Der Betriebsrat vertritt in der betrieblichen Politikarena die Interessen der Belegschaft. Betriebsratswahlen legitimieren diese politische Repräsentation. Ein Betriebsratsgremium repräsentiert aber nicht zwangsläufig auch die soziale Zusammensetzung der Belegschaft; sein Sozialprofil kann von der Struktur der verschiedenen Belegschaftsgruppen abweichen. Politische und soziale Repräsentation stehen in einem Spannungsverhältnis. Wenn Teile der Belegschaft im Betriebsratsgremium nicht vertreten sind, tangiert dies zwar nicht seine Legitimation als Vertretungsorgan der Gesamtbelegschaft. Dennoch bergen Defizite der sozialen Repräsentation die Gefahr, das politische Repräsentationshandeln zu schwächen. Dieses Problem untersuchen die Autoren in betrieblichen Fallstudien unter Rückgriff auf die Betriebsratswahlforschung. Für die Politikfähigkeit von Betriebsratsgremien und die Wahrnehmung ihrer sozialen Repräsentationsaufgabe sind zwei Faktoren entscheidend, wie die Autoren zeigen: das interessenvertretungspolitische Selbstverständnis unterschiedlicher Betriebsratstypen und die Sensibilität ihrer Antennen in eine heterogene Belegschaft hinein. Hiervon hängt ab, wen Betriebsräte wie repräsentieren.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Während die Nachkriegsjahrzehnte des 20. Jahrhunderts als eine Epoche der Durchsetzung politischer Gleichheit und der Verringerung sozialer Unterschiede gelten können, nimmt seit geraumer Zeit in allen westlichen Ländern die Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen zu. Dies blieb nicht ohne Folgen für die politische Beteiligung von Minderheiten und sozial schwachen Gruppen. Dabei zeichnet sich bereits ein Teufelskreis ab: gesellschaftliche Marginalisierung führt zu Wahlenthaltung und politischer Apathie, die daraus resultierenden Disparitäten der politischen Repräsentation begünstigen wiederum eine weitere Vertiefung der sozialen Gegensätze.
Der Band thematisiert das Spannungsverhältnis von gesellschaftlicher Ungleichheit und politischer Repräsentation aus unterschiedlichen Perspektiven und diskutiert zwei häufig beschriebene Tendenzen im Zusammenhang: die neuen Formen sozialer und politischer Ungleichheit auf der einen und die Wandlungs- und Krisentendenzen politischer Repräsentation auf der anderen Seite.
Mit Beiträgen von:
Daniel Baron, Christiane Bausch, Masoumeh Bayat, Heiko Biehl, Ulrich Brinkmann, Oliver Nachtwey und Marcel Thiel, Christoph Butterwegge, Michel Dormal und Fabian Trinkaus, Markus Linden und Winfried Thaa, Franziska Martinsen, Hendrik Claas Meyer
Aktualisiert: 2023-05-11
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Gérard Raulet verfolgt in seinem Buch den Wandel der politischen und sozialen Repräsentationsformen von dem antiken Ornamentum, das seinen Ort in der Rhetorik und in der Architektur hatte, bis zur Expressivität der zeitgenössischen "präsentativen" Kultur. Er zeigt den engen Zusammenhang zwischen der symbolischen Ordnung, der Begründung politischer Legitimität und der jeweiligen Verfassung und Rolle der politischen Öffentlichkeit, von der Seite der repräsentativen Problematik erfasst: Dargestellt wird die Transformation der religiös verbürgten politischen Repräsentation in eine demokratische und darüber hinaus in die expressiven Formen der zeitgenössischen "präsentativen" Kultur, die an den politischen Bewusstseinsbildungsprozessen zehrt.
Aktualisiert: 2022-04-28
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Unternehmensleitbilder zählen zum Standardrepertoire moderner Unternehmensführung. Was aber kennzeichnet ein Unternehmensleitbild? Zu wissen, was ein Leitbild zum Leitbild macht, bedeutet auch, «richtig» bzw. «normal» von «falsch» bzw. «untypisch» oder «seltsam» unterscheiden zu können. Vor diesem Hintergrund sozial verfügbaren Wissens über Leitbilder werden die Dokumente erstellt, aber auch rezipiert und verstanden. Gestützt auf die Theorie der sozialen Repräsentationen und eingebettet in eine diskursanalytische Forschungsstrategie zielt diese Analyse von 84 Leitbildtexten des deutschen Sprachraumes auf die (Re-)Konstruktion der sozial geteilten Wissensbasis. Das daraus entwickelte «typische Unternehmensleitbild» ist ein Modell, das in dieser Form empirisch nicht vorkommt und dennoch typisch für die untersuchten Texte ist.
