Historische Berufsbildungsforschung

Historische Berufsbildungsforschung von Götzl,  Mathias, Kaiser,  Franz
Jeder Wissenschaftsdisziplin hilft ein Bewusstsein ihrer Geschichte und die Kenntnis ihrer Vielfalt, Paradigmen und Entwicklungsmöglichkeiten. Darauf basierend können Forschende ihr spezifisches Potential, Wissen und Handlungsrepertoire entfalten. Dabei ist Geschichtsschreibung und historische Berufsbildungsforschung immer zugleich selbst gefangen in ihrer je eigenen Zeit, beschränkt durch die Perspektiven der Personen, die sich an dem Rückblick beteiligen. Das macht Geschichte auch immer zur Geschichte der Herrschenden, die eine spezifische Perspektive und die mit ihr verbundene Forschung schreibend tradieren. Deshalb ist Vielfalt für die historische Berufsbildungsforschung so wertvoll, weil sie sich gegen verengte, eindimensionale Retrospektive stellt, gewissermaßen in die Ritzen und Fugen der Zeit schauen lässt. Basierend auf einer Tagung der Herausgeber im September 2019 zu „Retrospektiven, Perspektiven & Synergien einer Historischen Berufsbildungs- und Wissenschaftsforschung“ an der Universität Rostock, entfaltet sich die Bandbreite der historischen Berufsbildungsforschung. Der Band vereint paradigmatische, mal stärker biografischen Zugänge sowie systemisch-gesellschaftspolitische und schließlich Analysen zur Genese der Wissenschaftsdisziplin. In den Beiträgen wird dem Einfluss von Einzelpersönlichkeiten und Forschungsparadigmen ebenso wie dem von Bildungssystemen am Beispiel der DDR, Skandinaviens und der bundesdeutschen Bildungspolitik nachgegangen. Vereint sind sowohl Beiträge zur Entstehung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik, zur Rekonstruktion der Benachteiligtenförderung, Soziökonomie, Pflegedidaktik und Frauenforschung als auch Analysen berufsspezifischer Betrachtungen am Beispiel des Druckgewerbes, der Offiziere und der Ausbilder*innen. Die Rostocker Berufspädagogik möchte neugierig machen auf forschende Entdeckung der Geschichten in der Geschichte eines politisch-pädagogischen Gestaltungsfeldes zwischen Wirtschafts- und Bildungssystem.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Historische Berufsbildungsforschung

Historische Berufsbildungsforschung von Götzl,  Mathias, Kaiser,  Franz
Jeder Wissenschaftsdisziplin hilft ein Bewusstsein ihrer Geschichte und die Kenntnis ihrer Vielfalt, Paradigmen und Entwicklungsmöglichkeiten. Darauf basierend können Forschende ihr spezifisches Potential, Wissen und Handlungsrepertoire entfalten. Dabei ist Geschichtsschreibung und historische Berufsbildungsforschung immer zugleich selbst gefangen in ihrer je eigenen Zeit, beschränkt durch die Perspektiven der Personen, die sich an dem Rückblick beteiligen. Das macht Geschichte auch immer zur Geschichte der Herrschenden, die eine spezifische Perspektive und die mit ihr verbundene Forschung schreibend tradieren. Deshalb ist Vielfalt für die historische Berufsbildungsforschung so wertvoll, weil sie sich gegen verengte, eindimensionale Retrospektive stellt, gewissermaßen in die Ritzen und Fugen der Zeit schauen lässt. Basierend auf einer Tagung der Herausgeber im September 2019 zu „Retrospektiven, Perspektiven & Synergien einer Historischen Berufsbildungs- und Wissenschaftsforschung“ an der Universität Rostock, entfaltet sich die Bandbreite der historischen Berufsbildungsforschung. Der Band vereint paradigmatische, mal stärker biografischen Zugänge sowie systemisch-gesellschaftspolitische und schließlich Analysen zur Genese der Wissenschaftsdisziplin. In den Beiträgen wird dem Einfluss von Einzelpersönlichkeiten und Forschungsparadigmen ebenso wie dem von Bildungssystemen am Beispiel der DDR, Skandinaviens und der bundesdeutschen Bildungspolitik nachgegangen. Vereint sind sowohl Beiträge zur Entstehung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik, zur Rekonstruktion der Benachteiligtenförderung, Soziökonomie, Pflegedidaktik und Frauenforschung als auch Analysen berufsspezifischer Betrachtungen am Beispiel des Druckgewerbes, der Offiziere und der Ausbilder*innen. Die Rostocker Berufspädagogik möchte neugierig machen auf forschende Entdeckung der Geschichten in der Geschichte eines politisch-pädagogischen Gestaltungsfeldes zwischen Wirtschafts- und Bildungssystem.
Aktualisiert: 2020-12-16
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Die Hamburgische Handlungs-Akademie

