Mit der Comenius-EduMedia-Medaille ausgezeichnet!
Die sechs Folgen:
1 SPRUNG IN DIE FREIHEIT
2 SUCHE NACH DER WAHRHEIT
3 AUFBRUCH ZUR GLEICHHEIT
4 TRAUM VON GERECHTIGKEIT
5 MACHT UND VERANTWORTUNG
6 GLAUBE AN DIE ZUKUNFT
Mit:
Edward Snowden
Eva Illouz
Alexander Gerst
Jimmy Wales
Jochen Hörisch
Luciano Floridi
Hartmut Lehmann
u.v.a.m.
DER LUTHER-CODE schließt 500 Jahre Geistesgeschichte kurz, um zu verdeutlichen, dass auch die digitale Revolution auf einen humanistisch-reformatorischen Wertekanon zurückgreift, in dessen Zentrum Verantwortung und Nachhaltigkeit stehen. Auslöser: die Reformation.
Für die sechsteilige Dokumentation wurden Gen-Forscher, Flüchtlingshelfer, Internet-Journalisten, Autoren, Astrophysiker befragt – junge Zeitgenossen, die in naher Zukunft die Verantwortung für unsere Welt übernehmen müssen. In die Antworten montieren die Autoren inszenierte Porträts berühmter Personen der letzten 500 Jahre, die in ihrer Zeit die Welt neu erfunden haben: Jan Hus und Johannes Kepler; Leibniz, Lessing, Engels; Bertha von Suttner, Albert Einstein, Dietrich Bonhoeffer – und Martin Luther natürlich. Jede Folge widmet sich einem Jahrhundert der Neuzeit. Experten wie Jimmy Wales (Gründer Wikipedia), Edward Snowden, die Soziologen Eva Illouz und Jochen Hörisch, der Querdenker Luciano Floridi oder der Historiker Hartmut Lehmann konkretisieren die Bezüge zwischen Reformation und Moderne - und den großen Fragen nach Identität, Verantwortung und Zukunft unserer Tage.
Weltoffenheit, Meinungsstärke, Verantwortung - für viele Menschen kennzeichnen diese Werte eine moderne Gesellschaft. Kritik am grenzenlosen Kapitalismus, Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Religionsfrieden - ist dieses Verlangen tatsächlich neu? Tatsächlich modern? Vor fünf Jahrhunderten stand ein Professor für all diese Werte mit seinem Namen ein: Martin Luther. Als Gelehrter, der Freude an der wissenschaftlichen Diskussion hatte, forderte er selbstbestimmte Freiheit in einer von Konflikten geprägten Gesellschaft. So wurde er mit seinen 95 Thesen ungewollt zum Revolutionär.
Wo finden sich Luthers Ideale in der heutigen Zeit wieder? Sind Emanzipation, Information im Takt des Social Media und der Streit um Internetdaten eine Reformation 3.0?
Die sechsteilige Dokumentationsreihe DER LUTHER-CODE zeigt Martin Luther in seinem Kampf gegen das Riesengeschäft mit Ablassbriefen und zieht Bilanz zwischen Luthers Idealen von damals und der Realität von heute - ein Blick zurück auf eine Zeit, in der ein jahrtausendaltes Weltbild zu Ende ging und unser Weltbild begann.
Mit seinen 95 Thesen hat Martin Luther vor 500 Jahren eine Erneuerung des Glaubens und eine Revolution des Wissens ausgelöst und das Tor in die Zukunft weit aufgestoßen. Unser heutiges Selbstverständnis und unser Bild von der Welt gründen ganz wesentlich auf den Folgen der Reformation und den Errungenschaften der Renaissance im 16. Jahrhundert. Die Moderne ist entstanden, weil der Mensch sich gefragt hat: "Wer bin ich eigentlich- und was ist meine Rolle in der Welt? Was kann ich tun – und an was soll ich glauben?"
Heute stehen wir Menschen erneut inmitten einer Zeitenwende. Globalisierung, digitale Revolution, politische und militärische Krisen, der Kampf um persönliche Freiheit und der Schutz des Privaten, haben die Menschen verunsichert. Wieder fragen wir uns, wie die Zukunft aussehen soll. Zwingen uns die Verhältnisse zu einer Neuerfindung der Welt?