Aktualisiert: 2020-09-01
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Unternehmensleitbilder zählen zum Standardrepertoire moderner Unternehmensführung. Was aber kennzeichnet ein Unternehmensleitbild? Zu wissen, was ein Leitbild zum Leitbild macht, bedeutet auch, «richtig» bzw. «normal» von «falsch» bzw. «untypisch» oder «seltsam» unterscheiden zu können. Vor diesem Hintergrund sozial verfügbaren Wissens über Leitbilder werden die Dokumente erstellt, aber auch rezipiert und verstanden. Gestützt auf die Theorie der sozialen Repräsentationen und eingebettet in eine diskursanalytische Forschungsstrategie zielt diese Analyse von 84 Leitbildtexten des deutschen Sprachraumes auf die (Re-)Konstruktion der sozial geteilten Wissensbasis. Das daraus entwickelte «typische Unternehmensleitbild» ist ein Modell, das in dieser Form empirisch nicht vorkommt und dennoch typisch für die untersuchten Texte ist.
Aktualisiert: 2023-04-12
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Während die Nachkriegsjahrzehnte des 20. Jahrhunderts als eine Epoche der Durchsetzung politischer Gleichheit und der Verringerung sozialer Unterschiede gelten können, nimmt seit geraumer Zeit in allen westlichen Ländern die Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen zu. Dies blieb nicht ohne Folgen für die politische Beteiligung von Minderheiten und sozial schwachen Gruppen. Dabei zeichnet sich bereits ein Teufelskreis ab: gesellschaftliche Marginalisierung führt zu Wahlenthaltung und politischer Apathie, die daraus resultierenden Disparitäten der politischen Repräsentation begünstigen wiederum eine weitere Vertiefung der sozialen Gegensätze.
Der Band thematisiert das Spannungsverhältnis von gesellschaftlicher Ungleichheit und politischer Repräsentation aus unterschiedlichen Perspektiven und diskutiert zwei häufig beschriebene Tendenzen im Zusammenhang: die neuen Formen sozialer und politischer Ungleichheit auf der einen und die Wandlungs- und Krisentendenzen politischer Repräsentation auf der anderen Seite.
Mit Beiträgen von:
Daniel Baron, Christiane Bausch, Masoumeh Bayat, Heiko Biehl, Ulrich Brinkmann, Oliver Nachtwey und Marcel Thiel, Christoph Butterwegge, Michel Dormal und Fabian Trinkaus, Markus Linden und Winfried Thaa, Franziska Martinsen, Hendrik Claas Meyer
Aktualisiert: 2023-04-04
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Nicola Beelitz von Busse schlägt eine Brücke zwischen Psychologie und Betriebswirtschaftslehre und untersucht das Verständnis von Innovation, das Zustandekommen von Innovation und Merkmale von Innovationsprozessen aus der Akteursperspektive, wobei sie Möglichkeiten und Grenzen des Innovationsmanagements aufzeigt.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Der Betriebsrat vertritt in der betrieblichen Politikarena die Interessen der Belegschaft. Betriebsratswahlen legitimieren diese politische Repräsentation. Ein Betriebsratsgremium repräsentiert aber nicht zwangsläufig auch die soziale Zusammensetzung der Belegschaft; sein Sozialprofil kann von der Struktur der verschiedenen Belegschaftsgruppen abweichen. Politische und soziale Repräsentation stehen in einem Spannungsverhältnis. Wenn Teile der Belegschaft im Betriebsratsgremium nicht vertreten sind, tangiert dies zwar nicht seine Legitimation als Vertretungsorgan der Gesamtbelegschaft. Dennoch bergen Defizite der sozialen Repräsentation die Gefahr, das politische Repräsentationshandeln zu schwächen. Dieses Problem untersuchen die Autoren in betrieblichen Fallstudien unter Rückgriff auf die Betriebsratswahlforschung. Für die Politikfähigkeit von Betriebsratsgremien und die Wahrnehmung ihrer sozialen Repräsentationsaufgabe sind zwei Faktoren entscheidend, wie die Autoren zeigen: das interessenvertretungspolitische Selbstverständnis unterschiedlicher Betriebsratstypen und die Sensibilität ihrer Antennen in eine heterogene Belegschaft hinein. Hiervon hängt ab, wen Betriebsräte wie repräsentieren.
Aktualisiert: 2023-04-04
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