Die Kunst des Urteils in und über Literatur und Kunst

Die Kunst des Urteils in und über Literatur und Kunst von Kuon,  Peter
Die Vorstellung, dass selbstbestimmtes Urteilen eine Fähigkeit ist, über die jedes Individuum verfügt, geht auf die frühe Neuzeit zurück und bildet die Grundlage moderner Zivilgesellschaften. Vor diesem Hintergrund untersucht der Band, wie sich individuelles Urteilen im Bereich von Literatur und Kunst entwickelt hat. Auf der einen Seite geht es um die Art und Weise, wie Urteilen ‚in‘ bildnerischen und literarischen Werken inszeniert wird und Formen und Gattungen entstehen, die neue Räume für autonomes Urteilen schaffen. Auf der anderen Seite wird gezeigt, wie im historischen Verlauf ‚über‘ literarische und künstlerische Gegenstände geurteilt wird, wobei normatives Urteilen in Form von staatlicher und kirchlicher Zensur, diskursives Urteilen im Medium öffentlicher Streitkultur sowie selbstermächtigtes individuelles Urteilen ineinanderspielen. Im Fokus des interdisziplinären und komparatistischen Bandes steht die Epoche der frühen Neuzeit, vom Ausgang des Mittelalters bis zum späten 18. Jahrhundert.
Aktualisiert: 2022-09-22
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Montaignes Kalender

Montaignes Kalender von Adam,  Wolfgang
Michel de Montaigne trug über Jahrzehnte in den historischen Kalender ‚Ephemeris historica‘ (Paris 1551) des protestantischen Gelehrten Michael Beuther handschriftliche Notizen ein. Der Kalender ist Teil der im 16. Jahrhundert florierenden Praxis der reformatorischen Memorialkultur, zu deren bedeutenden Vertretern Philipp Melanchthon und Paul Eber gehören. Solche Jahresverzeichnisse waren immer nach dem gleichen Prinzip angelegt: Der Benutzer der ‚Ephemeris historica‘ fand in der Regel auf jeder Seite des Kalenders für diesen Tag erinnerungswürdige biblische oder historische Ereignisse im Druck aufgeführt, der frei gebliebene Raum lud zum Einfügen eigener Beobachtungen ein. Die in dieser Weise als Merkbüchlein verwendete ‚Ephemeris‘ mutierte so unter medialen Gesichtspunkten zu einem Mischtext zwischen Druck und Handschrift. Indem Montaigne Lebenswendepunkte aus dem privaten Umfeld und politische Geschehnisse von großer Bedeutung notiert, wird der Kalender zu einem faszinierenden Gedächtnis-Reservoir, mit den Worten Montaignes: zu einem ‚magasin de la memoire‘.
Aktualisiert: 2021-10-21
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Der Essay als „neue“ Form

Der Essay als „neue“ Form von Mahler,  Andreas
Der Essay ist eine ‚neue‘ Form der Renaissance. Sein auf Vorstellungen wie ‚Angebot‘, ‚Probe‘, ‚Stilübung‘ oder ‚Versuch‘ abzielender Begriff taucht als Textsortenbezeichnung um 1580 in Frankreich bei Michel de Montaigne auf und wird um 1600 vor allem in England über seine Wiederaufnahme bei Francis Bacon und nicht zuletzt auch durch die kultumwobene englische Übersetzung Montaignes durch John Florio gattungsmäßig institutionalisiert. Gegenstand ist ein zumeist rätselhaftes, paradoxes oder gar entzogenes Phänomen der Lebenswelt; die Sprechhaltung ist oftmals an die Öffentlichkeit gerichtet, zuweilen aber auch streng selbsterkundend meditativ. Der Essay situiert sich entsprechend im ‚Dazwischen‘; er ist steter Prozess und bleibt Fragment. Es geht ihm also weniger um das Resultat als um den Weg. Das Medium dieses Weges ist die Prosa; sie ebnet dem Essay die Bahn und findet auf ihr die Gedanken. Auf diese Weise zeigt sich der Essay als Spur endloser Verfertigung, als Raum offener Erkundung. Und als solches trägt er die Signatur der Renaissance als einer Epoche beginnend infiniten ‚Suchens, Untersuchens und Versuchens‘, als Zeit zukunftsweisender ‚Pluralisierung‘, als Periode eines prozessual in die Zeit geschriebenen ‚Realisierens von Resultaten‘. Diesem Gedanken der Öffnung und des Offenhaltens widmen sich die Beiträge des von Andreas Mahler herausgegebenen Sammelbands von der Renaissance bis hin zur Jetztzeit.
Aktualisiert: 2021-03-18
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Wieland-Studien 10

