Deutschland in Nahaufnahmen

Deutschland in Nahaufnahmen
Haben sich die Dynamik der deutschen Wirtschaft und die Lebenswirklichkeit der Menschen im Gleichklang entwickelt? Junge Journalisten bereisten das "Land der Sozialen Marktwirtschaft" auf der Suche nach Antworten und stellen Orte in lebensnahen Geschichten vor: Orte, die mit der globalen Wirtschaft wachsen, und Orte, die einst stark waren und es heute nicht mehr sind. Sie erzählen Geschichten des wirtschaftlichen und sozialen Auf-, aber auch Abstiegs. Eine Bilanz der besonderen Art mit Blick in die Zukunft. Dazu passend werden die Texte durch aktuelle Fotostories ergänzt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Julies Leben

Julies Leben von Carrère,  Emmanuel, Hamm,  Claudia, Padilla,  Darcy
An einem kalten Februarmorgen 1993 sieht die Fotojournalistin Darcy Padilla eine Achtzehnjährige mit einem Neugeborenen im Arm in der Lobby des Ambassador-Hotels in San Francisco stehen – barfuß. Sie bittet sie, ein Foto von ihr machen zu dürfen. Sie wird Julie die nächsten achtzehn Jahre bis zu deren Aids-Tod im Jahr 2010 als Chronistin ihres Lebens und Freundin fotografisch begleiten. Als Emmanuel Carrère die Fotos zum ersten Mal sieht, beschließt er, sich auf die Spuren der beiden Frauen zu begeben, und reist in die USA. Als Meister der dokumentarischen Erzählung beschreibt er Julies Lebensweg und die Freundschaft der beiden ungleichen Frauen: Abhängigkeiten, familiäre Katastrophen, Beziehungen, Geburten und Abschiede, viele tragische und wenige heitere Momente in einem Milieu, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Denn Julie ist ein Fall von Tausenden: Padillas Bilder und Carrères Text werfen die Frage nach der sozialen Bedingtheit eines Schicksals auf, nach dem Gebot der Anteilnahme angesichts von Lebenswegen, die aussichtslos erscheinen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Expeditionen ins dunkelste Wien

Expeditionen ins dunkelste Wien von Haas,  Hannes, Winter,  Max
Für den Blick von "ganz unten" begab sich der Wiener Journalist Max Winter vor hundert Jahren in die Welt der Wiener Elendsklasse. Seine Sozialreportagen zeigten Wirkung. Er ließ sich als Obdachloser verkleidet ins Polizeigefängnis werfen, arbeitete als Statist in der Hofoper, als Kulissenschieber im Burgtheater und als "Schreiber bei Harry Sheff", einer Kolportageromanfabrik. Rollenreportagen machten es ihm möglich, nicht von aussen, sondern von innen den Alltag Benachteiligter zu schildern. Dabei war die gesamte Monarchie sein Einsatzgebiet. Recherchen führten ihn in die Industriegebiete der Steiermark, zu den mährisch-schlesischen Webern oder den böhmischen Fabrikarbeitern. Der Journalismus, wie Max Winter ihn verstand, ist nicht bloss Schreib(tisch)arbeit. Obwohl er seine Artikel akribisch mit wissenschaftlichen Ergebnissen, Statistiken und amtlichen Sozialberichten, Akten und Archivmaterial untermauerte, sicherten seine unkonventionellen Vor-Ort-Recherchen qualitative Standards, die nichts an Gültigkeit verloren haben. Seine Verkleidungen und das unerkannte Einschleichen in fremde Milieus, der maskierte Gang in die Welt der gesellschaftlichen Aussenseiter und Unterdrückten, ließen Max Winter Elend und Unrecht unmittelbar am eigenen Leib spüren. Er wählte diesen Weg, um nach der Überwindung von Recherchebarrieren in Terrains vorzudringen, die dem Journalisten verwehrt geblieben wären. Die Enthüllung von Missständen gelang durch Verkleidung. Was die "Muckraker" in den USA taten, leistete Max Winter, methodisch ein Wallraff der k.u.k.-Monarchie, in Wien: Er beschrieb die inoffizielle Realität der Großstadt, den Alltag der niederen sozialen Schichten der Monarchie von unten.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Die Reportage