Die Hamburgische Handlungs-Akademie von Büsch,  Johann G, Kiesel,  E, Pott,  Klaus F, Zabeck,  Jürgen
Die Hamburgische Handlungs-Akademie, im Jahre 1768 gegründet und nach rund 30jährigem Bestehen kurz vor dem Ende des 18. Jahrhunderts erloschen, besitzt in der Geschichte der kaufmännischen Berufserziehung eine festen Platz. Gleiches gilt für ihren Leiter, den Mathematikprofessor am Akademischen Gymnasium, Johann Georg Büsch (1728 ?- 1800). Er hatte dem Hamburger Kaufmann Friedrich Christoph Wurmb ?Beistand geleistet? als dieser in Verfolgung privatwirtschaftlicher Interessen den Plan an ihn herantrug, ?zur Handlung bestimmte Jünglinge? in einem speziellen Institut theoretisch und praktisch zu qualifizieren. Schon 1771 übernahm Büsch nach Wurmbs Fallissement neben der organisatorischen und pädagogischen auch die volle unternehmerische Verantwortung. Im Zeichen der aktuellen Bemühungen der Wirtschaftspädagogik, sich ihrer historischen Dimension zu versichern, soll mit diesem Band der Zugang zu Realität und Selbstverständnis der bedeutendsten kaufmännischen Lehranstalt des 18. Jahrhunderts neu erschlossen werden. Die ausgewählten Texte, die über ihre Entstehung und Entwicklung sowie über ihr didaktisches Konzept und seinen Wandel Auskunft geben, werden von den Herausgebern in einen weiteren Zusammenhang gerückt. Während die Einleitung die Handlungs-Akademie unter Rekurs auf die Persönlichkeit ihres Leiters und ihres sozialgeschichtlichen Rahmens unter dem Aspekt der Gegenwartsbedeutsamkeit interpretiert, wird sie im Nachwort in den Kontext des kaufmännischen Unterrichts im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts gestellt.
Aktualisiert: 2021-04-09
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Deutscher Ausschuß für Technisches Schulwesen

Deutscher Ausschuß für Technisches Schulwesen von Herkner,  Volkmar
Vor etwa einhundert Jahren begann sich in den Industrieunternehmen des Deutschen Reichs eine eigenständige Ausbildung der Maschinenarbeiter zu formieren. Im Zuge der Entwicklung, sich bei der Suche neuer Arbeitskräfte nicht mehr nur auf handwerklich Ausgebildete zu stützen, entstand der Deutsche Ausschuss für Technisches Schulwesen, kurz DATSCH. Er wurde im Jahre 1908 unter massgeblicher Initiative des Vereines Deutscher Ingenieure (VDI) gegründet. Dieser Ausschuss entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einer der wichtigsten Institutionen im Bereich der gewerblich-technischen und insbesondere der metalltechnischen beruflichen Bildung. Noch in der Zeit des Deutschen Kaiserreichs konstituiert, überstand er den Ersten Weltkrieg und erlebte während der Weimarer Republik einen grossen Zulauf. Scheinbar problemlos passte er sich ab 1933 der nationalsozialistischen Diktatur an. Im so genannten "Dritten Reich" wurde der DATSCH schliesslich zu einem Reichsinstitut für Berufsausbildung in Handel und Gewerbe politisch aufgewertet. Doch mit dem Ende dieser Diktatur wurde 1945 auch das Reichsinstitut aufgelöst, wenngleich die Arbeiten dieser Einrichtung noch lange nachwirkten. In dem Band wird - eingebettet in den jeweiligen gesellschaftspolitischen Kontext - der Deutsche Ausschuss für Technisches Schulwesen umfassend und zugleich punktuell vertiefend kritisch beleuchtet. So wird analysiert, welche Bedingungen die Gründung und Etablierung des DATSCH förderten, welche Arbeiten dieser auf dem Gebiet der metalltechnischen Bildung leistete und wie daran nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Neugestaltung in den beiden deutschen Staaten angeschlossen wurde. Der Autor betrachtet anhand vieler historischer Fakten und zeitgenössischer Aussagen das über 30-jährige Wirken dieses Ausschusses und seinen Einfluss auf die Entwicklung der beruflichen Bildung. Neben einer ausführlichen Darstellung zum Werdegang des DATSCH wird sich dabei vor allem den Arbeiten zu den Lehrgängen und zur Ordnung der Berufe in den 1920er und 1930er Jahren zugewandt. Aufgrund der Bedeutung des Metallgewerbes rückt in diesem Zusammenhang der Verfasser nicht zufällig gerade die Metallberufe und an deren Spitze den Maschinenschlosser in den Mittelpunkt. Doch der geschichtliche Exkurs führt noch weiter und endet nach Betrachtungen über das Zentralinstitut für Berufsbildung der DDR und das Bundesinstitut für Berufsbildung erst in der Gegenwart. Nachdem der DATSCH als Untersuchungsgegenstand bislang in der historisch angelegten berufspädagogischen und berufswissenschaftlichen Forschung keineswegs eine angemessene Beachtung gefunden hat, liegt nunmehr ein Band vor, der eine Lücke füllt: eine Untersuchung, die den DATSCH mit seinen vielseitigen Facetten in der gesamten Schaffens- und auch Wirkenszeit erfasst. Entstanden ist eine erste umfassende Darstellung zum Deutschen Ausschuss für Technisches Schulwesen und zugleich ein wichtiger Beitrag über rund einhundert Jahre bewegter Berufsbildungsgeschichte.
Aktualisiert: 2020-12-04
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