Wieland-Studien 10 von Manger,  Klaus
Die ‚Wieland-Studien‘ widmen sich Leben, Werk, Umfeld und Wirkungsgeschichte des Dichters und Schriftstellers Christoph Martin Wieland (1733–1813). Ein Großteil der Beiträge des vorliegenden Bandes der ‚Wieland-Studien‘ widmet sich den vielfältigen Facetten von Wielands Renaissance-Rezeption und bildet die Ergebnisse einer Tagung, die zu Ehren von Klaus Mangers 70. Geburtstag vom 20.–22. November 2014 in Oßmannstedt stattfand, ab. Hinzu kommen zwei das Thema der Tagung arrondierende Arbeiten sowie zwei den Aufsatzteil des Bandes ergänzende Aufsätze. Es folgen Nachträge zu ›Wielands Briefwechsel‹, Berichte und Dokumente. Den Abschluß bildet die Fortsetzung der bibliographischen Auflistung der Publikationen zu Leben und Werk Wielands (2015–2016) und Sophie von La Roches (2011–2016 ).
Aktualisiert: 2020-12-16
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Konfigurationen der Macht in der Frühen Neuzeit

Konfigurationen der Macht in der Frühen Neuzeit von Behrens,  Rudolf, Galle,  Roland
Der Band geht in 13 Einzelbeiträgen der Frage nach, wie die Literatur der Frühen Neuzeit das Entstehen neuzeitlicher Machtstrujturen der politischen und gesellschaftlichen Sphäre zur Darstellung bringt und damit selbst in den Prozeß der Stabilisierung (und der Destabilisierung) von Macht eingreift. In thematischer Hinsicht berühren die Beiträge vor allem folgende Aspekte: Absolutistische Staatslehren und ihre ästhetischen Implikationen und Konsequenzen, Theorien der Verschwörung, Entmächtigungen des Subjekts, Theatralität und Macht, Konversations- und Verhaltenslehren, Macht und Moralistik. Im Vordergrund stehen dabei u.a. Texte folgender Autoren: Machiavelli, Montaigne, Marguerite de Navarre, Cervantes, Shakespeare, Gracián, Tirso de Mlina, Gryphius, Della Casa, La Bruyère, Aphra Behn.
Aktualisiert: 2020-12-07
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Wahrheiten über den Menschen

Wahrheiten über den Menschen von Wolfzettel,  Friedrich, Wuthenow,  Ralph-Rainer
Der Band dokumentiert Formen und Inhalte des moralistischen Reflektierens über den Menschen vom 16. bis 20. Jahrhundert in Europa. Geistreich, aber nicht belehrend setzt sich die Moralistik in einem Raum zwischen Ethik, Philosophie und Psychologie mit dem Verhalten des Menschen auseinander. Ihre literarischen Erscheinungsformen sind der Aphorismus, Maximen und Sentenzen. Sie bieten dem Leser keine vorgefertigten Wahrheiten, sondern ermöglichen ihm, diese selbst zu suchen und zu finden. Der Aphorismus provoziert und überrascht, stellt Fragen im Gewande der Antwort, statt diese vorzugeben. Beginnend mit Guicciardini führt der Band den Leser über Montaigne, Gracián, Chamfort und anderen Franzosen zu Lichtenberg und Goethe, Hazlitt und Leopardi.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Das weibliche Subjekt in der Krise

Das weibliche Subjekt in der Krise von Brüske,  Anne
Die Krise des weiblichen Subjektes nimmt in Laclos' Briefroman 'Les Liaisons dangereuses' eine zentrale Stellung ein: Mit einem meisterhaft angeordneten Stimmenkonzert wird das Scheitern dreier weiblicher Figuren an deren Intimbeziehungen inszeniert und differenziert kommentiert. Liegt jenes Scheitern in der historischen 'condition féminine' begründet? Zeichnet sich die Frau im Sinne der aufklärerischen 'philosophes' durch eine defizitäre körperliche und geistige Konstitution - eine weibliche Sonderanthropologie - aus? Welche Rolle spielen der adlige Verhaltenskodex sowie das Geschlechterverhältnis und Menschenbild im Frankreich des 18. Jahrhunderts? Anhand der Analyse der anthropologischen Semantik im Œuvre Laclos' wird diesen Fragen aus der Perspektive der Systemtheorie Luhmanns, der Geschlechterforschung sowie der literarischen Subjektentwürfe Montaignes, Descartes' und Pascals nachgegangen. Die Untersuchung der literarischen Inszenierung weiblicher Subjektivität und des Zusammenspiels von Gesellschaftswandel, anthropologischer Semantik und Geschlecht am Vorabend der Revolution eröffnet neue sozial- und geschlechtergeschichtliche Zugänge zum libertinen Klassiker und seiner Epoche.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Konstanz

