Die Rolle des Dichters Pietro Metastasio (1698--1782) ist im 18. Jahrhundert wesentlich musikhistorisch bestimmt. Als einer der wichtigsten Librettisten hat er die musikalische Produktion, insbesondere für die Bühne, maßgeblich geprägt. Unabhängig von den vielfältigen Untersuchungen zu seinen Libretti ist seine Bedeutung in jenem Bereich bisher weitgehend unerforscht, der äußerlich relativ weit entfernt ist vom höfischen dramma per musica, also in den bürgerlichen Aufklärungszentren Nord- und Mitteldeutschlands. In dem interdisziplinären Sammelband wird diese Bedeutung erstmals ausführlich untersucht, mit Implikationen für die Rezeptions- und Institutionsgeschichte, die Musik- und Literaturgeschichte sowie für die ästhetische Kultur des 18. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Die Rolle des Dichters Pietro Metastasio (1698--1782) ist im 18. Jahrhundert wesentlich musikhistorisch bestimmt. Als einer der wichtigsten Librettisten hat er die musikalische Produktion, insbesondere für die Bühne, maßgeblich geprägt. Unabhängig von den vielfältigen Untersuchungen zu seinen Libretti ist seine Bedeutung in jenem Bereich bisher weitgehend unerforscht, der äußerlich relativ weit entfernt ist vom höfischen dramma per musica, also in den bürgerlichen Aufklärungszentren Nord- und Mitteldeutschlands. In dem interdisziplinären Sammelband wird diese Bedeutung erstmals ausführlich untersucht, mit Implikationen für die Rezeptions- und Institutionsgeschichte, die Musik- und Literaturgeschichte sowie für die ästhetische Kultur des 18. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Keine Gattung der Frühen Moderne ist so stark autoreflexiv ausgerichtet wie die Oper. Begleitet von intensiver theoretischer Reflexion, bringen die frühesten Opern nicht nur den Orpheus-Mythos auf die Bühne, sondern befragen sich in ihm nach der Macht des gleichzeitig gesungenen und handelnden Wortes im ‚Recitar cantando‘ und nach der eigenen Genealogie in der Wiederbelebung einer (produktiv missverstandenen) Antike.
Die Beiträge des Bandes reflektieren diachron und über die italienische Librettistik hinaus unterschiedliche Typen und Funktionen von autoreflexiven Denkbewegungen der Oper vom späten 16. bis zum 20. Jahrhundert. Sie untersuchen autoreflexive Anteile und Spiel-im-Spiel-Phänomene in der Librettistik bis hin zu Libretti und Opern, die sich satirisch-performativ mit der Oper (als Institution, als Musikdrama etc.) beschäftigen. Der Band möchte so wichtige Fixpunkte der Beschäftigung der Oper mit sich selbst bestimmen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Keine Gattung der Frühen Moderne ist so stark autoreflexiv ausgerichtet wie die Oper. Begleitet von intensiver theoretischer Reflexion, bringen die frühesten Opern nicht nur den Orpheus-Mythos auf die Bühne, sondern befragen sich in ihm nach der Macht des gleichzeitig gesungenen und handelnden Wortes im ‚Recitar cantando‘ und nach der eigenen Genealogie in der Wiederbelebung einer (produktiv missverstandenen) Antike.
Die Beiträge des Bandes reflektieren diachron und über die italienische Librettistik hinaus unterschiedliche Typen und Funktionen von autoreflexiven Denkbewegungen der Oper vom späten 16. bis zum 20. Jahrhundert. Sie untersuchen autoreflexive Anteile und Spiel-im-Spiel-Phänomene in der Librettistik bis hin zu Libretti und Opern, die sich satirisch-performativ mit der Oper (als Institution, als Musikdrama etc.) beschäftigen. Der Band möchte so wichtige Fixpunkte der Beschäftigung der Oper mit sich selbst bestimmen.
