Franz Meyer, der Museumsmann

Franz Meyer, der Museumsmann von Meyer,  Piet
Piet Meyer, der Sohn von Franz Meyer (1919–2007), dem langjährigen Direktor des Kunstmuseum Basel, zeichnet ein sehr persönliches und ebenso kritisches Bild seines Vaters. Ein Museumsmann, ein Leben lang bewundert und geachtet wurde, zuhause jedoch eine völlig andere Figur einnahm, oftmals verletzend und kaum präsent war. Diese enorme Diskrepanz kommt in diesem Vaterbuch sehr stark zum Vorschein. Der Bericht ist jedoch ohne Affekt und Wut, ohne Hass oder offene Anklage geschrieben. Er ist um Gerechtigkeit und, soweit als möglich, Objektivität bemüht. Neben persönlichen Reminiszenzen kommen auch Elemente aus der weiteren Geschichte der Meyer-Familie zur Sprache. Es ist die Rede vom Grossvater, von Franz Meyer Senior, dem renommierten Kunst- sammler und Präsidenten der Zürcher Kunstgesellschaft, der 1940 die berühmtberüchtigte nazifreundliche «Eingabe der 200» unterzeichnete; und es wird vom Urgrossvater, von Fritz Meyer-Fierz, dem Tabakpflanzer und erfolgreichen Kolonisator auf Sumatra berichtet, auf den das Meyer’sche Vermögen zurückgeht. Auch er zählte bereits zu den bedeutendsten Kunstsammlern der Schweiz. Zahlreiche Abbildungen illustrieren diese Ausführungen. So ist eine Text-Collage entstanden, welche zwischen privat-subjektiven und allgemeineren, mitunter sogar die weitere Schweizer Geschichte betreffenden Teilen oszilliert. Ziel war es, so ausgewogen wie möglich über einen Mann zu berichten, der jedenfalls im Umgang mit seinem Sohn einen ganz anderen Geist zeigte.
Aktualisiert: 2022-12-23
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Mann mit blauem Schal

Mann mit blauem Schal von Gayford,  Martin, Reissig,  Heike
Über einen Zeitraum von mehr als 7 Monaten (28. November 2003 bis 4. Juli 2004) sitzt Martin Gayford, Londoner Kunstkritiker, Buchautor und Freund von Lucian Freud, dem britischen Maler Modell. Der Kritiker führt Tagebuch: über jede Sitzung, über die Gespräche mit dem Meister, über seine Gefühle, während jeder Zoll seines Gesichtes gemustert, beobachtet und auf die Leinwand transponiert wird, und er hält die Konzentration und Spannung ebenso fest wie die manchmal quälende Langsamkeit oder gar Langeweile, mit welcher das Bild millimeterweise entsteht. Freud äußert sich mit Witz über Künstlerkollegen, die er gekannt hat, darunter Picasso, Max Ernst, Giacometti und Francis Bacon. Er gibt dabei Ansichten zum Besten, die häufig ungewöhnlich, immer aber interessant und erhellend sind (Ansichten, die einem Kunstkritiker oder Kunsthistoriker nicht im Traum einfallen würden.). Der Maler äußert sich über die Kunst im Allgemeinen, über seine eigene Arbeit im Besonderen, und er spricht, immer mit Hochachtung, von den alten Meistern, seinen Lieblingsmalern. Dieses Tagebuch liest sich, Seite für Seite, spannend wie ein Roman. Lucian Freud wurde 1922 in Berlin geboren und verstarb vor kurzem in London. Der Enkelsohn von Sigmund Freud musste 1933 mit seiner Familie nach London flüchten. Er gilt weltweit als einer der großen Maler unserer Zeit (und hat etwa die britische Königin, die Entourage von Mick Jagger, aber auch Ganoven und Freunde aus der Londoner Unterwelt portraitiert). Der Prozess, in den er den ihm geduldig Modell Sitzenden hineinzieht, hat etwas Meditatives, ist wie eine lange (monatelange) zen-buddhistische Übung und Strecke, welche die beiden in Stille und Konzentration, nur manchmal durch kurze Gespräche unterbrochen, zurücklegen. Am Ende ist ein gelungenes Bild da. Das Buch ist damit auch ein anschauliches Dokument dessen, wie Kunst funktioniert, wie Malerei konkret eintsteht, Strich für Strich, Augen-Blick für Augen-Blick, wie ein Bild Schritt für Schritt, aus tausend Farbtupfern und tausend Kontrollgängen des Künstlers dazwischen, Gestalt annimmt. Dieses Buch ist ein Augenöffner, ein Glücksfall für jeden, der sich heute noch für Malerei (so wie sie seit Jahrhunderten geübt worden ist) interessiert. Eine Schule des Sehens, des wirklichen Hinschauens und Verstehens.
Aktualisiert: 2022-02-03
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A Bigger Message

