«Northanger Abbey» ist ein Glanzstück der geistreichen Unterhaltung. Vorrangig als Satire auf den Schauerroman gedacht, zeigt der Roman die Meisterin der leben digen Dialoge und der ironischen Figuren zeichnung auf der Höhe ihrer Kunst. «Von scharfer Zunge, aber zärt lichem Herzen» (Virginia Woolf), zündet Jane Austen hier einmal mehr ein Feuer werk an Pointen.Catherine Morland ist zwar jung, doch weder auffallend hübsch noch besonders elegant oder wenigstens vermögend, und obendrein ein wahrer Ausbund an Naivität. Roman heldinnen sehen gemeinhin anders aus. Die Schöntuereien koketter Freun dinnen verwechselt sie mit Zuneigung, die Gefallsucht eitler Gecken mit standesgemäßer Noblesse. Doch die Erfahrung lehrt sie alsbald, daß nicht alles edel ist, was glänzt. Indem sie sich auf ihr Gefühl und ihre intuitive Menschenkenntnis verläßt, gelangt sie schließlich zu jenem fröhlichen Eigensinn, der das andere Geschlecht im Nu zu bezaubern vermag. Jane Austen (1775-1817) ist eine Klassikerin eigenen Ranges. Niemand stiftet auf amüsantere Weise unter Liebenden zuerst Verwirrung und zuletzt Ehen. Auch in «Northanger Abbey» geht es um das, was Männer und Frauen aneinander zweifeln läßt und sie nach vielen Bewährungs proben in beidseits gereiftem Verständnis zusammenführt. «Bleibend frisch, aufmüpfig bissig, klar komponiert sind die Gesellschaftsbilder Jane Austens», schreibt Hans Pleschinski im Nachwort: «nie zähflüs sig sentimental, sondern stets mit der ironischen Brechung, daß das Leben auch als aufwendige Komödie gesehen werden kann.»
Mit „Northanger Abbey“ sind nunmehr sämtliche Austen-Romane in unserer Bibliothek der Weltliteratur erhältlich.
Aktualisiert: 2023-07-01
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«Northanger Abbey» ist ein Glanzstück der geistreichen Unterhaltung. Vorrangig als Satire auf den Schauerroman gedacht, zeigt der Roman die Meisterin der leben digen Dialoge und der ironischen Figuren zeichnung auf der Höhe ihrer Kunst. «Von scharfer Zunge, aber zärt lichem Herzen» (Virginia Woolf), zündet Jane Austen hier einmal mehr ein Feuer werk an Pointen.Catherine Morland ist zwar jung, doch weder auffallend hübsch noch besonders elegant oder wenigstens vermögend, und obendrein ein wahrer Ausbund an Naivität. Roman heldinnen sehen gemeinhin anders aus. Die Schöntuereien koketter Freun dinnen verwechselt sie mit Zuneigung, die Gefallsucht eitler Gecken mit standesgemäßer Noblesse. Doch die Erfahrung lehrt sie alsbald, daß nicht alles edel ist, was glänzt. Indem sie sich auf ihr Gefühl und ihre intuitive Menschenkenntnis verläßt, gelangt sie schließlich zu jenem fröhlichen Eigensinn, der das andere Geschlecht im Nu zu bezaubern vermag. Jane Austen (1775-1817) ist eine Klassikerin eigenen Ranges. Niemand stiftet auf amüsantere Weise unter Liebenden zuerst Verwirrung und zuletzt Ehen. Auch in «Northanger Abbey» geht es um das, was Männer und Frauen aneinander zweifeln läßt und sie nach vielen Bewährungs proben in beidseits gereiftem Verständnis zusammenführt. «Bleibend frisch, aufmüpfig bissig, klar komponiert sind die Gesellschaftsbilder Jane Austens», schreibt Hans Pleschinski im Nachwort: «nie zähflüs sig sentimental, sondern stets mit der ironischen Brechung, daß das Leben auch als aufwendige Komödie gesehen werden kann.»
Mit „Northanger Abbey“ sind nunmehr sämtliche Austen-Romane in unserer Bibliothek der Weltliteratur erhältlich.
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«Northanger Abbey» ist ein Glanzstück der geistreichen Unterhaltung. Vorrangig als Satire auf den Schauerroman gedacht, zeigt der Roman die Meisterin der leben digen Dialoge und der ironischen Figuren zeichnung auf der Höhe ihrer Kunst. «Von scharfer Zunge, aber zärt lichem Herzen» (Virginia Woolf), zündet Jane Austen hier einmal mehr ein Feuer werk an Pointen.Catherine Morland ist zwar jung, doch weder auffallend hübsch noch besonders elegant oder wenigstens vermögend, und obendrein ein wahrer Ausbund an Naivität. Roman heldinnen sehen gemeinhin anders aus. Die Schöntuereien koketter Freun dinnen verwechselt sie mit Zuneigung, die Gefallsucht eitler Gecken mit standesgemäßer Noblesse. Doch die Erfahrung lehrt sie alsbald, daß nicht alles edel ist, was glänzt. Indem sie sich auf ihr Gefühl und ihre intuitive Menschenkenntnis verläßt, gelangt sie schließlich zu jenem fröhlichen Eigensinn, der das andere Geschlecht im Nu zu bezaubern vermag. Jane Austen (1775-1817) ist eine Klassikerin eigenen Ranges. Niemand stiftet auf amüsantere Weise unter Liebenden zuerst Verwirrung und zuletzt Ehen. Auch in «Northanger Abbey» geht es um das, was Männer und Frauen aneinander zweifeln läßt und sie nach vielen Bewährungs proben in beidseits gereiftem Verständnis zusammenführt. «Bleibend frisch, aufmüpfig bissig, klar komponiert sind die Gesellschaftsbilder Jane Austens», schreibt Hans Pleschinski im Nachwort: «nie zähflüs sig sentimental, sondern stets mit der ironischen Brechung, daß das Leben auch als aufwendige Komödie gesehen werden kann.»
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Catherine Morland ist jung, doch weder hübsch noch vermögend. Männern gegenüber scheu, entwickelt sie erst langsam ihre besondere Anziehungskraft, die das andere Geschlecht bezaubert. Als Satire auf den Schauerroman gedacht, zeigt das Buch Jane Austen auf der Höhe ihrer Kunst. „Von scharfer Zunge, aber zärtlichem Herzen“ (V. Woolf), zündet die Autorin ein Feuerwerk an Pointen.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Es im Leben weit gebracht zu haben, verdankt Vinck seinem einzigen Talent, dem Umgang mit dem Zeichenstift, seiner Widerständigkeit und dem Willen, nicht aufzugeben.
