1931 hielt Horkheimer seine Antrittsvorlesung. Voraussetzung für die von ihm repräsentierte philosophische Auffassung der Verbindung von Theorie und Praxis war die organische Zusammenarbeit von Philosophen und von vielen Spezialisten auf dem Gebiet der verschiedenen Sozialwissenschaften, wie z.B. Philosophie, Soziologie, Politologie, Nationalökonomie, Geschichte und Psychologie. Dieser Art Forschungen führen über die Fachgrenzen hinweg und was aus ihnen resultiert ist nichts anderes als eine interkulturelle und interideologische Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen und politischen kardinalen Problemen unserer Epoche.
Als das letzte Ziel der Sozialphilosophie gilt für Horkheimer die philosophische Deutung des Schicksals des Menschen, insofern sie nicht bloß Individuen, sondern Mitglieder einer Gemeinschaft sind. Gemäß dieser Auffassung hat sich die Sozialphilosophie in erster Linie mit Phänomenen zu beschäftigen, die nur im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Leben der Menschen zu verstehen sind, wie z.B. Staat, Recht, Wirtschaft, Moralität, Religion d.h. mit der gesamten intermateriellen und intrakulturellen Sphären des gesellschaftliche Lebens. In seinem Essay Vernunft und Selbsterhaltung vertritt Horkheimer die Meinung, daß von der Vernunft heutzutage nicht viel übriggeblieben sei. Positivismus, Skeptizismus, Pragmatismus hätten den Begriff der Vernunft systematisch abgebaut. Keine der Kategorien des uns aus dem 18. und 19. Jahrhunderts bekannten Rationalismus habe überlebt. Wenigstens in einer Sache bleibt Horkheimer konsequent. Die Wahrheit kann verändert werden, man kann sie minimalisieren, aber man kann sie nicht destruieren. Die multikulturelle Identität jedes Individuums wird in der Wechselwirkung mit seinem gesellschaftlichem Umfeld aufs neue geprägt, aber sie wird nicht begraben werden.
Zum Autor
Zvi Rosen, geboren in der freien Stadt Danzig Nach dm Krieg mußte ich die versäumte Ausbildung nachholen. 1957 erwarb er an der Universität Warschau den Dr. Ph. sein Doktorvater war Leszek Kolakowski, der berühmteste polnische Philosoph der Nachkriegszeit. Zum außerordentlichen Professor der Universität in Tel-Aviv Anfang der 70. Jahre befördert, hatte er seit 1980 eine ordentliche Professur inne. Seit 1975 bekleidete er viele Gastprofessuren, hauptsächlich in den USA, in Deutschland und Polen. 1995 wurde er emeritiert.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Theodor W. Adorno (1903-1969), einer der bedeutendsten Vertreter der Kritischen Theorie, setzt sich in seiner Philosophie mit der Frage zur Kultur nach Auschwitz auseinander. "Das, nichts anderes zwingt zur Philosophie." schreibt er in der Negativen Dialektik, einem seiner Hauptwerke.
In der vorliegenden Monographie wird in zentrale Motive des Adornoschen Denkens eingeführt, die hinsichtlich einer bisher noch kaum beachteten Dimension seiner Philosophie, der interkulturellen Dimension, untersucht werden. Hierbei zeigt sich, daß Adorno in seinem Versuch, Kultur nach Auschwitz zu retten, philosophische Grundlagen für eine "Reflexion der Differenz" entwickelt. Damit gewinnt sein Denken eine besondere Bedeutung für die interkulturelle Philosophie.
Zur Autorin:
Anne Schippling, geboren 1976, Staatsexamen in den Fächern Philosophie und Französisch; Studium an den Universitäten Halle-Wittenberg, Paris-Sorbonne, Reims, Leipzig und Coimbra; Sprachassistentin in Frankreich und Lehrtätigkeit an der Universität Coimbra; promoviert derzeit im Bereich der Bildungsforschung an den Universitäten Halle-Wittenberg und Coimbra (Stipendiatin des DAAD/Bonn und der FCT/Lissabon).
Aktualisiert: 2020-01-01
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Im globalen Zeitalter, in dem das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Weltvölker notgedrungen realisiert werden muß, kann bezüglich der Frage, ob und wie die Kulturvielfalt zugleich mit einem universalen Wahrheitsanspruch in Einklang gebracht werden kann, Hajime Nakamras Denken zu einer bedeutenden und fruchtbaren Maxime werden.
