Das tschechische Grenzgebiet ist eine der Regionen in Europa, die in der Folge des Zweiten Weltkrieges am gravierendsten von Umbrüchen in der zuvor bestehenden Bevölkerungsstruktur betroffen waren. Der erzwungenen Aussiedlung eines Großteils der ansässigen Bevölkerung folgten die Neubesiedlung durch verschiedenste Zuwanderergruppen sowie teilweise langanhaltende Fluktuationen der Einwohnerschaft. Die Stabilisierung der Bevölkerung stand sodann unter dem Zeichen der sozialistischen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, die die Lebensweise und Raumwahrnehmung der neuen Einwohner nachhaltig prägte. Die Grenzöffnung von 1989, die politische Transformation sowie die Integration der Tschechischen Republik in die Europäische Union brachten neue demographische und sozioökonomische Entwicklungen mit sich. Sie schufen aber auch die Bedingungen dafür, sich neu und offen auch mit der spezifischen Geschichte des ehemaligen Sudetenlandes sowie mit dem Zustand der gegenwärtigen Gesellschaft in diesem Gebiet auseinanderzusetzen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird anhand zweier Beispielregionen untersucht, welche Raumvorstellungen und Raumbindungen bei der heute in den ehemaligen sudetendeutschen Gebieten ansässigen Bevölkerung vorhanden sind und welche Einflüsse die unterschiedlichen raumstrukturellen Bedingungen darauf ausüben. Besonderes Augenmerk wird auf die soziale Komponente der Ausprägung räumlicher Identität gelegt, das heißt auf die Rolle von Bedeutungszuweisungen gegenüber Raumelementen im Rahmen sozialer Kommunikation und Interaktion. Dies erscheint von besonderer Relevanz in einem Raum, der sich durch eine gewisse Heterogenität seiner Einwohnerschaft hinsichtlich ihres ethnischen, kulturellen beziehungsweise biographischen Hintergrundes auszeichnet. Schließlich wird ermittelt, welche Impulse unter Umständen von einer ausgeprägten räumlichen Identität für die Entwicklung des Raumes ausgehen.
Aktualisiert: 2023-06-06
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'Identität' hat viele Seiten. Eine offensichtlich immer wichtiger werdende Facette beleuchtet die räumlichen Aspekte dieses Themenfeldes: die raumbezogene Identität.
Die vorliegende Arbeit untersucht im Rahmen einer qualitativen Studie die Beschaffenheit der raumbezogenen Identität für die Stadt Lüneburg. Die Individualidentität eines Menschen mit ihrem Beitrag für diese raumbezogene Identität und die Ortsidentität, die wiederum einen starken Einfluss auf die persönliche Identität eines Menschen haben kann, sind dabei zu unterscheiden. Wie stellt sich diese Wechselwirkung im Raum Lüneburg dar? Gibt es einen 'Genius Loci' - einen Geist des Ortes - der Lüneburg einzigartig macht? Und zunächst: Wie kann der Begriff der raumbezogenen Identität überhaupt griffig und differenzierend dargestellt werden? Welche historischen und sozialen Strömungen umfasst er und lässt er sich grundsätzlich anwenden? Um Antworten zu finden, begab sich die Verfasserin auf die Suche nach diesem besonderen Geist der Stadt. In Interviews mit Lüneburgerinnen und Lüneburgern wurde sie fündig.
Die Autorin selbst ist Wahl-Lüneburgerin und immer wieder erstaunt über die augenscheinlich so homogene Lesart der Stadt und all die positiven Konnotationen, die Bewohner und Besucher gleichermaßen der Stadt zuschreiben. Während ihres Studiums der Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Culture, Arts & Media fand die Autorin immer mehr den Zugang zu geographischen und lokal relevanten Themen.
Aktualisiert: 2022-04-28
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Im Rahmen der heutigen Stadtentwicklung bleibt das Themenfeld des Einzelhandels größtenteils unberücksichtigt, obwohl dieses einen großen Anteil an der Erscheinung der Stadt einnimmt. Diese Widersprüchlichkeit führt seit längerem in den Innenstädten zu einer zunehmenden Gleichförmigkeit und Gesichtslosigkeit des urbanen Raumes, welche die jeweilige Besonderheit des Ortes vernachlässigen lassen.
Die Veröffentlichung befasst sich mit der Erforschung innerstädtischer Einzelhandelsstandorte, beruhend auf einer vielfältigen Mischnutzung, und deren Auswirkungen auf die Umgebung in soziologisch-räumlicher Sichtweise. Ausgehend von den gesellschaftlichen Veränderungen des Postfordismus wird anhand der Erlebnisgesellschaft nach Schulze eine Beziehung zwischen Erlebnis und Konsum hergestellt. Neben den Veränderungen des Raumes werden neue Ansätze der Stadtplanung aufgezeigt und Entwicklungen des Einzelhandels anhand von Beispielen verdeutlicht, welche in ihrem Aufbau und Erscheinung dem traditionellen Bild der Europäischen Stadt gleichen. Basierend auf einer Analyse der soziologischen Stadtforschung werden neue Wege für Identifikationsmöglichkeiten der Bewohner mit ihrem Umfeld gesucht. Hierzu wird ein Zusammenhang zwischen Sozialkapital, bürgerschaftlichen Engagement und Placemaking hergestellt.