Kost und Logis. Mehr hatte der junge Hans Finkelstein, wie der Bub damals noch hieß, von seiner Familie nicht zu erwarten. Schicksalbestimmend wird allerdings, dass ihn die Eltern - quasi als Maturageschenk - zu einem Empfang in der französischen Botschaft mitnehmen. Es kommt zu einer Begegnung mit einer Frau, die um einiges älter ist als er. Eine gemeinsame Nacht und der folgende Tag reichen aus: Es gibt keine Zukunft für ihn ohne sie. Nur, dass Corinne noch am selben Abend nach Paris zurückkehrt. Für sie war Hans ein Abenteuer mit einem zweifellos besonderen Jungen, aber eben doch nur ein Abenteuer. Ihr Mann, lässt sie den jungen Liebhaber beim Abschiedskuss wissen, wird in Orly am Flugsteig auf sie warten. Das hält Hans nicht ab, alsbald den Koffer zu packen, um mit nichts als Furchtlosigkeit und einem väterlichen Taschengeld sein Glück zu versuchen und vielleicht diese einzigartige Frau wiederzufinden. Er setzt darauf, dass sie ihm in Paris zufällig über den Weg laufen wird. Vielleicht hilft ja magisches Denken ...
Zunächst findet er hier alle Möglichkeiten, sein Talent mit seiner Obsession zu verbinden, die Welt zu verschönern, um aus dem, was wir als Nicht-Tiere vordringlich brauchen, das wärmende Mäntelchen, mehr zu machen - die radikale Selbsterfindung. Er wird Modeschöpfer. Die Begegnung des Sechzigjährigen mit Tod lässt Zweifel aufkommen. Er beginnt, sich auf die Suche nach dem Eigentlichen, dem Wahren, Authentischen zu machen. Aber gibt’s das?
Er reift zum jungen Mann, andere Menschen treten in den Vordergrund. Eine Liebelei mit einem Model macht’s möglich: Er gelangt an eine Einladung zu einer Modenschau von Cardin. In ihm explodiert es. Modemachen, ja, das ist es. Und da er ein Hans im Glück ist, nebenbei noch begabt und nicht faul, kann er bald am Haus eines berühmten Couturiers in der Schneiderei beginnen. Seine Zeichenmappe landet irgendwann auf den richtigen Tischen. Man wird auf ihn aufmerksam - der junge Mann aus Wien - und schon darf er seine erste Schau machen. Er verliebt sich, heiratet, wird Vater einer Tochter. Das Nächste ist eine
eigene Modefirma. Dafür braucht es einen attraktiven Namen. Das Label wird Vinck. Jean-Marie Vinck sein. Eine Möglichkeit, den Finkelstein loszuwerden. Eines Tages steht die Frau vor ihm, deretwegen er einst nach Paris aufgebrochen war. Alles gerät ins Wanken.
Der rekonvaleszente Vinck vom Anfang des Romans hat sich kaum in seiner Berliner Villa wieder eingelebt, als er von der Idee heimgesucht wird, den Hebel noch einmal umzulegen. Irgendwo muss das Wahre, das Eigentliche, Authentische in ihm schlummern und nur darauf warten, geweckt zu werden. Es geht auch um „Tikkun Olam“, wie er von seinen jüdischen Wurzeln her weiß. Das bedeutet, die Welt, seine Welt in Ordnung bringen.
Ihm fallen der Bruder, die Tochter aus erster Ehe, sein irgendwo in Frankreich in einer Einrichtung für Behinderte untergebrachter Enkel ein, Menschen, die aus seinem Leben gefallen sind. Er will sie aufsuchen, vielleicht mit ihnen leben, will reparieren. Für diese letzte Unternehmung opfert er Familie, Freunde, Firma und Geschäftspartner.
Am Ende hat sich nicht viel und niemand geändert. Alle bleiben die, die sie sind. Auch der Protagonist.
„Tikkun Olam“ passiert, wenn, dann das ganze Leben über, mal mehr, mal nie.
Das ist das, was bleibt.
Und Jean-Marie Vincks Vision, dass das Außergewöhnliche das Gewöhnliche sticht, das Individuelle das Allgemeine, Vivienne Westwood C&A. Vita Est Ludus hatte er seine erste Schau nennen wollen. Man bleibt zwar die- oder
derselbe, auch in einem Kostüm von Balmain oder in einem Anzug von Armani. Nur fühlt man sich besser.
Aktualisiert: 2023-06-29
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Es im Leben weit gebracht zu haben, verdankt Vinck seinem einzigen Talent, dem Umgang mit dem Zeichenstift, seiner Widerständigkeit und dem Willen, nicht aufzugeben.
Kost und Logis. Mehr hatte der junge Hans Finkelstein, wie der Bub damals noch hieß, von seiner Familie nicht zu erwarten. Schicksalbestimmend wird allerdings, dass ihn die Eltern - quasi als Maturageschenk - zu einem Empfang in der französischen Botschaft mitnehmen. Es kommt zu einer Begegnung mit einer Frau, die um einiges älter ist als er. Eine gemeinsame Nacht und der folgende Tag reichen aus: Es gibt keine Zukunft für ihn ohne sie. Nur, dass Corinne noch am selben Abend nach Paris zurückkehrt. Für sie war Hans ein Abenteuer mit einem zweifellos besonderen Jungen, aber eben doch nur ein Abenteuer. Ihr Mann, lässt sie den jungen Liebhaber beim Abschiedskuss wissen, wird in Orly am Flugsteig auf sie warten. Das hält Hans nicht ab, alsbald den Koffer zu packen, um mit nichts als Furchtlosigkeit und einem väterlichen Taschengeld sein Glück zu versuchen und vielleicht diese einzigartige Frau wiederzufinden. Er setzt darauf, dass sie ihm in Paris zufällig über den Weg laufen wird. Vielleicht hilft ja magisches Denken ...