Die Reportage von Haller,  Michael
Wie funktioniert journalistisches Erzählen im Internet-Zeitalter? Wie verändert der Medienwandel die Reportage? Michael Haller zeigt, wie die literarische Sprachkraft dieser journalistischen Königsform zurückgewonnen und zu neuer Geltung gebracht werden kann. Im ersten Teil lässt Haller die Geschichte der Reportage lebendig werden und vermittelt die Basics, worauf es beim journalistischen Erzählen ankommt. Anschließend werden die unterschiedlichen Erzählformen vorgestellt und deren besondere Eignungen beschrieben: vom Feature bis zur Multimedia-Story. Der zweite Teil führt in die heutige Praxis des journalistischen Erzählens ein und erläutert anhand zahlreicher Beispiele Schritt für Schritt, wie gelungene Reportagen entstehen. Michael Haller hat diesen Klassiker der Journalistenausbildung für die 7. Auflage grundlegend überarbeitet. Er diskutiert die Bedingungen, die herausragende Geschichten möglich machen und nennt die Umstände, die – wie im Fall des Fälschers Claas Relotius – immer mal wieder zu Lügengeschichten führen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Die Reportage

Die Reportage von Haller,  Michael
Wie funktioniert journalistisches Erzählen im Internet-Zeitalter? Wie verändert der Medienwandel die Reportage? Michael Haller zeigt, wie die literarische Sprachkraft dieser journalistischen Königsform zurückgewonnen und zu neuer Geltung gebracht werden kann. Im ersten Teil lässt Haller die Geschichte der Reportage lebendig werden und vermittelt die Basics, worauf es beim journalistischen Erzählen ankommt. Anschließend werden die unterschiedlichen Erzählformen vorgestellt und deren besondere Eignungen beschrieben: vom Feature bis zur Multimedia-Story. Der zweite Teil führt in die heutige Praxis des journalistischen Erzählens ein und erläutert anhand zahlreicher Beispiele Schritt für Schritt, wie gelungene Reportagen entstehen. Michael Haller hat diesen Klassiker der Journalistenausbildung für die 7. Auflage grundlegend überarbeitet. Er diskutiert die Bedingungen, die herausragende Geschichten möglich machen und nennt die Umstände, die – wie im Fall des Fälschers Claas Relotius – immer mal wieder zu Lügengeschichten führen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Julies Leben

Julies Leben von Carrère,  Emmanuel, Hamm,  Claudia, Padilla,  Darcy
An einem kalten Februarmorgen 1993 sieht die Fotojournalistin Darcy Padilla eine Achtzehnjährige mit einem Neugeborenen im Arm in der Lobby des Ambassador-Hotels in San Francisco stehen – barfuß. Sie bittet sie, ein Foto von ihr machen zu dürfen. Sie wird Julie die nächsten achtzehn Jahre bis zu deren Aids-Tod im Jahr 2010 als Chronistin ihres Lebens und Freundin fotografisch begleiten. Als Emmanuel Carrère die Fotos zum ersten Mal sieht, beschließt er, sich auf die Spuren der beiden Frauen zu begeben, und reist in die USA. Als Meister der dokumentarischen Erzählung beschreibt er Julies Lebensweg und die Freundschaft der beiden ungleichen Frauen: Abhängigkeiten, familiäre Katastrophen, Beziehungen, Geburten und Abschiede, viele tragische und wenige heitere Momente in einem Milieu, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Denn Julie ist ein Fall von Tausenden: Padillas Bilder und Carrères Text werfen die Frage nach der sozialen Bedingtheit eines Schicksals auf, nach dem Gebot der Anteilnahme angesichts von Lebenswegen, die aussichtslos erscheinen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Expeditionen ins dunkelste Wien