Für die sechsteilige Dokumentation Der Luther-Code haben die Autoren Alexandra Hardorf und Wilfried Hauke Gen-Forscher, Flüchtlingshelfer, Internet-Journalisten, Autoren, Astrophysiker befragt – junge Zeitgenossen, die in naher Zukunft die Verantwortung für unsere Welt werden übernehmen müssen: An was glaubt ihr? Wie seht ihr eure Zukunft? Woraus schöpft ihr Mut, wovor habt ihr Angst? In die Antworten montieren die Autoren inszenierte Porträts berühmter Personen der letzten 500 Jahre, die in ihrer Zeit die Welt neu erfunden haben: Jan Hus und Johannes Kepler; Leibniz, Lessing, Engels; Bertha von Suttner, Albert Einstein, Dietrich Bonhoeffer – und Martin Luther natürlich.
So fragt Der Luther-Code: wie ist der moderne Mensch entstanden? Hat er das Rüstzeug, die Zukunft zu meistern? Oder brauchen wir eine zweite Reformation, eine weitere Neuerfindung der Welt? Jede Folge der sechsteiligen Reihe widmet sich einem Jahrhundert der Neuzeit. Experten wie Jimmy Wales (Gründer Wikipedia), die Soziologen Eva Illouz und Jochen Hörisch, der Querdenker Luciano Floridi oder der Historiker Hartmut Lehmann konkretisieren die Bezüge zwischen Reformation und Moderne - und den großen Fragen nach Identität, Verantwortung und Zukunft unserer Tage.
Die einzelnen Folgen
Folge 1: Sprung in die Freiheit
Die Entdeckungsreise beginnt im frühen 15. Jahrhundert. Der Mensch steht ganz unter dem Einfluss von Kirche und Gott. Die Entdeckung Amerikas und die Erfindung des Buchdrucks öffnen Horizonte: es kommt zum Urknall des freien Denkens. In die Geschichten von Jan Hus und Martin Luther, Johannes Gutenberg und Leonardo Da Vinci verweben sich Lebensgeschichten und Weltanschauungen von Zeitgenossen, die angetreten sind, heute die Welt neu zu gestalten: Carolina Costa (34) zum Beispiel, Pastorin aus Genf. Sie lebt und vertritt eine moderne, eine freche
Kirche, die Menschen unterschiedlicher Religionen eine Plattform bietet. Sie sagt: "Religion interessiert die Menschen. Man muss nur die richtige Form finden." Im ersten Film der Reihe begegnen wir weiteren Protagonisten, die in späteren Folgen vorgestellt werden. Sie fragen: Wie haben wir unsere Freiheit gewonnen und was fangen wir heute sinnvoll mit ihr an? Was hilft mir, meine Ziele zu erreichen: der Glaube an mich selbst, an die Gemeinschaft oder gar an einen Gott?
Folge 2: Suche nach Wahrheit
Im 17. Jahrhundert wird die Gegenwart geboren: es gibt die ersten Massenmedien und globaler Handel beginnt. Mit der Entdeckung fester Planetenbahnen beginnt der Mensch, die Welt geistig und technologisch selbst zu bewegen. Und immer noch werden selbstbewusste Frauen als Hexen verbrannt. Wir tauchen ein in die Welt des Erfinders der Zeitung Johann Carolus, von Johannes
Kepler und der Kauffrau Anna Veltmans aus Lemgo, die auf dem Scheiterhaufen endet.
Der Wahrheit verpflichtet fühlen sich auch Caroline Dorn (30) und Pauline Tillmann (32). Tillmann ist Journalistin und versucht, mit ihrer Online-Plattform Themen nachhaltig auf den Grund zu gehen und Frauen in der Welt eine deutlichere Stimme zu geben. Caroline Dorn ist Astrophysikerin in Bern und forscht an Planeten außerhalb unseres Sonnensystem. Sie fragt: gibt es einen weiteren Ort in den Weiten des Alls, auf dem menschliches Leben möglich wäre? Was also ist Wahrheit und wer bestimmt über sie? Gibt es eine absolute Wahrheit jenseits von Ort und Zeit? Gibt es einen
Gott?