Zunächst findet er hier alle Möglichkeiten, sein Talent mit seiner Obsession zu verbinden, die Welt zu verschönern, um aus dem, was wir als Nicht-Tiere vordringlich brauchen, das wärmende Mäntelchen, mehr zu machen - die radikale Selbsterfindung. Er wird Modeschöpfer. Die Begegnung des Sechzigjährigen mit Tod lässt Zweifel aufkommen. Er beginnt, sich auf die Suche nach dem Eigentlichen, dem Wahren, Authentischen zu machen. Aber gibt’s das?
Er reift zum jungen Mann, andere Menschen treten in den Vordergrund. Eine Liebelei mit einem Model macht’s möglich: Er gelangt an eine Einladung zu einer Modenschau von Cardin. In ihm explodiert es. Modemachen, ja, das ist es. Und da er ein Hans im Glück ist, nebenbei noch begabt und nicht faul, kann er bald am Haus eines berühmten Couturiers in der Schneiderei beginnen. Seine Zeichenmappe landet irgendwann auf den richtigen Tischen. Man wird auf ihn aufmerksam - der junge Mann aus Wien - und schon darf er seine erste Schau machen. Er verliebt sich, heiratet, wird Vater einer Tochter. Das Nächste ist eine
eigene Modefirma. Dafür braucht es einen attraktiven Namen. Das Label wird Vinck. Jean-Marie Vinck sein. Eine Möglichkeit, den Finkelstein loszuwerden. Eines Tages steht die Frau vor ihm, deretwegen er einst nach Paris aufgebrochen war. Alles gerät ins Wanken.
Der rekonvaleszente Vinck vom Anfang des Romans hat sich kaum in seiner Berliner Villa wieder eingelebt, als er von der Idee heimgesucht wird, den Hebel noch einmal umzulegen. Irgendwo muss das Wahre, das Eigentliche, Authentische in ihm schlummern und nur darauf warten, geweckt zu werden. Es geht auch um „Tikkun Olam“, wie er von seinen jüdischen Wurzeln her weiß. Das bedeutet, die Welt, seine Welt in Ordnung bringen.
Ihm fallen der Bruder, die Tochter aus erster Ehe, sein irgendwo in Frankreich in einer Einrichtung für Behinderte untergebrachter Enkel ein, Menschen, die aus seinem Leben gefallen sind. Er will sie aufsuchen, vielleicht mit ihnen leben, will reparieren. Für diese letzte Unternehmung opfert er Familie, Freunde, Firma und Geschäftspartner.
Am Ende hat sich nicht viel und niemand geändert. Alle bleiben die, die sie sind. Auch der Protagonist.
„Tikkun Olam“ passiert, wenn, dann das ganze Leben über, mal mehr, mal nie.
Das ist das, was bleibt.
Und Jean-Marie Vincks Vision, dass das Außergewöhnliche das Gewöhnliche sticht, das Individuelle das Allgemeine, Vivienne Westwood C&A. Vita Est Ludus hatte er seine erste Schau nennen wollen. Man bleibt zwar die- oder
derselbe, auch in einem Kostüm von Balmain oder in einem Anzug von Armani. Nur fühlt man sich besser.
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Es im Leben weit gebracht zu haben, verdankt Vinck seinem einzigen Talent, dem Umgang mit dem Zeichenstift, seiner Widerständigkeit und dem Willen, nicht aufzugeben.
Kost und Logis. Mehr hatte der junge Hans Finkelstein, wie der Bub damals noch hieß, von seiner Familie nicht zu erwarten. Schicksalbestimmend wird allerdings, dass ihn die Eltern - quasi als Maturageschenk - zu einem Empfang in der französischen Botschaft mitnehmen. Es kommt zu einer Begegnung mit einer Frau, die um einiges älter ist als er. Eine gemeinsame Nacht und der folgende Tag reichen aus: Es gibt keine Zukunft für ihn ohne sie. Nur, dass Corinne noch am selben Abend nach Paris zurückkehrt. Für sie war Hans ein Abenteuer mit einem zweifellos besonderen Jungen, aber eben doch nur ein Abenteuer. Ihr Mann, lässt sie den jungen Liebhaber beim Abschiedskuss wissen, wird in Orly am Flugsteig auf sie warten. Das hält Hans nicht ab, alsbald den Koffer zu packen, um mit nichts als Furchtlosigkeit und einem väterlichen Taschengeld sein Glück zu versuchen und vielleicht diese einzigartige Frau wiederzufinden. Er setzt darauf, dass sie ihm in Paris zufällig über den Weg laufen wird. Vielleicht hilft ja magisches Denken ...
Zunächst findet er hier alle Möglichkeiten, sein Talent mit seiner Obsession zu verbinden, die Welt zu verschönern, um aus dem, was wir als Nicht-Tiere vordringlich brauchen, das wärmende Mäntelchen, mehr zu machen - die radikale Selbsterfindung. Er wird Modeschöpfer. Die Begegnung des Sechzigjährigen mit Tod lässt Zweifel aufkommen. Er beginnt, sich auf die Suche nach dem Eigentlichen, dem Wahren, Authentischen zu machen. Aber gibt’s das?
Er reift zum jungen Mann, andere Menschen treten in den Vordergrund. Eine Liebelei mit einem Model macht’s möglich: Er gelangt an eine Einladung zu einer Modenschau von Cardin. In ihm explodiert es. Modemachen, ja, das ist es. Und da er ein Hans im Glück ist, nebenbei noch begabt und nicht faul, kann er bald am Haus eines berühmten Couturiers in der Schneiderei beginnen. Seine Zeichenmappe landet irgendwann auf den richtigen Tischen. Man wird auf ihn aufmerksam - der junge Mann aus Wien - und schon darf er seine erste Schau machen. Er verliebt sich, heiratet, wird Vater einer Tochter. Das Nächste ist eine
eigene Modefirma. Dafür braucht es einen attraktiven Namen. Das Label wird Vinck. Jean-Marie Vinck sein. Eine Möglichkeit, den Finkelstein loszuwerden. Eines Tages steht die Frau vor ihm, deretwegen er einst nach Paris aufgebrochen war. Alles gerät ins Wanken.
Der rekonvaleszente Vinck vom Anfang des Romans hat sich kaum in seiner Berliner Villa wieder eingelebt, als er von der Idee heimgesucht wird, den Hebel noch einmal umzulegen. Irgendwo muss das Wahre, das Eigentliche, Authentische in ihm schlummern und nur darauf warten, geweckt zu werden. Es geht auch um „Tikkun Olam“, wie er von seinen jüdischen Wurzeln her weiß. Das bedeutet, die Welt, seine Welt in Ordnung bringen.