Expeditionen ins dunkelste Wien von Haas,  Hannes, Winter,  Max
Für den Blick von "ganz unten" begab sich der Wiener Journalist Max Winter vor hundert Jahren in die Welt der Wiener Elendsklasse. Seine Sozialreportagen zeigten Wirkung. Er ließ sich als Obdachloser verkleidet ins Polizeigefängnis werfen, arbeitete als Statist in der Hofoper, als Kulissenschieber im Burgtheater und als "Schreiber bei Harry Sheff", einer Kolportageromanfabrik. Rollenreportagen machten es ihm möglich, nicht von aussen, sondern von innen den Alltag Benachteiligter zu schildern. Dabei war die gesamte Monarchie sein Einsatzgebiet. Recherchen führten ihn in die Industriegebiete der Steiermark, zu den mährisch-schlesischen Webern oder den böhmischen Fabrikarbeitern. Der Journalismus, wie Max Winter ihn verstand, ist nicht bloss Schreib(tisch)arbeit. Obwohl er seine Artikel akribisch mit wissenschaftlichen Ergebnissen, Statistiken und amtlichen Sozialberichten, Akten und Archivmaterial untermauerte, sicherten seine unkonventionellen Vor-Ort-Recherchen qualitative Standards, die nichts an Gültigkeit verloren haben. Seine Verkleidungen und das unerkannte Einschleichen in fremde Milieus, der maskierte Gang in die Welt der gesellschaftlichen Aussenseiter und Unterdrückten, ließen Max Winter Elend und Unrecht unmittelbar am eigenen Leib spüren. Er wählte diesen Weg, um nach der Überwindung von Recherchebarrieren in Terrains vorzudringen, die dem Journalisten verwehrt geblieben wären. Die Enthüllung von Missständen gelang durch Verkleidung. Was die "Muckraker" in den USA taten, leistete Max Winter, methodisch ein Wallraff der k.u.k.-Monarchie, in Wien: Er beschrieb die inoffizielle Realität der Großstadt, den Alltag der niederen sozialen Schichten der Monarchie von unten.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Stadtporträt: Fulda

Stadtporträt: Fulda von Braun,  Karl-Heinz, Dölker,  Frank
Die Sozialreportage ist ein spezielles Verfahren der historischen und aktuellen Sozialforschung und verschränkt Bilder (speziell Fotografien) mit narrativen und diskursiven Texten. Sie wird in diesem Buch theoretisch und methodisch weiterentwickelt als Stadtporträt. Dies geschieht nicht wie zumeist üblich anhand von Großstädten, sondern in exemplarischer Weise an der Stadt Fulda, weil sich hier die meisten relevanten Aspekte einer großen (west-)deutschen Mittelstadt aufzeigen lassen. Die dazu notwendigen Sozialraum- und Lebensweltanalysen sind bewußt dialogisch angelegt, um die sehr unterschiedlichen objektiven Strukturen und subjektiven Deutungsmuster erfassen, dokumentieren und öffentlich präsentieren zu können. Deshalb finden nach einer dialogisch-kommentierenden Einführung in zwei zentrale Ansätze der Raum- und Stadtsoziologie (Bourdieu und Löw) Dialoge statt - mit dem langjährigen ehemaligen Oberbürgermeister von Fulda, Dr. Wolfgang Hamberger über die politische Bedeutung der architektonisch sehr präsenten Geschichte Fuldas; - mit der städtischen Frauenbeauftragten Hildegard Hast zu den Arbeits- und Aktionsschwerpunkten sowie den zwischenmenschlichen Erfahrungen und politisch-strategischen Einsichten einer institutionell eingebundenen, aber dennoch eigenständigen Frauenpolitik; - mit dem Leiter des Stadtarchivs, Dr. Thomas Heiler zu den Traditionen der „Sozialen Frage“ in der Geschichte Fuldas; - und mit dem ehemaligen Hochschullehrer und Friedensaktivist Prof.em. Dr. Peter Krahulec zu den wissenschaftlich inspirierten innovativ-alternativen Perspektiven städtischer Sozialraumpolitik und besonders den Aktivitäten der lokalen und regionalen Friedensbewegung gegen die atomare Bedrohung während des Kalten Krieges („Fulda Gap“). Damit eignet sich das Buch vorzüglich als exemplarisch verfahrendes Lehrbuch zur sozial- und lebensweltorientierten Soziologie besonders von Mittleren Städten.
Aktualisiert: 2022-02-17
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Das goldene Wiener Herz

