Wenn es um unser eigenes Leben geht sind wir manchmal blind ...
... denn wer schaut schon gerne in den Spiegel! Lieber schauen wir "Tatort", Fantasymehrteiler und WM-Spiele vor Großleinwänden. Und natürlich Liebesfilme, die nicht so richtig happy enden, sondern so lala, wie in La La Land. Weil auch wir nicht so richtig happy sind. Sonst würden wir nicht Robbie Williams hören, Partnerportale aufsuchen, neidisch Urlaubsbilder auf Facebook und Instagram betrachten und insgeheim den 80er, 90er oder 00er Jahren nachtrauern.
Wer ist schuld daran, dass wir gelangweilt sind und Zeiten nachtrauern, in denen wir noch nicht gelangweilt waren? Daran, dass wir uns mit 35, 45, 55 die Frage stellen, "War's das schon?"?
Dieses kurzweilige Werk gibt Antworten und hilft bei der vorläufigen Lebensbilanz, weil es einen Blick auf das wirft, was wir tun und lassen, sehen und hören, lieben und fürchten – und was das alles über uns verrät. Doch Vorsicht, mancher Pfad führt zu Gedanken, die unser Weltbild erschüttern können. Denn Zeitgeistexperte Jörickes Trip durch das moderne Leben birgt viele Aha-Erlebnisse. "War's das schon?" – garantiert nicht!
Aktualisiert: 2023-05-11
> findR *
Der andere Günther Rühle: "Ich suche mich, indem ich's hinschreibe."
Vom fortschreitenden Verlust des Augenlichts gezeichnet und nachdem er die Vollendung des dritten Bandes seiner Geschichte des "Theaters in Deutschland" hat aufgeben müssen, beginnt Günther Rühle im Alter von 96 Tagebuch zu führen. Die Eintragungen, ein halbes Jahr umfassend, fangen im September 2020 an und enden im April 2021.
Rühle bekennt in seinen Tagebüchern, dass er in gut siebzig Jahren publizistischer Arbeit und nach "zigtausenden hingetippten Sätzen von mindestens 900 Kilometern Länge" versäumt habe, über sich selbst nachzudenken. "Am Rand des Lebens" angekommen, horcht er nun in sich hinein: Im Selbstgespräch ist er sich selbst der Stoff und beginnt, ins "Blinde" zu schreiben, denn lesen kann er die Zeilen nicht mehr.
Die Fragmente langer Tage und unruhiger Nächte schreiben sich in sein Tagebuch ein; verdrängte Gedanken und Gefühle, Eingebungen und Träume – "Bilder aus dem Dunkeln des Vergessens", in denen die Erinnerungen an die Kindheit, den Krieg, den Nationalsozialismus ebenso eine Rolle spielen wie die Rückblicke auf seine journalistische Arbeit (FAZ, Tagesspiegel), die Arbeit als Theaterintendant und prägende Lebensbegegnungen (u.a. Bernhard Minetti, Martin Wuttke, Einar Schleef).
Und natürlich immer gegenwärtig: das Nachdenken über das "Altern im Alter". Darf man noch gespannt sein auf die Zukunft, wenn man bei wachem Geist der "körperlichen Abrüstung" zuschauen muss? Eine endgültige Antwort gibt es nicht: "Die Gefühle lösen einander ab. Morgens in sich gespalten, wünscht man sich das Ende und greift noch nach dem Leben. Zweimal und oft am selben Tag."
Der forschend aufspürende Theaterhistoriker ist diesmal sich selbst auf der Spur und muss in seinen Aufzeichnungen festhalten: "Ich treffe immer öfter auf einen Unbekannten, der doch Ich war."
Aktualisiert: 2023-05-10
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Der andere Günther Rühle: "Ich suche mich, indem ich's hinschreibe."
Vom fortschreitenden Verlust des Augenlichts gezeichnet und nachdem er die Vollendung des dritten Bandes seiner Geschichte des "Theaters in Deutschland" hat aufgeben müssen, beginnt Günther Rühle im Alter von 96 Tagebuch zu führen. Die Eintragungen, ein halbes Jahr umfassend, fangen im September 2020 an und enden im April 2021.