Ihm fallen der Bruder, die Tochter aus erster Ehe, sein irgendwo in Frankreich in einer Einrichtung für Behinderte untergebrachter Enkel ein, Menschen, die aus seinem Leben gefallen sind. Er will sie aufsuchen, vielleicht mit ihnen leben, will reparieren. Für diese letzte Unternehmung opfert er Familie, Freunde, Firma und Geschäftspartner.
Am Ende hat sich nicht viel und niemand geändert. Alle bleiben die, die sie sind. Auch der Protagonist.
„Tikkun Olam“ passiert, wenn, dann das ganze Leben über, mal mehr, mal nie.
Das ist das, was bleibt.
Und Jean-Marie Vincks Vision, dass das Außergewöhnliche das Gewöhnliche sticht, das Individuelle das Allgemeine, Vivienne Westwood C&A. Vita Est Ludus hatte er seine erste Schau nennen wollen. Man bleibt zwar die- oder
derselbe, auch in einem Kostüm von Balmain oder in einem Anzug von Armani. Nur fühlt man sich besser.
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Es im Leben weit gebracht zu haben, verdankt Vinck seinem einzigen Talent, dem Umgang mit dem Zeichenstift, seiner Widerständigkeit und dem Willen, nicht aufzugeben.
Kost und Logis. Mehr hatte der junge Hans Finkelstein, wie der Bub damals noch hieß, von seiner Familie nicht zu erwarten. Schicksalbestimmend wird allerdings, dass ihn die Eltern - quasi als Maturageschenk - zu einem Empfang in der französischen Botschaft mitnehmen. Es kommt zu einer Begegnung mit einer Frau, die um einiges älter ist als er. Eine gemeinsame Nacht und der folgende Tag reichen aus: Es gibt keine Zukunft für ihn ohne sie. Nur, dass Corinne noch am selben Abend nach Paris zurückkehrt. Für sie war Hans ein Abenteuer mit einem zweifellos besonderen Jungen, aber eben doch nur ein Abenteuer. Ihr Mann, lässt sie den jungen Liebhaber beim Abschiedskuss wissen, wird in Orly am Flugsteig auf sie warten. Das hält Hans nicht ab, alsbald den Koffer zu packen, um mit nichts als Furchtlosigkeit und einem väterlichen Taschengeld sein Glück zu versuchen und vielleicht diese einzigartige Frau wiederzufinden. Er setzt darauf, dass sie ihm in Paris zufällig über den Weg laufen wird. Vielleicht hilft ja magisches Denken ...
Zunächst findet er hier alle Möglichkeiten, sein Talent mit seiner Obsession zu verbinden, die Welt zu verschönern, um aus dem, was wir als Nicht-Tiere vordringlich brauchen, das wärmende Mäntelchen, mehr zu machen - die radikale Selbsterfindung. Er wird Modeschöpfer. Die Begegnung des Sechzigjährigen mit Tod lässt Zweifel aufkommen. Er beginnt, sich auf die Suche nach dem Eigentlichen, dem Wahren, Authentischen zu machen. Aber gibt’s das?
Er reift zum jungen Mann, andere Menschen treten in den Vordergrund. Eine Liebelei mit einem Model macht’s möglich: Er gelangt an eine Einladung zu einer Modenschau von Cardin. In ihm explodiert es. Modemachen, ja, das ist es. Und da er ein Hans im Glück ist, nebenbei noch begabt und nicht faul, kann er bald am Haus eines berühmten Couturiers in der Schneiderei beginnen. Seine Zeichenmappe landet irgendwann auf den richtigen Tischen. Man wird auf ihn aufmerksam - der junge Mann aus Wien - und schon darf er seine erste Schau machen. Er verliebt sich, heiratet, wird Vater einer Tochter. Das Nächste ist eine
eigene Modefirma. Dafür braucht es einen attraktiven Namen. Das Label wird Vinck. Jean-Marie Vinck sein. Eine Möglichkeit, den Finkelstein loszuwerden. Eines Tages steht die Frau vor ihm, deretwegen er einst nach Paris aufgebrochen war. Alles gerät ins Wanken.
Der rekonvaleszente Vinck vom Anfang des Romans hat sich kaum in seiner Berliner Villa wieder eingelebt, als er von der Idee heimgesucht wird, den Hebel noch einmal umzulegen. Irgendwo muss das Wahre, das Eigentliche, Authentische in ihm schlummern und nur darauf warten, geweckt zu werden. Es geht auch um „Tikkun Olam“, wie er von seinen jüdischen Wurzeln her weiß. Das bedeutet, die Welt, seine Welt in Ordnung bringen.
Ihm fallen der Bruder, die Tochter aus erster Ehe, sein irgendwo in Frankreich in einer Einrichtung für Behinderte untergebrachter Enkel ein, Menschen, die aus seinem Leben gefallen sind. Er will sie aufsuchen, vielleicht mit ihnen leben, will reparieren. Für diese letzte Unternehmung opfert er Familie, Freunde, Firma und Geschäftspartner.
Am Ende hat sich nicht viel und niemand geändert. Alle bleiben die, die sie sind. Auch der Protagonist.
„Tikkun Olam“ passiert, wenn, dann das ganze Leben über, mal mehr, mal nie.
Das ist das, was bleibt.
Und Jean-Marie Vincks Vision, dass das Außergewöhnliche das Gewöhnliche sticht, das Individuelle das Allgemeine, Vivienne Westwood C&A. Vita Est Ludus hatte er seine erste Schau nennen wollen. Man bleibt zwar die- oder
derselbe, auch in einem Kostüm von Balmain oder in einem Anzug von Armani. Nur fühlt man sich besser.
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Es im Leben weit gebracht zu haben, verdankt Vinck seinem einzigen Talent, dem Umgang mit dem Zeichenstift, seiner Widerständigkeit und dem Willen, nicht aufzugeben.