Für das gegenseitige Verstehen der Weltvölker können unterschiedliche Denkweisen für Nakamura kein Anlaß zum Streit sein, sondern zwischen ihnen soll vielmehr irgendein gemeinsames Problembewußtsein gesucht und gefunden werden, was einen Vergleich ermöglicht. Aufgrund seiner kritisch vergleichenden Untersuchungen stellt Nakamura eine für die Menschheit universale Geistesgeschichte heraus. Ferner geht er die Differenzen der Denkweisen der einzelnen Völker logisch auf den Grund, versucht ihre unter-schiedlichen Stellenwerte strukturell zu verstehen und in ein neues, dissensarmes Denken und Handeln zu integrieren. Die heutige Lage braucht unbedingt ein derartiges kosmo-politisches Denken, das die Kluft zwischen den Differenzen der Denkweisen einzelner Völker überbrückt. Dies trägt zu einer toleranten Konfliktlösung und Integration bei, aus denen schließlich eine Weltgemeinschaft entstehen kann. Weltgemeinschaft bedeutet für Nakamura jedoch nicht die Welt zu nivellieren, sondern die vielfältigen Kulturen der Völker jeweils verschieden zu übernehmen, ihre Eigenart aufleben zu lassen und zwischen ihnen einen Geist des Weltfriedens zu verwirklichen.
Es ist Aufgabe dieser Einführung, die Interkulturalität im Denken Nakamuras als möglichen Weg zum Weltfrieden zu erschließen.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Theodor W. Adorno (1903-1969), einer der bedeutendsten Vertreter der Kritischen Theorie, setzt sich in seiner Philosophie mit der Frage zur Kultur nach Auschwitz auseinander. "Das, nichts anderes zwingt zur Philosophie." schreibt er in der Negativen Dialektik, einem seiner Hauptwerke.
In der vorliegenden Monographie wird in zentrale Motive des Adornoschen Denkens eingeführt, die hinsichtlich einer bisher noch kaum beachteten Dimension seiner Philosophie, der interkulturellen Dimension, untersucht werden. Hierbei zeigt sich, daß Adorno in seinem Versuch, Kultur nach Auschwitz zu retten, philosophische Grundlagen für eine "Reflexion der Differenz" entwickelt. Damit gewinnt sein Denken eine besondere Bedeutung für die interkulturelle Philosophie.
Zur Autorin:
Anne Schippling, geboren 1976, Staatsexamen in den Fächern Philosophie und Französisch; Studium an den Universitäten Halle-Wittenberg, Paris-Sorbonne, Reims, Leipzig und Coimbra; Sprachassistentin in Frankreich und Lehrtätigkeit an der Universität Coimbra; promoviert derzeit im Bereich der Bildungsforschung an den Universitäten Halle-Wittenberg und Coimbra (Stipendiatin des DAAD/Bonn und der FCT/Lissabon).
Aktualisiert: 2019-01-08
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1931 hielt Horkheimer seine Antrittsvorlesung. Voraussetzung für die von ihm repräsentierte philosophische Auffassung der Verbindung von Theorie und Praxis war die organische Zusammenarbeit von Philosophen und von vielen Spezialisten auf dem Gebiet der verschiedenen Sozialwissenschaften, wie z.B. Philosophie, Soziologie, Politologie, Nationalökonomie, Geschichte und Psychologie. Dieser Art Forschungen führen über die Fachgrenzen hinweg und was aus ihnen resultiert ist nichts anderes als eine interkulturelle und interideologische Auseinandersetzung mit den wissenschaftlichen und politischen kardinalen Problemen unserer Epoche.
Als das letzte Ziel der Sozialphilosophie gilt für Horkheimer die philosophische Deutung des Schicksals des Menschen, insofern sie nicht bloß Individuen, sondern Mitglieder einer Gemeinschaft sind. Gemäß dieser Auffassung hat sich die Sozialphilosophie in erster Linie mit Phänomenen zu beschäftigen, die nur im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Leben der Menschen zu verstehen sind, wie z.B. Staat, Recht, Wirtschaft, Moralität, Religion d.h. mit der gesamten intermateriellen und intrakulturellen Sphären des gesellschaftliche Lebens. In seinem Essay Vernunft und Selbsterhaltung vertritt Horkheimer die Meinung, daß von der Vernunft heutzutage nicht viel übriggeblieben sei. Positivismus, Skeptizismus, Pragmatismus hätten den Begriff der Vernunft systematisch abgebaut. Keine der Kategorien des uns aus dem 18. und 19. Jahrhunderts bekannten Rationalismus habe überlebt. Wenigstens in einer Sache bleibt Horkheimer konsequent. Die Wahrheit kann verändert werden, man kann sie minimalisieren, aber man kann sie nicht destruieren. Die multikulturelle Identität jedes Individuums wird in der Wechselwirkung mit seinem gesellschaftlichem Umfeld aufs neue geprägt, aber sie wird nicht begraben werden.
Zum Autor
Zvi Rosen, geboren in der freien Stadt Danzig Nach dm Krieg mußte ich die versäumte Ausbildung nachholen. 1957 erwarb er an der Universität Warschau den Dr. Ph. sein Doktorvater war Leszek Kolakowski, der berühmteste polnische Philosoph der Nachkriegszeit. Zum außerordentlichen Professor der Universität in Tel-Aviv Anfang der 70. Jahre befördert, hatte er seit 1980 eine ordentliche Professur inne. Seit 1975 bekleidete er viele Gastprofessuren, hauptsächlich in den USA, in Deutschland und Polen. 1995 wurde er emeritiert.
Aktualisiert: 2019-01-08
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