Folge 3: Aufbruch zur Gleichheit
Im 18. Jahrhundert öffnet sich der Horizont der Geschichte: der Mensch beginnt, sich als Gestalter der von Gott als „Beste aller möglichen Welten“ geschaffenen Erde zu sehen, notfalls auch mit einer Revolution. Die Regeln, mit denen man zu dieser besseren Welt gelangen kann, müssen die Menschen selber erfinden.
Folge 3 stellt die Lebens- und Gedankenwelt des Mathematikers und Erfinders Gottfried Wilhelm Leibniz, des Schriftstellers Gotthold Ephraim Lessing und der französischen Revolutionärin Marie Gouze /Olymp der Gouges vor und erzählt von der Hoffnung aufgeklärter Geister, den jahrhundertealten Streit mit anderen Religionen friedlich zu lösen. Van Bo Le-Mentzel (39) entwickelt Hartz-IV-Möbel zum Selbstbau. Letzten Sommer hat er in Berlin eine Open School gegründet, eine Schule im Freien, von Jedermann und für alle. Laurie Penny (30), Bloggerin und inzwischen weltbekannte Autorin feministischer Bücher, spricht über die Rolle der Frau im 21. Jahrhundert und über Unsagbare Dinge: Sex, Lügen und Revolution – so der Titel eines ihrer Bucherfolge. Die verbindenden Fragen sind: bringt Wissen die Freiheit? Was führt zur Gleichberechtigung der Geschlechter? Wem gehören meine Daten? Leitet die digitale Gegenwart eine Revolution der Bildung ein? Ist Wikipedia die Erfüllung vom “aufgeklärten“ Menschenbild des 18. Jahrhunderts?
Folge 4: Traum von Gerechtigkeit
Und weiter auf dem Weg in die Gegenwart: unsere Welt, wie wir sie heute kennen, entsteht zu großen Teilen im 19. Jahrhundert. Die Industrialisierung beschleunigt das Leben, Wissen ist breiten Schichten zugänglich, Nachrichten aus aller Welt erreichen die Leser. Die Erfindung der Fotografie führt zum Bild des Menschen als "Gesellschaftswesen". Immer mehr Menschen leben in den rasant wachsenden Städten, die noch heute unsere Städte sind. Neue Formen der Ausbeutung und
Ungerechtigkeit entwickeln sich. Den Weg in die Moderne beschreiten in Folge 4 Paul Julius Reuter, Gründer der Nachrichtenagentur Reuters und der Sozialrevolutionär Friedrich Engels. David Diallo (35) aus Berlin ist als Internet-Unternehmer reich geworden. Das Geld haben er und sein Bruder in ein Online-Magazin investiert, das sich nachhaltigem Wirtschaften verschrieben hat: enorm wirbt für explizite Grenzen des Wachstums, für gute Nachrichten von mutigen Unternehmern, für Netzstrukturen und fairen Handel. Soweit ist Sheppard Pepper (23), ein Amerikaner an der Seine noch nicht. Er lebt den Traum eines modernen Bohemien und fotografiert die Straßen von Paris.
Verbindende Fragen: Was kann die Welt gerechter machen? Warum klaffen Anspruch und Wirklichkeit in Politik und Wirtschaft so weit auseinander? Bin ich selber engagiert genug? Wie können wir Wohlfahrt und Fürsorge zukünftig zum globalen Standard machen und die Natur vor weiterer Ausbeutung schützen?
