Völsi-Geschichten

Völsi-Geschichten von Düwel,  Klaus, Heizmann,  Wilhelm
Die eigentümliche Geschichte vom Völsi, einem abgeschnittenen und kultisch verehrten Pferdepenis, hat von je her die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich gezogen. Diese kleine Bekehrungsgeschichte um König Olaf den Heiligen wurde dabei überwiegend als später Reflex eines heidnischen Fruchtbarkeitskultes verstanden, die mit der Kehrreimzeile ‚Þiggi Maurnir þetta blæti‘ die in altnordischer Überlieferung einzig erhaltene echte Ritualformel aus dem heidnischen Kult bewahrt hätte. Mit Hilfe der Runeninschrift auf einem in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts datierten Knochengerät aus einem Frauengrab im südwestnorwegischen Fløksand glaubte man zudem, das hohe Alter dieser erst in der Flateyjarbók aus dem 14. Jahrhundert überlieferten Geschichte nachweisen zu können. Dieser Annahme widersprach der Ende 2020 verstorbene Göttinger Altgermanist und Runologe Klaus Düwel im bislang unveröffentlichten zweiten Teil seiner Habilitationsschrift von 1971, der hier in leicht revidierter Form vorgelegt wird. Dagegen sieht der in München lehrende Altnordist Wilhelm Heizmann gute Gründe, die traditionelle Auffassung beizubehalten. Auf Wunsch Klaus Düwels erscheint hier sein Aufsatz aus dem Jahr 1991 in einer vollständig überarbeiteten Fassung und ermöglicht es dem Leser so, sich ein umfassendes Bild vom Für und Wider der Forschung zu diesem nicht zuletzt amüsanten Kabinettstückchen altnordischer Erzählkunst zu machen.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Völsi-Geschichten

Völsi-Geschichten von Düwel,  Klaus, Heizmann,  Wilhelm
Die eigentümliche Geschichte vom Völsi, einem abgeschnittenen und kultisch verehrten Pferdepenis, hat von je her die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich gezogen. Diese kleine Bekehrungsgeschichte um König Olaf den Heiligen wurde dabei überwiegend als später Reflex eines heidnischen Fruchtbarkeitskultes verstanden, die mit der Kehrreimzeile ‚Þiggi Maurnir þetta blæti‘ die in altnordischer Überlieferung einzig erhaltene echte Ritualformel aus dem heidnischen Kult bewahrt hätte. Mit Hilfe der Runeninschrift auf einem in die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts datierten Knochengerät aus einem Frauengrab im südwestnorwegischen Fløksand glaubte man zudem, das hohe Alter dieser erst in der Flateyjarbók aus dem 14. Jahrhundert überlieferten Geschichte nachweisen zu können. Dieser Annahme widersprach der Ende 2020 verstorbene Göttinger Altgermanist und Runologe Klaus Düwel im bislang unveröffentlichten zweiten Teil seiner Habilitationsschrift von 1971, der hier in leicht revidierter Form vorgelegt wird. Dagegen sieht der in München lehrende Altnordist Wilhelm Heizmann gute Gründe, die traditionelle Auffassung beizubehalten. Auf Wunsch Klaus Düwels erscheint hier sein Aufsatz aus dem Jahr 1991 in einer vollständig überarbeiteten Fassung und ermöglicht es dem Leser so, sich ein umfassendes Bild vom Für und Wider der Forschung zu diesem nicht zuletzt amüsanten Kabinettstückchen altnordischer Erzählkunst zu machen.
Aktualisiert: 2023-01-25
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His optimis verbis erecti milites – Studien zu herrschaftlichen Schlachtansprachen im frühen und hohen Mittelalter

His optimis verbis erecti milites – Studien zu herrschaftlichen Schlachtansprachen im frühen und hohen Mittelalter von Hennecke,  Jan-Erik
Schlachtansprachen des Mittelalters und insbesondere die des frühen und hohen Mittelalters führten bisher ein Schattendasein innerhalb der mediävistischen Forschung. Die Betrachtung und Auseinandersetzung mit ihnen erfolgte bisher meist nur am Rande, wobei die Darstellung der Schlacht an sich, ihre Ursachen, Abläufe und Nachwirkungen bei den mittelalterlichen Historiographen einen deutlich höheren Stellenwert einnahmen und von ihnen umfänglich beschrieben wurden. Dagegen lassen sich Schlachtansprachen in Form einer wörtlichen Rede nur in einer recht übersichtlichen Anzahl an Schriftquellen dieser Zeit finden. Die hier vorgenommene Untersuchung der Schlachtansprachen Heinrichs I., Ottos des Großen, Olafs des Heiligen, Wilhelms des Eroberers sowie des Kreuzzugsführers Bohemund von Tarent stellt Könige und Herrscher aus verschiedenen Regionen und Jahrhunderten vor. Die Veröffentlichung zeigt auf, dass der jeweilige Historiograph sich ein eigenes Bild „seines“ Herrschers schuf, indem er diesem ganz individuelle Worte in den Mund legte. Diese Worte dienten dabei jedoch nicht ausschließlich dazu, den König bzw. Herrscher allein als großen Feldherrn oder Strategen darzustellen, vielmehr waren sie Träger einer autorenspezifischen Botschaft, die nicht nur die Möglichkeit bot, die Vergangenheit, die Gegenwart oder aber auch die mögliche Zukunft im Sinne des Autors zu deuten, zu erklären und zu verstehen, sondern sie war auch ein Mittel zur Über- und Vermittlung politischer Vor- und Einstellungen. Gleichzeitig wird durch die Reden sowie aber auch durch die einhergehenden performativen Akte des Königs/Herrschers während der Schlacht ein individuelles und autorenspezifisches Bild von gottgefälliger Herrschaft geschaffen. Schlachtansprachen tragen somit Regeln, Werte und Normen in sich, die man kategorisieren bzw. denen man bestimmte Funktionen zuordnen kann, woraus sich die Möglichkeit einer intentions- und einflussspezifischen Einteilung ergibt.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Name und Macht

Name und Macht von Uspenskij,  Fjodor
In dieser Arbeit wurde die Geschichte der skandinavischen Königsfamilien nicht als Ereignisgeschichte betrachtet, sondern als Geschichte der Pläne, Absichten und Vorhaben, die teils gescheitert, teils verwirklicht worden sind. Diese Absichten und Vorhaben sind in der komplexen und raffinierten Sprache der Namen verewigt, in einer Sprache, die den Zeitgenossen und den ersten Nachkommen noch verständlich war, die aber für einen Menschen der Neuzeit schon undurchsichtig wurde. Die Namen sind ein wertvolles, jedoch nicht unbedingt leicht verständliches Zeugnis des Innenlebens der Dynastie. Die Geschichte der Wahl des Namens ist immer die Geschichte eines Einzelschicksals und der Sippe in einem, die Geschichte einer ganzen kulturellen Tradition, in der die Sippe lebt.
Aktualisiert: 2023-04-12
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