Friedrich August von Hayek gilt den einen als geistiger Vater eines neoliberalen Marktfundamentalismus, den anderen als unbeirrbarer Verfechter der Freiheit. Iris Karabelas stellt die Rezeption des umstrittenen Wirtschaftstheoretikers in der Bundesrepublik erstmals umfassend dar. Dabei zeigt sie, dass Hayeks Ideen nicht selten instrumentalisiert wurden, eigneten sie sich doch hervorragend als Waffe im ideologischen Kampf gegen die Linke. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wünschenswert gerade heute eine Versachlichung der ideologisch aufgeladenen Diskussion um den Neoliberalismus ist.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Freiheit ist der zentrale Bezugspunkt für klassisch liberale und neoliberale Denkansätze. Die reduktionistische Definition einzelner Freiheiten durch neoliberale DenkerInnen hat Freiheit allerdings zu einem Propagandainstrument für die «Gesellschaft freier Menschen» gemacht. Durch die Verleugnung normativer Werte im neoliberalen Diskurs wird Freiheit völlig isoliert dargestellt und verliert damit jegliche moralische Fundierung. Friedrich August von Hayek ist zentraler Vordenker eines neoliberalen Freiheitskonzepts und war zugleich maßgeblich an der Entwicklung und Verbreitung neoliberaler Ideen beteiligt. Diese Arbeit beleuchtet die Fundierungen und zentralen Argumentationslinien seiner «neoliberalen Sozialtheorie» und zeigt Ansatzpunkte für ein emanzipatorisches Freiheitskonzept auf.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Gibt es eine Neubesinnung in der ökonomischen Wissenschaft? In dieser Arbeit wird die Entwicklung eines handlungstheoretischen Paradigmas in unterschiedlichen nationalökonomischen Schulrichtungen untersucht: Verstehen (im Gegensatz zu erklären), teleologische/kreative Handlungen (im Gegensatz zu mechanisch-kausalen Gesetzen), maps und Konstrukte des Denkens (im Gegensatz zur Optimierung) sind seine vorläufig definierten Säulen. Das Problem wird zunächst aus dogmengeschichtlicher Perspektive betrachtet: untersucht werden die ältere (Roscher, Hildebrand, Knies) und die jüngere Historische Schule (Schmoller) in Deutschland, der "alte" Institutionalismus in den USA (vor allem Veblen und Commons) und schließlich die Österreichische Schule (Menger, Böhm-Bawerk, Wieser, Mises, Hayek). Anschließend werden die gegenwärtigen Verfechter dieser Schulen betrachtet. Ein wesentliches Ziel der Arbeit ist zu zeigen, dass diese Ansätze auf der Ebene der allgemeinen Theoriebildung leistungsstark sind und ihnen nicht nur deskriptive und zeitbedingte wirtschaftspolitische Relevanz zukommt.
Aktualisiert: 2021-10-21
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Der internationale Handel ist trotz teilweiser Zollreduktionen im Rahmen der WTO noch immer durch viele sichtbare und verdeckte Eingriffe geprägt. Hierfür fehlt jedoch meist die wohlfahrtsökonomische Begründung. Da freier Handel aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive zahlreiche Vorteile birgt, stellt sich die Frage nach möglichen Durchsetzungsmechanismen für die Handelsliberalisierung. Während externen Lösungen auf internationaler Ebene die nötige Rechtsdurchsetzung fehlt, ermöglichen interne, sog. evolutorische Mechanismen kooperatives Verhalten zwischen den Ländern. Dies zeigt sich auch verschiedentlich in der Wirtschaftsgeschichte. Stefanie Krause analysiert die Wirkungsweise evolutorischer Mechanismen und findet heraus, dass verschiedene Voraussetzungen für ihre Wirksamkeit im internationalen Handel erkennbar sind. Interessanterweise wirken sie auch im Rahmen der WTO, die auf den ersten Blick als eine externe Institution wahrgenommen wird. Diese Beobachtung eröffnet positive Aussichten für die evolutorische Handelsliberalisierung – es gibt jedoch auch Stolpersteine: Der ambivalente Charakter von Antidumpingmaßnahmen sowie große Unterschiede in den Faktorproportionen und -spezifitäten zwischen den Volkswirtschaften können die evolutorische Herausbildung von Freihandel hemmen. Dennoch eröffnet die Stärkung von sich selbst durchsetzenden Mechanismen auf internationaler Ebene durch die Integration evolutorischer Elemente in externe Institutionen wie die WTO optimistische Aussichten fu?r eine liberalere Handelspolitik.