Jegliche Form theoretischer Auseinandersetzung mit Musik muss sich mit dem Problem befassen, wie sinnliche Erfahrung konzeptualisiert wird. Der Autor untersucht, methodisch inspiriert durch Thomas S. Kuhn, dieses Problem aus interdisziplinärer, historischer Perspektive am Beispiel mittelalterlicher Musiktheorie aus dem Umfeld der Pariser Universität der Zeit um 1300.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Wandlungen der kompositorischen Ideen und der Aufführungspraxis neuer Musik haben in den letzten Jahrzehnten die traditionelle Konzertsituation verändert. Christa Brüstle stellt in einem musikhistorischen Überblick die Gründe und Anlässe dieser Entwicklungen dar: Sie beziehen sich auf neue Aspekte von Form und Raum in der Musik ebenso wie auf unterschiedliche Verbindungen zwischen Musik, Performance, Theater und Medien. Themen sind die Einführung von Bewegung auf dem Konzertpodium, der experimentelle Umgang mit Instrumenten, (nackte) Körper als Klangproduzenten, Präsentationsformen der Live-Elektronik, die Inszenierung von Musikaufführungen, der Einsatz von Video im Konzert sowie die Aktivierung des Publikums. Sie werden am Beispiel von Werken etwa von Ashley, Bauckholt, Berio, Boulez, Cage, Globokar, Hespos, Kagel, Kang, Lachenmann, Schnebel, Stäbler, Stelzenbach, Stockhausen oder Young diskutiert. Daraus ergeben sich nicht zuletzt exemplarische Interpretationen zeitgenössischer Kompositionen und Aufführungen unter Heranziehung aktueller Kunst- und Mediendiskurse wie Intermedialität und Interaktivität, Theorien des Performativen und Hybridität.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die Studie greift die Frage auf, inwieweit die im Wochenpsalter gesungenen Antiphonen des Offiziums einen Blick vor deren früheste Verschriftlichung im 9.-11. Jahrhundert gewähren. Lassen sich anhand ihrer Texte und Melodien Rückschlüsse auf die Genese der Psalmodie vor ihrer schriftlichen Fixierung formulieren? In welchen liturgischen Kontexten waren diese Antiphonen ursprünglich verankert?
Die vorliegende Publikation nähert sich dieser Fragestellung von verschiedenen Seiten: in Verbindung mit der Struktur des Offiziums, der Herkunft der Texte sowie der musikalischen Formeln.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Nach den prinzipiellen Fragen zur Grundlegung des Bonner Forschungsprojekts, die im vorherigen Band dieser Reihe diskutiert worden sind, richtet sich der Blick der hier vorgelegten 25 Beiträge nunmehr auf einen konkreten historischen Gegenstandsbereich: Die Musik und Musikkultur Danzigs und Westpreußens. Dieses Phänomenfeld bietet reiche Möglichkeiten, die Problemschichten einer „Deutschen Musikkultur im östlichen Europa“ in vielfältiger Weise zu thematisieren: „Westpreußen“ lässt sich in weit geringerem Maße als die anderen ehemaligen preußischen Provinzen als in sich geschlossenes Siedlungsgebiet verstehen, sondern trägt unübersehbar die Signaturen einer jahrhundertelangen deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte. Das „Land an der unteren Weichsel“ bietet somit einen Modellfall einer nicht hintergehbaren Interkulturalität, die sich exemplarisch in wechselhaften historischen Konstellationen ausgeprägt und zur Formierung höchst divergenter Praktiken und Diskursmuster geführt hat.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Nach den prinzipiellen Fragen zur Grundlegung des Bonner Forschungsprojekts, die im vorherigen Band dieser Reihe diskutiert worden sind, richtet sich der Blick der hier vorgelegten 25 Beiträge nunmehr auf einen konkreten historischen Gegenstandsbereich: Die Musik und Musikkultur Danzigs und Westpreußens. Dieses Phänomenfeld bietet reiche Möglichkeiten, die Problemschichten einer „Deutschen Musikkultur im östlichen Europa“ in vielfältiger Weise zu thematisieren: „Westpreußen“ lässt sich in weit geringerem Maße als die anderen ehemaligen preußischen Provinzen als in sich geschlossenes Siedlungsgebiet verstehen, sondern trägt unübersehbar die Signaturen einer jahrhundertelangen deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte. Das „Land an der unteren Weichsel“ bietet somit einen Modellfall einer nicht hintergehbaren Interkulturalität, die sich exemplarisch in wechselhaften historischen Konstellationen ausgeprägt und zur Formierung höchst divergenter Praktiken und Diskursmuster geführt hat.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Aktualisiert: 2023-06-15
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Von 1833 bis 1834 lebte und arbeitete der zwanzigjährige Richard Wagner in Würzburg. In dieser Zeit fand er als Opernkomponist zu sich, mehr noch: Mit der Erfahrung, ein großes dramatisches Bühnenwerk verwirklichen zu können, festigte er seinen Lebensentwurf als Musikdramatiker. Drei Kompositionen gilt es in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen, das Opernfragment Die Hochzeit, die romantische Oper Die Feen sowie das Neue Schluss-Allegro zur Arie Nr 15 des Aubrey aus der Oper „Der Vampyr" von Heinrich Marschner.
Mit ihnen rücken Werke in den Blickpunkt, die seit langem nur einen niedrigen Status in der Wagner-Wahrnehmung genießen, an denen sich jedoch der historische Ort zu erkennen gibt, von dem Wagners Opernkomponieren ausging. Das tradierte Klischee, Wagner sei ein Spätentwickler gewesen und sich erst in seinen Dreißigerjahren als veritables Genie entpuppt, verkennt die schöpferische Ontogenese des Komponisten und setzt allzu leichtfertig Unvergleichbares zueinander in Beziehung. An den Werken kann eine im Werden begriffene Künstlerpersönlichkeit beobachtet werden, die sich unter mäßig günstigen Bedingungen, aber mit ungeheurer Rezeptionsfähigkeit und einer triebhaft zu nennenden Energie auf ein Dasein als Opernkomponist zentriert.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die griechische Antike spielt im kulturellen Leben auch des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle – so im Schaffen des griechisch-französischen Komponisten Iannis Xenakis (1921–2001), der gerne auch als "Grieche im falschen Jahrtausend" bezeichnet wird. Tatsächlich berief Xenakis sich in seinen theoretischen Schriften und Interviews regelmäßig auf antike Denker wie den Musiktheoretiker Aristoxenos von Tarent, die vorsokratischen Philosophen Parmenides und Heraklit oder die Schule der Pythagoreer. Einerseits gab er damit seinen Kompositionsansätzen eine intellektuell geprägte Rechtfertigung und Färbung, andererseits half ihm die Berufung auf die Antike bei seiner durch das Exil bedingten Identitätssuche. Erstmalig wird in diesem Band Xenakis' Antikenrezeption in seinen Schriften, Interviews und ausgewählten Kompositionen kategorisiert und durch gründliche Überprüfung kritisch beleuchtet. Die Auseinandersetzung mit Quellen und Rezeptionslinien spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Analyse von Xenakis' Selbst- und Außenwahrnehmung, die auch Fragen nach Autobiographie und deren Narration sowie Imagekonstruktion thematisiert.
Aktualisiert: 2023-06-15
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