Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten

Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten von Klemperer,  Victor, Nowojski,  Walter, Samel,  Udo
„Die Tagebücher stellen alles in den Schatten, was jemals über die NS-Zeit geschrieben wurde.“ Die Zeit Der Weltbestseller, dessen Bedeutung nur noch mit dem Tagebuch der Anne Frank zu vergleichen ist, erscheint 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in neuer, bibliophiler Ausstattung und in revidierter Textgestalt. Victor Klemperers Aufzeichnungen aus der Zeit des NS-Terrors haben sich als unverzichtbare und unvergleichliche Zeitdokumente erwiesen. „Beobachten, notieren, studieren“ – diese ständige Forderung an sich selbst löste er mit seinen minutiösen Notizen über den Alltag der Judenverfolgung ein. Er sah sich als „Kulturgeschichtsschreiber der Katastrophe“ und wurde darüber hinaus zum Chronisten von Schicksalen und Familientragödien, die sonst vergessen wären. Tagtäglich schrieb er, trotz ständiger Todesgefahr, Zwangsarbeit und entwürdigender Existenz im „Judenhaus“. Er notierte Gerüchte, Witze, Nachrichten. Immer öfter mussten seine Frau Eva und er von vertraut gewordenen Menschen Abschied nehmen, immer öfter fiel im Zusammenhang mit Judentransporten der Name Theresienstadt. 1942 hörte Klemperer zum ersten Mal vom Ort des Grauens schlechthin: Auschwitz.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten

Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten von Klemperer,  Victor, Nowojski,  Walter, Samel,  Udo
„Die Tagebücher stellen alles in den Schatten, was jemals über die NS-Zeit geschrieben wurde.“ Die Zeit Der Weltbestseller, dessen Bedeutung nur noch mit dem Tagebuch der Anne Frank zu vergleichen ist, erscheint 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in neuer, bibliophiler Ausstattung und in revidierter Textgestalt. Victor Klemperers Aufzeichnungen aus der Zeit des NS-Terrors haben sich als unverzichtbare und unvergleichliche Zeitdokumente erwiesen. „Beobachten, notieren, studieren“ – diese ständige Forderung an sich selbst löste er mit seinen minutiösen Notizen über den Alltag der Judenverfolgung ein. Er sah sich als „Kulturgeschichtsschreiber der Katastrophe“ und wurde darüber hinaus zum Chronisten von Schicksalen und Familientragödien, die sonst vergessen wären. Tagtäglich schrieb er, trotz ständiger Todesgefahr, Zwangsarbeit und entwürdigender Existenz im „Judenhaus“. Er notierte Gerüchte, Witze, Nachrichten. Immer öfter mussten seine Frau Eva und er von vertraut gewordenen Menschen Abschied nehmen, immer öfter fiel im Zusammenhang mit Judentransporten der Name Theresienstadt. 1942 hörte Klemperer zum ersten Mal vom Ort des Grauens schlechthin: Auschwitz.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten

Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten von Klemperer,  Victor, Nowojski,  Walter, Samel,  Udo
„Die Tagebücher stellen alles in den Schatten, was jemals über die NS-Zeit geschrieben wurde.“ Die Zeit Der Weltbestseller, dessen Bedeutung nur noch mit dem Tagebuch der Anne Frank zu vergleichen ist, erscheint 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in neuer, bibliophiler Ausstattung und in revidierter Textgestalt. Victor Klemperers Aufzeichnungen aus der Zeit des NS-Terrors haben sich als unverzichtbare und unvergleichliche Zeitdokumente erwiesen. „Beobachten, notieren, studieren“ – diese ständige Forderung an sich selbst löste er mit seinen minutiösen Notizen über den Alltag der Judenverfolgung ein. Er sah sich als „Kulturgeschichtsschreiber der Katastrophe“ und wurde darüber hinaus zum Chronisten von Schicksalen und Familientragödien, die sonst vergessen wären. Tagtäglich schrieb er, trotz ständiger Todesgefahr, Zwangsarbeit und entwürdigender Existenz im „Judenhaus“. Er notierte Gerüchte, Witze, Nachrichten. Immer öfter mussten seine Frau Eva und er von vertraut gewordenen Menschen Abschied nehmen, immer öfter fiel im Zusammenhang mit Judentransporten der Name Theresienstadt. 1942 hörte Klemperer zum ersten Mal vom Ort des Grauens schlechthin: Auschwitz.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Walter Blumenfeld