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Freiheit ist der zentrale Bezugspunkt für klassisch liberale und neoliberale Denkansätze. Die reduktionistische Definition einzelner Freiheiten durch neoliberale DenkerInnen hat Freiheit allerdings zu einem Propagandainstrument für die «Gesellschaft freier Menschen» gemacht. Durch die Verleugnung normativer Werte im neoliberalen Diskurs wird Freiheit völlig isoliert dargestellt und verliert damit jegliche moralische Fundierung. Friedrich August von Hayek ist zentraler Vordenker eines neoliberalen Freiheitskonzepts und war zugleich maßgeblich an der Entwicklung und Verbreitung neoliberaler Ideen beteiligt. Diese Arbeit beleuchtet die Fundierungen und zentralen Argumentationslinien seiner «neoliberalen Sozialtheorie» und zeigt Ansatzpunkte für ein emanzipatorisches Freiheitskonzept auf.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Lars Gertenbach verknüpft auf innovative Weise die Analyse von Foucaults Konzept der Gouvernementalität mit einer Lektüre der Texte neoliberaler Ökonomen, allen voran denen Friedrich August von Hayeks. Mit der historischen Rekonstruktion des neoliberalen Programms bestimmt Gertenbach dessen ökonomische und erkenntnistheoretische Basis. Dabei zeigt er den tiefen epistemologischen Bruch zwischen klassischem Liberalismus und
Neoliberalismus und die daraus resultierenden weitreichenden gesellschaftstheoretischen, kulturellen und sozialpolitischen
Konsequenzen auf. Diese kritische Analyse der politischen Ökonomie des Neoliberalismus stellt zugleich die kultursoziologische Dimension und die zeitdiagnostische Bedeutung des Gouvernementalitätskonzeptes heraus.
Lars Gertenbach ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie in Jena. Studium der Soziologie, Politikwissenschaft
und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Göttingen und Freiburg
Aktualisiert: 2022-01-19
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Band 6.2 – er bildet den Abschluss des insgesamt acht Lieferungen umfassenden Sammelwerkes zur Geschichte der österreichischen Humanwissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert – bezieht sich vor allem auf bedeutende Vertreter der Religionsphilosophie und Religionswissenschaft, der Metaphysik, der Geschichtsphilosophie und Weltanschauungsanalyse sowie auf ein breites Spektrum der praktischen Philosophie, welches Ethik, Sozialphilosophie und Rechtstheorie umfasst.Wie im ersten Teilband von Band 6, so wird auch im zweiten darauf geachtet, dass ganz unterschiedlichen philosophischen Strömungen Rechnung getragen wird. Die Darstellung reicht daher vom Kritizismus und dem böhmischen Reformkatholizismus über die Phänomenologie, den Positivismus und den Austromarxismus bis hin zu jüngeren Formen der Transzendentalphilosophie sowie zum Kritischen Rationalismus. Dabei rücken immer wieder auch andere Disziplinen, wie etwa Volkswirtschaftslehre und Psychologie, aufgrund verwandter methodologischer Orientierungen in den Blick.Abgeschlossen wird der Band durch ein auf das komplette Sammelwerk bezogenes Namenregister.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Die gegenwärtige Krise ist mehr als eine Krise der Wirtschaft. Sie ist auch eine Krise des neoliberalen Projekts, das die Wirtschaft und die Gesellschaft nachhaltig verändert hat. Es beruht auf dem vorbehaltlosen Glauben an den ‚freien Markt‘, an die Selbstregulierung eines blinden Mechanismus und an die segensreichen Wirkungen der Marktkräfte. Ziel des Buches ist es,
- den gemeinsamen Kern, der den unterschiedlichen marktradikalen Denkrichtungen zugrunde liegt, herauszuarbeiten,
- die neoliberale Epoche von früheren Stadien zu unterscheiden,
- den Einfluss von Theorien auf den öffentlichen Diskurs zu untersuchen, und
- ihre Durchsetzung auch im Zusammenhang mit einem Meinungsklima zu sehen, zu dem ÖkonomInnen aktiv beigetragen haben.