Kost und Logis. Mehr hatte der junge Hans Finkelstein, wie der Bub damals noch hieß, von seiner Familie nicht zu erwarten. Schicksalbestimmend wird allerdings, dass ihn die Eltern - quasi als Maturageschenk - zu einem Empfang in der französischen Botschaft mitnehmen. Es kommt zu einer Begegnung mit einer Frau, die um einiges älter ist als er. Eine gemeinsame Nacht und der folgende Tag reichen aus: Es gibt keine Zukunft für ihn ohne sie. Nur, dass Corinne noch am selben Abend nach Paris zurückkehrt. Für sie war Hans ein Abenteuer mit einem zweifellos besonderen Jungen, aber eben doch nur ein Abenteuer. Ihr Mann, lässt sie den jungen Liebhaber beim Abschiedskuss wissen, wird in Orly am Flugsteig auf sie warten. Das hält Hans nicht ab, alsbald den Koffer zu packen, um mit nichts als Furchtlosigkeit und einem väterlichen Taschengeld sein Glück zu versuchen und vielleicht diese einzigartige Frau wiederzufinden. Er setzt darauf, dass sie ihm in Paris zufällig über den Weg laufen wird. Vielleicht hilft ja magisches Denken ...
Zunächst findet er hier alle Möglichkeiten, sein Talent mit seiner Obsession zu verbinden, die Welt zu verschönern, um aus dem, was wir als Nicht-Tiere vordringlich brauchen, das wärmende Mäntelchen, mehr zu machen - die radikale Selbsterfindung. Er wird Modeschöpfer. Die Begegnung des Sechzigjährigen mit Tod lässt Zweifel aufkommen. Er beginnt, sich auf die Suche nach dem Eigentlichen, dem Wahren, Authentischen zu machen. Aber gibt’s das?
Er reift zum jungen Mann, andere Menschen treten in den Vordergrund. Eine Liebelei mit einem Model macht’s möglich: Er gelangt an eine Einladung zu einer Modenschau von Cardin. In ihm explodiert es. Modemachen, ja, das ist es. Und da er ein Hans im Glück ist, nebenbei noch begabt und nicht faul, kann er bald am Haus eines berühmten Couturiers in der Schneiderei beginnen. Seine Zeichenmappe landet irgendwann auf den richtigen Tischen. Man wird auf ihn aufmerksam - der junge Mann aus Wien - und schon darf er seine erste Schau machen. Er verliebt sich, heiratet, wird Vater einer Tochter. Das Nächste ist eine
eigene Modefirma. Dafür braucht es einen attraktiven Namen. Das Label wird Vinck. Jean-Marie Vinck sein. Eine Möglichkeit, den Finkelstein loszuwerden. Eines Tages steht die Frau vor ihm, deretwegen er einst nach Paris aufgebrochen war. Alles gerät ins Wanken.
Der rekonvaleszente Vinck vom Anfang des Romans hat sich kaum in seiner Berliner Villa wieder eingelebt, als er von der Idee heimgesucht wird, den Hebel noch einmal umzulegen. Irgendwo muss das Wahre, das Eigentliche, Authentische in ihm schlummern und nur darauf warten, geweckt zu werden. Es geht auch um „Tikkun Olam“, wie er von seinen jüdischen Wurzeln her weiß. Das bedeutet, die Welt, seine Welt in Ordnung bringen.
Ihm fallen der Bruder, die Tochter aus erster Ehe, sein irgendwo in Frankreich in einer Einrichtung für Behinderte untergebrachter Enkel ein, Menschen, die aus seinem Leben gefallen sind. Er will sie aufsuchen, vielleicht mit ihnen leben, will reparieren. Für diese letzte Unternehmung opfert er Familie, Freunde, Firma und Geschäftspartner.
Am Ende hat sich nicht viel und niemand geändert. Alle bleiben die, die sie sind. Auch der Protagonist.
„Tikkun Olam“ passiert, wenn, dann das ganze Leben über, mal mehr, mal nie.
Das ist das, was bleibt.
Und Jean-Marie Vincks Vision, dass das Außergewöhnliche das Gewöhnliche sticht, das Individuelle das Allgemeine, Vivienne Westwood C&A. Vita Est Ludus hatte er seine erste Schau nennen wollen. Man bleibt zwar die- oder
derselbe, auch in einem Kostüm von Balmain oder in einem Anzug von Armani. Nur fühlt man sich besser.
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Es im Leben weit gebracht zu haben, verdankt Vinck seinem einzigen Talent, dem Umgang mit dem Zeichenstift, seiner Widerständigkeit und dem Willen, nicht aufzugeben.
Kost und Logis. Mehr hatte der junge Hans Finkelstein, wie der Bub damals noch hieß, von seiner Familie nicht zu erwarten. Schicksalbestimmend wird allerdings, dass ihn die Eltern - quasi als Maturageschenk - zu einem Empfang in der französischen Botschaft mitnehmen. Es kommt zu einer Begegnung mit einer Frau, die um einiges älter ist als er. Eine gemeinsame Nacht und der folgende Tag reichen aus: Es gibt keine Zukunft für ihn ohne sie. Nur, dass Corinne noch am selben Abend nach Paris zurückkehrt. Für sie war Hans ein Abenteuer mit einem zweifellos besonderen Jungen, aber eben doch nur ein Abenteuer. Ihr Mann, lässt sie den jungen Liebhaber beim Abschiedskuss wissen, wird in Orly am Flugsteig auf sie warten. Das hält Hans nicht ab, alsbald den Koffer zu packen, um mit nichts als Furchtlosigkeit und einem väterlichen Taschengeld sein Glück zu versuchen und vielleicht diese einzigartige Frau wiederzufinden. Er setzt darauf, dass sie ihm in Paris zufällig über den Weg laufen wird. Vielleicht hilft ja magisches Denken ...
Zunächst findet er hier alle Möglichkeiten, sein Talent mit seiner Obsession zu verbinden, die Welt zu verschönern, um aus dem, was wir als Nicht-Tiere vordringlich brauchen, das wärmende Mäntelchen, mehr zu machen - die radikale Selbsterfindung. Er wird Modeschöpfer. Die Begegnung des Sechzigjährigen mit Tod lässt Zweifel aufkommen. Er beginnt, sich auf die Suche nach dem Eigentlichen, dem Wahren, Authentischen zu machen. Aber gibt’s das?