Walter Blumenfeld von Jüttemann,  Andreas, Kuntz,  Benjamin
Walter Blumenfeld (1882–1967) zählt zu den Pionieren der Arbeits- und Organisationspsychologie. Der aus Neuruppin stammende Kaufmannssohn studierte zunächst Elektrotechnik und arbeitete als Ingenieur bei der AEG in Berlin. 1913 schloss er noch ein Studium der Psychologie und Philosophie ab. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Privatdozent für allgemeine und experimentelle Psychologie an der Technischen Hochschule Dresden. 1924 zum außerordentlichen Professor ernannt, war er maßgeblich am Aufbau des Psychotechnischen Instituts beteiligt. Er beschäftigte sich mit der Arbeitsorganisation („Blumenfeld-Effekt“) und entwickelte Verfahren zur Eignungsdiagnostik („Blumenfeld-Würfel“). Mit dem Romanisten Victor Klemperer verband ihn eine enge Freundschaft. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten als Jude entlassen, emigrierte er 1935 mit seiner Frau nach Peru. In Lima erhielt er eine Professur für Psychologie und Pädagogik. Seine in spanischer Sprache verfassten Werke fanden in Südamerika weite Verbreitung. Nach Kriegsende wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Psychologie verliehen.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Walter Blumenfeld

Walter Blumenfeld von Jüttemann,  Andreas, Kuntz,  Benjamin
Walter Blumenfeld (1882–1967) zählt zu den Pionieren der Arbeits- und Organisationspsychologie. Der aus Neuruppin stammende Kaufmannssohn studierte zunächst Elektrotechnik und arbeitete als Ingenieur bei der AEG in Berlin. 1913 schloss er noch ein Studium der Psychologie und Philosophie ab. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Privatdozent für allgemeine und experimentelle Psychologie an der Technischen Hochschule Dresden. 1924 zum außerordentlichen Professor ernannt, war er maßgeblich am Aufbau des Psychotechnischen Instituts beteiligt. Er beschäftigte sich mit der Arbeitsorganisation („Blumenfeld-Effekt“) und entwickelte Verfahren zur Eignungsdiagnostik („Blumenfeld-Würfel“). Mit dem Romanisten Victor Klemperer verband ihn eine enge Freundschaft. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten als Jude entlassen, emigrierte er 1935 mit seiner Frau nach Peru. In Lima erhielt er eine Professur für Psychologie und Pädagogik. Seine in spanischer Sprache verfassten Werke fanden in Südamerika weite Verbreitung. Nach Kriegsende wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Psychologie verliehen.
Aktualisiert: 2023-06-06
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Walter Blumenfeld

Walter Blumenfeld von Jüttemann,  Andreas, Kuntz,  Benjamin
Walter Blumenfeld (1882–1967) zählt zu den Pionieren der Arbeits- und Organisationspsychologie. Der aus Neuruppin stammende Kaufmannssohn studierte zunächst Elektrotechnik und arbeitete als Ingenieur bei der AEG in Berlin. 1913 schloss er noch ein Studium der Psychologie und Philosophie ab. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Privatdozent für allgemeine und experimentelle Psychologie an der Technischen Hochschule Dresden. 1924 zum außerordentlichen Professor ernannt, war er maßgeblich am Aufbau des Psychotechnischen Instituts beteiligt. Er beschäftigte sich mit der Arbeitsorganisation („Blumenfeld-Effekt“) und entwickelte Verfahren zur Eignungsdiagnostik („Blumenfeld-Würfel“). Mit dem Romanisten Victor Klemperer verband ihn eine enge Freundschaft. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten als Jude entlassen, emigrierte er 1935 mit seiner Frau nach Peru. In Lima erhielt er eine Professur für Psychologie und Pädagogik. Seine in spanischer Sprache verfassten Werke fanden in Südamerika weite Verbreitung. Nach Kriegsende wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Psychologie verliehen.
Aktualisiert: 2023-06-06
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Von den Nazis trennt mich eine Welt