Rühle bekennt in seinen Tagebüchern, dass er in gut siebzig Jahren publizistischer Arbeit und nach "zigtausenden hingetippten Sätzen von mindestens 900 Kilometern Länge" versäumt habe, über sich selbst nachzudenken. "Am Rand des Lebens" angekommen, horcht er nun in sich hinein: Im Selbstgespräch ist er sich selbst der Stoff und beginnt, ins "Blinde" zu schreiben, denn lesen kann er die Zeilen nicht mehr.
Die Fragmente langer Tage und unruhiger Nächte schreiben sich in sein Tagebuch ein; verdrängte Gedanken und Gefühle, Eingebungen und Träume – "Bilder aus dem Dunkeln des Vergessens", in denen die Erinnerungen an die Kindheit, den Krieg, den Nationalsozialismus ebenso eine Rolle spielen wie die Rückblicke auf seine journalistische Arbeit (FAZ, Tagesspiegel), die Arbeit als Theaterintendant und prägende Lebensbegegnungen (u.a. Bernhard Minetti, Martin Wuttke, Einar Schleef).
Und natürlich immer gegenwärtig: das Nachdenken über das "Altern im Alter". Darf man noch gespannt sein auf die Zukunft, wenn man bei wachem Geist der "körperlichen Abrüstung" zuschauen muss? Eine endgültige Antwort gibt es nicht: "Die Gefühle lösen einander ab. Morgens in sich gespalten, wünscht man sich das Ende und greift noch nach dem Leben. Zweimal und oft am selben Tag."
Der forschend aufspürende Theaterhistoriker ist diesmal sich selbst auf der Spur und muss in seinen Aufzeichnungen festhalten: "Ich treffe immer öfter auf einen Unbekannten, der doch Ich war."
Aktualisiert: 2023-02-13
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Wenn es um unser eigenes Leben geht sind wir manchmal blind ...
... denn wer schaut schon gerne in den Spiegel! Lieber schauen wir "Tatort", Fantasymehrteiler und WM-Spiele vor Großleinwänden. Und natürlich Liebesfilme, die nicht so richtig happy enden, sondern so lala, wie in La La Land. Weil auch wir nicht so richtig happy sind. Sonst würden wir nicht Robbie Williams hören, Partnerportale aufsuchen, neidisch Urlaubsbilder auf Facebook und Instagram betrachten und insgeheim den 80er, 90er oder 00er Jahren nachtrauern.
Wer ist schuld daran, dass wir gelangweilt sind und Zeiten nachtrauern, in denen wir noch nicht gelangweilt waren? Daran, dass wir uns mit 35, 45, 55 die Frage stellen, "War's das schon?"?
Dieses kurzweilige Werk gibt Antworten und hilft bei der vorläufigen Lebensbilanz, weil es einen Blick auf das wirft, was wir tun und lassen, sehen und hören, lieben und fürchten – und was das alles über uns verrät. Doch Vorsicht, mancher Pfad führt zu Gedanken, die unser Weltbild erschüttern können. Denn Zeitgeistexperte Jörickes Trip durch das moderne Leben birgt viele Aha-Erlebnisse. "War's das schon?" – garantiert nicht!
Aktualisiert: 2023-02-14
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Der ganze großartige Wahnsinn aus 28 Jahren auf 432 Seiten mit rund 500 Bildern.
Im Sommer 2017 wurde Frank Castorfs Intendanz an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin-Mitte durch eine willkürliche politische Entscheidung des Berliner Senats beendet.
Diese erweiterte Nachauflage des Abschlussbands von 2017 lässt in Bildern und 25 kurzen historischen Texten zu jeder Spielzeit eine furiose Ära Revue passieren, die seit Anfang der 1990er Jahre das Theater revolutioniert hat, und zeigt die Radikalität des »Projekts Volksbühne«.
Über 500 Abbildungen dokumentieren chronologisch (fast) jede Inszenierung der Volksbühne seit der Nachwendezeit 1992 und führen noch einmal die Lust und Qual der »Überforderung« ihrer Protagonisten vor: Katrin Angerer, Frank Castorf, Herbert Fritsch, Henry Hübchen, Christoph Marthaler, Bert Neumann, René Pollesch, Sophie Rois, Christoph Schlingensief, Martin Wuttke u. v. a.
Mit Texten von Frank Castorf, Carl Hegemann, Thomas Martin, Bert Neumann, René Pollesch und Christoph Schlingensief.
Aktualisiert: 2022-10-24
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