Folge 5: Macht und Verantwortung
Seit 1900 ist die Welt rasantem Fortschritt ausgesetzt und ständig von neuen Formen des Krieges bedroht. Die Erfindung des Films und die Entdeckung des Unbewussten stellen den Menschen erneut vor die Frage nach dem Ich. Die Ideale von Freiheit und Würde des Menschen werden durch die Vernichtung der Juden in den Gaskammern deutscher Konzentrationslager zerstört. 1945 geht alles von vorne los: Computertechnologie, die Entwicklung des Internets und die Entschlüsselung des menschlichen Genoms führen am Ende des Jahrhunderts zu Fragen nach dem Kern des Humanen. Bertha von Suttner, Albert Einstein, Sigmund Freud und Dietrich Bonhoeffer sind
in Folge 5 die Protagonisten des 20. Jahrhunderts. Am Max Planck-Institut in Tübingen forscht Alexander Blässle (26) an Zebrafischen über die embryonale Entwicklung der Zellen, um damit einmal Krebs zu heilen. Ska Keller (34) ist Abgeordnete der Grünen in Brüssel und fordert eine gemeinsame
Lösung aller Staaten der EU in der Flüchtlingsfrage. Der iranisch-deutsche Rapper Fayzen (33) aus Hamburg stellt sich Fragen, die uns alle heute beschäftigen: Was ist Verantwortung, was ist Schuld? Was hält die Welt in ihrem Inneren zusammen, wenn neue Kriege und Katastrophen über uns hereinstürzen?
Folge 6: Glaube an die Zukunft
Wir sind in der Gegenwart angekommen. Wieder beginnt ein Jahrhundert mit einer schrecklichen Katastrophe. Am 11. September 2001 rasen zwei von Islamisten entführte Flugzeuge ins World Trade Center in New York und reißen fast 3000 Menschen in den Tod. In Sekundenschnelle gehen nun die Bilder von Katastrophen, Kriegsschauplätzen und Terroranschlägen um die Welt. Das 21. Jahrhundert wird zum Jahrhundert der digitalen Medien und ihrer Nutzer.
Folge 6 ist den Protagonisten aus der Jetzt-Zeit gewidmet. Ihr Wertebewusstsein, ihre Weltanschauung, ihr Glauben an eine Zukunft wird unsere Welt sehr bald bestimmen. Regina Catrambone (32) gründete mit ihrem Mann die Seenot-Flüchtlingshilfe MOAS. Sie kauften ein Schiff und retten seit 2014 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer - als selbstverständlichen humanen Akt. Sebastian Bartsch (35) arbeitet am weltweit größten Institut zur Erforschung Künstlicher Intelligenz in Bremen. Mit seinem Team versucht er, Roboter soweit zu entwickeln, dass sie uns wie selbstständige Wesen begegnen. Vincent Touboul Flachaire (19), jüngster Protagonist der Reihe, gründete die Online-Plattform Goodeed: Nutzer müssen Werbung schauen, bevor die interessanten Inhalte kommen. Die Erlöse aus dem Verkauf von Werbezeiten gehen per Click an Hilfsorganisationen. Der Publizist Wolfgang Gründinger (32) aus Berlin wirft seiner Vätergeneration vor, die digitale Revolution nicht ernst zu nehmen und dazu beizutragen, dass Politik alt und versteinert wird. Heather Dewey Hagborg (32), Bio Art-Künstlerin aus New York befasst sich mit den genetischen Spuren, die wir überall hinterlassen. Aus diesen Spuren rekonstruiert sie erkennbare Identitäten und zeigt, wie gläsern der moderne Mensch geworden ist. Ihre 3D-Drucke von Personen, die sie aus Zigarettenstummeln, Haaren und Fingerspuren erstellt, sorgen weltweit für Aufsehen. Alexander Gerst (40) muss man nicht mehr vorstellen. Als Astronaut hat er den besonderen Blick auf unsere Welt teilt diese Eindrücke mit einer riesigen Twitter-Gemeinde und erreicht Millionen junger Menschen. Am Ende schließt sich der Kreis: die Menschen blicken ins All und auf ihre Welt. Welche Errungenschaften und welche Abgründe hat uns die Moderne beschert? Wieviel "Luther" steckt noch ins uns? Was brauchen wir zum Überleben der Gattung Mensch? Wer schenkt uns noch "Gnade" oder vergibt uns? Und vor allem: wozu wollen wir künftig unsere Freiheit nutzen?