Von den Nazis trennt mich eine Welt von Faure,  Ulrich, Graf,  Peter, Stresau,  Hermann
Die literarische Wiederentdeckung: der hellsichtige Blick eines Intellektuellen auf die Jahre 1933–1939 "Es war vor allem nicht leicht, inmitten eines grandios aufgeblähten Machtsystems zu leben, inmitten eines geistigen Terrors, einer phantastischen Lügenhaftigkeit, innerlich abseits, bemüht, sich nicht blenden zu lassen, auch nicht von scheinbaren Vorzügen und Erfolgen." Hermann Stresau arbeitet als Bibliothekar in Berlin, als 1933 die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten erfolgt. In seinen Tagebüchern, die der in Amerika geborene Intellektuelle mit der Machtergreifung wieder aufnimmt, entfaltet sich ein intimes Bild der Vorkriegszeit. Ausnehmend klarsichtig schildert er, wie die neuen Machthaber mit der ihnen eigenen Mischung aus geschickt eingesetzter Propaganda, inszenierten Machtdemonstrationen, der skrupellosen Ausübung von Gewalt und einer gut organisierten Bürokratie die Herrschaft absicherten und Stück für Stück ausweiteten. Doch genauso sehr interessiert sich Stresau für sein Umfeld. Reflektiert beschreibt er das Verhalten derjenigen, die sich aus Überzeugung oder Karrieregründen dem System andienen, schildert das Mitläufertum ebenso wie die Gedanken der ihm Gleichgesinnten, die sich den neuen Verhältnissen verweigern. So entsteht ein unvergleichliches Zeitpanorama und Psychogramm der Deutschen. Die Tagebücher wurden von den Herausgebern Peter Graf und Ulrich Faure wiederentdeckt und reichen von 1933–1945. Ein zweiter Band, der die Kriegsjahre umfasst, erscheint im Herbst 2021. Die Herausgeber Peter Graf und Ulrich Faure zur Editionsgeschichte Die Originaltagebücher Hermann Stresaus werden gemeinsam mit seinem weiteren Nachlass im Literaturarchiv Marbach verwahrt. Es sind schmucklose schwarze Kladden, in die er handschriftlich seine Beobachtungen und Gedanken niedergeschrieben hat. Aber wer darin zu lesen beginnt, spürt sofort, dass dies keine rein privaten Aufzeichnungen sind; hier möchte jemand die Ereignisse zwischen 1933 und 1945 für die Nachwelt festhalten und Zeugnis ablegen. Und so veröffentlichte Hermann Stresau bereits 1948 unter dem Titel "Von Jahr zu Jahr" eine Auswahl seiner Tagebuchnotizen im Berliner Minerva Verlag. Zu früh, denn so kurz nach dem Krieg stießen seine Erinnerungen auf kein großes Echo. Und vielleicht kann dieses bedeutende literarische Zeitdokument auch erst mit dem heutigen Abstand von mehr als 80 Jahren gewürdigt werden. Die vorliegende Ausgabe vereint in einem ersten Band alle Eintragungen Stresaus und kommentiert sie, auch jene, die er in seiner Erstveröffentlichung aus Platzgründen weggelassen hat. Peter Graf, Ulrich Faure, Herbst 2020
Aktualisiert: 2023-05-11
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Von den Nazis trennt mich eine Welt

