Frühaufklärung und obrigkeitliche Zensur in Brandenburg.

Frühaufklärung und obrigkeitliche Zensur in Brandenburg. von Döring,  Detlef
Die »Concordia rationis et fidei« (1692) des Berliner Geheimen Sekretärs Friedrich Wilhelm Stosch (1648-1704) galt im 18. Jahrhundert als einer der zentralen Texte zum Nachweis der Ausbreitung des Atheismus in Deutschland. Im 19. und 20. Jahrhundert diente das Werk vor allem als Beleg für die zeitgenössische Rezeption der Ideen Spinozas. In den letzten Jahren findet die »Concordia« Interesse als eines der frühen Beispiele einer clandestinen Literatur in Deutschland. Im Gegensatz zu diesen ideengeschichtlich orientierten Interpretationen widmet sich die vorliegende Untersuchung in erster Linie dem Versuch, die »Concordia« und das gegen ihren Verfasser durchgeführte Verfahren (1693/94) vor dem Hintergrund der kirchen-, theologie- und wissenschaftspolitischen Verhältnisse in Brandenburg im Ausgang des 17. Jh. zu sehen. Dabei kann sich diese Arbeit erstmals auf umfangreiche archivalische Dokumente stützen, die im Zusammenhang zu den Ermittlungen gegen Stosch stehen (z. B. Briefe Stoschs und des Kurfürsten Friedrich III.). Die ebenfalls erst jetzt entdeckten Protokolle der mit verschiedenen Buchhändlern geführten Verhöre über den Vertrieb der »Concordia« erlauben zugleich einen Einblick in die Praxis der Zensur im Brandenburg jener Zeit. Nach einem Blick auf die Biographie Stoschs geht es insbesondere um die Analyse der sehr verschiedenartigen Motive der Personen und Gruppierungen, die hinter der gegen Stosch angestrengten Untersuchung standen. In Verbindung dazu wird in einem besonderen Abschnitt der Frage nachgegangen, ob die »Concordia« tatsächlich einen prinzipiellen Bruch mit der christlichen Theologie und Kirche darstellt, wie bisher in der auf die »Littérature clandestine« konzentrierten Forschung angenommen. Schließlich geht es um die ebenfalls umstrittene Frage nach der Verbreitung der »Concordia«. Der entsprechende Abschnitt stützt sich u. a. auf ein im Anhang veröffentlichtes Verzeichnis aller heute nachweisbaren Exemplare der »Concordia« und ihrer jeweilig
Aktualisiert: 2023-06-15
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Frühaufklärung und obrigkeitliche Zensur in Brandenburg.

Frühaufklärung und obrigkeitliche Zensur in Brandenburg. von Döring,  Detlef
Die »Concordia rationis et fidei« (1692) des Berliner Geheimen Sekretärs Friedrich Wilhelm Stosch (1648-1704) galt im 18. Jahrhundert als einer der zentralen Texte zum Nachweis der Ausbreitung des Atheismus in Deutschland. Im 19. und 20. Jahrhundert diente das Werk vor allem als Beleg für die zeitgenössische Rezeption der Ideen Spinozas. In den letzten Jahren findet die »Concordia« Interesse als eines der frühen Beispiele einer clandestinen Literatur in Deutschland. Im Gegensatz zu diesen ideengeschichtlich orientierten Interpretationen widmet sich die vorliegende Untersuchung in erster Linie dem Versuch, die »Concordia« und das gegen ihren Verfasser durchgeführte Verfahren (1693/94) vor dem Hintergrund der kirchen-, theologie- und wissenschaftspolitischen Verhältnisse in Brandenburg im Ausgang des 17. Jh. zu sehen. Dabei kann sich diese Arbeit erstmals auf umfangreiche archivalische Dokumente stützen, die im Zusammenhang zu den Ermittlungen gegen Stosch stehen (z. B. Briefe Stoschs und des Kurfürsten Friedrich III.). Die ebenfalls erst jetzt entdeckten Protokolle der mit verschiedenen Buchhändlern geführten Verhöre über den Vertrieb der »Concordia« erlauben zugleich einen Einblick in die Praxis der Zensur im Brandenburg jener Zeit. Nach einem Blick auf die Biographie Stoschs geht es insbesondere um die Analyse der sehr verschiedenartigen Motive der Personen und Gruppierungen, die hinter der gegen Stosch angestrengten Untersuchung standen. In Verbindung dazu wird in einem besonderen Abschnitt der Frage nachgegangen, ob die »Concordia« tatsächlich einen prinzipiellen Bruch mit der christlichen Theologie und Kirche darstellt, wie bisher in der auf die »Littérature clandestine« konzentrierten Forschung angenommen. Schließlich geht es um die ebenfalls umstrittene Frage nach der Verbreitung der »Concordia«. Der entsprechende Abschnitt stützt sich u. a. auf ein im Anhang veröffentlichtes Verzeichnis aller heute nachweisbaren Exemplare der »Concordia« und ihrer jeweilig
Aktualisiert: 2023-05-15
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Frühaufklärung und obrigkeitliche Zensur in Brandenburg.