Er reift zum jungen Mann, andere Menschen treten in den Vordergrund. Eine Liebelei mit einem Model macht’s möglich: Er gelangt an eine Einladung zu einer Modenschau von Cardin. In ihm explodiert es. Modemachen, ja, das ist es. Und da er ein Hans im Glück ist, nebenbei noch begabt und nicht faul, kann er bald am Haus eines berühmten Couturiers in der Schneiderei beginnen. Seine Zeichenmappe landet irgendwann auf den richtigen Tischen. Man wird auf ihn aufmerksam - der junge Mann aus Wien - und schon darf er seine erste Schau machen. Er verliebt sich, heiratet, wird Vater einer Tochter. Das Nächste ist eine
eigene Modefirma. Dafür braucht es einen attraktiven Namen. Das Label wird Vinck. Jean-Marie Vinck sein. Eine Möglichkeit, den Finkelstein loszuwerden. Eines Tages steht die Frau vor ihm, deretwegen er einst nach Paris aufgebrochen war. Alles gerät ins Wanken.
Der rekonvaleszente Vinck vom Anfang des Romans hat sich kaum in seiner Berliner Villa wieder eingelebt, als er von der Idee heimgesucht wird, den Hebel noch einmal umzulegen. Irgendwo muss das Wahre, das Eigentliche, Authentische in ihm schlummern und nur darauf warten, geweckt zu werden. Es geht auch um „Tikkun Olam“, wie er von seinen jüdischen Wurzeln her weiß. Das bedeutet, die Welt, seine Welt in Ordnung bringen.
Ihm fallen der Bruder, die Tochter aus erster Ehe, sein irgendwo in Frankreich in einer Einrichtung für Behinderte untergebrachter Enkel ein, Menschen, die aus seinem Leben gefallen sind. Er will sie aufsuchen, vielleicht mit ihnen leben, will reparieren. Für diese letzte Unternehmung opfert er Familie, Freunde, Firma und Geschäftspartner.
Am Ende hat sich nicht viel und niemand geändert. Alle bleiben die, die sie sind. Auch der Protagonist.
„Tikkun Olam“ passiert, wenn, dann das ganze Leben über, mal mehr, mal nie.
Das ist das, was bleibt.
Und Jean-Marie Vincks Vision, dass das Außergewöhnliche das Gewöhnliche sticht, das Individuelle das Allgemeine, Vivienne Westwood C&A. Vita Est Ludus hatte er seine erste Schau nennen wollen. Man bleibt zwar die- oder
derselbe, auch in einem Kostüm von Balmain oder in einem Anzug von Armani. Nur fühlt man sich besser.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Es im Leben weit gebracht zu haben, verdankt Vinck seinem einzigen Talent, dem Umgang mit dem Zeichenstift, seiner Widerständigkeit und dem Willen, nicht aufzugeben.
Kost und Logis. Mehr hatte der junge Hans Finkelstein, wie der Bub damals noch hieß, von seiner Familie nicht zu erwarten. Schicksalbestimmend wird allerdings, dass ihn die Eltern - quasi als Maturageschenk - zu einem Empfang in der französischen Botschaft mitnehmen. Es kommt zu einer Begegnung mit einer Frau, die um einiges älter ist als er. Eine gemeinsame Nacht und der folgende Tag reichen aus: Es gibt keine Zukunft für ihn ohne sie. Nur, dass Corinne noch am selben Abend nach Paris zurückkehrt. Für sie war Hans ein Abenteuer mit einem zweifellos besonderen Jungen, aber eben doch nur ein Abenteuer. Ihr Mann, lässt sie den jungen Liebhaber beim Abschiedskuss wissen, wird in Orly am Flugsteig auf sie warten. Das hält Hans nicht ab, alsbald den Koffer zu packen, um mit nichts als Furchtlosigkeit und einem väterlichen Taschengeld sein Glück zu versuchen und vielleicht diese einzigartige Frau wiederzufinden. Er setzt darauf, dass sie ihm in Paris zufällig über den Weg laufen wird. Vielleicht hilft ja magisches Denken ...
Zunächst findet er hier alle Möglichkeiten, sein Talent mit seiner Obsession zu verbinden, die Welt zu verschönern, um aus dem, was wir als Nicht-Tiere vordringlich brauchen, das wärmende Mäntelchen, mehr zu machen - die radikale Selbsterfindung. Er wird Modeschöpfer. Die Begegnung des Sechzigjährigen mit Tod lässt Zweifel aufkommen. Er beginnt, sich auf die Suche nach dem Eigentlichen, dem Wahren, Authentischen zu machen. Aber gibt’s das?
Er reift zum jungen Mann, andere Menschen treten in den Vordergrund. Eine Liebelei mit einem Model macht’s möglich: Er gelangt an eine Einladung zu einer Modenschau von Cardin. In ihm explodiert es. Modemachen, ja, das ist es. Und da er ein Hans im Glück ist, nebenbei noch begabt und nicht faul, kann er bald am Haus eines berühmten Couturiers in der Schneiderei beginnen. Seine Zeichenmappe landet irgendwann auf den richtigen Tischen. Man wird auf ihn aufmerksam - der junge Mann aus Wien - und schon darf er seine erste Schau machen. Er verliebt sich, heiratet, wird Vater einer Tochter. Das Nächste ist eine
eigene Modefirma. Dafür braucht es einen attraktiven Namen. Das Label wird Vinck. Jean-Marie Vinck sein. Eine Möglichkeit, den Finkelstein loszuwerden. Eines Tages steht die Frau vor ihm, deretwegen er einst nach Paris aufgebrochen war. Alles gerät ins Wanken.
Der rekonvaleszente Vinck vom Anfang des Romans hat sich kaum in seiner Berliner Villa wieder eingelebt, als er von der Idee heimgesucht wird, den Hebel noch einmal umzulegen. Irgendwo muss das Wahre, das Eigentliche, Authentische in ihm schlummern und nur darauf warten, geweckt zu werden. Es geht auch um „Tikkun Olam“, wie er von seinen jüdischen Wurzeln her weiß. Das bedeutet, die Welt, seine Welt in Ordnung bringen.
Ihm fallen der Bruder, die Tochter aus erster Ehe, sein irgendwo in Frankreich in einer Einrichtung für Behinderte untergebrachter Enkel ein, Menschen, die aus seinem Leben gefallen sind. Er will sie aufsuchen, vielleicht mit ihnen leben, will reparieren. Für diese letzte Unternehmung opfert er Familie, Freunde, Firma und Geschäftspartner.