Von den Nazis trennt mich eine Welt von Faure,  Ulrich, Graf,  Peter, Stresau,  Hermann
Die literarische Wiederentdeckung: der hellsichtige Blick eines Intellektuellen auf die Jahre 1933–1939 "Es war vor allem nicht leicht, inmitten eines grandios aufgeblähten Machtsystems zu leben, inmitten eines geistigen Terrors, einer phantastischen Lügenhaftigkeit, innerlich abseits, bemüht, sich nicht blenden zu lassen, auch nicht von scheinbaren Vorzügen und Erfolgen." Hermann Stresau arbeitet als Bibliothekar in Berlin, als 1933 die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten erfolgt. In seinen Tagebüchern, die der in Amerika geborene Intellektuelle mit der Machtergreifung wieder aufnimmt, entfaltet sich ein intimes Bild der Vorkriegszeit. Ausnehmend klarsichtig schildert er, wie die neuen Machthaber mit der ihnen eigenen Mischung aus geschickt eingesetzter Propaganda, inszenierten Machtdemonstrationen, der skrupellosen Ausübung von Gewalt und einer gut organisierten Bürokratie die Herrschaft absicherten und Stück für Stück ausweiteten. Doch genauso sehr interessiert sich Stresau für sein Umfeld. Reflektiert beschreibt er das Verhalten derjenigen, die sich aus Überzeugung oder Karrieregründen dem System andienen, schildert das Mitläufertum ebenso wie die Gedanken der ihm Gleichgesinnten, die sich den neuen Verhältnissen verweigern. So entsteht ein unvergleichliches Zeitpanorama und Psychogramm der Deutschen. Die Tagebücher wurden von den Herausgebern Peter Graf und Ulrich Faure wiederentdeckt und reichen von 1933–1945. Ein zweiter Band, der die Kriegsjahre umfasst, erscheint im Herbst 2021. Die Herausgeber Peter Graf und Ulrich Faure zur Editionsgeschichte Die Originaltagebücher Hermann Stresaus werden gemeinsam mit seinem weiteren Nachlass im Literaturarchiv Marbach verwahrt. Es sind schmucklose schwarze Kladden, in die er handschriftlich seine Beobachtungen und Gedanken niedergeschrieben hat. Aber wer darin zu lesen beginnt, spürt sofort, dass dies keine rein privaten Aufzeichnungen sind; hier möchte jemand die Ereignisse zwischen 1933 und 1945 für die Nachwelt festhalten und Zeugnis ablegen. Und so veröffentlichte Hermann Stresau bereits 1948 unter dem Titel "Von Jahr zu Jahr" eine Auswahl seiner Tagebuchnotizen im Berliner Minerva Verlag. Zu früh, denn so kurz nach dem Krieg stießen seine Erinnerungen auf kein großes Echo. Und vielleicht kann dieses bedeutende literarische Zeitdokument auch erst mit dem heutigen Abstand von mehr als 80 Jahren gewürdigt werden. Die vorliegende Ausgabe vereint in einem ersten Band alle Eintragungen Stresaus und kommentiert sie, auch jene, die er in seiner Erstveröffentlichung aus Platzgründen weggelassen hat. Peter Graf, Ulrich Faure, Herbst 2020
Aktualisiert: 2023-05-11
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Doch noch wandl‘ ich auf dem Abendfeld…

Doch noch wandl‘ ich auf dem Abendfeld… von Drinnenberg,  Julia, Hafermaas,  Gabriele
In ihrem Tagebuch 1944 - 1945 lässt uns die Autorin und Musikerin Susanne Vogel unmittelbar an ihrem Erleben der Verfolgungsjahre teilnehmen. Schreiben war für sie als Frau jüdischer Herkunft ein Weg, zu der zunehmenden existenziellen Bedrohung Distanz zu gewinnen und ihr Leben zu reflektieren. Ihre Briefe und Texte, die in diesem Band erstmalig erscheinen, sind nicht nur bedeutsame Zeitzeugnisse, Susanne Vogel ist eine literarische Entdeckung.
Aktualisiert: 2023-03-30
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Von den Nazis trennt mich eine Welt

