Die Erwerbungsgeschichte des Heroons von Trysa

Die Erwerbungsgeschichte des Heroons von Trysa von Szemethy,  Hubert D.
Das auf Rückforderungsansprüche der Türkei zurückgehende Projekt versucht, die Erwerbungsgeschichte des sog. Heroons von Trysa so lückenlos wie möglich darzustellen. Dessen Entdeckung in der damals unwegsamen Bergwelt Lykiens gelang im Jahr 1841 dem Posener Gymnasiallehrer Julius August Schönborn. Nach seinem Tod geriet das Heroon allerdings wieder in Vergessenheit. Erst eine von Otto Benndorf im Jahr 1881 im Auftrag des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht ausgerichtete Expedition fand dieses lykische Grabmonument wieder. Bereits im folgenden Jahr wurden im Zuge einer weiteren Expedition Ausgrabungen durchgeführt und die Relieffriese abgenommen. Die vertraglich vereinbarte Teilung der Funde führte im September 1882 zunächst zur Überlassung von einem Drittel der Reliefs an die Expedition. In Nachverhandlungen wurden den österreichischen Forschern dann jedoch alle reliefierten Friesblöcke zugesprochen, weil man von türkischer Seite darauf hinwies, dass „Zusammengehöriges nicht zu trennen“ sei. Zunächst noch vor Ort verbliebene kolossale Stücke gelangten schließlich im Jahr 1884 nach Wien. Seither werden die Funde im Kunsthistorischen Museum verwahrt.
Aktualisiert: 2020-03-16
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DAS HEROON VON TRYSA. Bd. 2 Bildband

DAS HEROON VON TRYSA. Bd. 2 Bildband von LANDSKRON ,  Alice
Das Heroon von Trysa ist eines der außergewöhnlichsten Grabdenkmäler aus klassischer Zeit in Lykien/Türkei. Die vier Umfassungsmauern der Temenosanlage waren über eine Länge von mehr als 211 Metern mit figürlichen Friesen geschmückt. Die Ergebnisse der ersten intensiven Beschäftigung mit dem Heroon von Trysa wurden in der Publikation von Otto Benndorf und George Niemann im Jahre 1889 vorgelegt. Benndorfs Interesse an dem Denkmal geht auf die Berichte der Forschungsreisen des Posener Gymnasiallehrers Julius August Schönborn zurück, dem eigentlichen Entdecker des Heroons. Das Monument wurde von Benndorf und seinem Expeditionsteam als nahezu intaktes Grabensemble wiederentdeckt. Die Friese wurden nach Wien verbracht und zählen heute zu den wichtigsten archäologischen Denkmälern im Kunsthistorischen Museum. Das Ziel der vorliegenden Studie ist eine detaillierte Analyse und Interpretation der Friese und des gesamten Monuments. Die einzelnen Friesreihen werden nach ikonographischen, typologischen und stilistischen Kriterien abgefragt, wodurch eine zeitliche Einordnung der Friese und damit eine Datierung des Grabmonuments in die Zeit um 400 v. Chr. erbracht werden kann. Ikonographische Vorbilder sind nicht nur in der Bauplastik bzw. auf tektonischen Friesen zu finden, sondern auch in der Vasenmalerei. Außerdem haben nicht nur bildhauerische Traditionen griechischer Denkmäler bzw. Künstler die Entwürfe der Friese geprägt, sondern viele Elemente weisen auch einen Einfluss aus der Bilderwelt des Orients auf. Fragen zur kulturellen Identität hinsichtlich der Benutzung von übernommenen Bildern für die Selbstrepräsentation des Grabherrn werden ebenso diskutiert wie ikonographische Tradition, die Beurteilung des Stils oder der Umgang mit Vorlagen. Die Studie versucht, der Komplexität des Denkmals mit seiner vielfältigen Bilderwelt gerecht zu werden und das Monument innerhalb der Klassik des 5./4. Jhs. v. Chr. zu positionieren. Die Aufarbeitung des Bildschmucks sowie die Untersuchung der baulichen Anlage des Denkmals und dessen Stellung in der Kunst und Architektur Lykiens im 4. Jh. v. Chr. bringt neue Aufschlüsse zu Fragen von Identitäten, der Erschließung von Bildern griechischer und griechischlykischer Mythen und der Rezeption von Stilformen griechischer und lykischer Denkmäler. Inwiefern die mythologischen Bilder und anderen Darstellungen der Friese des Heroons Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen und Werte des Auftraggebers bzw. Grabherrn zulassen, ist ebenfalls Gegenstand der Untersuchung. Die Auswahl des Bildprogrammes und der Umgang mit Bildern aus unterschiedlichen Traditionen werden in Bezug auf die historische Bedeutung und die Vorstellung von Jenseitsbegleitenden Bildern diskutiert. Der erste Band des zwei-bändigen Werks umfasst die Einleitung, Forschungsgeschichte, die typologische und ikonographische Analyse der Friese, die Kapitel zum Stil und zur Interpretation des Heroons von Trysa, sowie den Katalog mit der Beschreibung der Figurenfriese. Der zweite Band beinhaltet die Abbildungen, die Beilagen, Tabellen sowie die Abbildungsverzeichnisse, die Abkürzungen und die Bibliographie.
Aktualisiert: 2023-04-11
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DAS HEROON VON TRYSA. Bd. 1 Textband