Frühaufklärung und obrigkeitliche Zensur in Brandenburg. von Döring,  Detlef
Die »Concordia rationis et fidei« (1692) des Berliner Geheimen Sekretärs Friedrich Wilhelm Stosch (1648-1704) galt im 18. Jahrhundert als einer der zentralen Texte zum Nachweis der Ausbreitung des Atheismus in Deutschland. Im 19. und 20. Jahrhundert diente das Werk vor allem als Beleg für die zeitgenössische Rezeption der Ideen Spinozas. In den letzten Jahren findet die »Concordia« Interesse als eines der frühen Beispiele einer clandestinen Literatur in Deutschland. Im Gegensatz zu diesen ideengeschichtlich orientierten Interpretationen widmet sich die vorliegende Untersuchung in erster Linie dem Versuch, die »Concordia« und das gegen ihren Verfasser durchgeführte Verfahren (1693/94) vor dem Hintergrund der kirchen-, theologie- und wissenschaftspolitischen Verhältnisse in Brandenburg im Ausgang des 17. Jh. zu sehen. Dabei kann sich diese Arbeit erstmals auf umfangreiche archivalische Dokumente stützen, die im Zusammenhang zu den Ermittlungen gegen Stosch stehen (z. B. Briefe Stoschs und des Kurfürsten Friedrich III.). Die ebenfalls erst jetzt entdeckten Protokolle der mit verschiedenen Buchhändlern geführten Verhöre über den Vertrieb der »Concordia« erlauben zugleich einen Einblick in die Praxis der Zensur im Brandenburg jener Zeit. Nach einem Blick auf die Biographie Stoschs geht es insbesondere um die Analyse der sehr verschiedenartigen Motive der Personen und Gruppierungen, die hinter der gegen Stosch angestrengten Untersuchung standen. In Verbindung dazu wird in einem besonderen Abschnitt der Frage nachgegangen, ob die »Concordia« tatsächlich einen prinzipiellen Bruch mit der christlichen Theologie und Kirche darstellt, wie bisher in der auf die »Littérature clandestine« konzentrierten Forschung angenommen. Schließlich geht es um die ebenfalls umstrittene Frage nach der Verbreitung der »Concordia«. Der entsprechende Abschnitt stützt sich u. a. auf ein im Anhang veröffentlichtes Verzeichnis aller heute nachweisbaren Exemplare der »Concordia« und ihrer jeweilig
Aktualisiert: 2023-04-15
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Philosophische Clandestina der deutschen Aufklärung / Abteilung I: Texte und Dokumente. Band 2: Friedrich Wilhelm Stosch (1648–1704)

Philosophische Clandestina der deutschen Aufklärung / Abteilung I: Texte und Dokumente. Band 2: Friedrich Wilhelm Stosch (1648–1704) von Küster,  Georg Gottfried, Meyer,  Ulrike, Pott,  Martin, Schröder,  Winfried, Stosch,  Friedrich Wilhelm
The ‹Concordia rationis et fidei‹, of which only a few copies survived, was regarded among theologians as one of the most dangerous spawn of the Enlightenment. Fritz Mauthner believed it to be "the best work of older German freethinking.» It opposes the concept of God in traditional metaphysics, the doctrine of the creation of the world as well as the doctrine of the immortality of the soul and of free will. In his metaphysical materialism, and psychology, his deterministic action theory and a non-deontological ethics and theory of natural law, Stosch at the same time presented the outline of a systematic counterdraft. Numerous theoretical approaches, theories, and frequent direct quotations from Gassendi, Spinoza, Locke (arranged by Jean Leclerc), from Cartesians such as Balthasar Bekker or Dirk van Craanen and Socinian theologians have also been included in this work. These features make it an unusually informative document of its time in the history of ideas.
Aktualisiert: 2023-03-14
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