Von den Nazis trennt mich eine Welt von Faure,  Ulrich, Graf,  Peter, Stresau,  Hermann
Die literarische Wiederentdeckung: der hellsichtige Blick eines Intellektuellen auf die Jahre 1933–1939 "Es war vor allem nicht leicht, inmitten eines grandios aufgeblähten Machtsystems zu leben, inmitten eines geistigen Terrors, einer phantastischen Lügenhaftigkeit, innerlich abseits, bemüht, sich nicht blenden zu lassen, auch nicht von scheinbaren Vorzügen und Erfolgen." Hermann Stresau arbeitet als Bibliothekar in Berlin, als 1933 die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten erfolgt. In seinen Tagebüchern, die der in Amerika geborene Intellektuelle mit der Machtergreifung wieder aufnimmt, entfaltet sich ein intimes Bild der Vorkriegszeit. Ausnehmend klarsichtig schildert er, wie die neuen Machthaber mit der ihnen eigenen Mischung aus geschickt eingesetzter Propaganda, inszenierten Machtdemonstrationen, der skrupellosen Ausübung von Gewalt und einer gut organisierten Bürokratie die Herrschaft absicherten und Stück für Stück ausweiteten. Doch genauso sehr interessiert sich Stresau für sein Umfeld. Reflektiert beschreibt er das Verhalten derjenigen, die sich aus Überzeugung oder Karrieregründen dem System andienen, schildert das Mitläufertum ebenso wie die Gedanken der ihm Gleichgesinnten, die sich den neuen Verhältnissen verweigern. So entsteht ein unvergleichliches Zeitpanorama und Psychogramm der Deutschen. Die Tagebücher wurden von den Herausgebern Peter Graf und Ulrich Faure wiederentdeckt und reichen von 1933–1945. Ein zweiter Band, der die Kriegsjahre umfasst, erscheint im Herbst 2021. Die Herausgeber Peter Graf und Ulrich Faure zur Editionsgeschichte Die Originaltagebücher Hermann Stresaus werden gemeinsam mit seinem weiteren Nachlass im Literaturarchiv Marbach verwahrt. Es sind schmucklose schwarze Kladden, in die er handschriftlich seine Beobachtungen und Gedanken niedergeschrieben hat. Aber wer darin zu lesen beginnt, spürt sofort, dass dies keine rein privaten Aufzeichnungen sind; hier möchte jemand die Ereignisse zwischen 1933 und 1945 für die Nachwelt festhalten und Zeugnis ablegen. Und so veröffentlichte Hermann Stresau bereits 1948 unter dem Titel "Von Jahr zu Jahr" eine Auswahl seiner Tagebuchnotizen im Berliner Minerva Verlag. Zu früh, denn so kurz nach dem Krieg stießen seine Erinnerungen auf kein großes Echo. Und vielleicht kann dieses bedeutende literarische Zeitdokument auch erst mit dem heutigen Abstand von mehr als 80 Jahren gewürdigt werden. Die vorliegende Ausgabe vereint in einem ersten Band alle Eintragungen Stresaus und kommentiert sie, auch jene, die er in seiner Erstveröffentlichung aus Platzgründen weggelassen hat. Peter Graf, Ulrich Faure, Herbst 2020
Aktualisiert: 2023-02-14
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Der ganze Mensch

Der ganze Mensch von Groschopp,  Horst
War die DDR ein humanistisches Land? Zumindest stand es so in ihren Verfassungen und in Gesetzestexten - wie sonst in keinem anderen Land der Welt. Das Programm der SED rief das "große Hurra" eines Humanismus aus, der sich bewusst vom konservativen Humanismus in der Bundesrepublik abgrenzte. Horst Groschopp geht detailliert auf die Bildung des ostdeutschen Humanismuskonzepts ein, das im Pariser Exil und in deutschen Kriegsgefangenenlagern in Russland begann, und gibt differenzierte Antworten zur Debattengeschichte. Karl Marx löste den "Humanismus" 1845 in "Kommunismus" auf. Im Kalten Krieg wurde diese Deutung in der Sowjetischen Besatzungszone/DDR revidiert - warum geschah dies aber so engführend, so halbherzig, so dogmatisch? Worin bestand der spezifisch deutsche "Kultursozialismus" von Walter Ulbricht und Alfred Kurella? Und weshalb musste er scheitern?
Aktualisiert: 2023-02-14
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