DAS HEROON VON TRYSA. Bd. 1 Textband von LANDSKRON ,  Alice
Das Heroon von Trysa ist eines der außergewöhnlichsten Grabdenkmäler aus klassischer Zeit in Lykien/Türkei. Die vier Umfassungsmauern der Temenosanlage waren über eine Länge von mehr als 211 Metern mit figürlichen Friesen geschmückt. Die Ergebnisse der ersten intensiven Beschäftigung mit dem Heroon von Trysa wurden in der Publikation von Otto Benndorf und George Niemann im Jahre 1889 vorgelegt. Benndorfs Interesse an dem Denkmal geht auf die Berichte der Forschungsreisen des Posener Gymnasiallehrers Julius August Schönborn zurück, dem eigentlichen Entdecker des Heroons. Das Monument wurde von Benndorf und seinem Expeditionsteam als nahezu intaktes Grabensemble wiederentdeckt. Die Friese wurden nach Wien verbracht und zählen heute zu den wichtigsten archäologischen Denkmälern im Kunsthistorischen Museum. Das Ziel der vorliegenden Studie ist eine detaillierte Analyse und Interpretation der Friese und des gesamten Monuments. Die einzelnen Friesreihen werden nach ikonographischen, typologischen und stilistischen Kriterien abgefragt, wodurch eine zeitliche Einordnung der Friese und damit eine Datierung des Grabmonuments in die Zeit um 400 v. Chr. erbracht werden kann. Ikonographische Vorbilder sind nicht nur in der Bauplastik bzw. auf tektonischen Friesen zu finden, sondern auch in der Vasenmalerei. Außerdem haben nicht nur bildhauerische Traditionen griechischer Denkmäler bzw. Künstler die Entwürfe der Friese geprägt, sondern viele Elemente weisen auch einen Einfluss aus der Bilderwelt des Orients auf. Fragen zur kulturellen Identität hinsichtlich der Benutzung von übernommenen Bildern für die Selbstrepräsentation des Grabherrn werden ebenso diskutiert wie ikonographische Tradition, die Beurteilung des Stils oder der Umgang mit Vorlagen. Die Studie versucht, der Komplexität des Denkmals mit seiner vielfältigen Bilderwelt gerecht zu werden und das Monument innerhalb der Klassik des 5./4. Jhs. v. Chr. zu positionieren. Die Aufarbeitung des Bildschmucks sowie die Untersuchung der baulichen Anlage des Denkmals und dessen Stellung in der Kunst und Architektur Lykiens im 4. Jh. v. Chr. bringt neue Aufschlüsse zu Fragen von Identitäten, der Erschließung von Bildern griechischer und griechischlykischer Mythen und der Rezeption von Stilformen griechischer und lykischer Denkmäler. Inwiefern die mythologischen Bilder und anderen Darstellungen der Friese des Heroons Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen und Werte des Auftraggebers bzw. Grabherrn zulassen, ist ebenfalls Gegenstand der Untersuchung. Die Auswahl des Bildprogrammes und der Umgang mit Bildern aus unterschiedlichen Traditionen werden in Bezug auf die historische Bedeutung und die Vorstellung von Jenseitsbegleitenden Bildern diskutiert. Der erste Band des zwei-bändigen Werks umfasst die Einleitung, Forschungsgeschichte, die typologische und ikonographische Analyse der Friese, die Kapitel zum Stil und zur Interpretation des Heroons von Trysa, sowie den Katalog mit der Beschreibung der Figurenfriese. Der zweite Band beinhaltet die Abbildungen, die Beilagen, Tabellen sowie die Abbildungsverzeichnisse, die Abkürzungen und die Bibliographie.
Aktualisiert: 2023-04-11
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