Aktualisiert: 2023-02-09
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„Ida von Plessen“ (Dresden 1800) ist der zuletzt veröffentlichte von drei Rügen-Romanen des Schriftstellers und Pfarrers in Altenkirchen auf Wittow / Rügen, Ludwig Gotthard Kosegarten (1758–1818). Das Buch entstand im selben Jahr wie „Heinrich von Ofterdingen“, der Schlüsselroman der Frühromantik des vierzehn Jahre jüngeren Dichters Novalis (Friedrich von Hardenberg, 1772–1801). Kosegarten zitiert darin Novalis‘ programmatische Sätze zur Frühromantik, allerdings ohne deren Verfasser zu offenbaren: „Nach Innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten, die Vergangenheit und die Zukunft […] (S. 251). Das war auch Kosegartens tiefe ästhetische Überzeugung. Zur Rezeption des Romans ist wenig bekannt, aus Positionen der Spätaufklärung heraus wurde „Ida von Plessen“ verrissen. Weitere Auflagen nach der Erstausgabe hat es nicht gegeben.
Der mit dem Einstieg in die Beamtenkarriere unerwartet zu einigen freien Tagen gekommene und zu einer Reise „ins Eldorado unsrer kindischen Schwärmereyen und unsers jugendlichen Ahnens“ aufgebrochene Legationssekretär Edmund erkennt in der Natur Rügens zunächst lediglich „ein in Dunst und Nebel schwimmendes Chaos von See und Land, sich krümmenden Ufern und hervortretenden Uferspizzen“. Seine Sehnsucht gilt unausgesprochen Italien, dem „lauen Süd“, wo „die Pinie flüstert, / Die Myrthe düstert […]“, aber „des Schicksals strenger Sinn“ zwingt ihn zum „rauhen Nord, / Auf finstern Meeren […]“. In Kosegartens klagendem „Wohin, wohin?“ klingt Goethes Antwort mit, das „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, / […] / Dahin! Dahin / Möchte‘ ich mit dir, o mein Geliebter ziehn!“ im Gesang der Mignon in „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ (1795/96). Verliebt ist Edmund auch, „sterbens verliebt“ gar. Wie die Freunde als Adressaten des Briefes wissen, ist er das stets und ständig, diesmal nun in die „Ströme der edlen de la Mothe Gujon“, philosophische Texte also der französischen Mystikerin.
Erst in der Morgenröte des Tages vor seiner Begegnung mit der hochadligen Ida von Plessen empfindet Edmund die Herrlichkeit Rügens: „Sie kam, die königliche Sonne. Entzückung schauerte durch das Herz der Natur.“ Am Kap Arkona „feyerte die triumphirende Lerche die Wiedergeburt des Jahres und der Erde.“ Doch bereits in dieses berauschte Empfinden der Naturschönheit düstert die Katastrophe. Am sagengeschwärzten See, „umkränzt von einem Wulste dichtbewaldeter Berge“, ergreift ihn das kalte Grauen. Noch einmal werden seine in Julies, des Försters Tochter, Arme sinken, die haltlosen Anker zweier Einsamer. In der nächsten „Morgenluft“ wird er aufbrechen zu Arkonas uferlosem Ausblick und auf dem „übergüldeten Erdwall“ endlich Ihr begegnen. Indem seine Augen die „grenzenlose Landschaft“ zu umfassen suchen, findet er sie, die „hohe edle Gestalt“ mit „Raphaelischen Gesichtslinien“. Ihr Ort: hart am Abgrund, „wo mit Noth zween Menschen neben einander stehen können“. In diesem Bild ist vorweggenommen, daß sie dort, wo die vielen Menschen nebeneinander bestehen könnten, niemals ankommen werden.
