Diese Fallstudie widmet sich einem extremen Fall literarischer und politischer Sozialisation. Hitler als Vielleser stellt unser positives Leitbild des Lesens auf den Prüfstand. Die kontrovers diskutierte Frage, ob Lesen/Literatur in diesem Fall eine verhängnisvolle Wirkung hatten, wird kritisch aufgearbeitet, indem kursorisch die gesamte Lesebiografie thematisiert wird: der Fokus liegt auf dem im NS umstrittenen ‚Lieblingsschriftsteller’ des ‚Führers’ Karl May. Einflussdimensionen wie Waffenbegeisterung, Kampfideologie, Gewaltorientierung, Eigenschaften von Figuren und Mentalitäten, nicht zuletzt Sieg-Fantasien und die Traumwelten insgesamt werden untersucht und bewertet, aber auch die Massenwirksamkeit und die Erzähl- bzw. die Rezeptionsweisen.
Indem die Studie klärt, was Hitler gelesen hat, und noch wichtiger, wie er gelesen hat, weist sie nach, dass er den Modus seiner obsessiven Unterhaltungslektüre auch auf seine Sachtextrezeption übertrug. Als erhellend erweist sich außer inhaltlichen Berührungspunkten und ideologischen Differenzen insbesondere eine Gemeinsamkeit, nämlich die ausschweifende Fantasieproduktion, der beide, Hitler und May, verfallen sind, durch deren Ergebnis sie sich freilich grundlegend unterscheiden. Mit dem Ansatz der Leseforschung gelingt es, die Kenntnisse von der Genese des Gewaltherrschers zu präzisieren.
Aktualisiert: 2023-01-05
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Die 21. Folge des Jahrbuchs bietet Beiträge zur Abenteuerliteratur und zum Kriegsbilderbuch des wilhelminischen Kaiserreichs, über Kindheits- und Jugendlektüren während der Zeit des «III. Reichs», über Michael Ende und die Romantik sowie zur Literatur junger muslimischer Autorinnen und über Kinder-und Jugendliteratur in der modernen digitalen Welt.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Die 21. Folge des Jahrbuchs bietet Beiträge zur Abenteuerliteratur und zum Kriegsbilderbuch des wilhelminischen Kaiserreichs, über Kindheits- und Jugendlektüren während der Zeit des «III. Reichs», über Michael Ende und die Romantik sowie zur Literatur junger muslimischer Autorinnen und über Kinder-und Jugendliteratur in der modernen digitalen Welt.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Die 21. Folge des Jahrbuchs bietet Beiträge zur Abenteuerliteratur und zum Kriegsbilderbuch des wilhelminischen Kaiserreichs, über Kindheits- und Jugendlektüren während der Zeit des «III. Reichs», über Michael Ende und die Romantik sowie zur Literatur junger muslimischer Autorinnen und über Kinder-und Jugendliteratur in der modernen digitalen Welt.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Die einundzwanzigste Folge des Jahrbuchs bietet Beiträge von Florian Krobb zur exotischen Abenteuerliteratur und von Bernd Dolle-Weinkauff zum Kriegsbilderbuch während des wilhelminischen Kaiserreichs sowie von Peter Neumann über seine Kindheits- und Jugendlektüren während der Zeit des «III. Reichs». Hans-Heino Ewers befasst sich mit dem Verhältnis Michael Endes zur deutschen Romantik und die Kairoer Germanistin Nermine El Sharkawy untersucht die interkulturell ausgerichtete Literatur junger muslimischer Autorinnen. Reinbert Tabbert dokumentiert den Prozess der Entstehung eines Bilderbuchs von Binette Schroeder, und Gudrun Marci-Boehncke untersucht die Perspektiven der Kinder- und Jugendliteratur in der modernen digitalen Welt.
Die 21. Folge schließt das Jahrbuch bei Peter Lang ab.
Aktualisiert: 2023-04-07
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Diese Fallstudie widmet sich einem extremen Fall literarischer und politischer Sozialisation. Hitler als Vielleser stellt unser positives Leitbild des Lesens auf den Prüfstand. Die kontrovers diskutierte Frage, ob Lesen/Literatur in diesem Fall eine verhängnisvolle Wirkung hatten, wird kritisch aufgearbeitet, indem kursorisch die gesamte Lesebiografie thematisiert wird: der Fokus liegt auf dem im NS umstrittenen ‚Lieblingsschriftsteller’ des ‚Führers’ Karl May. Einflussdimensionen wie Waffenbegeisterung, Kampfideologie, Gewaltorientierung, Eigenschaften von Figuren und Mentalitäten, nicht zuletzt Sieg-Fantasien und die Traumwelten insgesamt werden untersucht und bewertet, aber auch die Massenwirksamkeit und die Erzähl- bzw. die Rezeptionsweisen.
Indem die Studie klärt, was Hitler gelesen hat, und noch wichtiger, wie er gelesen hat, weist sie nach, dass er den Modus seiner obsessiven Unterhaltungslektüre auch auf seine Sachtextrezeption übertrug. Als erhellend erweist sich außer inhaltlichen Berührungspunkten und ideologischen Differenzen insbesondere eine Gemeinsamkeit, nämlich die ausschweifende Fantasieproduktion, der beide, Hitler und May, verfallen sind, durch deren Ergebnis sie sich freilich grundlegend unterscheiden. Mit dem Ansatz der Leseforschung gelingt es, die Kenntnisse von der Genese des Gewaltherrschers zu präzisieren.
Aktualisiert: 2021-11-15
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