Das goldene Wiener Herz von Grabovszki,  Ernst, Pacal,  Julia, Winter,  Max
"Der Wiener ist sentimental und der Schmeichelei zugänglich wie kaum ein zweiter Großstädter. Diesen beiden Eigenschaften des Wieners danken wir das alte Wort vom 'goldenen Wiener Herzen'. Es ist lange her, seit es geprägt wurde, so lange, dass der Wiener nun selbst schon daran glaubt, vor allem darum, weil es ihm schmeichelt, als 'guter Kerl' ausgeschrieen zu werden. Dennoch passt das Sprüchlein, dass nicht alles Gold ist, was glänzt, für nichts besser, als für das 'goldene Wiener Herz'. Der Wiener Journalist Max Winter (1870–1937) zeigt in seinen Reportagen, was sich unter dem Glanz verbirgt, nämlich die Herzlosigkeit der Großstadt um 1900. Seine Recherchen führen uns ins Wöchnerinnenheim, ins Asyl für Obdachlose, schildern einen Weihnachtstag im Armenamt sowie die Mühen der Werkhausarbeiter und der 'Freiwilligen Rettungsgesellschaft'. Winter porträtiert Wien und die Wiener in einer Zeit, die vom Wohlstand des 21. Jahrhunderts noch weit entfernt war.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Im dunkelsten Wien / Im unterirdischen Wien

Im dunkelsten Wien / Im unterirdischen Wien von Grabovszki,  Ernst, Pacal,  Julia, Winter,  Max
Beklemmend, aufrüttelnd und schonungslos führt der Journalist und spätere Vizebürgermeister von Wien, Max Winter, in die Hinterhöfe und Stätten des sozialen Elends. Er zeigt jene Missstände auf, von denen andere nichts wissen wollen: Kinderarbeit, Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit. Seine Reportagen, gesammelt in den Bänden "Im dunkelsten Wien" (1904) und "Im unterirdischen Wien" (1905), sind mit dieser Ausgabe wieder zugänglich. Ergänzt wird dieser Band durch eine bislang unveröffentlichte autobiographische Skizze "Von 1870 bis 1890. Mein Lebenslauf" aus dem Nachlass von Max Winter.
Aktualisiert: 2021-03-07
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Die Reportage

Die Reportage von Haller,  Michael
Wie funktioniert journalistisches Erzählen im Internet-Zeitalter? Wie verändert der Medienwandel die Reportage? Michael Haller zeigt, wie die literarische Sprachkraft dieser journalistischen Königsform zurückgewonnen und zu neuer Geltung gebracht werden kann. Im ersten Teil lässt Haller die Geschichte der Reportage lebendig werden und vermittelt die Basics, worauf es beim journalistischen Erzählen ankommt. Anschließend werden die unterschiedlichen Erzählformen vorgestellt und deren besondere Eignungen beschrieben: vom Feature bis zur Multimedia-Story. Der zweite Teil führt in die heutige Praxis des journalistischen Erzählens ein und erläutert anhand zahlreicher Beispiele Schritt für Schritt, wie gelungene Reportagen entstehen. Michael Haller hat diesen Klassiker der Journalistenausbildung für die 7. Auflage grundlegend überarbeitet. Er diskutiert die Bedingungen, die herausragende Geschichten möglich machen und nennt die Umstände, die – wie im Fall des Fälschers Claas Relotius – immer mal wieder zu Lügengeschichten führen.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Julies Leben

Julies Leben von Carrère,  Emmanuel, Hamm,  Claudia, Padilla,  Darcy
An einem kalten Februarmorgen 1993 sieht die Fotojournalistin Darcy Padilla eine Achtzehnjährige mit einem Neugeborenen im Arm in der Lobby des Ambassador-Hotels in San Francisco stehen – barfuß. Sie bittet sie, ein Foto von ihr machen zu dürfen. Sie wird Julie die nächsten achtzehn Jahre bis zu deren Aids-Tod im Jahr 2010 als Chronistin ihres Lebens und Freundin fotografisch begleiten. Als Emmanuel Carrère die Fotos zum ersten Mal sieht, beschließt er, sich auf die Spuren der beiden Frauen zu begeben, und reist in die USA. Als Meister der dokumentarischen Erzählung beschreibt er Julies Lebensweg und die Freundschaft der beiden ungleichen Frauen: Abhängigkeiten, familiäre Katastrophen, Beziehungen, Geburten und Abschiede, viele tragische und wenige heitere Momente in einem Milieu, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Denn Julie ist ein Fall von Tausenden: Padillas Bilder und Carrères Text werfen die Frage nach der sozialen Bedingtheit eines Schicksals auf, nach dem Gebot der Anteilnahme angesichts von Lebenswegen, die aussichtslos erscheinen.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Julies Leben