Am Ende hat sich nicht viel und niemand geändert. Alle bleiben die, die sie sind. Auch der Protagonist.
„Tikkun Olam“ passiert, wenn, dann das ganze Leben über, mal mehr, mal nie.
Das ist das, was bleibt.
Und Jean-Marie Vincks Vision, dass das Außergewöhnliche das Gewöhnliche sticht, das Individuelle das Allgemeine, Vivienne Westwood C&A. Vita Est Ludus hatte er seine erste Schau nennen wollen. Man bleibt zwar die- oder
derselbe, auch in einem Kostüm von Balmain oder in einem Anzug von Armani. Nur fühlt man sich besser.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Es im Leben weit gebracht zu haben, verdankt Vinck seinem einzigen Talent, dem Umgang mit dem Zeichenstift, seiner Widerständigkeit und dem Willen, nicht aufzugeben.
Kost und Logis. Mehr hatte der junge Hans Finkelstein, wie der Bub damals noch hieß, von seiner Familie nicht zu erwarten. Schicksalbestimmend wird allerdings, dass ihn die Eltern - quasi als Maturageschenk - zu einem Empfang in der französischen Botschaft mitnehmen. Es kommt zu einer Begegnung mit einer Frau, die um einiges älter ist als er. Eine gemeinsame Nacht und der folgende Tag reichen aus: Es gibt keine Zukunft für ihn ohne sie. Nur, dass Corinne noch am selben Abend nach Paris zurückkehrt. Für sie war Hans ein Abenteuer mit einem zweifellos besonderen Jungen, aber eben doch nur ein Abenteuer. Ihr Mann, lässt sie den jungen Liebhaber beim Abschiedskuss wissen, wird in Orly am Flugsteig auf sie warten. Das hält Hans nicht ab, alsbald den Koffer zu packen, um mit nichts als Furchtlosigkeit und einem väterlichen Taschengeld sein Glück zu versuchen und vielleicht diese einzigartige Frau wiederzufinden. Er setzt darauf, dass sie ihm in Paris zufällig über den Weg laufen wird. Vielleicht hilft ja magisches Denken ...
Zunächst findet er hier alle Möglichkeiten, sein Talent mit seiner Obsession zu verbinden, die Welt zu verschönern, um aus dem, was wir als Nicht-Tiere vordringlich brauchen, das wärmende Mäntelchen, mehr zu machen - die radikale Selbsterfindung. Er wird Modeschöpfer. Die Begegnung des Sechzigjährigen mit Tod lässt Zweifel aufkommen. Er beginnt, sich auf die Suche nach dem Eigentlichen, dem Wahren, Authentischen zu machen. Aber gibt’s das?
Er reift zum jungen Mann, andere Menschen treten in den Vordergrund. Eine Liebelei mit einem Model macht’s möglich: Er gelangt an eine Einladung zu einer Modenschau von Cardin. In ihm explodiert es. Modemachen, ja, das ist es. Und da er ein Hans im Glück ist, nebenbei noch begabt und nicht faul, kann er bald am Haus eines berühmten Couturiers in der Schneiderei beginnen. Seine Zeichenmappe landet irgendwann auf den richtigen Tischen. Man wird auf ihn aufmerksam - der junge Mann aus Wien - und schon darf er seine erste Schau machen. Er verliebt sich, heiratet, wird Vater einer Tochter. Das Nächste ist eine
eigene Modefirma. Dafür braucht es einen attraktiven Namen. Das Label wird Vinck. Jean-Marie Vinck sein. Eine Möglichkeit, den Finkelstein loszuwerden. Eines Tages steht die Frau vor ihm, deretwegen er einst nach Paris aufgebrochen war. Alles gerät ins Wanken.
Der rekonvaleszente Vinck vom Anfang des Romans hat sich kaum in seiner Berliner Villa wieder eingelebt, als er von der Idee heimgesucht wird, den Hebel noch einmal umzulegen. Irgendwo muss das Wahre, das Eigentliche, Authentische in ihm schlummern und nur darauf warten, geweckt zu werden. Es geht auch um „Tikkun Olam“, wie er von seinen jüdischen Wurzeln her weiß. Das bedeutet, die Welt, seine Welt in Ordnung bringen.
Ihm fallen der Bruder, die Tochter aus erster Ehe, sein irgendwo in Frankreich in einer Einrichtung für Behinderte untergebrachter Enkel ein, Menschen, die aus seinem Leben gefallen sind. Er will sie aufsuchen, vielleicht mit ihnen leben, will reparieren. Für diese letzte Unternehmung opfert er Familie, Freunde, Firma und Geschäftspartner.
Am Ende hat sich nicht viel und niemand geändert. Alle bleiben die, die sie sind. Auch der Protagonist.
„Tikkun Olam“ passiert, wenn, dann das ganze Leben über, mal mehr, mal nie.
Das ist das, was bleibt.
Und Jean-Marie Vincks Vision, dass das Außergewöhnliche das Gewöhnliche sticht, das Individuelle das Allgemeine, Vivienne Westwood C&A. Vita Est Ludus hatte er seine erste Schau nennen wollen. Man bleibt zwar die- oder
derselbe, auch in einem Kostüm von Balmain oder in einem Anzug von Armani. Nur fühlt man sich besser.
Aktualisiert: 2023-06-23
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Es im Leben weit gebracht zu haben, verdankt Vinck seinem einzigen Talent, dem Umgang mit dem Zeichenstift, seiner Widerständigkeit und dem Willen, nicht aufzugeben.
Kost und Logis. Mehr hatte der junge Hans Finkelstein, wie der Bub damals noch hieß, von seiner Familie nicht zu erwarten. Schicksalbestimmend wird allerdings, dass ihn die Eltern - quasi als Maturageschenk - zu einem Empfang in der französischen Botschaft mitnehmen. Es kommt zu einer Begegnung mit einer Frau, die um einiges älter ist als er. Eine gemeinsame Nacht und der folgende Tag reichen aus: Es gibt keine Zukunft für ihn ohne sie. Nur, dass Corinne noch am selben Abend nach Paris zurückkehrt. Für sie war Hans ein Abenteuer mit einem zweifellos besonderen Jungen, aber eben doch nur ein Abenteuer. Ihr Mann, lässt sie den jungen Liebhaber beim Abschiedskuss wissen, wird in Orly am Flugsteig auf sie warten. Das hält Hans nicht ab, alsbald den Koffer zu packen, um mit nichts als Furchtlosigkeit und einem väterlichen Taschengeld sein Glück zu versuchen und vielleicht diese einzigartige Frau wiederzufinden. Er setzt darauf, dass sie ihm in Paris zufällig über den Weg laufen wird. Vielleicht hilft ja magisches Denken ...