Konstanz von Klein,  Diethard H
"Die am prächtigsten gelegene Stadt Europas" nennt der französische Dichter Gerard de Nerval um 1850 Konstanz, nachdem schon 1415 der italienische Humanist Benedict de Pileo davon überzeugt war, "die Götter würden diese Stadt geliebt haben"; wenige Jahrzehnte später rühmt der Venezianer Andrea de Francheschi: "Die Stadt ist von höchster Schönheit", und 1667 meint Buzelin, Konstanz sei "angenehmer als Konstantinopel". Groß ist die Fülle lobender Äußerungen über die Stadt am Bodensee aus dem Munde deutscher und ausländischer Dichter, Maler, Diplomaten und berühmter Reiseschriftsteller, die wir als Beispiele aus vielen Jahrhunderten und bis in die jüngste Zeit hier zusammengetragen haben. Aber darauf beschränkt sich dieses Stadtlesebuch natürlich nicht. Die wesentlichen Bauten der Stadt werden so, wie sie sich früheren Besuchern eindrucksvoll zeigten, von diesen beschrieben - das kunstreiche Münster, der mächtige Bau des Konzilsgebäudes, das ehemalige Dominikanerkloster auf der Insel, in dem der berühmte Luftschiffpionier Graf Zeppelin geboren wurde, die alten Kirchen, Adelssitze und Bürgerhäuser. Zu den Verfassern der Schilderungen, die meist auch die historische Dimension mit einbeziehen, zählen etwa der Arzt, Maler, Philosoph und Kunstkenner Carl Gustav Carus, der bedeutende Bischof Conrad Gröber, der französische Schriftsteller und Philosoph Michel de Montaigne, die Dichter Ludwig Uhland und August Graf von Platen und der "Vater der Reisehandbücher" Carl Baedeker. Große Ereignisse aus der Geschichte der Bodenseestadt, vom das Schisma beendenden Konzil 1414-18 (das freilich auch die Verbrennung des böhmischen Reformators Jan Hus brachte) über die bekannte Belagerung im Dreißigjährigen Krieg und die Ausrufung der ersten Deutschen Republik durch Hecker 1848 bis zur Grundsteinlegung der Universität 1966, werden lebendig in Berichten von Zeitzeugen wie Ulrich von Richental, in zusammenfassenden Schilderungen, in stimmungsvollen Gedichten oder auch eigenen Texten der handelnden Personen, etwa des ehemaligen Bundeskanzlers Kurt Georg Kiesinger. Stimmungsbilder von Autoren wie Lucian Reich, Ignaz Heinrich von Wessenberg, Hermann Reuchlin, Anton Birlinger, Heinrich Vierordt, Friedrich Pecht, Wilhelm von Scholz, Norbert Jacques oder Mare Stahl machen uns vertraut mit dem Leben und Treiben in den alten Gassen mit ihren "Stehweinstüble" und den "Dachgärten voller Frichtle" in älterer und jüngerer Zeit. Und schließlich ist auch das so reizvolle Umland mit einbezogen: Da schildert Graf Lennart Bernadotte persönlich sein "Inselparadies" auf der Mainau, Ricarda Huch, Eduard Brauer und Friedrich Leopold Graf zu Stolberg führen uns auf die Reichenau und zum Schloß Arenenberg, Fürst Pückler-Muskau lädt uns ein zu "Spaziergängen um Konstanz", Hermann Hesse läßt uns teilhaben an hochsommerlicher Idylle am See und Hans Leip an den Freuden jener, die von ihren beschaulichen Wohnsitzen rund um den Bodensee auf diesen hinabblicken können. So gibt dieser Band, zusammengestellt von zwei Herausgebern, die gerne an ihren in Konstanz verbrachten Lebensabschnitt zurückdenken, in über hundert Einzelbeiträgen, die aus vielen alten Quellen zusammengetragen wurden, ein vielseitiges Bild der schönen Stadt am Bodensee.
Aktualisiert: 2020-02-13
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Verspätete Ankunft

Verspätete Ankunft von Adam,  Wolfgang
Bei Michel de Montaignes 'Journal de voyage' handelt es sich um einen Text der Frühen Neuzeit. Erst 1774 hat Anne-Gabriel Meunier de Querlon das in Französisch und Italienisch verfaßte Tagebuch der Italienreise Montaignes von 1580/81 publiziert und kommentiert, unterstützt von Giuseppe Bartoli. Bereits drei Jahre später liegt eine anonym erschienene Übersetzung ins Deutsche vor, verfasst von dem reformierten Prediger Johann Heinrich Friedrich Ulrich. Dieser überträgt den Text Montaignes sowie die Kommentare der französischen Erstausgabe und fügt er darüber hinaus zahlreiche eigene Anmerkungen hinzu. In der deutschen Ausgabe des Tagebuchs durchkreuzen sich somit in polyphoner Weise Montaignes Original aus der Frühen Neuzeit sowie de Querlons, Bartolis und Ulrichs Kommentare aus dem 18. Jahrhundert. Die Studie widmet sich der philologischen Rekonstruktion dieser Geschichte der Übertragung von Montaignes 'Journal de voyage'. Indem so die Stimme eines deutschen Aufklärers in der Übersetzung eines Textes aus der französischen Renaissance vernehmbar gemacht wird, eröffnet sich ein frappierender Zugang zu den facettenreichen kultur- und literaturgeschichtlichen Diskursen des späten 18. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2019-01-08
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