Mehrere Autoren analysieren die neoliberalen Denkformen und Diskurse, indem sie auf die theoretischen Konzeptionen eines hegemonialen Projekts (in der Tradition von Gramsci) bzw. eines dominanten Diskurses (in der Tradition von Foucault) Bezug nehmen. Hier wird das ursprüngliche Vorhaben von August Friedrich Hayek und seiner Mitstreiter in der Mont Pélerin Society sichtbar. Dieser Aspekt wird in diesem Band durch theoretische Überlegungen ergänzt: Welche Konzepte, Vorstellungen, Metaphern oder Bilder lagen bzw. liegen dem neoliberalen Diskurs stillschweigend zugrunde? Welches sind die Entstehungsbedingungen und historischen Hintergründe dieser Bilder? Welche wirtschaftswissenschaftlichen Theorien, welche Ethik und welches Wissenschaftsverständnis lag (und liegt) dem marktradikalen Denken zugrunde? Welche Formen und Ausprägungen können in ausgewählten gesellschaftlichen Bereichen beobachtet werden?
Aktualisiert: 2021-09-29
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Angesichts einer immer dichteren Vernetzung der europäischen Staaten auf den verschiedensten Gebieten sind die Wissenschaften in zunehmendem Maße aufgefordert, ihre nationale Tradition zu reflektieren und deutend zu erklären.Die auf sechs Bände angelegte Geschichte der österreichischen Humanwissenschaften, durch welche der Zeitraum von ca. 1800 bis in die 70er Jahre des nun zu Ende gehenden Jahrhunderts erfasst wird, soll diesem Erfordernis Rechnung tragen. In den Beiträgen von über siebzig Fachgelehrten kommen jene Disziplinen, die sich auf den Menschen in seiner biologischen, psychischen, sozialökonomischen, politischen und geschichtlich-kulturellen Verfasstheit beziehen, zur Sprache. Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf infolge der Zeitumstände weitgehend unbeachtet gebliebene, jedoch originäre Leistungen österreichischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen.Der jetzt erscheinende Teilband 3.2 ist einer Domäne österreichischen sozialwissenschaftlichen Denkens gewidmet: den grundlegenden Leitideen und Problemlösungsversuchen der Wirtschaftswissenschaften sowie der Staatslehre und Rechtstheorie. Gelehrten wie C. Menger, F. v. Wieser, E. v. Böhm-Bawerk, J. A. Schumpeter, O. Morgenstern, F. A. v. Hayek, B. Bolzano, L. Gumplowicz, O. Bauer, A. H. Fried, F. A. v. Zeiller, E. Ehrlich,H. Kelsen und A. Merkl wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt; ferner auch den Umständen und Wirkungen der Emigration von Vertretern der genannten Wissenschaftsdisziplinen in den 1930er Jahren.
Aktualisiert: 2022-01-14
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Der österreichische Ökonom und Sozialphilosoph Friedrich August von Hayek gilt den einen als geistiger Vater eines neoliberalen Marktfundamentalismus, den anderen als unbeirrbarer Verfechter der Freiheit. Iris Karabelas stellt die Rezeption des umstrittenen Wirtschaftstheoretikers in der Bundesrepublik erstmals umfassend dar. Dabei zeigt sie, dass Hayeks Ideen nicht selten instrumentalisiert wurden, eigneten sie sich doch hervorragend als Waffe im ideologischen Kampf gegen die Linke. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie wünschenswert gerade heute eine Versachlichung der ideologisch aufgeladenen Diskussion um den Neoliberalismus ist.
Aktualisiert: 2023-04-09
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