Anhand des Bosch-Areals in Stuttgart werden die gewonnenen Thesen empirisch untersucht. Die Forschungsergebnisse der Dissertation sollen einen Diskussionsbeitrag über integrative Einzelhandelsprojekte für eine nachhaltige Stadtentwicklung liefern. Im Besonderen sollen unter Berücksichtigung des Erhaltes eines einzigartigen Stadtbildes mögliche Entwicklungsperspektiven des Zusammenspiels von Stadt und Handel aufgezeigt werden.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Das tschechische Grenzgebiet ist eine der Regionen in Europa, die in der Folge des Zweiten Weltkrieges am gravierendsten von Umbrüchen in der zuvor bestehenden Bevölkerungsstruktur betroffen waren. Der erzwungenen Aussiedlung eines Großteils der ansässigen Bevölkerung folgten die Neubesiedlung durch verschiedenste Zuwanderergruppen sowie teilweise langanhaltende Fluktuationen der Einwohnerschaft. Die Stabilisierung der Bevölkerung stand sodann unter dem Zeichen der sozialistischen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, die die Lebensweise und Raumwahrnehmung der neuen Einwohner nachhaltig prägte. Die Grenzöffnung von 1989, die politische Transformation sowie die Integration der Tschechischen Republik in die Europäische Union brachten neue demographische und sozioökonomische Entwicklungen mit sich. Sie schufen aber auch die Bedingungen dafür, sich neu und offen auch mit der spezifischen Geschichte des ehemaligen Sudetenlandes sowie mit dem Zustand der gegenwärtigen Gesellschaft in diesem Gebiet auseinanderzusetzen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird anhand zweier Beispielregionen untersucht, welche Raumvorstellungen und Raumbindungen bei der heute in den ehemaligen sudetendeutschen Gebieten ansässigen Bevölkerung vorhanden sind und welche Einflüsse die unterschiedlichen raumstrukturellen Bedingungen darauf ausüben. Besonderes Augenmerk wird auf die soziale Komponente der Ausprägung räumlicher Identität gelegt, das heißt auf die Rolle von Bedeutungszuweisungen gegenüber Raumelementen im Rahmen sozialer Kommunikation und Interaktion. Dies erscheint von besonderer Relevanz in einem Raum, der sich durch eine gewisse Heterogenität seiner Einwohnerschaft hinsichtlich ihres ethnischen, kulturellen beziehungsweise biographischen Hintergrundes auszeichnet. Schließlich wird ermittelt, welche Impulse unter Umständen von einer ausgeprägten räumlichen Identität für die Entwicklung des Raumes ausgehen.
Aktualisiert: 2023-01-13
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Im Rahmen der heutigen Stadtentwicklung bleibt das Themenfeld des Einzelhandels größtenteils unberücksichtigt, obwohl dieses einen großen Anteil an der Erscheinung der Stadt einnimmt. Diese Widersprüchlichkeit führt seit längerem in den Innenstädten zu einer zunehmenden Gleichförmigkeit und Gesichtslosigkeit des urbanen Raumes, welche die jeweilige Besonderheit des Ortes vernachlässigen lassen.
Die Veröffentlichung befasst sich mit der Erforschung innerstädtischer Einzelhandelsstandorte, beruhend auf einer vielfältigen Mischnutzung, und deren Auswirkungen auf die Umgebung in soziologisch-räumlicher Sichtweise. Ausgehend von den gesellschaftlichen Veränderungen des Postfordismus wird anhand der Erlebnisgesellschaft nach Schulze eine Beziehung zwischen Erlebnis und Konsum hergestellt. Neben den Veränderungen des Raumes werden neue Ansätze der Stadtplanung aufgezeigt und Entwicklungen des Einzelhandels anhand von Beispielen verdeutlicht, welche in ihrem Aufbau und Erscheinung dem traditionellen Bild der Europäischen Stadt gleichen. Basierend auf einer Analyse der soziologischen Stadtforschung werden neue Wege für Identifikationsmöglichkeiten der Bewohner mit ihrem Umfeld gesucht. Hierzu wird ein Zusammenhang zwischen Sozialkapital, bürgerschaftlichen Engagement und Placemaking hergestellt.
Anhand des Bosch-Areals in Stuttgart werden die gewonnenen Thesen empirisch untersucht. Die Forschungsergebnisse der Dissertation sollen einen Diskussionsbeitrag über integrative Einzelhandelsprojekte für eine nachhaltige Stadtentwicklung liefern. Im Besonderen sollen unter Berücksichtigung des Erhaltes eines einzigartigen Stadtbildes mögliche Entwicklungsperspektiven des Zusammenspiels von Stadt und Handel aufgezeigt werden.
Aktualisiert: 2019-05-29
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