„Ja wahrlich, nur am Busen der Einsamkeit stillt sich das sehnsüchtige Herz, das mitten in den gesalznen Fluthen der herz- und geistlosen Menge Gefahr läuft zu verdursten.“
„Wenn jene glückliche Verschmelzung der Natur und des Geistes, woraus die ästhetische Stimmung hervorgeht, den mit sich entzweyten Menschen am leichtesten herstellt, und Ebenmaas und Harmonie in seine streitenden Triebe bringt; wenn nun eine zweckmäßige Kunstbildung unser verborgenes Naturganzes vor uns aufschließt und uns zum unumschränkteren Besitz und freyeren Gebrauch unsrer Kräfte verhilft, so frage ich abermal, ob Naturen dieser Art in unserm bürgerlichen Leben überflüßig seyn, oder ob nicht grade sie es sind, die gleich lebendigen Winden den stehenden Sumpf der Gesellschaft vor der Fäulniß retten?“
Mit dieser hier vorliegenden Neuausgabe nach mehr als zweihundertzwanzig Jahren – nach den „Poesieen, Erster Band“ (2021) die zweite Publikation ausgewählter Werke Kosegartens in der Edition Gellen – soll der Dichter aus Altenkirchen auf Wittow wieder direkt zugänglich gemacht und sein Werk für Leser aufbereitet werden, hoffentlich weit über Rügen hinaus. Ludwig Gotthard Kosegarten ist kein vorpommerscher Heimatschriftsteller, er gehört als norddeutscher Wegbereiter der Romantik in den Kanon deutschsprachiger Literatur um 1800. Dafür stehen neben der „Ida von Plessen“ vor allem ausgewählte Lyrik sowie die „Jucunde“ (1803) und „Die Inselfahrt oder Aloysius und Agnes“ (1804), die beiden auf Rügen und Hiddensee angesiedelten „ländlichen Dichtungen“. Nachdem Kosegarten verkannt, verrissen und vergessen wurde, ist es an der Zeit, ihn wiederzuentdecken und zu lesen. Jede Generation findet ihren eigenen Zugang zum kulturellen Erbe. Gönnen wir uns das intellektuelle Vergnügen an der europäischen Kultur zwischen Antike und Aufklärung, in der Kosegarten sich selbstverständlich souverän bewegt hatte, an seiner bildkräftigen Sprache, den empfindsamen Personen und an der Leidenschaft des Rüganer Schriftstellers.
Im Anhang mit Beiträgen zur Rezeption des Werkes von Garlieb Helwig Merkel, Ludwig Gotthard Kosegarten und Christoph Martin Wieland.
Aktualisiert: 2022-04-20
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Die Rolle des Dichters Pietro Metastasio (1698--1782) ist im 18. Jahrhundert wesentlich musikhistorisch bestimmt. Als einer der wichtigsten Librettisten hat er die musikalische Produktion, insbesondere für die Bühne, maßgeblich geprägt. Unabhängig von den vielfältigen Untersuchungen zu seinen Libretti ist seine Bedeutung in jenem Bereich bisher weitgehend unerforscht, der äußerlich relativ weit entfernt ist vom höfischen dramma per musica, also in den bürgerlichen Aufklärungszentren Nord- und Mitteldeutschlands. In dem interdisziplinären Sammelband wird diese Bedeutung erstmals ausführlich untersucht, mit Implikationen für die Rezeptions- und Institutionsgeschichte, die Musik- und Literaturgeschichte sowie für die ästhetische Kultur des 18. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Die Rolle des Dichters Pietro Metastasio (1698--1782) ist im 18. Jahrhundert wesentlich musikhistorisch bestimmt. Als einer der wichtigsten Librettisten hat er die musikalische Produktion, insbesondere für die Bühne, maßgeblich geprägt. Unabhängig von den vielfältigen Untersuchungen zu seinen Libretti ist seine Bedeutung in jenem Bereich bisher weitgehend unerforscht, der äußerlich relativ weit entfernt ist vom höfischen dramma per musica, also in den bürgerlichen Aufklärungszentren Nord- und Mitteldeutschlands. In dem interdisziplinären Sammelband wird diese Bedeutung erstmals ausführlich untersucht, mit Implikationen für die Rezeptions- und Institutionsgeschichte, die Musik- und Literaturgeschichte sowie für die ästhetische Kultur des 18. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Im Gedenken an Margaretha Berger werden einige der vielseitigen kulturellen Kontakte Wiens mit anderen Städten und Ländern exemplifiziert. Seit dem Mittelalter gibt es Beziehungen zwischen Wien, Venedig und Triest. Erstmals werden die ebenfalls schon sehr alten Kulturbeziehungen mit Großbritannien dargestellt. Ein weiteres Kapitel ist den Kontakten mit Marokko gewidmet. Außerdem werden Mosaike von Ravenna, venezianische Karnevalsbräuche, Pietro Metastasio, Hans Christian Andersen und der Papstbesuch in Wien 2007 thematisiert. Die Betrachtung der Elisabethkirche von Bratislava wird mit einer Biographie und mit einer Auflistung von Wiener Darstellungen der Heiligen Elisabeth fondiert. Abgeschlossen wird das überaus abwechslungsreiche Buch durch Rezensionen von Ausstellungen, die in Wien ausländische Sujets vermittelte.
Aktualisiert: 2023-04-08
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