Zunächst findet er hier alle Möglichkeiten, sein Talent mit seiner Obsession zu verbinden, die Welt zu verschönern, um aus dem, was wir als Nicht-Tiere vordringlich brauchen, das wärmende Mäntelchen, mehr zu machen - die radikale Selbsterfindung. Er wird Modeschöpfer. Die Begegnung des Sechzigjährigen mit Tod lässt Zweifel aufkommen. Er beginnt, sich auf die Suche nach dem Eigentlichen, dem Wahren, Authentischen zu machen. Aber gibt’s das?
Er reift zum jungen Mann, andere Menschen treten in den Vordergrund. Eine Liebelei mit einem Model macht’s möglich: Er gelangt an eine Einladung zu einer Modenschau von Cardin. In ihm explodiert es. Modemachen, ja, das ist es. Und da er ein Hans im Glück ist, nebenbei noch begabt und nicht faul, kann er bald am Haus eines berühmten Couturiers in der Schneiderei beginnen. Seine Zeichenmappe landet irgendwann auf den richtigen Tischen. Man wird auf ihn aufmerksam - der junge Mann aus Wien - und schon darf er seine erste Schau machen. Er verliebt sich, heiratet, wird Vater einer Tochter. Das Nächste ist eine
eigene Modefirma. Dafür braucht es einen attraktiven Namen. Das Label wird Vinck. Jean-Marie Vinck sein. Eine Möglichkeit, den Finkelstein loszuwerden. Eines Tages steht die Frau vor ihm, deretwegen er einst nach Paris aufgebrochen war. Alles gerät ins Wanken.
Der rekonvaleszente Vinck vom Anfang des Romans hat sich kaum in seiner Berliner Villa wieder eingelebt, als er von der Idee heimgesucht wird, den Hebel noch einmal umzulegen. Irgendwo muss das Wahre, das Eigentliche, Authentische in ihm schlummern und nur darauf warten, geweckt zu werden. Es geht auch um „Tikkun Olam“, wie er von seinen jüdischen Wurzeln her weiß. Das bedeutet, die Welt, seine Welt in Ordnung bringen.
Ihm fallen der Bruder, die Tochter aus erster Ehe, sein irgendwo in Frankreich in einer Einrichtung für Behinderte untergebrachter Enkel ein, Menschen, die aus seinem Leben gefallen sind. Er will sie aufsuchen, vielleicht mit ihnen leben, will reparieren. Für diese letzte Unternehmung opfert er Familie, Freunde, Firma und Geschäftspartner.
Am Ende hat sich nicht viel und niemand geändert. Alle bleiben die, die sie sind. Auch der Protagonist.
„Tikkun Olam“ passiert, wenn, dann das ganze Leben über, mal mehr, mal nie.
Das ist das, was bleibt.
Und Jean-Marie Vincks Vision, dass das Außergewöhnliche das Gewöhnliche sticht, das Individuelle das Allgemeine, Vivienne Westwood C&A. Vita Est Ludus hatte er seine erste Schau nennen wollen. Man bleibt zwar die- oder
derselbe, auch in einem Kostüm von Balmain oder in einem Anzug von Armani. Nur fühlt man sich besser.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Aktualisiert: 2023-06-12
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Aktualisiert: 2023-06-12
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Aktualisiert: 2023-06-12
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Aktualisiert: 2023-06-12
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Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.
Mit dem Autorenporträt aus dem Metzler Lexikon Weltliteratur.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.
»Dostojewskij ist eine hervorragende Lektüre, wenn nicht jetzt, dann in einer nicht allzu fernen Zukunft, wenn man … ihn rein literarisch auffassen und damit zum ersten Mal überhaupt richtig lesen und verstehen wird.« (Ossip Mandelstam, 1922)
Aktualisiert: 2023-06-03
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Aktualisiert: 2023-06-02
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«Northanger Abbey» ist ein Glanzstück der geistreichen Unterhaltung. Vorrangig als Satire auf den Schauerroman gedacht, zeigt der Roman die Meisterin der leben digen Dialoge und der ironischen Figuren zeichnung auf der Höhe ihrer Kunst. «Von scharfer Zunge, aber zärt lichem Herzen» (Virginia Woolf), zündet Jane Austen hier einmal mehr ein Feuer werk an Pointen.Catherine Morland ist zwar jung, doch weder auffallend hübsch noch besonders elegant oder wenigstens vermögend, und obendrein ein wahrer Ausbund an Naivität. Roman heldinnen sehen gemeinhin anders aus. Die Schöntuereien koketter Freun dinnen verwechselt sie mit Zuneigung, die Gefallsucht eitler Gecken mit standesgemäßer Noblesse. Doch die Erfahrung lehrt sie alsbald, daß nicht alles edel ist, was glänzt. Indem sie sich auf ihr Gefühl und ihre intuitive Menschenkenntnis verläßt, gelangt sie schließlich zu jenem fröhlichen Eigensinn, der das andere Geschlecht im Nu zu bezaubern vermag. Jane Austen (1775-1817) ist eine Klassikerin eigenen Ranges. Niemand stiftet auf amüsantere Weise unter Liebenden zuerst Verwirrung und zuletzt Ehen. Auch in «Northanger Abbey» geht es um das, was Männer und Frauen aneinander zweifeln läßt und sie nach vielen Bewährungs proben in beidseits gereiftem Verständnis zusammenführt. «Bleibend frisch, aufmüpfig bissig, klar komponiert sind die Gesellschaftsbilder Jane Austens», schreibt Hans Pleschinski im Nachwort: «nie zähflüs sig sentimental, sondern stets mit der ironischen Brechung, daß das Leben auch als aufwendige Komödie gesehen werden kann.»
Mit „Northanger Abbey“ sind nunmehr sämtliche Austen-Romane in unserer Bibliothek der Weltliteratur erhältlich.
Aktualisiert: 2023-06-01
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