Julies Leben von Carrère,  Emmanuel, Hamm,  Claudia, Padilla,  Darcy
An einem kalten Februarmorgen 1993 sieht die Fotojournalistin Darcy Padilla eine Achtzehnjährige mit einem Neugeborenen im Arm in der Lobby des Ambassador-Hotels in San Francisco stehen – barfuß. Sie bittet sie, ein Foto von ihr machen zu dürfen. Sie wird Julie die nächsten achtzehn Jahre bis zu deren Aids-Tod im Jahr 2010 als Chronistin ihres Lebens und Freundin fotografisch begleiten. Als Emmanuel Carrère die Fotos zum ersten Mal sieht, beschließt er, sich auf die Spuren der beiden Frauen zu begeben, und reist in die USA. Als Meister der dokumentarischen Erzählung beschreibt er Julies Lebensweg und die Freundschaft der beiden ungleichen Frauen: Abhängigkeiten, familiäre Katastrophen, Beziehungen, Geburten und Abschiede, viele tragische und wenige heitere Momente in einem Milieu, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Denn Julie ist ein Fall von Tausenden: Padillas Bilder und Carrères Text werfen die Frage nach der sozialen Bedingtheit eines Schicksals auf, nach dem Gebot der Anteilnahme angesichts von Lebenswegen, die aussichtslos erscheinen.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Deutschland in Nahaufnahmen

Deutschland in Nahaufnahmen
Haben sich die Dynamik der deutschen Wirtschaft und die Lebenswirklichkeit der Menschen im Gleichklang entwickelt? Junge Journalisten bereisten das "Land der Sozialen Marktwirtschaft" auf der Suche nach Antworten und stellen Orte in lebensnahen Geschichten vor: Orte, die mit der globalen Wirtschaft wachsen, und Orte, die einst stark waren und es heute nicht mehr sind. Sie erzählen Geschichten des wirtschaftlichen und sozialen Auf-, aber auch Abstiegs. Eine Bilanz der besonderen Art mit Blick in die Zukunft. Dazu passend werden die Texte durch aktuelle Fotostories ergänzt.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Alles bestens, Herr Grütter

Alles bestens, Herr Grütter von Fredi,  Lerch
Es gibt einen wachsenden öffentlichen Raum, der vom Scheinwerferlicht der Medien nicht erfasst wird. In diesem Raum hat Fredi Lerch die zwei Männer und die zwei Frauen gefunden, die ihm über Monate in langen Gesprächen ihre Geschichten erzählt haben. Geschichten von Arbeitslosigkeit und vom Weg in die Sozialhilfe; von Internet-Kinderpornografie, die einen Ehemann vors Gericht und seine Frau in die psychiatrische Klinik bringt; von einem Automechaniker, der als erfinderischer Generalist zu viel kann und nirgends mehr reinpasst; von einem spanischen Migranten, der bei der UBS als IT-Spezialist überzählig wird; von einer Kleinkindererzieherin, die vom Suizid einer älteren Schwester, von Jahren in den Drogen, von Jahren in einer Freikirche und von einer Kampfscheidung erzählt, die sie um Haus, Kinder und in die Schulden gebracht hat. Heinrich Heine hat gesagt, unter jedem Grabstein liege eine Weltgeschichte. Lerch beweist, dass in jedem Menschen eine Weltgeschichte heranwächst. Seine vier Geschichten in der Mitte zwischen journa- listischer Langzeitreportage und literarischer Erzählung schildern mehr als vier Schicksale: Sie porträtieren das heutige Leben im schweizerischen Mittelland jenseits der medialen Scheinwerfer.
Aktualisiert: 2019-03-15
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