A Bigger Message von Gayford,  Martin, Schwarz,  Benjamin
David Hockney (geboren 1937) gleicht einem Physiker: Mit Passion untersucht er die Extreme und geht dem Überdimensionierten, aber auch dem sehr Kleinen, kaum Handtellergroßen nach. Er hat wie kein Künstler der letzten Jahrzehnte riesige – 12 Meter breite! – Bilder gemalt und mit Hilfe seiner iPhones und iPads farbige Winz-Dingerchen gezeichnet, die wie wunderschöne Kleinstikonen aussehen. Seine Neugier auf die Welt, auf technologische Innovationen, aber auch auf die alten, in seinen Augen notwendigerweise immer wieder neu zu formulierenden, neu anzupackenden Probleme künstlerischer Darstellung hat er nie verloren; sie machen ihn bis heute zu einem wunderbar gescheiten, unterhaltsamen und oft sehr humorvollen Gesprächspartner. Das konnte Martin Gayford erfahren, der britische Kunstkritiker, der ihn über zehn Jahre lang regelmäßig in Nordengland aufgesucht hat, im alten Familiensitz der Hockneys in Yorkshire, wohin der Künstler nach fast lebenslanger Abwesenheit, nach Reisen um die halbe Welt und vor allem nach Kalifornien, nun zurückgekehrt ist. Die beiden reden, während sie im Atelier stehen oder die schöne Landschaft der Umgebung aufsuchen, über die verschiedenen Etappen im Leben von Hockney; Anekdoten werden ber ichtet, Geschichten über Freunde und Bekannte (Cartier-Bresson, Billy Wilder und andere) erzählt, und man erinnert sich all jener früheren Dichter und Künstler, die sich – vor längerer Zeit – auch schon denselben künstlerischen Problemen gestellt haben. Die Atmosphäre ist, man kann es nicht anders nennen, britisch-gepflegt: sehr entspannt, optimistisch, heiter, ironisch und immer inspirierend. So soll das Leben sein, so soll man arbeiten – das werden sich manche sagen, wenn sie dieses Buch wieder aus der Hand legen.
Aktualisiert: 2022-02-03
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Gespräche in der Nacht- Francis Bacon über seine Arbeit

Gespräche in der Nacht- Francis Bacon über seine Arbeit von Haymer,  Kay, Peppiatt,  Michael
Francis Bacon war eine merkwürdige Erscheinung: ein Künstler, der immerzu sagte,man könne nicht über Malerei reden – und es doch immer wieder, auch mit wechselnden Gesprächspartnern,neu versuchte.Michael Peppiatt war dreißig Jahre lang enger Freund und Gefährte des Malers. Er hat die wichtigste Biografie über ihn verfasst.Wir legen hier zum ersten Mal die Gespräche auf Deutsch vor, die er mit Bacon über eine Zeitspanne von 26 Jahren geführt hat. Vervollständigt wird die Publikation durch zwei – ebenfalls erstmalig auf Deutsch erscheinende – Texte des Autors, die sich mit 'Francis Bacon an der Arbeit' und der Bedeutung, die van Gogh als eminentesVorbild für den englischen Künstler besessen hat, auseinandersetzen. Es geht dabei immer umArbeit: um Fragen der Methodik, Disziplin, Konzentration und Inspiration, um Fragen nach der Aneignung fremder Stoffe oder – logischer Referenzpunkt jeder Debatte – um die ideale Arbeitsstätte. Deshalb sind dem Band zahlreiche, manchmal verblüffende Werk- und Atelieraufnahmen in Schwarz-Weiß und Farbe beigegeben, welche diesen Umkreis in augenfälliger Weise illustrieren
Aktualisiert: 2022-02-03
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Ein Gespräch mit Louise Bourgeois

Ein Gespräch mit Louise Bourgeois von Ellerbeck,  Volker, Kuspit,  Donald
Wie wird man (sehr) alt? Louise Bourgeois (1911–2010), die franko-amerikanische Bildhauerin, hat immer behauptet, das Rezept sei, Kunst zu machen und die eigene Vergangenheit mit, wenn nötig, drastischen Mitteln aufzuarbeiten. Sie selbst, die 98 Jahre alt geworden ist, hat es exemplarisch vorgelebt. Im Gespräch mit Donald Kuspit, dem (weltberühmten) amerikanischen Kunstkritiker, schildert Bourgeois – von ihrer Biografie ausgehend – anschaulich und präzise, wie ihr dies gelungen ist. Sie erzählt von ihrer als zwiespältig erfahrenen Jugend in Frankreich, der tief empfundenen Einsamkeit, dem Ringen um Anerkennung in den ersten Jahren in den USA und wie sich der Erfolg mit der Zeit dann doch noch einstellte. Ihr Gesprächspartner, seit Jahren mit der Künstlerin bekannt, war dank psychoanalytischer Schulung und großer Sensibilität der geeignete Lotse auf diesem – Ende der 1980er Jahre durchgeführten – Gesprächsgang mit ihr. Wir legen dieses für das Verständnis der Künstlerin zentrale Gespräch, versehen mit zahlreichen Abbildungen, zum ersten Mal in vollständiger Fassung auf Deutsch in Buchform vor.
Aktualisiert: 2022-02-03
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