Sozusagen gegen alle Regeln ist Stuttgart zu seiner heutigen Bedeutung herangewachsen. Denn der große Leibniz zum Beispiel legte 1699 in einem ausführlichen Gutachten dar, daß Stuttgart auf keinen Fall, sondern "Cannstatt füglich zur Hauptstadt des Herzogthums Würtenberg zu machen'' sei. Und 1793 klagt der weitgereiste Hofrat Meiners aus Göttingen, es gebe "unter den größeren Städten Deutschlands schwerlich eine, deren Lage der Zufall in jeder Hinsicht so unglücklich bestimmt hat wie die Stuttgarts." Der dennoch unaufhaltsame, zunächst gemächliche und dann immer mehr sich beschleunigende Aufstieg der bescheidenen Residenz zur mächtigen Industriestadt, zum kulturellen Zentrum, zur Landeshauptstadt Baden-Württembergs spiegelt sich in den über hundert Beiträgen dieses Lesebuchs. Aber die historische Entwicklung ist nur ein Aspekt dieser Zusammenstellung. Sie will unterhalten, einen Eindruck der früheren Atmosphäre in dieser Stadt geben und aufzeigen, wie Stuttgart und seine Bauten auf bekannte Besucher wirkten. Daher finden sich neben Schilderungen von Willibald Alexis, Casanova, Goethe, Karl Gutzkow, Wilhelm Hauff, Theodor Heuss, Friedrich Hölderlin, Victor Hugo, Justinus Kerner, Isolde Kurz, Friedrich Nicolai, Joachim Ringelnatz, Wilhelm von Scholz, Gustav Schwab, David Friedrich Strauß, Friedrich Theodor Vischer und Wilhelm Waiblinger auch Auszüge aus Erzählungen von Hauff und Mörike, Gedichte (teils in Mundart) von Sebastian Blau, Friedrich Karl Gerok, Adolf Grimminger, Heinrich Heine, Hermann Georg Knapp, Eduard Mörike, Friedrich von Schiller, Eduard von Seckendorf u. a., alte Sagen und zeitgenössische Berichte vom Leben am Hof und von bedeutenden Ereignissen. Die Verlags- und Literaturstadt wird lebendig in Briefen von Borne, Freiligrath, Hebbel, Humboldt, Raabe und Storm und in Dokumenten und Darstellungen über die Verleger Bonz, Cotta und J. B. Metzler, die DVA und die Franckh'sche Verlagsanstalt; die Industriestadt in Beiträgen von und über Bosch, Daimler, Eyth und Porsche; die Kulturstadt in Texten über Ballett, Theater, Oper, Musik, Kunst und Rundfunk. Zukunftsweisende Architekturleistungen, wie Hauptbahnhof und Weißenhofsiedlung, wurden nicht vergessen, Oberbürgermeister Manfred Rommel äußert sich über Fußball und Politik, und die zeitgenössischen literarischen Größen Stuttgarts, wie Hermann Lenz, Willy Reichert und Thaddäus Troll kommen ebenso zu Wort wie ihre Vorgänger Nikodemus Frischlin, Johann Philipp Glökler, J. D. G. Memminger, Johann Jakob Moser, K. G. Th. Blieninger oder Christian Friedrich Daniel Schubart. Ebenso unterhaltend wie informativ sind daneben Auszüge aus alten Beschreibungen und Reisehandbüchern, etwa aus Dielhelms "Denkwürdigem und nützlichem Antiquarius.", Karl Jägers "Handbuch für Reisende in den Neckargegenden.", Johann Georg Keyßlers "Neuesten Reisen durch Teutschland.", Carl Gottlob Küttners "Wanderungen durch die Niederlande, Deutschland, die Schweiz und Italien.", Matthäus Merians "Topographiae Sveviae", Sebastian Münsters "Cosmographei", "Reichards Passagier auf der Reise in Deutschland, der Schweiz." und F. H. Ungewitters "Neuester Erdbeschreibung.".
Aktualisiert: 2021-01-06
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Die Lehrerseminare des 19. und frühen 20. Jahrhunderts befanden sich im Einflußbereich staatlicher, kirchlicher, politischer und gesellschaftlicher Interessen. Deswegen waren musikalische Praxis und Musikunterricht fest im Lehrkonzept verankert. Die an den Seminaren tätigen Musiklehrer waren oft umfassend gebildete Musiker und prägten als Komponisten und Chorleiter das Musikleben ihrer Städte. Von der Gründung des ersten Seminars im Königreich Württemberg ausgehend, zeigen die Beiträge dieses Bandes die Bedeutung der Lehrerseminare als Institutionen der Musikgeschichte auf.
Aus dem Inhalt:
Sabine Holtz: Die württembergische Bildungslandschaft im 19. Jahrhundert • Ursula Pfeiffer-Blattner: Die Anfänge der staatlichen Lehrerbildung in Württemberg – systematisch und historisch betrachtet • Daniel Brenner: Volksschullehrer und Heroen – zwei Musikerbilder des 19. Jahrhunderts im Vergleich • Gabriele Hofmann: Genderfragen in der Ausbildung von Lehrern und Lehrerinnen gestern und heute • Rainer Bayreuther: Über das Singen von Liedern über das Singen von Liedern (im deutschen Schulgesang des 19. Jahrhunderts) • Joachim Kremer: Das musikalische Repertoire der württembergischen Lehrerseminare • Ulrich Prinz: Zur Esslinger Musikkultur im 19. Jahrhundert. Inhaltliche Verflechtungen von Ämtern und Tätigkeitsfeldern am Beispiel von Johann Georg Frech und Christian Fink • Friedhelm Brusniak: Der Esslinger Konrektor Karl Pfaff (1795-1866) als „deutscher Sängervater“ • Christoph Öhm-Kühnle: „Vorbereitung auf einen hohen, heiligen Beruf“ – Ein Fallbeispiel württembergischer Lehrerorganisten: Anmerkungen und Dokumente zur Ausbildung von fünf Generationen der Familie Kühnle • Thomas Kabisch: Musik als „selbständiger Geist“ und gesellschaftliche Praxis. August Halms Instrumentalschulen als musikalische Kompositionen • Ralf Wittenstein: „Büblein, die nichts gelernt haben, als etwas geigen und Orgel spielen“ – Musik an den protestantischen Schullehrerseminaren in Bayern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Aktualisiert: 2021-01-08
Autor:
Rainer Bayreuther,
Daniel Brenner,
Friedhelm Brusniak,
Gabriele Hofmann,
Sabine Holtz,
Thomas Kabisch,
Joachim Kremer,
Christoph Öhm-Kühnle,
Ursula Pfeiffer-Blattner,
Ulrich Prinz,
Ralf Wittenstein
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